Der gute Menschenkenner Nr. 15 bis 16    Neuherausgeber W. Timm © 2005-2007
 
Amandus Kupfer war bedeutsamster Schüler vom Begründer der wissenschaftlichen Menschenkenntnis - Carl Huter. Vor allem in den Jahren 1941 bis 1943 wurden Zentner von Original-Schriften von Carl Huter und Amandus Kupfer in Deutschland vernichtet. Über die Schweiz wurde jedoch, trotz Vernichtungsaktionen auf Anordnung von Reichslügen-minister Goebbels, der gesamte sehr umfangreiche Werknachlaß gerettet. Download Digitalvideo ausschliesslich für Privatgebrauch! Copyrightgeschützt. In DVD-Qualität käuflich zu erwerben. Näheres hier in „Vertrieb“.

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Der gute Menschenkenner Nr.1 und Nr. 20. Amandus Kupfer. Schwaig bei Nürnberg. 1932/1934
Neuherausgeber Video © 2005-2007 W. Timm


Der gute Menschen-Kenner nach Carl Huters Psycho-Physiognomik
© Februar-März 1934

Der ethische Grundsinn bildet nach rechts, der Seite der Erhaltung, Kraft und Wehr, den Nationalsinn aus, nach links, der Seite der Veredlung und Innerlichkeit, die soziale Liebe. Seit 1910 so in Druckwerken Huters gelehrt und dargestellt.

In den Formen lebt der Geist

Die strahlende Lebenskraft Helioda

Wohl die größte deutsche Entdeckung des 19. Jahrhunderts ist die der strahlenden Lebenskraft Helioda. Es ist jene Kraft "in uns", die das eigene Selbst, unser Leben, ausmacht. - Wo diese Kraft ihren Ursprung hat, soll hier nun zuerst kurz dargelegt werden, und der Leser wolle mit der größten inneren Ruhe das Folgende aufnehmen.

Alles, was in der Well geworden ist, ist aus einem Urstoff, dem Weltenäther, entstanden, und alles Gewordene und noch Werdende steht mit dem Urstoff in Fühlung und Zusammenhang. Der Urstoff füllt den ganzen Weltenraum aus. Unsere Erde und alle Stoffe, die uns umgeben, sind verdichteter oder entwickelter Weltäther. Im Menschen und in allen Lebewesen ist der beste, der geistige Teil des Urstoffes oder Weltenäthers ganz stark konzentriert.

Der Stoff und die Kraft sind im Laufe von Jahrmillionen dabei zu höchster Zweckmäßigkeit geordnet. Aber wie? Hier folgen wir dem deutschen Forscher Carl Huter.

Im Urstoff gibt es drei große Weltenergien, Kraft, Stoff und Empfinden, die miteinander verbunden sind. Wir können alles Werden und Entwickeln ganz leicht und folgerichtig aus diesen drei Urenergien erklären.

Der den Weltenraum erfüllende Urstoff besteht aus kleinsten Teilchen, die eine runde kugelige Gestalt haben. Sie entziehen sich wegen ihrer Kleinheit unserer direkten sinnlichen Beobachtung.

Man betrachte nun Figur 1. Hier ist der Urstoff schematisch dargestellt.

In der Mitte ist das kleinste Aetherindividuum, das Aetherkleinstteilchen, das man "Ilion" nennt, mit den drei Urenergien vergrößert dargestellt.

In der Mitte dieses Ilions liegt der Stoff oder die Ruh-Energie. Um diese schließt sich die Kraft- oder Bewegungs-E., und die Empfindungs-E. ist nach außen hin gelagert.

Nur so ist es möglich, daß der Urstoff alle Schwingungen, die von den Weltenkörpern ausgehen, jeden Lichtstrahl, jede Farbe, jeden Schall, Geruch, jede Form, Strahlung und Spannung, jedes Gefühl und jeden Gedanken aufnimmt und blitzschnell weiterleitet, wie die Pfeilstriche angeben.

Wäre nicht alles, selbst das Empfinden für das Individuum, im Urstoff im Keime vorhanden, dann würde er das, was ihm fehlt, aufsaugen. Selbst das Licht der Sterne würde durch milliardenfache Kreuzungen uns nicht mehr so übertragen, wie es von den Weltenkörpern ausstrahlt.

Da aber im Urstoff das Empfinden für das Individuelle vorhanden ist, kann alles, was ist und wird, im Aether geleitet werden und irgendwo und wie auf Sympathie rechnen.

Gesetzt nun den Fall, im Empfinden des Aether-Ilions, - der Impuls - und Antriebskraft zu allem Werden in der Welt, - wird ein Sehnen wach, also das Primitivste, was man sich im Geistigen denken kann, dann gruppieren sich die Kräfte anders, z.B. so wie in Figur 2, einer Form, die schon an bekannte Lebensformen erinnert.

