Menschenkenntnis Lehrbrief V. - Part 40
 
Hauptwerk 1904-06. Carl Huter
Bearbeitung: Medical-Manager Wolfgang Timm

FORTSETZUNG

Was ist das chemische Korrespondenzgesetz im lebenden Körper, und wie äußert es sich?

Wenn wir wissen, daß beispielsweise die Lunge, der Magen, der Darm, die Leber, die Nieren vorzugsweise die chemischen Werkstätten in unserem Körper sind und ganz verschiedene Aufgaben in chemischen Lösungen und Bindungen zu erfüllen haben, so ist es leicht, sobald man weiß, welche Aufgaben diesen einzelnen Organen zufallen, festzustellen, ob das eine oder andere gut oder schlecht arbeitet, und zwar läßt sich das an der Hautfarbe, am Haar, an den Gesichtsregionen und an den Lippen und Augen und sehr stark auch an der Ausdünstung des Körpers erkennen; denn in allen diesen Teilen verursachen die chemischen Unsetzungsprodukte im normalen Stoffwechsel ganz bestimmte Farben, Formen und Geruchstoffe. Bei jeder chemischen Zersetzung, Bindung oder Lösung, kurz, bei jedem Stoff und bei jedem Stoffwechsel werden chemische und ätherische Stoffe frei, die der aufmerksame Beobachter wohl bald unterscheiden lernt. Einige Beispiele mögen das dartun. Scheiden die Nieren nicht genügend das Wasser aus, so wirkt das im Körper zurückbleibende Mehr unmittelbar auf Haut und Haar ein, beides ist lockerer und feuchter wie im normalen Zustande.


Lunge                        Magen                        Darm                        Leber                            Nieren
(Hinzugefügt)

Bei vielen Lebererkrankungen, sowie auch bei Tuberkulose, sind Haut und Haar übertrocken. Bei zu viel Kohlensäureverbleib im Blute ist das Weiße im Auge graublau getönt. Es ist das typisch bei Kohlensäurevergiftung, Lungenschwindsucht und Atemhemmungen.

Bei Gelbsucht werden zuerst die Augen und dann die Haut gelb. Ungenügende Darmentleerungen, sowie starkes Tabakrauchen bewirken starke Formveränderungen im Gesicht und eine schmutzige Hautfarbe.

Alle diese chemischen Korrespondenzen der Einzelorgane zum Gesamtorganismus und insbesondere im Gesicht stehen zugleich mit mechanischen im Zusammenhange.

Bei Magenüberfüllung wirkt der Überdruck unmittelbar auf das Gesicht ein, das Gesicht erscheint geschwollener als bei leerem Magen, dieses erklärt sich aus der Elastizität aller Weichteile und aus der nahen Verbindung von Leibeshöhle mit Hals, Mund und Wangen.

Auffallend stark ist die chemische Veränderung erkennbar bei Stoffwechselstörungen, wie Gicht, Diabetes, Bleichsucht, Skrphulose u. dergl.

Erkrankt die Schilddrüse, die feinste und bedeutendste chemische Werkstätte, so erhalten Gehirn und Nerven, Blut und Gewebe nicht die chemisch notwendigen Stoffe, deren sie zu ihrer Lebensunterhaltung bedürfen, und ein trauriges Siechtum ist die Folge.


Das mechanische Korrespondenzgesetz

Geben sich die chemischen Veränderungen mehr an den Weichteilen zu erkennen, so äußern sich die mechanischen Vorgänge mehr in der Knochen- und Muskelsubstanz, im Herzen und im Blutkreislaufe.

Aus diesem Grunde kann man aus der Körperhaltung, aus Mimik und Gebärden auf die mechanischen Zustände im Körper schließen.

