Die vier Apostel: 2 + 1 Tafeln - Part 1          Copyright 1999-2007 Wolfgang Timm
 
Bild oben Konstruktion Volker Ritter. Die Vier Apostel 2 + 1 Tafeln. München und Lempertz


Albrecht Dürer: Ausschnitt. Die vier Apostel. Lempertz


Editorial
© 1999-2007 Wolfgang Timm

Der Deutsche, wie Albrecht Dürer auf seinen grossen Tafeln zuweilen unterzeichnete, ist durch seine Bemühungen um den Ausbau der Kunstphysiognomik der Begründer der deutschen Physiognomik geworden. Sein Proportionswerk ist das erste physiognomische Lehrbuch in deutscher Sprache.

Peter Lips, Hamburg, verfasste in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts seine Ausarbeitung und Interpretation von Dürers theoretischem Werk und physiognomische Deutung seiner "vier Apostel", München, als Manuskript. Erst durch die Voraussetzung, die dem Verfasser die Psycho-Physiosgnomik des 1912 verstorbenen deutschen Forschers Carl Huter bot, konnte eine der herausragendsten Leistungen deutsch mittelalterlicher Forschungs- und Kunsttätigkeit in ein rechtes Licht gesetzt werden.


Ein Pressebericht über Carl Huter
Aus dem Leitartikel von Dr. med. Quehl in der "Mülheimer Zeitung (Allgemeiner Anzeiger für Mülheim a.d. Ruhr) vom Samstag, den 22. April 1899.

In unserer Stadt hat sich in den letzten Tagen etwas ereignet, das verdient, aufrichtig gewürdigt zu werden. Einer der größten Philosophen der Neuzeit, wenn nicht der größte, hat schlichten Bürgern seine hoch-interessanten Vorträge mit praktischen Demonstrationen über die von ihm erfundene Psycho-Physiognomik gehalten; staunend haben wir die beinahe unglaubliche Treffsicherheit des Herrn Carl Huter in der Erkennung des Charakters und der Krankheitsanlagen bis in die kleinsten Züge mit angesehen, staunend seine geniale Theorie dieser neuen, so bedeutsamen Lehre mit angehört, aber mit atemloser Spannung habe wir alle, Männer und Frauen aus allen Ständen, seinen scharfsinnigen, in geist sprudelnder Rede unerschöpflich hervorquellenden philosophischen Darlegungen gelauscht, in denen er sich uns als Begründer einer vollständig neuen Weltanschauung gezeigt hat. 
Dieser Mann wird mit seiner wahrhaft großartigen Genialität, die sich in harmonischer Weise mit Verstandesschärfe und tief innigem Gemütsleben verbindet, die alte, dem Zerfall geweihte Welt aus den Angeln heben und eine völlig neue Kulturperiode für die Menschheit heraufführen ...
(Erster Absatz eines großen, zwei-spaltigen Berichtes.)

"Mehre Jahrhunderte wissenschaftlichen und ethischen Fortschritts aber bedurfte es, was Dürer teils bewusst, teils intuitiv in sein Werk hinein legte, um es bis in seinen Einzelheiten verstehen zu können". "So sind auch die vier Apostel dem Menschen der Gegenwart und der Zukunft ein Denkmal grundsätzlicher Problemlösung der Sozialethik, zwecks natürlicher Ordnung und Gliederung eines Volkskörpers".

Mit dem Verfasser ist Herausgeber der Überzeugung, dass Albrecht Dürer in seinem letzten Werk "Die vier Apostel" seinem Volk - wie Goethe im "Faust" - ein Vermächtnis hinterließ, dass ein in alle Zukunft fortwirkendes ethisches und künstlerisches Beispiel von großer Verpflichtung darstellt.

Hierbei sind überragende neue Forschungsergebnisse u.a. von Volker Ritter, Hamburg, mit einzubeziehen. Verfasser Peter Lips, Hamburg, wusste von der Existenz einer Tafel „Die vier Apostel“, Lempertz, nichts und konnte sich daher nur auf die zwei Tafeln von München beziehen. 