Das Empfinden, das mit gleicher Sympathie zur Ruh- und Bewegungs-E. neigt, durchbricht die Bewegungs-E. und verbindet sich von außen nach innen strahlenartig mit der Ruh-E. Durch fortgesetzte Innenstrahlung muß in der Mitte eine Empfindungs-Energie-Zentrale entstehen, die alles von außen Empfangene nach innen leitet und aufbewahrt.

Die einzelnen Ilionen können untereinander ihre Energien austauschen. - Auf diese Weise lassen sich schon die meisten Formbildungen der Natur berechnen.

Figur 3 zeigt uns ein Ruh-Aether-Ilion, das vorherrschend die Ruh- oder magnetische Energie aufgespeichert hat, wie sie in den chemischen Elementen verherrschend ist. -

Wir erkennen schon aus diesen drei Figuren, daß Empfinden (Geist), Struktur und Form in ein bestimmtes formales Verhältnis treten, daher ist aus Struktur und Form auch stets das innere Wesen zu erkennen.

Die materialistische Weltanschauung rechnet nur mit Stoff und Kraft und lehrte, mit der fortschreitenden Entwicklung der Materie habe diese aus sich heraus das Leben gebildet. Das ist einer der gröbsten Irrtümer.

Das Empfinden ist das Reinste aller Dinge in der Welt und daher primär. Hier mußte also eine scheinbar kleine, aber doch außerordentlich wichtige Korrektur vorgenommen werden.

Jeder Antrieb zum Werden in der Welt setzt eine Antriebskraft oder einen Impuls voraus, da der Stoff und die Kraft niemals aus sich selbst zu irgend einer Bewegung kommen können. Das Empfinden ist primär, genau so wie Stoff und Kraft, und nur so kommen wir denkbar einfach und leicht zu einer vernünftigen Lösung aller Welträtsel und jeder Formbildung, von einer geistlosen, zur vergeistigten Naturwissenschaft, und dann schließlich zu einer naturwissen-schaftlichen Geisteslehre. -

Nun wird es dem Leser klar sein, daß auch die Materie, die wir anorganisch nennen und für tot hielten, Empfinden hat, und wenn es auch noch so gering ist.

Ferner wird es klar, daß eine Materie, die nicht absolut tot ist, die also schon die Keime des Lebens, - alles Leben beruht ja auf Empfinden, - in sich trägt, unter günstigen Umständen durch Sammlung des Empfindens zum Leben erwachen kann.

Jedwede Materie hat Empfinden und strahlt dieses aus, ähnlich wie jede Materie eine materielle Ausstrahlung hat. Das Radium ist ein stark strahlendes Element, aber auch alle anderen Stoffe haben eine Elementarstrahlung, wie Huter nachwies. (Die heutige Wissenschaft sagt, sie sind radioaktiv). Die Elemente haben sich aus dem Urstoff gebildet, sie können sich zurückbilden, um- und neubilden. Radium wandelt sich in Helium um.


Das Empfindungsvermögen der Materie.

Nachdem Huter theoretisch zu diesen Resultaten gekommen war, bevor noch das Radium entdeckt wurde, suchte er auch experimentell zu beweisen, daß die ruhige, die schweigsame, die stille, scheinbar tote Materie Empfinden hat. Er bildete zu diesem Zweck sein eigenes inneres Empfinden, d.h. den innern Hellsinn aus und hatte damit in sich selbst das allerfeinste Instrument der Welt gefunden, das sich für diese Experimente denken läßt.

Huter fühlte bald aus alten Möbeln und Gegenständen Begebenheiten vergangener Zeiten derart stark heraus, daß er z.B. in Ruinen und alten Schlössern, Zimmern usw. wichtige Begebenheiten, die sich abgespielt hatten und ihm vorher völlig unbekannt waren, erzählen konnte.

Die Materie hält starke Lebenseindrücke auf lange Zeit fest. Sie hat sogar ein ganz energische Gedächniskraft, Rückstrahlungs- und Offenbarungsvermögen. Daher hat wohl auch schon mancher Leser, wenn er eine fremde Wohnung betrat, eine Kirche, eine Kunsthalle, oder sonst einen Raum, etwas Eigenartiges empfunden, das unbewußt auf ihn einwirkte und das er sich nicht erklären kann. Daher gibt es auch Orte, die von vielen Menschen als unheimlich bezeichnet werden, ferner Gegenstände, Edelsteine usw., von denen man sagt, daß sie Glück oder Unglück bringen können.


