Carl Huter: Heilwissenschaft der Zukunft - Part IV.7
 
Fortsetzung

Naturheilbewegung

Ein Mann, ein Wort.

Die falschen und die wahren Freunde und die eigenen Fehler und Feinde in der Naturheilbewegung, welche der wahren Heilwissenschaft der Zukunft den Weg versperren.

Es wird wohl nun mancher sagen, wozu sind denn die Naturheilvereine da, unterstützen denn diese nicht die Naturärzte und ihre Anstalten; es gibt doch Vereine, die 56, 100, ja über 1000 Mitglieder zählen?

Die Naturheilvereine, lieber Leser und Leserin, die haben es sich freilich zur Aufgabe gemacht, die Naturheilmethode zu verbreiten, aber nicht im Interesse der Naturärzte und ihrer Anstalten, sondern im Interesse ihrer Mitglieder. In den Naturheilvereinen werden Vorträge gehalten, Unterrichtskurse veranstaltet, Fachschriften gelesen und Naturheilbücher angekauft zu dem Zweck, dass jedes Mitglied Anstalten und Ärzte möglichst entbehren soll und selbst sein eigener Arzt werden kann. Gegen diese Bestrebungen lässt sich an sich gar nichts einwenden, wenn sie nur nicht ihre Kehrseiten hätten.

Hier fällt zuerst ins Gewicht, dass es häufig vorkommt, dass egoistische Personen als Vorstände der Vereine fungieren, entweder um materielle Vorteile geschäftlicher Natur zu finden, oder um ihre Selbstsucht und Eitelkeit zu befriedigen. 

Solche selbstsüchtige Elemente, die die Naturheilkunde kaum von Hörensagen kennen, oder doch ihre ganze Weisheit in Bilz oder Kneipp studiert haben, denken oft mehr zu verstehen, wie die Heilpraktiker; hatte letzterer noch einen Vereinsvorsitz inne, so wird er heraus gedrängt oder gar heraus geekelt aus dem Verein, wie solches an einigen Orten vorgekommen sein soll; die Folge davon nun ist, dass die autodidaktischen Naturheilkundigen nun von ihren „so genannten Freunden“ auf´s Ärgste herabgesetzt und geschädigt werden, es wird ein wissenschaftlich gebildeter Arzt gerufen, ein Mediziner, welcher zur Naturheilkunde übergegangen ist; anfänglich schmeichelt man ihm, empfehlt ihn und es geht so leidlich, aber bald werden auch diesem Vorschriften gemacht, die er nicht erfüllen kann; entweder er soll gegen seine eigenen Überzeugung kurieren, oder doch nach der Pfeife eines unwissenden Vereinsmeiers tanzen, und entweder gratis, oder gar keine Vorträge halten, noch dazu mit oder ohne Fremdwörter; im Sinne von Kneipp, oder dem von Kuhne, oder wohl gar streng nach den Vorschriften von Bilz, die dieser zum Teil nicht selbst erdacht hat.

Kurz allerlei Schwierigkeiten werden dem Manne gemacht, kommt nun ein anderer und gründet eine Anstalt, so wird ein Preisdruck ausgeübt, indem erst von dem einen und dann von dem andern ein Vergünstigungspreis für die Bäder und Behandlung herausgelockt wird. 

Aber auch selbst die billigsten Preise werden den Naturheilvereinsmitgliedern von ihren Vorständen häufig als noch zu teuer befunden, besonders darum, um Misstrauen zu säen, damit der Naturarzt etwa nicht in den Vorstand gewählt wird, er könnte ja sonst vielleicht etwas Vorteil davon haben.

