Amandus Kupfer: Der Wolf im Schafspelz von und nach Carl Huter - Ha-Typ - Part 1
 
Der Typus des Halbentarteten
Der doppel-naturige oder Intriganten-Typus. (Der Wolf im Schafspelz)
Bearbeitung: Medical-Manager Wolfgang Timm

Erstmalige, ausführlichere Bekanntgabe der letzten Entdeckung Carl Huters
Herausgeber: Amandus Kupfer. Neuherausgeber: Medical-Manager Wolfgang Timm
Verlag der Original-Huterwerke in Schwaig b. Nürnberg
Copyright 1930 by Am. Kupfer, Schwaig bei Nürnberg


Carl Huter schrieb gegen Ende seines Lebens:

Ich habe den Typus des Halbentarteten schon lange vermutet, konnte aber seiner nicht habhaft werden. Nun, da ich ihn gefunden habe und studierte, ging zwar mein Leben an ihm verloren, aber für die wissenschaftliche Forschung habe ich einen dauernden Gewinn daraus gezogen.

Wenn dieser große Psychologe den Typus so schwer finden konnte, um ihn näher zu studieren, obwohl er wußte, daß er vorhanden sei und obwohl er auch die Richtung kannte, in die seine Wesensanlage hinein zu gruppieren war, so müssen besondere Gründe dafür vorliegen.

Der Typus des Halbentarteten ist deshalb so schwer physiognomisch und psychologisch zu erkennen und zu beschreiben,  weil er es ausgezeichnet versteht, seinen wahren Charakter zu verbergen, so daß man bildlich gesprochen von ihm sagen kann, er trägt ständig eine Maske. Er ist doppelnaturig.

Er täuscht durch sein gewandtes Auftreten über seinen wahren Charakter und seine wirklichen Absichten hinweg, und scheint einen durchaus gebildeten, zeitgemäß eingestellten, hochstehenden, idealen, guten und einflußreichen Menschen vorzustellen.

Er besitzt oft das Recht, seinem Namen noch einen Titel vorzusetzen, z.B. den Doktortitel, wodurch er leicht um so mehr Vertrauen erweckt, und noch müheloser seine Opfer täuschen, einwickeln und ausnutzen kann.

Die angenommene Maske ist ihm sozusagen zur zweiten Natur geworden, und er verbringt dahinter seine wahre Wesensart. Nur selten wird er im praktischen Leben gleich richtig erkannt, obwohl er schlimmer und vielfach raffinierter sein kann wie der wirkliche Verbrecher.

Der Typus des Halbentarteten ist in wissenschaftlichen Dingen, z.B. in der modernen Psychologie, Kunst, Technik, Politik und in religiösen Fragen, in zeitgemäßen Reformen usw. scheinbar gut beschlagen. Er gilt womöglich sogar als Autorität und er weist auf seine entsprechenden Arbeiten hin. Da so die Wissenschaft, die Ethik oder sonstwie das Ideale bei ihm in den Vordergrund zu treten scheint, so vermutet dann niemand mehr, daß hier Falschheit, Plagiat, Betrug, Bosheit, Heimtücke, unverdientes Ehreneinheimsen usw. vorliegt.

Der Typus begegnet einem mehr in gehobenem Niveau als in den niederen Lebensschichten. Er tritt den Menschen mit einer so freundlichen gewinnenden Mimik und mit lächelndem Gesicht entgegen, mit so wohlwollenden Augen, so außerordentlich gewandt, daß niemand den schlimmsten aller Gauner hinter solch aalglattem Benehmen zunächst auch nur vermutet.

So ist es zu verstehen, daß Huter diesen besonderen Typus so schwer fixieren konnte, daß er ihn aber als vorhanden annahm, bevor er ihn noch aus nächster Nähe und in allen Besonderheiten seiner Wesensart studieren konnte.

Wenn man bedenkt, daß Huter wohl der größte Psychologe und Entdecker neuer Wahrheiten war, daß er schon als Kind, halb wie im Spiel seine Naturell- und Konstitutionstypen fand, die heute in der modernen Psychologie die größte Rolle spielen, so muß diese seine letzte Typen-Entdeckung auch besonderes Interesse wachrufen.

Wenn Huter schreibt, „daß an diesem Typus sein Leben verloren ging“, so mag man daran die Gefährlichkeit desselben ermessen, und auch, wie wichtig es ist, denselben kennen zu lernen. Der Typ macht für andere Menschen aus einem sonnig heiteren Leben das graue Elend und ein Zerrgebilde aus der herrlichen Wissenschaft, er zerstört die beste Lebensarbeit und er hindert den wahren Fortschritt und die gute Entwicklung an allen Ecken und Enden. Daher lohnt es sich, Kenntnis von dem Vorhandensein des Typus des Halbentarteten zu nehmen, - vor den man seine Seele wie vor einem Teufel bewahren möge!

Ich habe erst Jahre nach Huters Tode Kenntnis von dieser seiner Entdeckung erhalten - und inzwischen trat der Typus ganz unvermittelt auch in mein eigenes Leben. (In Band I Seite 72 „Grundlagen der Menschenkenntnis“ ist erstmalig 1926 über diesen Typus berichtet. Ich bitte den Leser, das dort Gebrachte nochmals durchzunehmen. Die wenigen Zeilen haben zunächst nicht vermocht, das Interesse der Leser so zu wecken, wie es der Wichtigkeit des Gegenstandes entspricht.)

