Biographie Amandus Kupfer - Part 2
 
Fortsetzung

Menschenkenner Nr. 2 - September 1932

Im August 1932 hatte der "Illustrierte Beobachter", Wochenendbeilage des "Völkischen Beobachters", der Parteizeitung Hitlers, ein ganzseitiges, von einem Strahlenglanz umgebenes Bild des englischen Gewaltherrschers Cromwell gebracht und einen Ausspruch Hitlers dazu:

Der gute Menschenekenner Nr. 2. Amandus Kupfer. Schwaig bei Nürnberg. 1932
(Titelbild Adolf Hitler und Bild von Cromwell von W. Timm zur Verdeutlichung zusammengestellt)

"Deutschland braucht heute einen Cromwell, Adolf Hitler." 

Amandus Kupfer knüpfte daran in seinem "Menschenkenner" Nr. 2, September 1932 an und brachte einen Artikel "Ist Hitler eine Cromwell- Natur?" 


Konklusion: Adolf Hitler ist als Führer nicht geeignet

1932: Amandus Kupfer hatte hier einen kleinen Kunstgriff angewendet.

Der gute Menschenekenner Nr. 2. Amandus Kupfer. Schwaig bei Nürnberg. 1932
Entsprechende Textpassage ist hier von W. Timm mit dem Bild Hitlers zur Verdeutlichung zusammengeführt

Er beschrieb Cromwell mit all den Eigenschaften der Grausamkeit, der Härte, als einen Mann des Blutes usw. usw., hatte aber seine Worte so gewählt, dass er mit jedem Zug seiner Charakteristik das kennzeichnete, was er an Hitler erkannt hatte, wie sich dieser ausleben würde, zu welchen Mitteln er greifen würde, kurz, was das deutsche Volk von ihm zu erwarten habe. 

Auf die Frage in der Überschrift seines Artikels "Ist Hitler eine Cromwell-Natur" gab Amandus Kupfer überhaupt keine Antwort.

(Anmerkung Timm: Um korrekt die publizistischen Leistungen zur Bewahrung und Rettung Huterscher Wissenschaften, also naturwissenschaftliche Menschenkenntnis und ethischen Schönheitslehre von und nach Carl Huter überhaupt beurteilen zu können, ist zwingend die Gedenkschrift/Abwehrschrift von Käthe Kupfer, 1962, heranzuziehen. In dieser genannten Schrift ist auch klar dargelegt, aufgrund welcher Taktik und Strategie in der Nazi-Dikatatur Personenbeschreibungen auf naturwissenschaftlicher Psycho-Physiognomik und Kallisophie vorzunehmen waren, um nicht gleich im Jahr 1933 nach Machtergreifung von Hitler, Goebbels und seinem verbrecherischen Regime ermordet zu werden. Es ist Tatsache, dass andere Personen, die zu direkt Adolf Hitler und sein Nazi-System kritisiert hatten, schon im Jahr der Machtergreifung ermordet wurden. Erst dann ist vollumfänglich die Lebensleistung vom bedeutsamsten Schüler Carl Huters, also Amandus Kupfer, korrekt zu würdigen. Gerade oben genannter Kunstgriff auf der Basis entsprechender Taktik und Strategie ermöglichten Amandus Kupfer immerhin 101 Ausgaben seiner Zeitungs-Publikationen “Der gute Menschenkenner“ bis zum Jahr 1941 zu vertreiben. Insgesamt ist festzuhalten, dass entgegen mancher publizistischen Behauptungen bzw. Suggestionen, Amandus Kupfer keineswegs die Huterlehre in die Nähe der Irrlehre des Goebbelschen und Hitlerschen Nationalsozialismus gebracht hatte. Hierzu ist ebenfalls zwingend das „Buch von 1941“ heranzuziehen. Hier in Rubrik „Licht“ als ungekürzte Digitale Neuherausgabe gratis zu studieren).



Hitler wurde „Der Führer“

1933: Bereits 4 Monate später hatte Hitler "die Macht ergriffen", wie es dann hieß, wurde Reichskanzler und mit der größten Machtfülle ausgestattet, die nur denkbar war. 

Der gute Menschenkenner Nr. 1. Hrsg. Amandus Kupfer. 1932

Mit dieser "Machtergreifung" trat ein vollständiger und immer schneller um sich greifender Wandel ein, der gar nicht kurz zu beschreiben ist, aber nach obigen Darlegungen vorstellbar wird.