Um aber die Autorität, besonders eines Heilkundigen, ganz zu untergraben, wird nachgesucht, ob er nicht hier und da einen Misserfolg gehabt, oder einen Fehlgriff gemacht hat, und wird nichts gefunden, so wird irgend was gesucht an seiner Persönlichkeit oder seinem Bildungsgange zu kritisieren; die Tüchtigkeit in seinem Fache, die Erfolge, das Streben und auch die wissenschaftliche Überlegenheit erwähnt man gar nicht mehr, man behandelt ihn einfach gegen allen Anstand, und so kann es kommen, dass ein Naturheilverein der ärgste Feind eines Naturheilkundigen wird und diesem, die überdies schon schwierige Stellung noch unhaltbarer macht. Dass solches nicht zum Segen der Vereinsmitglieder wirkt, ist doch klar; dieses ist eine betrübende Erscheinung, die sich schon oft bewahrheitet hat. Darum sind Naturheilvereine, wo ein Naturarzt oder Naturheilkundiger nicht mit im Vorstande, vorausgesetzt, dass derselbe an dem betreffenden Platze wohnt, keine Naturheilvereine, wie sie zu wünschen sind, denn die Isolierung des Fachkundigen, des Tüchtigsten, der seine Kraft in den Dienst der ganzen Bewegung gestellt hat, wirft keine gutes Licht auf die Klugheit und Taktik derjenigen, welche den Besten bei Seite schieben. 


Ehre dem Ehre gebührt!

Eine schlimmer Erscheinung ist es, dass es in den Naturheilvereinen Mitglieder gibt, welche in denselben sind, nur um bei den Mitgliedern Geschäfte zu machen, dort das große Wort führen, selbst aber heimlich mit einem oder einigen Mitgliedern unter einer Decke stecken, um den Verein durch allerlei Quertreibereien in der Entwicklung zu hemmen, oder gar zu sprengen. 

Ihre erste Aufgabe besteht aber darin, den Naturarzt oder Heilkundigen zu schädigen und zu ruinieren, oder doch dessen Feinden durch allerlei Schleichmittel und Provokationen Material in die Hände zu arbeiten, wodurch jene Mediziner die Tätigkeit eines Naturheilkundigen lahm zu legen suchen, sei es durch entstellte Zeitungsartikel, Stadtklatsch oder noch schlimmere Vernichtungsmittel.

Wer hat wohl mehr Gelegenheit, sich mit Heilkunde zu beschäftigen wie der Praktiker selbst, und wer kann wohl mehr der großen Sache nützen, als dieser; können nicht alle anderen von ihm lernen? Scheuen sich selbst die Medizinärzte nicht, von den Autodidakten zu lernen!

Ein anderes Übel besteht in manchen Naturheilvereinen, das ist die tendenziöse Festhaltung an überwundenen Anschauungen; der eine Vereinsvorstand will nur die Lehre von Prießnitz, der andere die von Kuhne, ein dritter die von dem Vegetarier Baltzer, und ein vierter nur Kneipp gelten lassen; mancher kämpft für, mancher gegen Fleischessen, mancher für die psychischen Fächer des Magnetismus, der Hypnose, der Suggestion usw., viele sind wieder dagegen; der eine ist für das Tragen von Leinen, der anderer nur für Wolle, der dritte wieder für Baumwolle; wieder einer tritt für die Massage, eine anderer gegen dieselbe ein.  

Kurz, es herrscht in diesen Kreisen oft eine Unwissenheit und Zerfahrenheit, die ganz unglaublich ist, das hindert sie aber nicht, gegen jede Neuerung zu agitieren und einem Heilkundigen, der zufällig eine andere Meinung vertritt zu unterdrücken. Diese und viele andere Mißstände sind es, von der die Naturheilbewegung befreit werden muss. 

Soll aus diesen Kreisen wirklich die Heilwissenschaft der Zukunft aufblühen, so muss man die Prinzipienreiterei fallen lassen, die Einseitigkeit vermeiden, und den Autodidakten unter die Arme greifen, besonders aber die technisch-tüchtigen Heilpraktiker und ihre Anstalten unterstützen durch Rat und Tat.

Hoffentlich trägt mein Werk dazu bei, dass manches anders und besser werde, es wäre sonst vorteilhafter, die tüchtigen Kräfte auf diesem Gebiete widmeten sich einer schöneren Sache, als wie den Reibereien mit den Naturheilvorständen; es wäre dann besser, sie gründeten neue Vereine, wo sie den Vorsitz führen und die neue Richtung der psycho-physiologischen Forschung der Naturheilbewegung vertreten, wie ich sie hier entwickelt und wiederholt erläutert und verfochten habe.

