Kraftrichtungsordnung: „Helioda“/Liebe = Wirklichkeit - Part 4
 
Bild oben - Strahlende Lebenskraft Helioda. Quelle DgM Nr. 15. Hrsg. A. Kupfer. 1934. Zeichnung Mellerke

Fortsetzung

Der Psycho-Physiologe Huter und seine Lehre

Die beiden interessanten Experimental-Vorträge, welche der Psychologe, Herr Carl Huter aus Detmold am 6. und 7. d. M. vor einer zahlreichen Zuhörerschaft im hiesigen Casinosaale gehalten hat, dürften zur Genüge Veranlassung geben, hier in Kürze die Grundzüge der Huterschen Theorien auseinanderzusetzen. Die Hauptgrundlage für seine Anschauungen bildet die Physiognomik. Von dem Grundsatze ausgehend, daß jede Kraft und jede Energie in irgendeiner Form zum Ausdruck kommt, versteht er unter Physiognomik, kurz gesagt, die Ausdruckskunde der materiellen Erscheinungen in der Natur. Im weitesten Sinne umfaßt die Physiognomik somit das Wahrnehmen der gesamten Außenwelt mit unseren Sinnesorganen, die Einwirkung der äußeren Dinge auf unseren Gesichtssinn, Geruch, Geschmack, Gehör und Gefühl; im engeren Sinne das Erkennen aller materiellen Körperformen, Farben und Erscheinungen mit unserem Auge; und im engsten Sinne die Gesichtsausdruckskunde. Die physiognomische Wissen-schaft hat durch Huter eine bedeutende Erweiterung erfahren. Er ist der Begründer der Psycho-Physiognomik, welche nicht nur in der Ausdruckskunde der materiellen Erscheinungen in der Natur besteht, sondern in diesen materiellen Erscheinungen ein seelisches Leben feststellt; sie ist die Lehre von der natürlichen Offenbarung des organischen Lebens. Die Hutersche Psycho-Physiognomik ist nicht allein Gesichts- und Körperformenlehre, sondern sie ist auch Lebens- und Seelenausdruckskunde, sie zeigt uns den naturgesetzmäßigen Zusammenhang zwischen Lebenskraft, Geistesenergie und Körperform und lehrt eine praktische und wissenschaftliche Menschenkenntnis durch eine neue, von ihm begründete Augen-, Gesichts- und Körperausdruckskunde.

Fußend auf den bekannten Gesetzen der Chemie und Physik begann Huter mit der Erforschung des Grundstoffes und der Grundelemente und zog aus der Formentwicklung der kosmischen Körper und den eigenartigen Kristallisationsvorgängen der verschiedenen chemischen Elemente seine Rückschlüsse auf das Entstehen der Materie. Nachdem er zu der Überzeugung gelangt war, daß jeder lebende Organismus sich aus Zellen zusammensetzt, richtete er seine demnächstige Tätigkeit auf die Erforschung des Wesens und des organischen Aufbaues der Zelle.
Motto: Ohne Zellenkenntnis keine Menschenkenntnis

Er teilt prinzipiell die Zelle - abgesehen von den Ausnahmen der haut- und kernlosen - in drei Teile: den Zellkern, das Zellfleisch und die Zellhaut. In diesen drei Teilen jeder einzelnen Zelle sind, wenn auch in verschiedener Menge, die Hauptlebenskräfte aufgespeichert. Die erste dieser Kräfte, der Lebens- oder physiologische Magnetismus, hat vorwiegend seinen Sitz im Zellkern und äußert sich ähnlich wie der physikalische Magnetismus in der Kraft der Anziehung und Zusammenziehung der Stoffmassen. Die zweite Kraft ist das von dem bekannten Forscher Freiherrn von Reichenbach entdeckte Od. Es hat seinen Sitz vorwiegend im Zellfleisch, hat also räumlich in der Zelle selbst die größte Ausdehnung von allen Lebenskräften und ist gewissermaßen der Seelenstoff der Zelle. Nach den die Reichenbachschen Forschungen vervollkommnenden Entdeckungen des Professors Jäger in Stuttgart ist das Od eine nebelartige Dunsthülle von schwachem Dämmerschein, welche sich im lebenden Organismus bildet, ihn durchflutet und auch bis zu einer kurzen Entfernung umgibt; es ist rein passiver Natur und auf weitere Entfernung nicht mehr wirksam.