Ich war gezwungen, mich in Gedanken mehr mit diesem Typus zu beschäftigen, als es sonst der Fall gewesen wäre. Galt es doch, diesem Typ gegenüber all das zu schützen, was mir Lebenszweck und Inhalt geworden war. Bald sah ich auch den Typ an anderen Stellen auftauchen, ohne unmittelbar mit ihm zu tun zu bekommen. Die Disharmonien dieser Menschen erkannte ich zwar nach den bisherigen Lehren Huters sofort und rechnete auch damit, - aber die Handlungen dieses Typus waren doch in der Folgewirkung für den wahren und guten Fortschritt so außerordentlich verderblich, wie sie nicht ohne weiteres aus den erkannten Disharmonien zu folgern waren.

Erst allmählich tauchte dann die Erkenntnis auf. Aus den zusammengefaßten Handlungen und Disharmonien erstand das Bild des neuen Typus - des Halbentarteten.

Was ein Carl Huter der Mit- und Nachwelt durch seine Lehre an Wahrem, Gutem und Schönerem gegeben hat, mag zeitweilig durch diesen Typus den Mitmenschen verkleinert, angeschwärzt, vertuscht, verschwiegen und verekelt werden, es wird darum doch einst in seiner ganzen Klarheit und Reinheit Geltung erlangen.

Carl Huters Leben war erfüllt von großem und schönen schöpferischen Geistgestalten und er hat, bildlich gesprochen, mitten im tobenden Kampf, selbst schon aus vielen Wunden blutend, doch noch unter allen Feinden den schlimmsten seiner herrlichen Lehren erkannt und besiegt. Das heißt, er hat noch zu aller letzt den Typus des Halbentarteten erkannt und geschildert, der nach meiner Überzeugung die gute Ausbreitung der besten Wahrheitslehren, so wie sie Huter gebracht hat, verhindert. Heldenhaft war das Leben Carl Huters durch den bis zum letzten Augenblick geführten Kampf um die Wahrheit, und erhaben war sein Ende, - man wird unter seinen wirklichen Gegnern, die heute noch wie in einem grauen Nebel untertauchen, den Typus später festzustellen wissen.

Soviel aber steht fest, daß unser ganzer heutiger moderner Zeitgeist bestens geeignet erscheint, den Typus des Halbenarteten hervorzubringen, und so ist mit seinem Erscheinen immer mehr zu rechnen. Jeder Mensch, dem es darum zu tun ist, daß die besten materiellen und ideellen Werte segensreichen Fortschritt finden, muß darauf gefaßt sein, daß eines Tages der Typus des Halbentarteten auch in sein eigenes Leben tritt und seine Arbeit durchkreuzt.

Um nun zu lehren, wirksam sich selbst und vor allen Dingen auch die Wahrheiten der Huterlehren und die damit verbundenen materiellen und ideellen Werte zu schützen, um überhaupt den guten Fortschritt zu fördern, ist hier alles Erreichbare, was Huter über den Typus des Halbentarteten sagte, so gut es die Umstände erlauben, zusammengefaßt.

Wir wollen das Wort Typus des Halbentarteten in der Folge der Einfachheit halber abkürzen und nur die zwei Anfangsbuchstaben H-Typ gebrauchen, später mag dann dieser Typus, wie Huter es in der Absicht hatte, noch eine andere weitere Benennung finden.

Es gingen mir übrigens auch in letzter Zeit einige Briefe von Freunden der Huterlehre zu, in denen die Frage erhoben wurde, wie es kommt, daß Menschen, die anscheinden gar nicht so schwere äußere disharmonische Merkmale haben, dennoch so außerordentlich böse handeln können, viel schlimmer als es die disharmonischen Merkmale vermuten lassen?

Ich glaube mit Recht diese Frage dahingehend beantworten zu dürfen, daß hier der Ha-Typus seine Hand im Spiele hat! Innere und äußere Erlebnisse der letzten Jahre drängten mich immer mehr dazu, diese kleine Spezialschrift herauszugeben.

Der Ha-Typus, ist, wie Carl Huter sagt, selbst für Fachleute schwer zu ermitteln.

Es kommen physiognomische Feinheiten in Betracht und Merkzeichen, die außer in der Form, in der Strahlung und Spannung, im Farbton usw. liegen, die für die Beurteilung der wahren Wesensart schwerwiegend, ja ausschlaggebend sind. Diese feinen physiognomischen Merkzeichen sind natürlich am besten durch lebendige Anschauung zu lehren *). 

*) Ich verweise hier auf den großen Prachtatlas „Physiognomik und Mimik“ von und nach Carl Huter. An der Hand sehr guter Bilder und Drucke sind darin die Feinheiten, die für eine psycho-physiognomische Beurteilung in Betracht kommen, niedergelegt. Das Werk ist in dieser Art das erste und einzige und kann daher zum Studium nur bestens empfohlen werden. Es ist nur noch eine geringe Zahl dieser Werke vorhanden und ein Neudruck wird wahrscheinlich wegen der sehr hohen Herstellungskosten nicht so bald möglich sein. Preis 25 Mk. Gleicher Verlag. (Anmerkung Timm: Es folgten bis heute Neuauflagen).