Das erste Verbot

Das erste Verbot traf Amandus Kupfer im November 1934. 

Er hatte einen "Menschenkenner" mit Handschriftendeutungen nach Carl Huters System herausgebracht.
 
Das Verbot kam vom Polizeipräsidenten von Berlin, weil Handschriftendeutungen nur nach dem System Klages zulässig waren. - Vorschriften gab es, Verbote wie Sand am Meer. Das war für das System praktisch, denn wer sich irgendwie unliebsam gemacht hatte, konnte beliebig schikaniert werden.




Verfügung zur Einstellung der Zeitschrift "DgM"

Bald wurde auch die Papierzuteilung gekürzt. Zunächst mehrfach nur um 10%, zu Anfang des Krieges (1939) um 50%, dann folgte Mai 1941 die Verfügung zur Einstellung der Zeitschrift - "zur Konzentration aller Kräfte für den Kriegseinsatz". 

Der gute Menschenkenner
Quelle: DgM Nr. 59. 1937

Es erschienen insgesamt 101 Ausgaben von „Der gute Menschenkenner“, 1932-1941.



"Amandus schweig!"

Zeichner Erich Mellerke bei der Arbeit
Quelle: DgM Nr. 51. 1937

Im November 1937 brachte der "Angriff", Berlin, eine der maßgebenden Zeitungen des Regimes, Herausgeber war Reichspropagandaminister Dr. Goebbels und der "Angriff" sein persönliches Sprachrohr, einen ganzseitigen Artikel mit der Überschrift: Amandus schweig! 

Amandus Kupfer wohnte ja in Schwaig bei Nürnberg. 

Schweigen sollte er, weil er sich erlaubt hatte, sachlich und nach wissenschaftlichen Grundsätzen 4 verschiedene Augenstellungen bildlich darzustellen, ihr Zustandekommen zu erklären und sie zu beschreiben. 

Das Verwerfliche für Berlin war aber wohl die Tatsache, dass der ethische und der religiöse Blick beschrieben wurden - das durfte nicht sein!

Die gesamte Presse stand unter der besonderen Aufsicht und vor allem Steuerung von Dr. Goebbels.



Joseph Goebbels als Typus des Halbentarteten entlarvt

1941: Amandus Kupfer entlarvte Goebbels in seinem Buch "Menschenkenntnis - Physiognomische Dokumente" als Typus des Halbentarteten". 

Bild 8    Goebbels suggeriert Hitler seine Ideen
Quelle: „Das Buch von 1941“

Darin voraussagte er, dass Goebbels am Ende zum Gift greifen werde. (Goebbels vergiftete sich 1945 beim russischen Angriff auf Berlin im Bunker der Reichskanzlei).



Beschlagnahme. Gestapo

Am 11. Juni 1940 beschlagnahmten 2 Gendarmen bei Amandus Kupfer im Auftrag des Reichssicherheitsamtes in Berlin (Gestapo-Zentrale) die kurz vorher erschienene 2. Auflage des Huter-Buches "Die goldenen Lebensregeln". Amandus Kupfer hatte es auf Wunsch seines Sohnes Siegfried herausgegeben. 

Gestapo

Für wie gefährlich man dieses auf einer klaren ethischen Grundlage stehende Buch hielt, geht daraus hervor, dass es noch am 10. Januar 1941, also 7 Monate später, erneut zur Einsichtnahme vom Reichssicherheitshauptamt angefordert wurde.

Dann ging es Schlag auf Schlag. Amandus Kupfer hat das alles in einem dokumentarischen Bericht festgehalten, den er am 18. Februar 1944 niederlegte, also 14 Monate vor Ende der Naziherrschaft.

Er gab zu den einzelnen Vorgängen jeweils einen Hinweis auf "Zeitereignisse", welche den fortschreitenden Verfall der Nazi-Herrlichkeit erkennen ließen.



Verhaftung. Schließung des Verlages

9. Juni 1941, morgens 8 Uhr erscheinen 4 Gestapo-Beamte in Zivil: "Schließung des Verlages. Verhaftung von AmK. 

Anfertigung eines Protokolls im Gestapo-Quartier, dem Polizeipräsidium Nürnberg, danach Entlassung." -


Levitating Stone
(Hinzugefügt)



Erstellt 2002. Update 26. Dezember 2007
© Medical-Manager Wolfgang Timm
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Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben. Biografie zum 50. Todestag von Amandus Kupfer. 20. März 2002.
© 2002-2008 Medical-Manager Wolfgang Timm
 
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