Carl-Huter-Zentral-Archiv geht von der Urheberschaft Albrecht Dürers bei der einen Tafel, Lempertz, aus.

Akademische wissenschaftliche Dürer-Forschung ist hiermit aufgefordert, ihren wissenschaftlichen Horizont auf Grundlage bedeutsamer Forschungsergebnisse zu erweitern. Es ist somit zwingend erforderlich, sich sowohl naturwissenschaftlichen Grundlagen der wissenschaftlichen Menschenkenntnis von Nichtakademiker Carl Huter, als auch sich aktuellem Wissenschaftsstand zur Wissenschaftlichen Methode „Verborgene Geometrie“ zu öffnen. 

Die folgende bearbeitete Publikation in der Internet-Matrix stellt eine Weltpremiere dar. Erstmals überhaupt wird der Vater der Physiognomik, nämlich Albrecht Dürer, in Bezug zum naturwissenschaftlichen Begründer der Menschenkenntnis (Psycho-Physiognomik & Schönheitslehre), Carl Huter, dargelegt. Nach Studium dieser Web-Präsenz öffnen sich möglicherweise bisher verschlossene Augen für notwendige Tiefensicht und Einsicht für das Zentrale und Wesentliche einer notwendigen Gesamtschau von Albrecht Dürer, der größte deutsche Künstler und eingeweihte Wissende, und von Carl Huter, ein einfacher Mann aus dem deutschen Volk, der mehr Erkenntnisse und Wahrheiten fand, als je zuvor und danach ein anderer Mensch. Carl Huter ist Nicht-Akademiker und hat nie in seinem Leben eine Hochschule besucht.

Achtung: Albrecht Dürer und Carl Huter verändern Ihr Welt- und Menschenbild zum Positiven!

Husum (Schobüll), 21. April 2007                                                                                               Erstellt 9.9.99

Fortsetzung
Inhaltsverzeichnis
Editorial:Medical-Manager Wolfgang Timm, Herausgeber
Albrecht Dürers Gedankenwelt
Einleitung
Der Stand der Physiognomik zur Zeit Dürers
Die vier Bücher von der menschlichen Proportion
Die Prinzipien der Charakterologie bei Dürer
Die Gattung
Die Rasse
Das Temperament
Das Naturell
Die Geschlechter
Das Individuelle
Die Ausdrucksbewegungen
Mathematik und Psychologie (Geometrie und Physiognomik)
Die Linien
Die Symmetrie
Der Goldene Schnitt
Dürers Methode physiognomischer Forschung
Kunstlehre und Ästhetik (Die Quelle der Kunst)
Die Vergleichlichkeit
Die Schönheit
Das Ethos der Kunst
Die Prinzipien der modernen Charakterologie
Die vier Apostel
Einleitung
Die Deutung
Die geometrischen Faktoren
Die Herstellung der Tafeln
Die Einzelfiguren
Johannes
Paulus
Petrus
Markus
Die Kontraste in der Komposition
Schlusswort
2 + 1 Tafeln
Gesamtschau von Wolfgang Timm


Albrecht Dürers Gedankenwelt

Einleitung

Im Jahre 1528 erschien beim Verleger Koberger zu Nürnberg Albrecht Dürers heute fast vergessenes Werk, «Die vier Bücher von der menschlichen Proportion». In dieser Schrift hat der große Maler seine Erkenntnisse über Sinn und Zweck der Kunst und über die Aufgaben bei der Ausbildung junger Künstler dargelegt. Anthropologie, Morphologie, Geometrie, Proportionswissenschaft, Physiognomik, Ethik, Ästhetik und Kunstphilosophie kommen zu Wort, um die hohe Mission der Kunst und die Grammatik ihrer Symbolsprache dem Kunstjünger eindringlich vor Augen zu führen, damit er lerne Ideen zu objektivieren.

In diesem gedankentiefen Werk sind Lehren wie die der Leib-Seele-Einheit, der Rangordnung der Schönheiten, die Ideenobjektivität als Prinzip des Kunstschaffens des Naturelltypenbegriffes der heutigen Wissenschaft vorweg genommen.