Jedenfalls zwingt uns dieser Typus zu immer größerer Aufmerksamkeit und einer feineren psycho-physiognomischen Beobachtung. Erst bei genauestem Zusehen erkennt man, daß die von ihm zur Schau getragene Freundlichkeit, sein oft immer währendes, verbindliches Lächeln, eine Maske ist. Huter sagt, daß dieser Typus außerordentlich geschmeidig und biegsam ist, daß er die besten gesellschaftlichen Umgangsformen besitzt und eine fabelhafte gesteigerte Intelligenz entfalten kann!

Aus nahe liegenden Gründen ist es nicht möglich, diesen Gegenwartstypus im Bilde vorzuführen und zu beschreiben. Nur das Bild des hier wiedergegebenen einstigen Oberleutnants Hofrichter zeigt uns denselben. Aus der Geschichte sind mir Personen, die den Typ darstellen, weniger bekannt, resp. es fehlt an guten Bildern. Der Typ liegt, wie gesagt, mehr in der Gegenwart und Zukunft wie in der Vergangenheit.


Oberleutnant A. Hofrichter

Das ist der frühere österreichische Generalstabsoffizier, Oberleutnant Adolf Hofrichter, den Meister Huter als den Typus der Halbentarteten kennzeichnete. Er beging die heimtückischen Giftmorde an seinen Vorgesetzten, die ihm in der Beförderung im Wege standen.

Ich bedaure, daß ich dem Leser keine Photographie dieses Mannes zeigen kann. Immerhin gibt das Bild einige Hinweise, wie sich der Typ im Leben kundgibt. Eine Zeitungsnotiz des „Zabrzer Anzeiger“ vom 4. Mai 1910 wird den Leser hier sicher interessieren. Sie lautet:

„Menschenkenntnis“ und der „Fall Hofrichter“. Angesichts der Wendung, welche der Fall Hofrichter genommen hat, dürfte es unsere Leser interessieren, daß der Kattowitzer Psycho-Physiognomiker Amandus Kupfer in seinen im Januar gehaltenen Vorträgen über „Menschenkenntnis“ den Oberleutnant Hofrichter als Verbrechertyp und fähig des Giftmordes erklärte. Das war also zu einer Zeit, wo die öffentliche Meinung eher für als gegen Hofrichter war. Herr Kupfer erklärte in seinen Vorträgen aus vielen disharmonischen Gesichtsmerkmalen die Anlage zum Giftmörder.

Da diese Feststellungen sehr frühzeitig und mit Sicherheit öffentlich geschahen, so muß hier zweifellos ein einwandfreies System der Menschenkenntnis zugrund liegen. Herr Kupfer vertritt die Ansicht, daß diese neue Menschenkenntnis, die Hutersche Psycho-Physiognomik, in den Grundzügen in der Schule gelehrt werden kann, und nicht nur für den berufsmäßigen Naturforscher, Juristen, Kriminalisten, Pädagogen, sondern auch für das praktische Leben von sehr großem Werte sei.

Der bekannte Schriftsteller Felix Dahn hat in seinem historischen Roman „Der Kampf um Rom“, den Ha-Typus sehr gut in der Person des Herrschers von Rom beschrieben und ebenso in der Gestalt des Leodegar in dem Roman „Ebroin“.

Es handelt sich bei dem Halbentarteten um einen Zwischentyp, der zwischen dem Normalmenschen und dem geborenen Verbrecher liegt.

Der normale Mensch handelt normal gut, vernünftig und rechtsverbindlich, ihn äußerlich zu erkennen ist nach dieser Lehre, der Carl Huterschen Psycho-Physiognomik, nicht allzu schwer.

Der Verbrecher hat die stark ausgeprägten abnormen Merkmale, die an sich leicht zu erkennen sind, wie sie die kriminal-anthropologische Forschung von Professor Dr. med. Lombroso und des Professors Ferri nachgewiesen hat. Er handelt meist allein und begeht schwere Verbrechen, wie Raub, Mord, Totschlag, Diebstahl usw.

Ebenso sind verhältnismäßig leicht alle übrigen Naturelltypen zu erkennen *)

*) Es wird angenommen, daß der Leser wenigstens schon den I. Studienband meiner „Grundlagen der Menschenkenntnis“ nach Carl Huters Psycho-Physiognomik studiert hat. Es ist dann leichter möglich, sich ein Bild von dem Ha-Typus zu machen. Das Buch hat 130 Abbildungen, Preis 3 Mk., und ist im gleichen Verlag erschienen. Der Herausgeber.

Der Ha-Typus aber hat nicht die ausgeprägten Merkmale des Verbrechers, obwohl Anklänge vorhanden sind, die er noch in bewußter Weise zu verdecken sich bemüht. Er hat Merkmale des normalen Menschen, und wo diese fehlen, da sucht er sie durch ein gewandtes Benehmen zu ersetzen und vorzutäuschen. Daraus geht hervor, wie schwer der Typ zu ermitteln ist, was natürlich leichter fällt, wenn man erst mal einigermaßen über seine Wesensart unterrichtet ist. Huter sagt, daß er ihn, als er ihn zum ersten Male sah, mit ihm sprach und verhandelte, sofort erkannte.

Dieser Typus war bisher wissenschaftlich noch unbekannt, jedoch hatte ihn Huter schon lange gesucht und sozusagen im voraus berechnet. Er hat ihn durch das eigentümliche Geschick, das ihm mit einem solchen Menschen zusammenführte, genugsam beobachtet und als besonderen Typus entdecken und kennzeichnen können. Es ist der doppelnaturige Typus, der, rein anthropologisch genommen, nur geringe Abweichungen vom Normalmenschen in körperlicher Beziehung zeigt. (Auch phrenologisch und physiognomisch sind diese Abweichungen ebenfalls schwer festzustellen, aber sie sind, wie erwähnt, in den psycho-physiognomischen Feinheiten zu suchen.)