Zirkuliert das Blut mit Hochdruck im Hinterkopf, so ist die Kopfhaltung nach hinten, wenn im Seitenkopf, seitlich, wenn im Vorderkopf, nach vorn gerichtet. Aber auch alle Erschütterungen durch Fall, Stoß oder Sprung bewirken starke Erschütterungen a) der festen Teile der Knochen und Knorpel, und b) der weichsten Teile und der Flüssigkeiten. Die elastischen Gewebe, die Sehnen und Muskeln, werden mehr durch Eigenarbeit erschüttert und verändert, sie wachsen durch Betätigung. Häufige Erschütterungen rufen bei der Knochensubstanz stärkere Festigung und Elastizität hervor, bei allen Weichteilen und flüssigen Substanzen starke Reibung, Stoffwechsel und –verbrauch.

Daher wirken Turnen, Rudern, Bergsteigen, Arbeiten, Laufen und Springen – da erschütternd – knochenbildend und Weichteile und Flüssiges umsetzend. Somit erklären sich die mageren Körper und Gesichter der bewegungsfleißigen und die dicken der bewegungsfaulen Menschen.


Das psychische Korrespondenzgesetz

Da der ganze Körper reich von Nerven durchzogen ist, so wird jeder Schmerz, jedes Wohlgefühl, das an irgendeiner Körperstelle entsteht, dem Gehirn vermittelt, und dieses überträgt es durch die nach dem Gesichte hinlaufenden Nervenverzweigungen auf die Gesichtsmuskeln.

Hier wird Freud und Leid ausgelöst durch den jeweiligen Zustand des Körpers und der Seele. Jede angenehme Vorstellung bewirkt einen angenehmen, jede unangenehme einen unangenehmen Gesichtsausdruck.

Es kann nun jemand ohne einen realen Hintergrund, also ganz unnötig, sich Sorge, Kummer und Herzeleid machen und umgekehrt auch Freude, Hoffnung, Wohlwollen, Liebe, Verehrung pflegen. Die Neigung zu unangenehmen Vorstellungen wirkt bekanntlich nachteilig auf Körper und Geist ein, daher muß der Mensch aus Gründen der Gesundheit und des seelischen Glückes gute Gedanken und Vorstellungen pflegen, und dadurch schafft er sich und anderen die höchsten irdischen und idealen Güter. Das Geistige leitet aber das Mechanische und beeinflußt die chemische Substanz. Üble Gedanken verschlechtern das Blut, hindern eine gute Ernährung und fördern Selbstgifte. Daher haben auch alle Verbrecher schlechtes oder verdorbenes Blut. Edle Gedanken veredeln das Blut und geben dem Menschen den Ausdruck des Reinen, Harmonischen und Gesunden. Alle menschlichen Einrichtungen und Handlungen sind zumeist von guten und schlechten Empfindungen, Vorstellungen, Urteilen und Gedanken abhängig. Das Geistige hat daher die höchste und bedeutendste Richtkraft im Leben. Diese nun näher zu lehren, bildet die schönste Aufgabe dieser Psycho-Physiognomik. Siehe zwölften Teil d. Bd.!

DgM Nr. 38. 1936
(Hinzugefügt)

Die Entstehung und Entwicklung des Nervensystems durch die Helioda (Siehe Tafel Seite 8 dieses Bandes)

Zentrosomen, Helioda, Lebenskraft und Nerven stehen miteinander in engster Beziehung. Wie ich im vierten Bande dieses Werkes, Seite 55, in der Abbildung der Keimblase, sowie in diesem Bande im achten Teile, Seite 142, und im neunten Teile, Seite 156, nachgewiesen habe, entwickelt sich aus den Bestandteilen der reinen Empfindungsmassen des Äthers, die mit höchster Empfindungsenergie geschwängert sind, die Helioda, und diese bildet in den Zentrosomen der Zellen zentrale Punkte, von wo aus sie strahlend wirkt. Wenn nun jede lebende Zelle mindestens eine Heliodazentrale in Form von Zentrosoma innewohnt, so sind doch noch mehr schlummernde Keime der Helioda in jeder Zelle vorhanden, Keime, die dann in Tätigkeit treten können, wenn sie angeregt oder befruchtet werden, oder wenn die Hauptzentrale, das Zentrosoma, geschwächt wird. Unter welchen Umständen dieses geschehen kann, das näher zu erläutern, ist hier nicht der Ort. Ich wollte hiermit nur auf den verschwenderischen Reichtum der Natur hinweisen, mit welchem sie so reich die lebenden Organismen und Zellen mit Energien aller Art ladet und damit denselben größtmöglichste Lebensfähigkeit verleiht.