Es ist ein Dokument deutschen Forschertiefsinns, deutscher Gründlichkeit und Gediegenheit. Ein anbetender Geist ringt um Erkenntnisse, für die den Menschen des zwanzigsten und 21. Jahrhunderts erst die Augen geöffnet werden müssen; denn bisher ist Dürers vielseitige Geisteshaltung nicht erschöpfend zur Darstellung gebracht worden. Am Inhalt des Proportionswerkes ist Melanchthons Urteil über Dürer: "Ein weiser Mann, an dem die künstlerische Begabung, so hervorragend sie auch war, noch das Mindeste gewesen ist", zu ermessen, wie einseitig man ihn einschätzte.

Albrecht Dürer: Die vier Bücher von der menschlichen Proportion. 1528
Die Vier Apostel, München. Ausschnitt

Dem achtzehnten Jahrhundert galt der Forscher Dürer vorwiegend als Proportionstheoretiker (s. Herder, Ideen 7. Buch IV. Kapitel, und Winkelmann, Kunstgeschichte des Altertums). Der neueren Zeit gilt er vornehmlich als Ästhetiker. In dieser Arbeit ist erstmalig der Versuch unternommen, die Vielseitigkeit des Meisters aufzuzeigen und vom Zusammenhang seiner theoretischen Erwägungen mit seinem praktischen Schaffen aufzuhellen. Die Echtheit dazu ist vor allem durch die moderne Ausdruckswissenschaft, wie der Drei-Typenlehre, Konstitutionsforschung, Temperament, Rassen, Schädellehre und Gesichtsphysiognomik, außerdem aber auch durch die neuere Naturforschung und Philosophie. Die Hilflosigkeit, mit der die heutige Kunstwissenschaft dem Proportionswerk gegenüber steht, wird vor allem darin begründet sein, dass man nicht imstande ist, den psychologischen Gehalt der Proportionszeichnungen zu bewerten.

ALBRECHT DÜRER
Amanuds Kupfer: Der gute Menschenkenner (DgM) Nr. 64. Schwaig bei Nürnberg. 1938

Zum Teil sagen diese Zeichnungen dem Formen- und Gestaltkundigen noch mehr, als der Text. Denn das Wichtigste daran, die Konturen, welche man "mit Richtschneid und Zirkel nicht umziehen kann", hat der Künstler so eindrucksvoll mit der freien Hand gezogen, dass er damit physiognomische Lehren erteilt hat.

An diesen Zeichnungen ist eine hochinteressante Entdeckung zu machen; bereits bei Dürer findet sich das erst in unseren Tagen aktuelle Problem der Naturelltypen der Gegenwart, welche den Aus-druckswissenschaften regstes Interesse entgegen bringt. Diese Tatsache kann nur willkommen sein. Der wissenschaftliche Wert der Proportionszeichnungen rechtfertigt die Äußerung Wölfflins: "Die unscheinbarste Umrißzeichnung des Proportionswerkes wäre durch den vollkommensten Akt eines Jan van Eyck nicht zu ersetzen".

Albrecht Dürer: Die vier Bücher von der menschlichen Proportion. 1528

Dürer ist durch seine Bemühungen um den Ausbau der Kunstphysiognomik der Begründer der deutschen Physiognomik geworden, sein Proportionswerk ist das erste physiognomische Lehrbuch in deutscher Sprache. Als Systematiker und Typenforscher war er Lavater, dem Vater der modernen Physiognomik überlegen. Man darf also an Dürers Buchwerk nicht nur als Theoretiker, sondern an dasselbe auch als physiognomischer Praktiker herantreten.

Physiognomische Fragmente                   Johann Caspar Lavater

Wie ein Werk der Anatomie nicht lediglich theoretisch ohne praktische anatomische Kenntnisse und Anschauung beurteilt werden kann, ist es mit einem solchen der Physiognomik. Da ohne Kenntnis der Grammatik der Formen- und Farbensprache Schöpfungen der bildenden Kunst nicht in ihrer Eigengesetzlichkeit ganz gewürdigt werden können, insbesondere nicht diejenigen Dürers, ist es notwendig, seine physiognomischen Bestrebungen zu verfolgen. s. H. Wölfflin, «Die Kunst Albrecht Dürers», München 1926 Seite 357.