Die beiden Gesichtshälften waren bei diesem Typ sehr verschieden, das sagte er übrigens auch von sich selbst: Die linke Gesichtshälfte sei normal menschlich, die rechte dagegen gänzlich abnorm, asymmetrisch, das Zeichen angeborener verbrecherischer Anlage.

Den Ha-Typus allein nach seinem Äußern psycho-physiognomisch zu beschreiben ist hier nicht möglich, aber wir können ihm auch noch auf andere Weise nahe kommen, indem wir seine Handlungen darlegen. So kann man zunächst auch dadurch auf die Spur des Ha-Typus stoßen und dann zum Vergleich mit die Psycho-Physiognomik anwenden und bei genauer Beobachtung das Weitere folgern.

Der Ha-Typ sagte von sich selbst, er könne ein böser Gegner werden und er scheue vor keinem Mittel zurück. - Um ihre Zwecke zu erreichen, ist diesen Naturen jedes Mittel recht, auch das gemeinste und verbrecherischste scheuen sie nicht.

Dieser Typus empfindet ev. große Schadenfreude daran, wertvolle geschaffene Arbeit zu zerstören, - (das merke man sich besonders), dort, wo er Dank schuldig ist, mit schlimmstem Undank zu lohnen.

Jahre gewohnheitsmäßiger Tätigkeitsrichtung, in der diese Naturen als ehrenwerte Menschen durchaus nach außen hin erscheinen wollen, verdecken ihre wahre Wesenheit und täuschen. Insbesondere gelingt die Täuschung auch dadurch, daß sie mit Vorliebe von ihrer Ehre reden und gewandte Umgangsformen an den Tag legen.

Sie brauchen ein Schild, eine Deckung zum guten Schein vor den Leuten; sie brauchen diesen Schein um guten Eindruck zu machen, um so desto mehr ihrer wahren Natur innerlich nachleben zu können auf einem ganz abseits liegenden Gebiete. Sie brauchen daher auch Titel, suchen z.B. den Doktortitel in irgendeinem Fach zu erhalten, ohne später einen in entsprechender Richtung liegenden Beruf ausüben zu können und zu wollen.

Im anderen Falle verschaffen sie sich Titel auf eigenartige Weise, ferner verwenden sie oft täglich Stunden für ihre Toilette, tragen die sorgfältigste Kleidung, bewahren die beste Haltung, schmücken sich dezent mit echten Ringen und ebensolchen Steinen. Sie lächeln auch oftmals gerne verbindlich beim Photographieren, aber dieses Lachen erscheint, wenn man ganz genau hinsieht, als gemacht.

Der Typ kann sich, wenn etwas nicht nach seinem Willen geht, um seine Umgebung zu tyrannisieren, auf den Boden werfen und sich mit Händen und Füßen wie wild gebären - wenn er von Fremden nicht beobachtet wird.

Zu diesem Typus zählt auch der frühere Oberleutnant Hofrichter aus dem österreichischen Generalstab, der die bekannten heimtückischen, anfänglich schwer festzustellenden Meuchelmorde an seinen Vorgesetzten, die ihm bei der Beförderung im Wege standen, begangen hat. (Siehe das entsprechende Bild.) Eine ganze Bewegung entstand seinerzeit durch Menschen, die an seine Unschuld glaubten und die Freisprechung zu erzielen hofften.

Diese Halbentarteten überdecken sich gerne mit dem Mantel der Ethik und der Sitte auch in Wort und Schrift. Entsprechende Arbeiten können nur so von Salbung triefen und der liebe Gott spielt darin seine Rolle.

Sie nehmen verantwortungsreiche Stellungen an oder leisten auch scheinbare Freundschaftsdienste, durch welche sie glauben, ihre Sonderziele erreichen zu können, sind aber im Wesen nicht bei der Sache, der zu dienen sie sich verpflichteten.

Daher sind sie im Beruf höchst untüchtig und suchen sich eine höher Position auf denkbar raffinierte Weise zu verschaffen.

Ihre wirkliche Wesenheit liegt nicht auf dem positiven Gebiet rechtschaffener Arbeit und Leistung, sondern auf dem abseitsl iegenden Gebiete des raffinierten Intrigierens und Ränkeschmiedens. Die teuflischsten und verwerflichsten Pläne ersinnen sie, zu deren Ausführung sie sich ihnen geeignet erscheinender Hilfspersonen bedienen. Auf diese üben sie einen unheimlichen, geradezu magischen hypnotischen Einfluß aus. so kann ein guter talentierter tüchtiger Mensch jahrzehntelang so unter ihren Einfluß kommen, daß er wie verwandelt wird und sein eigentlich gutes Lebensziel dabei verfehlt.

Haben sie etwas Unrechtes begangen, so suchen sie sofort Deckung und ziehen unbeteiligte dritte Personen mit hinein, noch dazu womöglich unter dem Deckmantel der Ethik.

Was damals Huter nur auf Grund seiner Lehren und Beobachtungen über den Typ ausführen konnte, hat nach seinem Tode die Nachforschung bestätigt. - Erst die ganze Nachfolge der versuchten Verwirklichungen seiner Bedrohungen gibt uns jetzt ein Lebensbild über diesen entsetzlichen Ha-Typus.