Jene Art von unfähigen und seltsamen Naturheilkundigen, die statt sich ernstlich fortzubilden und sich in ihrem Fache zu vertiefen, andere Prinzipien verfolgen, wie z.B. jener, der nebenbei Lebensversicherungsinspektor war und in den Naturheilvereinen seine Unteragenten hatte, mit denen er sein Revier resp. Vortragsgruppe abgraste, verdienen mit Recht, was der Hauptverein seines Ortes ausführte, nämlich Ausschluss aus der Bewegung.

Die Anwendungsform der Naturheilkunde zu lernen und nachher zu lehren, kann jeder, damit ist er aber noch lange nicht Naturarzt. Der Naturarzt soll mehr, er soll in den Geist der Sache eindringen und dazu braucht er seine ganze Kraft und sittliches Können.


Eine neue Bewegung in den Kallisophischen Gesellschaften.

Eine Kallisophische Gesellschaft ist eine Vereinigung von ehrenwerten Männern und Frauen, welche sich die Reform der Heilkunde, der Rechtspflege, der wirtschaftlich sozialen Frage, der Ethik, der Kunst und des Kunstgewerbes, sowie der Unterstützung und Fortentwicklung der Wissenschaft sich widmet.

Ihr Maßstab, oder vielmehr ihr ideales Ziel, was sie leitet, ist die Schönheit. Kalli heißt: Schön; dieselbe soll alle Kultur- und Menschheitsentwicklung in sich zusammenfassen.

Die Kunst auf allen Gebieten soll über die Wissenschaft gestellt werden, also auch die Heilkunst über die Heilwissenschaft, und nicht, wie es heutzutage der Fall ist, dass Wissenschaft und Schule die Kunst beherrscht und diktiert. 

Hieraus ergibt sich aber, dass, da alle Reformen und Neuerungen, alles Geniale von Autodidakten ausgeht, so werden die Kallisophischen Gesellschaften alle Autodidakten, Erfinder, Selbstforscher und Künstler, die etwas können, erwiesen durch ihre Taten, als die Vorläufer und Apostel einer besseren Lehre, Technik und Anschauung, wie die alte war, anerkennen. 

Dass aber eine neue Richtung nicht willkürlich, oder unbewusst, in etwaige Rückschritte verfällt, dafür schützt das ideale Prinzip der Schönheit, oder was dasselbe ist, Vervollkommnung.

Das geniale Gefühl mit der Lust und Liebe zur Tat, aber dem noch nicht zur vollen Klarheit durchgedrungenen Wissen, schreitet jeder Erkenntnis voran, dieses kann aber weder an erlernt, noch anerzogen werden, es sind eben angeborene Gaben des Geistes.

Das Genie soll unser Führer sein und nicht der mittelmäßige Doktor oder Professor, dem oft nur Gunst und Geld und ein leidliches Gedächtnis zu seinem Wissen verhalf, um nicht der Wissenschaft zu dienen, sondern fette Pfründe mit Machtstellung zu erobern, und mit diesem die Geister beherrscht.

Der Erfinder soll über dem Gelehrten stehen, der Heilkünstler, welcher heilt, über dem Heilwissenschaftler, der nicht heilt.  Darum, die Natur und der talentierte Mensch, die sollen unsere Lehrmeister sein, in deren Dienst sich die Gelehrten stellen müssen; dies ist der einzige Weg einer fortschreitenden Entwicklung und andere Wege des Fortschrittes gibt es nicht. 

Dass alle sich so langsam, so schwerfällig fortbewegt, dass oft die Narrheit thront, wo Weisheit herrschen sollte, Krieg und Unheil, statt Friede und Glück, Elend und Siechtum, statt Auskommen und Gesundheit, das liegt daran, weil viele Schulgelehrten die Erzfeinde jeder Genialität als suggerierende Autoritäten herrschen und Fürsten und Völker ihre kleinlichen, veralteten und häufig verkehrten Meinungen diktieren. 

Ideen regieren die Welt, und je nachdem diese Ideen sind, so wird auch gelehrt, geheilt, Recht gesprochen, gewirtschaftet und regiert.