Albrecht Dürer: Die vier Bücher von der menschlichen Proportion. 1528

Weiter ist es notwendig die engen Beziehungen seines Kunstschaffens zu den Regeln der Physiognomik aufzuzeigen und im Anschluss daran seine Kunstlehre darzulegen. An seinem letzten und größten Meisterwerk, den vier Aposteln zu München, die schon viel Bewunderung in den Jahrhunderten seit ihrer Entstehung erregt haben, aber noch niemals gründlich zergliedert und gedeutet worden sind, hat der Meister all sein Wollen und Können gesammelt zum Ausdruck gebracht. Sie sind der Prüfstein seiner Theorien. 

[Anmerkung W. Timm: Nach Volker Ritter, 2001, bezieht sich diese Aussage noch besser auf die eine Tafel, Lempertz, die damaliger Verfasser Lips nicht zur Kenntnis nehmen konnte, da diese erst nach seiner Zeit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde]

Formen und Farben müssen auf Dürer als Offenbarungen des Geistes in der Natur, also physiognomisch gewirkt haben. Physiognomisch zu sehen, war ein Grundzug seines Wesens. Er wollte auf diesem Wege die ganze Welt vom Gottvater bis zum Grashalm erkennen. Außerdem ist zu beachten, dass "die Weisheit der Renaissance hinter allem Äusserem, Sinnlichen, Stofflichen ein Inneres, Seelisches, einen göttlichen Lebensgeist wittert, der alle Dinge durch ein Innerliches, seelisches Band unter sich verbinde".

1) Unmöglich kann man daher aus diesen Voraussetzungen heraus E. Waldmanns Annahme Glauben schenken, dass Dürers physiognomisches Interesse erst während der niederländischen Reise um 1520, also im fünfzigsten Lebensjahre erwacht sei.1 

2) Diese Äußerung verrät ein vollständiges Verkennen des Wesens der Körperproportionen. Sie präsentieren stets einen Ausdruckswert der Maßverhältnisse für Dürers Proportionsbestrebungen. Zu dem liegen handgreifliche Beweise sehr früher physiognomischer Arbeiten vor, so aus dem Jahre 1498 eine phrenologische Buchillustration und aus dem Jahre 1515 ist eine Kopfreihe bekannt, die ebenfalls für sich spricht.

Levitating Stone
(Hinzugefügt)


Erstellt 1999. Update 21. April 2007
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben. Albrecht Dürer und Carl Huter
 
The Gate/Das Tor
 
„Es gibt - neben der Doppeltafel der Alten Pinakothek in München - noch ein zweites Dürer-Bild auf einer Tafel von den „Vier Aposteln“, das seit Dürers Zeit im Privatbesitz war und dadurch nicht an das Licht der Öffentlichkeit kam, bis es kürzlich das Auktionshaus Lempertz publizierte und versteigerte. Es wurde im Versteigerungskatalog als „Dürer-Nachfolge“ bezeichnet, jedoch der Vorbesitzer versichert, dass Dürer das Bild der Familie geschenkt hatte. Da inzwischen die in wenigen Bildern hochrangig eingeweihter, wissender Künstler anzutreffende templerische 'Verborgene Geometrie' vom Autor Volker Ritter entschlüsselt ist, kann das  'angezweifelte oder vermeintliche' Dürer-Bild der 'Vier Apostel' auf einer Tafel daraufhin untersucht werden, ob es die Verborgene Geometrie eines hochrangig eingeweihten Dürer besitzt. Nun zeigt diese eine Tafel der 'Vier Apostel' diese Verborgene Geometrie in einer derart umfassenden Weise, dass es tatsächlich als das geistige Vermächtnis Dürers angesehen werden kann. Auch die Beziehung der beiden Dürer-Versionen, München und Lempertz, zueinander wird untersucht.“