Ich möchte es nicht bezweifeln, schreibt Huter, daß dieser Typus mich zum Opfer eines Meuchelmordes ausersehen hatte, der diesen Personen stets das letzte Ziel ist. Auch wäre ich sicher nicht dem Meuchelmord durch diesen Typus entgangen, den er so oft angedeutet hat, wenn ich mein Personal seinen Wünschen gemäß entlassen und ihn in mein Haus genommen hätte mit einer seiner sich dienstbar gemachten männlichen Hilfsperson.

Der Typus erwartete nur seinen Zwecken günstig erscheinende Umstände für die leichte Verwirklichung seines Zieles, meine Person auf irgendeine Weise in seine Gewalt zu bekommen, um mich zu beseitigen und zu vernichten, um in den Besitz meiner Lebensarbeit zu kommen. Den Umstand machte er sich zunutze, daß ich durch mein Familienunglück tieftraurig und fast gebrochen war. Nachdem ich eine glänzende Existenz durch mehr als 15 jährige Arbeit für Frau und Kinder geschaffen hatte, ein sorgenfreies Lebensheim und einen Familiensitz, wo auch ich immer eine glückliche Zufluchtsstätte nach monatelanger angestrengter Arbeit daheim bei der Familie zu finden hoffte und daher  manches Üble, das ich mit meiner Frau erfahren, zu ertragen versucht hatte, sah ich dieses Geschaffene nunmehr unaufhaltsam dem Untergange geweiht.

Diese innere seelische und äußere wirtschaftliche schwere Lage und dazu mein verzweifeltes Ringen, meine Lebensarbeit zu retten und diese Institute durchzusetzen, hatte dieser Typus kennen gelernt, und an diesen geschwächten Punkt setzte er nun an. (Man hat wohl schon mal gehört, daß ein Unternehmen irgendwie in Schwierigkeiten kam, daß dann plötzlich von einer Seite, von der man es nicht erwartet hatte, ein Vernichtungsschlag, oft lange vorbereitet, zu eigensüchtigen Zwecken erfolgte. Hier hatte der Typ wahrscheinlich seine Hand im Spiel, der über alle Maßen raffiniert ist.)

Statt Trost zu spenden, ein liebevoller treuer Mitarbeiter zu werden, begann er, mich mit seinen ekelhaften und gemeinen homosexuellen Selbstbeweihräucherungen und Anträgen zu belästigen, angeblich um mich damit von meinem seelischen Leid zu befreien und spielte so den Priester und Helfer wie ein Wolf im Schafskleide. (Der Ha-Typ ist geschlechtlich nicht ganz normal.)

Er setzt nun, da er auf Widerstand stieß, mit hypnotisch suggestiven wochenlangen konzentrierten Versuchen an, und er hätte vielleicht doch noch wenigstens das eine Ziel erreicht, alles Personal weggetrieben zu haben und sich selber in die erste Vertrauensstellung in meinem Hause eingebürgert zu sehen, seine weiteren Vernichtungspläne aus nächster Nähe um so leichter ausführen zu können, wenn der Mann nicht durchschaut worden wäre.

Wir wollen nun im einzelnen einige Handlungen anführen, die diesen Typus weiterhin so recht charakterisieren.

Nach einer hier gekennzeichneten Handlung kann man natürlich nicht urteilen, sondern wenn mehrere zusammentreffen, dann kann man den Verdacht schöpfen, auf der Spur des Ha-Typus zu sein.

Wenn ein Mensch nur einfache, leicht erkennbare disharmonische Merkzeichen hat, und er begeht Handlungen, die weit über diese Disharmonien hinausgehen, so forsche man nach, ob man es nicht mit diesem Typus zu tun hat.

Der Typus verspricht z.B. alle Arbeiten gewissenhaft zu erfüllen, aber er arbeitet im Beruf nicht positiv, sondern er ist nachlässig und unpünktlich.

Er weist auf seine vorzüglichen Verbindungen hin und auf seine völlige Kenntnis der Landesgesetze.

Nachdem ihm wichtige Rechtssachen übergeben sind, gibt er als bestimmt an, diese in Ordnung gebracht zu haben, obwohl kein Wort davon wahr ist.

Er antwortet auf gute Belehrungen mit schmeichelhaftester Höflichkeit.

Er nimmt sich vor, sich zu ändern und verspricht auf Ehrenwort Besserung.

Er beeinflußt die übrigen Angestellten ungünstig.

Wenn man in einem Betrieb den Ha-Typ längere Zeit beobachtet und sein Tun überdenkt, so kommt man zu der Überzeugung, daß er zum Unglück für das Haus werden wird.

Er verspricht auf Ehrenwort, private Angelegenheiten mit strengster Verschwiegenheit zu behandeln.

Er heuchelt selbstlos Interesse, nutzt aber ihm mitgeteilte Privatverhältnisse, z.B. das eheliche Unglück anderer, von dem er Kenntnis erhält, zu Erpressungen aus und gibt an, falls er nicht Geld erhalte, wolle er seine guten Verbindungen zur Presse benutzen und in diese schädigende Artikel hinein lancieren.

Wegen seiner unverbindlichen Handlungen zur Rede gestellt, erklärt er, er sei ein schwerer Verbrecher, man würde ihn noch kennen lernen, er sie zu jedem Verbrechen fähig.