Keimblase mit den drei Keimblättern                                                                 DgM Nr. 12. 1933
(Bild rechts hinzugefügt)

Hier liegt eines meiner Geheimnisse, mit welchem ich sogenannte unheilbare Krankheiten durch Zuführung von Lebenskräften oder durch Entfachung der schlummernden Energien in geschwächten oder absterbenden Zellen zur Heilung und die Hinsiechenden zur Neubelebung geführt habe. Ich möchte bei Erwähnung dieser Tatsache auf die noch so wenig bekannten Energieformen hinweisen, die, wenn sie richtig erkannt und verwertet werden, unserer gesamten Heilkunde eine gute Wendung geben werden. Die Zentrosoma der befruchteten Zelle, welche sich im oberen Keimblatte ringförmig lagert, bildet bald zahlreiche Neuzentrosomen, die jede wiederum den Anfang zu einer selbständigen Zelle geben. Alle Neuzellen stehen mit der ersten befruchteten Mutterzelle in innigster Wechselwirkung. In der befruchteten Mutterzelle wurde ideal das ganze zukünftige Lebewesen durch Verschmelzung des väterlichen Samens mit der mütterlichen Eizelle geschaffen. Alles Reale wächst sozusagen aus dem unsichtbaren Idealen oder Geistigen hervor. Mit der Befruchtung der mütterlichen Einzelle beginnt der Anfang des neuen Lebewesens. Es sind also Leben, Geist und der ganze Plan der organischen Seele schon in solcher Zelle gegeben, einer Zelle, die noch keine Nerven zum Fühlen, kein Gehirn zum Denken und keine Organe zum Willen hat; und doch sind Wille, Empfinden, Leben und ein gewisses Bewusstsein darin, ohne irgendeine Spur von Hirn und Nerven. Wo sitzt nun das Bewußtsein, das Empfinden, der Wille zum Leben und der Wille zum Sichfortentwickeln in solcher Zelle? – Es muß doch eine Zentrale im Zentrosoma vorhanden sein! In der Tat ist nun diese Kraft in der Helioda und die Zentrale im Zentrosoma vorhanden. Bei der Zellteilung, und insbesondere bei der Keimblattbildung, wird nun auch allen Zellen Zentrosoma und Helioda vererbt, aber in verschiedenen Qualitäten und Quantitäten. Es waltet hier ein wunderbares Wirtschaftsenergiegesetz vor, alles so zu teilen und zu ordnen, daß es am rechten Orte wirkt und wirken kann, daß nicht zu viel und nicht zu wenig verausgabt wird, dass immer noch Kraft übrig bleibt zur weiteren Neuschöpfung. Wird nun allen Zellen des inneren Keimblattes, das die Uranlage zu dem späteren Ernährungsapparat bildet, Empfindungs- und Lebensenergie Helioda vererbt, so bleibt doch die Hauptenergiemenge im oberen Keimblatt, aus dem sich Haut und Nerven bilden, zurück. Auch bei der Entstehung des dritten Keimblattes, des inneren, aus dem sich später der Bewegungsapparat bildet, mögen Heliodalebenskräfte aus dem oberen äußeren und chemische aus dem unteren-inneren Keimblatte hinüberstrahlen, das Schwergewicht der chemischen Energie bleibt im unteren haften, und im äußeren bleibt auch die Hauptlebenskraftquelle haften.


Levitating Stone
(Hinzugefügt)
Jedem zum Erfolg in praktischer Menschenkenntnis zu verhelfen, dazu soll dieses Lehrwerk besondere Dienste erweisen.



Erstellt 1995. Update 4. April 2007.
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung
Hauptwerk. 2. Auflage. 1929. Hrsg. Amandus Kupfer

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben.
Hauptwerk - Lehrbrief 5 (von 5)
 
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