Unabhängig von Reichenbach entdeckte Huter im Jahre 1889 eine neue dritte Kraft, die Lebenslicht-strahlen oder Helioda, wie er sie nannte. Als er später von Reichenbachs Od erfuhr, glaubte er anfangs eine Zeit lang, es handle sich seinerseits um eine Nachentdeckung, Od sei dasselbe wie Helioda. Erst durch zahlreiche Experimente kam er bis 1899 zu der Überzeugung, daß er eine neue, bisher noch gänzlich unerforschte Kraft entdeckt habe. Die Helioda hat ihren Sitz vorwiegend in der Mitte des Zellkerns, im sogenannten Keimbläschen; sie ist eine aktive Lebenslichtstrahlkraft und durchstrahlt nicht nur von innen heraus den ganzen Organismus, sondern ihre Strahlen sind auch auf weitere Entfernung hin noch wirksam. Beim Menschen strahlt die Helioda aus den hervortretenden Körperteilen besonders aus, am stärksten aber aus den Augen und den Fingerspitzen. Im allgemeinen sind diese Strahlen nicht sichtbar, sporadisch erscheinen sie oft als hellweiße, ins gelbliche getönte Lichterscheinung. Dagegen haben zahlreiche Experimente ergeben, daß sie von den meisten Menschen fühlbar wahrgenommen werden können.

Da nun jeder lebende Organismus sich aus Zellen zusammensetzt, die, wenn auch verschieden an Wert und Beschaffenheit, sich zu einer abgeschlossenen Wesenheit vereinigen, so hat Huter die bei der Erforschung der Zelle gefundenen Lebens- und Formbildungsgesetze auf das ganze lebende Wesen übertragen und nach Erforschung der Wesenheit der vorher aufgeführten Lebenskräfte dann seine neue Wissenschaft, die Psycho-Physiognomik begründet. Wie in der Zelle alle drei Kräfte zwar in allen Teilen mehr oder minder wirksam sind, sich aber ganz besonders in der Zellhülle bemerkbar machen, so zeigen sie auch die Tätigkeit an der äußeren Hülle des ganzen Lebewesens, d.h. an der Gestaltung der äußeren Form. Ist in einem lebenden Wesen der Magnetismus vorherrschend, so ist die äußere Formgestaltung eine feste; herrscht das Od vor, so ist sie mehr rund und weich; ist die Helioda aber vorwiegend entwickelt, so kommt dies in einer schönen, vielgestaltigen Form deutlich zum Ausdruck.

Bezüglich der seelischen Eigenschaften der lebenden Wesen hat Huter hinsichtlich der drei Lebenskräfte durch seine Forschungen festgestellt, daß der Magnetismus die Verkörperung der Selbsterhaltung und des notwendigen gesunden Egoismus ist, während das Od mehr das Prinzip der Ernährung und Vermittlung in sich trägt. Der Helioda dagegen wohnt mehr das Prinzip der schöpferischen Gestaltungskraft inne. Aus diesem Grunde muß man ihr auch die größte Bedeutung zuschreiben. Da nun aber nach der Huterschen Lehre die Seelenkräfte an der äußeren Formgestaltung des lebenden Wesens ihren Anteil haben, so muß naturgemäß auch aus den äußeren körperlichen Formen ein Rückschluß auf die Seelenbeschaffenheit möglich sein. Huter vertritt nicht nur den längst bekannten Standpunkt, daß sich jede seelische Tätigkeit oder Empfndung äußerlich gewissermaßen widerspiegelt, sondern daß allgemein im Äußeren des Körpers der Geist des Menschen zum Ausdruck kommt. Wie er aber nach seiner Theorie von der einzelnen, lebenden, organischen Zelle zu der Ansicht kommen mußte, daß die menschliche Seele nicht nur im Gehirn, sondern im ganzen Körper ihren Sitz hat, so legt er auch die gesamte äußere Form des Einzelnen - und nicht nur wie ältere Forscher z.B. allein die Gehirn- und Schädelbildung - zur Beurteilung der Individualität, Beanlagung und des Charakters zugrunde. Auch hierdurch hat er die Wissenschaft der Physiognomik in wertvoller Weise erweitert und zu bedeutend sicheren Diagnosen befähigt. In jahrelangem, mit fortwährendem Experimentieren verbundenem Studium hat er seine auf exakter Naturforschung beruhenden Theorien für die praktische Menschenkenntnis in logischer und wissenschaftlich begründeter Weise zusammengestellt. Auf dieselben hier näher einzugehen, würde zu weit führen. Allen, die für diese wertvolle Wissenschaft Interesse haben, sei das von Carl Huter herausgegebene, gediegene Lehrwerk «Menschenkenntnis durch Körper- und Gesichtsausdruckskunde» angelegentlichst empfohlen. Den Beweis der Richtigkeit seiner Lehren hat Huter durch zahllose praktische Beurteilungen erbracht.