Die Suggestion der Schul- und Schriftgelehrten, das erkannte schon der große Religionsstifter vor 2000 Jahren, das ist die größte Macht der Welt, die dadurch den Völkern zum Verderben werden kann, weil sie das Genie, den gottbegnadeten Mann aus dem Volke, verkennt und jede Besserung und Reform hemmt, im Dunkeln der eigenen Selbstverfinsterung.

Dass aber ein Fortschritt schön ist, philosophisch schön, sittlich schön usw., dafür soll die Kallisophie oder die Schönheitslehre mit dem Maßstab der Schönheit bürgen, was ich in einem besonderen Werke „Die neue Welt und der neue Mensch“ noch näher entwickeln werde.

Diese Ausführungen werden aber vorläufig genügen, schon jetzt mit den Gründungen Kallisophischer Gesellschaften vorzugehen. Aus jedem Kreise mögen sich Leute zusammenscharen, Männer und Frauen, die tatkräftig und edel genug sind, diese Richtung zu verfolgen; dann erst können die Kallisophischen Gesellschaften an die Seite der Naturheilvereine treten, sowie an die Seite aller Reformvereine, um mitzukämpfen für eine Wiedergeburt der Menschheit, aus Nacht und Finsternis zum Licht. Dann erst werden sich die Natur- und sonstigen Reformvereine veranlasst sehen, sich nach den Kallisophischen Vereinen zu richten, ihren Blick erweitern auch auf andere naheliegende Dinge.

Ein neuer Geisteshauch wird durch die Lande wehen, der die Völker frei macht von Geistesbann und Not. Wer wollte da nicht mithelfen? Wer kann sich da indifferent verhalten? – Kein Edler, kein Gerechtigkeitsliebender, kein Wahrheitssucher, kein Künstler von Gottes Gnaden und keiner, der den Wert dieser guten Sache erkannt hat. 

Mag jeder in seinem Turn- und Gesangverein, Fach- oder Gewerkverein, Bürger- oder Gewerbeverein, Naturheil- oder Vegetarierverein, Künstler- oder psychologischen Verein ruhig bleiben und dort Mitkämpfer oder neue Anhänger für die Kallisophischen Gesellschaften anwerben, denn das hindert nicht, die Kallisophischen Vereine zu gründen, im Gegenteil, diese Taktik kann sie nur fördern und indirekt auch wieder jene Vereine günstig beeinflussen.

Die Kallisophischen Gesellschaften sollen es sich sogar mit zur Aufgabe machen, später in Kontakt mit jedem Fachverein zu treten, der in schönem und fortschrittlichem Sinne wirkt.

Ich lasse hier ein Gedicht von mir an „Rafael“ folgen, was die tiefgründige Vorstellung von Schönheit, wie ich sie aufgefasst habe, wiedergibt.

An Rafael.
Du göttlicher Maler, o sprich,
Wie malst du in Farben und Strich´,
Die Menschen so himmlisch und gut,
Ihre Leiber voll Leben und Blut?
Wie harmonisch die Welt und wie fein –
Sieht dein Auge das Böse zu klein?
Alles Edle so groß und so schön,
Das Leben selbst schön im Vergehn?
Oder ist es die Wahrheit ohn´ Schein,
Das aus dem Bösen im sel´gen Verein
Alles Gute sich schafft und gebiert –
Das Böse nur den Toren verführt?
Verjüngt und verschönt sich die Welt,
Selbst, wenn sie im Tode verfällt;
Erlöst sich von selbst die Natur,
Oder folgt sie eines höheren Spur?
Oder wirkt stets das Größte durch sie
Nicht fragend, warum nicht und wie,
Aus dem Dunkel des Daseins zum Licht
Und verkündet die Schönheit und spricht:
Nur aus Liebe, aus Lust will zum Glück
Durch Übel, durch Kampf und Geschick
Die Palme der Gottheit erringen
Was lebt – nur im Streben verbringen!
Es giebt ja kein Ende und Ziel.
Ob ein, oder klein, oder viel
Die Ruh´brächt die Welt zum Verfall –
Ewig lebt, was da ist in dem All´.
Das All auch das kleine durchdringt
Und auch dieses zum Höheren bringt
Was da leidet, was krank ist und wund,
Dem schlägt die erlösende Stund`.
Doch helfe sich selber, wer kann
Zu dem Höheren und Höchsten hinan,
Oder leide mit hinkender Pein,
Denn, nur Fortschritt ist göttliches Sein!    
Die Schönheit, ihr Maß und ihr Ziel
Durch Einheit in allem Gefühl,
Ausstrahlend in Form und Gesicht
Das ewige und göttliche Licht.
O, Rafael, größter Prophet,
Seit der Weise dich fortan versteht
Ward dem Weisen die Kunst Religion,
Deine Schönheit, der göttliche Sohn.