Er droht damit, er könne auf den Vorsteher einer Auskunftsstelle einwirken, damit diese den Kredit schädige.

Er droht, er würde ein mühsam aufgebautes Unternehmen zerstören.

So wird dieser Ha-Typus zur schweren Plage, kostet viel Geld und Opfer an Zeit und Kraft.

Er mißbraucht das Vertrauen in unerhörter Weise.

Er läßt aus privaten wissenschaftlichen Sammlungen insgeheim photographische Aufnahmen machen.

Er ist zu groben und zu feinen Umgangsformen fähig.

Er sucht eine vornehme Diskussion über das Geschlechtliche in das Ordinäre und Banale hinüberzuziehen und verweilt darin selbstgefällig.

Er zeigt so seine sinnlichen Neigungen.

Er empfindet normal geschlechtlich und auch anders. Er besitzt wohl eine geringe doppelgeschlechtliche Veranlagung, aber es ist meist mehr die unmoralische Gesinnung der sinnlichen Lüsternheit, die ihn zu homosexuellen Handlungen treibt, als die unter Zwang stehende einseitige abnorme Veranlagung.

Er erklärt für einen Dritten, den er verehre, alles tun zu wollen, auch wenn er trocken Brot essen sollte.

Er würde sich glücklich schätzen, alle Arbeiten zu verrichten, auch die aller niedrigsten, wird von ihm behauptet.

Er lernt sehr aufmerksam in wissenschaftlichen Werken, wird immer begieriger, preist und lobt den Autor in den schmeichelhaftesten Ausdrücken. Er wird dann täglich persönlich immer zudringlicher und sein Benehmen wird ekelhaft.

Der Typus sagt von sich, er verachte alles Weibliche und verehre die reine Männerliebe.

Er sucht die moralische Lebensführung des tugendhaften Menschen so zu ändern, daß derselbe untugendhaft handle. Wenn der Ha-Typus sich in Stellung befindet und es wird ihm bekannt, daß sein Brotherr in schwerer Bedrängnis ist, daß er Prozesse führt und seine Gegner falsche Zeugen gegen ihn suchen, um ihn zu belasten, so hilft er nicht, das Unrecht zu verhüten. Im Gegenteil, er nutzt den tiefsten Schmerz seines Vorgesetzten aus, er bedroht ihn, er wolle sich mit der Gegenpartei in Verbindung setzen und ihm zu schaden suchen, wenn er nicht seinen Forderungen und Anträgen stattgebe.

Der Ha-Typus kann z.B. alle Wohltaten, immer nur Gutes von einem Menschen empfangen und trägt sich insgeheim mit Vernichtungsplänen gegen seinen Wohltäter.

Er verbindet sich mit niedrigen Menschen, um seine Zerstörungsarbeit zu vollbringen.

Er handelt im Komplott.

Er setzt sich mit allen Gegnern in Verbindung, um eine Person zu schädigen.

Er verleumdet und berichtet übel.

Er begeht unlauteren Wettbewerb, indem er versucht, einem seiner Helfer Freunde und Schüler desjenigen zuzuführen, den er schädigen will.

Dieser Typus des Halbentarteten sucht einen ehrlichen Menschen, den er sich zum Opfer auserwählt hat, auf alle erdenkliche Art zu schädigen durch Verbreitung der schwersten verleumderischen Beleidigungen.

Er spricht einer Person die Bildung und wissenschaftliche Qualifikation ab, die jene in weitgehendem Maße besitzt.

Er behauptet z.B. von einem großen wissenschaftlichen Werk, der Autor könne die Fremdworte, die er darin gebraucht habe, nicht richtig anwenden und da einige Druckfehler vorhanden sind, wirft er dem Autor mangelhaftes Deutsch vor. Dieser Typus konnte dann unter vielen tausend Fremdworten des Werkes nur einige Worte mit Druckfehlern nachweisen und in mehreren Wochen nicht einmal tausend dieser Worte übersetzen.

Der Typ kritisiert, um einen Menschen herabzusetzen, dessen religiösen Sinn und die Pflege des Gebets als „Gespräche mit der Gottheit“.

Solange die Welt besteht, hat noch das Sprichwort als Wahrspruch Geltung gehabt: „Das Werk lobt den Meister!“ Das heißt, gute oder bedeutende Schöpfungen, die von einem Menschen hervorgebracht werden, sind der Ausfluß des innersten Wesens seiner Persönlichkeit.

Sind die Werke gut, so muß unzweifelhaft auch das schaffende Wesen, von dem diese Werke hervorgebracht wurden, gut sein.

Einen Widerspruch zwischen beiden gibt es nicht.

Dieser Typ aber, der selber keine Schöpfung hervorgebracht hat, konstruiert erst einen solchen Widerspruch zwischen Werk und Meister.

Es hat sadistisch boshaft veranlage Kunstkritiker gegeben, die mit solcher Scheinlogik, wie sie der Ha-Typ anwendet, Beweise führten. Er wendet, um ein Beispiel zu gebrauchen, folgende Methode an: Er betrachtet das beste Werk Raphalels, die Sixtinische Madonna, er ist entzückt davon, er lobt es, erkennt auch den Schöpfer an, aber dann sucht er mit allen sophistischen Mitteln den Meister zu beschimpfen und behauptet:

Raphael sei ein Pfuscher gewesen, weil er keine akademische Hochschule besucht hat, sondern ein Autodidakt war, der nur ein wenig bei Michelangelo in die Lehre ging und in seiner Jugendzeit einmal Jahrmarktbuden bemalt hat.