(Anmerkung Timm: Hier Hauptwerk in fünf Lehrbriefen in Rubrik „Hören“, „Vier Bücher“ und „Hauptwerk“ vollständig als digitale Ausgabe zum Selbststudium gratis. Neuherausgeber Medical-Manager Wolfgang Timm.)

Gewissermaßen als Endresultat seiner psycho-physiognomischen Studien gelangte Huter zu einer neuen, auf natürlich-sittlicher Grundlage beruhenden Weltanschauung. Seine diesbezüglichen Grundsätze und Ansichten faßt er zusammen unter der Bezeichnung Kallisophie, der Lehre von der inneren geistigen und äußeren körperlichen Schönheit. Sie zeigt den naturgesetzmäßigen Zusammenhang zwischen innerem Seelenadel und körperlicher äußerer Schönheit und lehrt, daß ohne Sittlichkeit keine wahre Schönheit besteht und ohne Sittlichkeit und Schönheit kein Fortschritt und kein wahres Glück entwicklungsmöglich ist. Die Kallisophie ist eine auf Naturwahrheiten gestützte Sittenlehre, die den Denker und Forscher, den frei schaffenden Künstler ebenso wie den religiös beanlagten Menschen zu befriedigen imstande sein dürfte

Quelle: DgM 1961/ Nr. 7-10. Hrsg. Siegfied Kupfer



Geheimkräfte im Menschen

                                
Tat- und Bewegungs-Naturell                    Empfindungs-Naturell                                      Ernährungs-Naturell

Bild links: Schematische Darstellung des Tat- und Bewegungs-Naturells mit dem ihm besonders stark eigenen Magnetismus und den magnetischen Kraftspannungslinien.

Bild Mitte: Schematische Darstellung des Empfindungs-Naturells mit den verfeinerten Formen und der ihm besonders stark eigenen schöpferischen Liebes-Lebensstrahlkraft Helioda.

Bild rechts: Schematische Darstellung des Ruhe- und Ernährungsnaturells mit dem ihm besonders stark eigenen Od.

(Anmerkung W. Timm: Heute kann Gesamtschau-Digital-Carl Huter-Original, 7000 Datensätze jpeg, auf 2 DVD-Roms bzw. 8 CD-Roms, erschienen im kleinen Verlag „Carl-Huter-Zentral-Archiv“ direkt über Herrn Medical-Manager Wolfgang Timm käuflich erworben werden. Näheres hier in Rubrik  „Vertrieb“.)


Disharmonisches Naturell                Harmonisches Naturell


Bild links: Das disharmonische Naturell mit der ihm eigenen starken elektrischen Energie.

Bild mitte: Das harmonische Naturell mit ausgewogener Kräftemischung.


Harmonisches Naturell und Ideales Naturell (Hinzugefügt)

Harmonisches Naturell und Ideales Naturell
Quelle: DgM Nr. 12. 1933. (Hinzugefügt)


Levitating Stone
(Hinzugefügt)
Quelle 1: Dr. phil. G. Brandt, Chemiker und Physiker. Erstes Zweitausend. Arminius-Verlag Detmold. 1907.
Quelle 2: Der gute Menschenkenner Nr. 15. Hrsg. Amandus Kupfer. 1934.
Quelle 3: Carl Huter - Hauptwerk. 3. Lehrbrief. Hrsg. Amandus Kupfer. S. 75. 1926.



Erstellt 1995 u. 2006. Update 1. Juli 2007 
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben. Die größte Entdeckung des 19. Jahrhunderts        Bearbeitung: Medical-Manager Wolfgang Timm
 
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