Aus: „Die Glocken aus dem Cheruskerwald.“

Rafael, der König der Maler
lag im genialen und idealen Naturell 
Grundlagen der Menschenkenntnis Bd.1. Amandus Kupfer 1919. Rechts: Ausschnitt Schule Athen

Wer vorstehendes Gedicht beim Anhören oder Durchlesen noch nicht verstanden hat, der möge es immer und immer wieder lesen, bis ihm der Sinn des Ganzen klar geworden ist, denn dann hat er die neue Kallisophische Weltanschauung erfasst!

Zur Abfassung der Statuten und sonstigen Vereinssatzungen ist Verfasser gern mit Rat und Hilfe unentgeltlich bereit, soweit es seine Zeit erlaubt, jedoch gegen Erstattung der Portoauslagen. Wahrscheinlich wird auch eine Zeitschrift für Kallisophie demnächst ins Leben gerufen werden; sobald sich eine Anzahl Vereine oder Privatpersonen als Abonnementen angemeldet; das Blatt könnte monatlich erscheinen, vielleicht zum Jahresabonnementspreise von 3-4 Mark.

Ich schließe hiermit mit dem Wunsche, bald allgemein verstanden zu werden.


Schlußwort.

Wenn ich nun die Lauheit und die Einseitigkeit mancher Naturheilvereine und ihre Leitung sehr missbillige, so habe ich auf der anderen Seite auch viele vortreffliche Vereine dieser Richtung mit tatkräftigen Männern kennen gelernt, die mit der Aufforderung aller ihrer Kräfte reformstrebend vorgehen, ich nenne hier nur den Impfzwanggegnerverein in Dresden, die alten Naturheilvereine in Berlin, Leipzig, Dresden, Bremen, Braunschweig und Hannover, und könnte noch viele andere aufzählen. Dieses söhnt mich mit der Naturheilbe-wegung aus und lässt die Hoffnung in mir aufkommen, dass aus der Mitte der lauen Vereine Männer in den Vorstand gewählt werden, die für die umfassendsten Reformen auf diesem Gebiete ihre ganze Kraft einsetzen.

Ich erwarte ferner, dass jeder Autodidakt auf dem Gebiete der Naturheilkunde mit ganzem Fleiß und der Anspannung aller Geisteskräfte sich fortzubilden bestrebt ist, um seinem Stande und seinem Berufe alle Ehre zu machen, und ich bin gewiss, die Mehrzahl derselben wird dieses erfüllen, sind es doch achtbare Männer der verschiedenen Berufszweige, die mehr aus Liebe zur Sache, als wie aus anderen Gründen diesen aufopfernden Beruf erfasst haben.

* Ausführliche Darlegung in dem druckfertigem Werke „Im Halbdunkeln einer neuen Weltanschauung“.

Auch die Herren Mediziner, welche den Sumpfboden ihrer Schule verlassen, aber die fruchtbaren Erfahrungen mitgebracht und auch das wirklich Gute, was der alten Heilschule anhängt, die anthropologischen Fächer, die Chirurgie usw. als wertvolle Grundlagen für die neue Heilwissenschaft weiter kultivieren, ihnen sage ich ganz besonders meinen Dank und meine Anerkennung; mussten sie doch einen Teil ihrer, für schweres Geld errungenen Überzeugungen, wieder frei geben und sich dem eigenem gesunden Urteil durchringen, und das alles nicht ohne inneren Kampf, äußere Unannehmlichkeiten und Verluste. Diesen Herren Medizinern wende ich ganz besonders, als Mitkämpfer für die gute Sache, meine Sympathie zu, sie kamen von der Schule zum Selbststudium, von den Autoritäten zu den Autodidakten.