Madonnenkopf = Ideales Naturell
(Raphael selbst lag im Idealen Naturell. Hinzugefügt)

Raphael sei ein Schwindler, weil er die Maria mit dem Jesuskind schwebend malte, was sie niemals gewesen sei, denn dagegen spricht das Gesetz der Anziehungskraft und Schwere.

Nr. 1. Raphael: Kopf der Sixtinischen Madonna. Dresden
(Hinzugefügt)

Raphael sei ein Schuft, weil er Engel malte, die es nicht gibt, und weil er die Kirche begünstigt habe, indem er Bilder dafür malte, die nach den Begriffen gewisser Leute ausgerottet werden müssten.

Raphael habe unsittlich gelebt, weil er unverheiratet blieb und ein außereheliches Verhältnis unterhalten hat usw.

Das ist die grausame Methode des geistigen Quälens der Sadisten, die entweder einen unschuldigen Menschen moralisch abschlachten oder anderen, die sich an dessen Werken erfreuen, diese Freude zu verekeln suchen.

Mit solchen Gründen wäre es leicht gewesen, hätte Raphael zur Zeit der großen Revolution in Frankreich gelebt, den anerkannt besten Maler der Welt vor das Tribunal zu schleppen und ein Urteil zu erzielen, daß Raphael auf dem Schafott geendet hätte.

So ähnlich ist ja auch
Jesus, der große Ethiker und Religionsstifter,
Luther, der bedeutende Reformator,
Galilei, der große Astronom,
Giordanno Bruno, der große Philosoph

angeklagt worden und mit Beleidigungen, Entwürdigungen und Entehrungen überschüttet worden, und doch leben diese Männer und ihre Werke in der Geschichte fort. Wer an solcher Scheinlogik Gefallen finden kann, der mag seine Seele vor dem Teufel und diesem Typus bewahren. Ein jeder tut wohl, sich nicht von solchen Geistern beeinflussen zu lassen und sich mit Augen und Ohren vor ihnen zu verschließen und seine Herzensreinheit zu bewahren.

So hat einmal nach der gleichen Methode ein sozialdemokratischer Schriftsteller dem Herrn Jesus, unserm größten Ethiker und Stifter der christlichen Religion, nach dessen Lehren Millionen Menschen glauben selig zu werden, nachgerechnet, daß er 124 Jahre und etliche Monate Zuchthaus hätte abbüßen müssen, wenn er unter den heutigen Verhältnissen gelebt, alle seine aus der biblischen Geschichte herausgesuchten Reden und Handlungen zur Anklage gekommen und regelrecht verurteilt worden wären.

Der Mann wollte zweifellos den Schöpfer der edelsten Werke und den Mann der lautersten Gesinnung herabziehen und zugleich auch den gegenwärtigen Staat einen Hieb versetzen, um den Menschen das Edelste zu rauben, den Glauben an das Gute, das in Jesu Lehren und Person zum Ausdruck kommt.

Der Ha-Typ fängt mit den kleinsten aller kleinlichen Tadeleien an und steigert diese dann bis zu den ungeheuerlichsten Schmähungen, Beschuldigungen und Unterstellungen gegen den Schöpfer großer Werke.

Er leidet an Selbstüberschätzung seiner höchst geringen Kräfte.

Er verfaßt kleine wissenschaftliche Artikel, die aber mangelhaft sind.

Der Typ erklärt den Schöpfer großer Werke öffentlich für geisteskrank, für entmündigt und er verfolgt damit ganz unglaubliche, unlautere Zwecke, um sich selbst in den Besitz der Schöpfungen desselben zu setzen.

Oder eine von den üblen Personen, mit denen er sich in Verbindung gesetzt hat, erklärt den guten, geistig leistungsfähigen Menschen für geisteskrank, um dessen Existenz zu ruinieren.

Ein solcher Typ hat einen nicht zu zügelnden Rachedurst!

Führt der Ha-Typ einen Prozeß, so durchzieht denselben eine unbegreifliche Unlauterkeit und Unwahrhaftigkeit, er unterrichtet seinen Rechtsverdreher falsch.

Er hat seinen Spaß, wenn er mit seinem Titel Juristen und behördliche Personen düpieren kann.

Die Art, wie der Ha-Typus Prozesse führt, ist eine fortgesetzte Quälerei mit Lügen und Herabsetzungen der Person des Gegners und Irreführung des Gerichts durch Einreichung von Schriftsätzen, die größtenteils in unwahren Behauptungen bestehen.

Er trägt vor Gericht einen unglaublichen Schmutz zusammen, wodurch er sich schon selbst charakterisiert.

Die Schriftsätze, welche dieser Typus dem Gericht einreicht, zeigen dem Psychologen,
1. daß ein solcher Mensch sich selbst belastet,
2. enthüllen sie den verlogenen Charakter,
3. den raffinierten, systematischen Vernichtungskampf, den er in Verbindung mit mehreren Personen führt, die sich selber schwer vergangen haben.

Der Ha-Typ zettelt Prozesse an, verfolgt aber damit ganz andere Zwecke als in dem Klagebegehren angegeben ist.

Er läßt schwere Beschuldigungen lange Zeit auf sich sitzen und präpariert sich erst eine Anzahl Zeugen, die falsch aussagen sollen und beginnt dann einen Vernichtungsfeldzug.

Der Typ führt, um ein Beispiel zu gebrauchen, Personen als Zeugen an, die ihm als gewissenlos bekannt sind, die sich ebenfalls strafbar vergangen haben, gegen welche ein Strafverfahren schwebt und die zur Sache selbst nichts wissen. Der Typ will damit den Prozeß von der Hauptsache ablenken und diesen Personen Gelegenheit geben, sich selber durch eine eidliche Aussage von ihren Vergehen zu entlasten, indem sie den Gegner beschuldigen. Er glaubte, man würde auf seine unglaublichen Erwartungen eingehen und den von ihm sozusagen an den Haaren herbeigezogenen Zeugen, die nur von der Sache selbst ablenken sollten, Glauben schenken. Durch diese ihn selbst entlastenden Zeugnisse seiner Zeugen, für die und in deren Interesse er den Prozeß mitführt, glaubte er, des Gegners Gut und Ehre schädigen zu können und den Prozeß in das von ihm gewünschte Fahrwasser lenken zu können. Als die von diesem Typus und seinen Helferhelfern bearbeiteten Zeugen den Versuchungen widerstanden, zuungunsten des Rechts und zugunsten des Unrechts wahrheitsverschleiernde Asusagen zu machen, da hat der Typ sie mit andern Mitteln zu verfolgen und einzuschrecken versucht.

Es war einer seiner Haupttricks, daß er immer darauf hinarbeitete, Gericht und Zeugen vom eigentlichen Sachverhalt abzulenken und dadurch zu verwirren. Er führt Prozesse mit einer Zähheit und derart unlauteren Darstellungen, daß diese sich jahrelang hinziehen.

In dem Grade, wie dieser Typ falsch Zeugen und Zeugenaussagen heran zu zerren sucht, sucht er andererseits ehrenwerte Zeugen, welche die Wahrheit sagen, zu verdächtigen, und zwar noch ehe sie gesprochen haben. Der Typus zielt in seiner Prozeßführung auf systematische Verwirrung ab. Wie weit derselbe die Wahrheit zu verdrehen imstande ist, und wie raffiniert er vorgehen kann, ist bereits an der Methode des Kritikers der Sixtinischen Madonna gezeigt.

Ich will diese Methode hier beispielsweise auf den Typus als Kritiker an Huter und seiner Lehre übertragen, damit der Leser daran lerne.

Huter hatte die von ihm entdeckten Lebens- oder Heliodastrahlen in seinen Werken eingehend beschrieben und seit vielen Jahren in den größten Städten Deutschlands an der Hand von Experimenten bewiesen und ihre Wirkungsweise dargelegt.

Der Typ behauptet, Huter habe einen Wahrheitszeugen durch die von ihm entdeckten Heliodastrahlen hypnotisiert.

Dabei weiß der Typus ganz genau und Huter hätte viele hundert Zeugen dafür aufbringen können, daß er der erbitterste Feind der Hypnose ist und diese schon seit vielen Jahren in seinen Schriften und Vorträgen bekämpfte, sofern sie nicht von guten Menschen zu Heilzwecken angewendet wird.

Gerade dieser Standpunkt hatte Huter die schlimme Gegnerschaft eines Hypnotiseurs eingebracht, der natürlich auch als Zeuge von dem Typ herangezogen werden sollte.

Der Typ geht nun in seinem Kampf gegen die Wahrheit mit seinen Zeugen und Mitgenossen mit den verwerflichsten Mitteln der Zeugenbeeinflussung vor, die wohl jemals angewendet sind. Er erheuchelt eine Rechtsverletzung wegen Beleidigung, wo gar keine Rechtsverletzung vorliegt, weil der Wahrheitsbeweis für das Behauptete erbrach werden kann. In Wirklichkeit ließ sich das Opfer dieses Typus nichts, der Typus selber aber alles zuschulden kommen.

Immer tiefer war dieser Typus von Stufe zu Stufe gesunken. Er war so weit gekommen, daß er Huter, der die Erkenntnis des geistigen Gehaltes, des Charakters und an der Veredelung und Vergöttlichung der menschlichen Natur arbeitete, so hinstellte, als erstrebe er das Gegenteil, spricht von suggestiven Beeinflussungen, die Huter ganz unmöglich sind, die er gerade so zäh und hart bekämpfte.



Levitating Stone
(Hinzugefügt)

Der Typus hat in mehreren Schriften von den wissenschaftlich hochinteressanten Entdeckungen Huters gelesen und gefunden, daß derselbe nicht nur Emanationen und Strahlungen der anorganischen, sondern auch der organisch lebenden Materie, kurz, der Lebewesen durch sein besonders beanlagtes sensibles Nervensystem wahrnehmen kann, wodurch er gerade die Lebensstrahlen, die er Helioda nennt, entdeckt hat und auch, daß er in diesen Lebensstrahlen eine geistiges Prinzip aufgefunden hat *).

*) Carl Huter: Elementarstrahlen und die strahlende Lebenskraft Helioda. Gleicher Verlag. Mk. 1,50.

Der Typ weiß auch, daß sich der Schöpfer dieser Lehren viele Jahre hindurch bemüht hat, diese Strahlkraft der Lebensenergie bei sich selbst zu einer Steigerung und Entwicklung zu bringen, da er damit in wissenschaftlichen Fachkreisen die Beweisführung für das Vorhandensein dieser Strahlen erbringen wollte.
 


Erstellt 2006. Update 1. Januar 2008
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben.
 
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