Diejenigen Herren Professoren und Medizinärzte aber, welche noch heute ihren verkehrten Standpunkt verfechten, ihnen rufe ich zu: „O, heilige Einfalt, wann wirst du gescheit, vielleicht wenn Huss verbrannt ist? – nun gut, der Huss, der bildlich heute die moderne Naturheilbewegung darstellt, er mag vergehen und begraben werden mit den geplanten Vernichtungsgesetzen; aus ihr aber werden Leute hervorgehen, die im Verein mit den ersten Kapazitäten der Wissenschaft die neue Heilwissenschaft der Zukunft aufbauen, deren Wege ich in diesem Werke vorgezeichnet habe; das beweisen die Professoren Winternitz in Wien, Geheimrath von Leyden, Berlin, und andere, die mit Tat und Schrift der neuen Heilkunde die Bahn frei machen, und dazu sollen die magnetischen und psychologischen Vereine, die Kallisophischen Gesellschaften mithelfen, und zwar in erweiterten rechtlichen und sozialen Bestrebungen, wie sie in den Naturheilvereinen noch nicht zur Geltung kommen; darum frisch auf zur Tat, es gilt das Kleinod der Menschheit zu erringen, die Gesundheit.


Friedrich II. von Preußen (der Große).

Friedrich II., auch Friedrich der Große oder der Alte Fritz genannt, (* 24. Januar 1712 in Berlin; † 17. August 1786 in Potsdam) war seit 1740 König in Preußen und seit 1772 König von Preußen. Er war das vierte Kind König Friedrich Wilhelms I. in Preußen und dessen Gattin Sophie Dorothea von Hannover. In seiner Eigenschaft als Kurfürst und Markgraf von Brandenburg wird er als Friedrich IV. gezählt.

„Es ist nicht nötig, daß ich lebe, wohl aber, daß ich meine Pflicht tue und für das Vaterland kämpfe, um es zu retten, wenn es noch zu retten ist." Diese Worte, welche König Friedrich der Große in der schweren Zeit des siebenjährigen Krieges niederschrieb, sind gleichsam eingegraben in die Erztafeln der vaterländischen Geschichte. Sie sind, seitdem sie gesprochen worden, förmlich zu einem Bekenntniswort geworden für jeden Preußen, mehr noch für jeden Deutschen, seitdem das Königreich Preußen zum Fundament des großes deutschen Vaterlandes geworden ist. Diese eiserne Mahnung zur Pflicht hat für das große Deutschland auch gegolten, als es in den Jahren 1870 und 1871 im blutigen Ringen gegen Frankreich seine Einigkeit und seine Kaiserkrone sich gewann.“ (Beide vorherige Absätze hinzugefügt von W. Timm).

Friedrich der Große
Der alte Fritz

Ich wünsche ein edles, kühnes freidenkendes Volk zu beherrschen, ein Volk, das Macht und Freiheit hätte, zu denken und zu handeln, zu schreiben, und zu sprechen, zu siegen oder zu sterben.

Levitating Stone
(Hinzugefügt)
Ende

Anmerkung W. Timm: Wissenschaftlicher Status = Absolute Referenz!



Erstellt 1999. Update 18. April 2007
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben.http://de.wikipedia.org/wiki/24._Januarhttp://de.wikipedia.org/wiki/1712http://de.wikipedia.org/wiki/Berlinhttp://de.wikipedia.org/wiki/17._Augusthttp://de.wikipedia.org/wiki/1786http://de.wikipedia.org/wiki/Potsdamhttp://de.wikipedia.org/wiki/1740http://de.wikipedia.org/wiki/Preu%C3%9Fenhttp://de.wikipedia.org/wiki/1772http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wilhelm_I._%28Preu%C3%9Fen%29http://de.wikipedia.org/wiki/Sophie_Dorothea_von_Hannovershapeimage_2_link_0shapeimage_2_link_1shapeimage_2_link_2shapeimage_2_link_3shapeimage_2_link_4shapeimage_2_link_5shapeimage_2_link_6shapeimage_2_link_7shapeimage_2_link_8shapeimage_2_link_9shapeimage_2_link_10
Die psycho-physiologische Naturheilkunde             Bearbeitung: Medical-Manager Wolfgang Timm
 
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