Erst jetzt ging durch die Zeitungen die Nachricht, daß die Gegenstände aus der Grabkammer des Tut-Anch-Amon ein neues Opfer, und zwar den Verwalter der gefundenen Schätze, gefordert haben. Es ist das 21. Opfer. Alle starben eines seltsamen Todes, den man sich nicht erklären kann. Bei der feierlichen Bestattung des Tut-Anch-Amon sollen die ägyptischen Priester die Gegenstände mit einem Fluch für den besprochen haben, der des Grabes Ruhe störe.

Wenn wir wissen, daß die Materie Empfinden hat, starke Lebenseindrücke festhält und rückstrahlt, dann werden zum ersten Mal naturwissenschaftlich diese seltsamen Todesfälle erklärlich.

Huter ließ sich in öffentlichen Vorträgen sogenannte Andenken von Verstorbenen, wie, z.B. einen Ring, eine Uhr, eine Kette usw. in die Hand legen. Er konnte dann nachempfinden, was die Materie erlebt hatte und konnte Ereignisse schildern, die mit den Gegenständen zusamamenhingen, die als richtig bestätigt wurden. Damit hatte Huter hunderte von Malen den Beweis erbracht, daß die scheinbar tote Materie Empfinden besitzt!

Figur 4 zeigt ein Bewegungs-Äther-Ilion, von Huter schematisch dargestellt, das die Kraft gesammelt hat, die elektrische Energie, wie sie vorherrschend in den leitenden Äther-Ilionen ist, die sich zwischen den Weltenkörpern und zwischen den Atomen und Molekülen der chemischen Materie befinden.

Figur 5 zeigt ein Empfindungs-Ilion, in welchem die geistige Energie gesammelt ist, wie wir sie in den Lebewesen aufgespeichert finden. - Danach kann der Leser leicht ermessen, daß es im Weltenall verschiedene Typen von Ätherregionen gibt und danach auch entsprechende Sympathie- und Glückszustände.

Ebenso wie diese drei verschiedenen Grundtypen der Äther-Ilionen hat Huter drei Grund- oder Haupttypen des Lebens unter Pflanzen, Tieren und Menschen gefunden, die inzwischen weltberühmt geworden sind. - Die natürliche Entwicklung ist also folgende:

1. Weltäther als Urmaterie, 2. Weltkörper und chemischer Stoff als entwickelte Materie, 3. Lebensorganismen und ihre Lebenskraft als aus der Entwicklung neben und mit der chemischen Materie hervorgeganen.

Das erste Leben!

Figur 6 stellt schematisch die aus Molekülen hervorgegangene Protoplasmamasse dar mit den ersten Lebenser-scheinungen. Hier sind die Empfindungs-Ilionen des Weltäthers schon sehr stark gesammelt. Der Leser kann sich denken, daß im Empfinden der Billionen Empfindungs-Ilionen im Protoplasma das Sehnen des einen nach dem andern, nach Verinnerlichung, Vereinigung und Glück ungeheuer stark erwachen mußte.

Das hat zur Folge, daß sich die Ilionen zu konzentrieren suchen. Dadurch werden die chemischen Stoffe ebenfalls zur Sammlung gedrängt, sie verdichten sich zu einem Ring oder Kern, Figur 7.

Im Kern bildet sich ein Bläschen, das besonders konzentrierte Empfindungs-Ilionen umschließt und das zeitweise stark strahlt. Es entsteht also ein polarer Kraftaustausch. Dadurch wird die elektrische Energie frei und sie kann nach außen stark wirken, wodurch die Umgebung abgestoßen und abgeschlossen und das Protoplasmagebilde in individuelle Fesseln gelegt wird. Dadurch erwacht das Empfinden zum Sichselbstempfinden, zum Sichbewußtsein, und wir sagen, das Gebilde lebt!

Figur 7 stellt die ersten Anfänge des organischen Lebens, die Moneren und Amöben dar, Figur 8 schematisch die erste lebende Urzelle, aus welcher alle Lebensorganismen hervorgegangen sind. Figur 9 stellt eine lebende Zelle dar, welche in der Teilung begriffen ist. Die Lebensstrahlung wird hierbei deutlich sichtbar.

So wurde durch Huter Leben zum ersten Mal natürlich und vernünftig erklärt! Der Leser wolle diese Vorgänge gut im Gedächnis halten, denn jede Zeugung und Schöpfung eines neuen Lebewesens beruht noch heute im Prinzip auf denselben Ursachen. - Die Empfindungs-Ilionen des ersten Protoplasma-Gebildes hatten schon eine lange Entwicklung und Erfahrung hinter sich.

Huter hat diese Schöpfungs-Entwicklung dargelegt in einer neuen großen Stoff- und Kraft-Entwicklungslehre, der Kraftrichtungs- und Entwicklungs-Ordnung.

Das Empfinden hatte wahrlich in unendlich langer Zeit gelernt, mit Stoff und Kraft umzugehen. In der lebenden Zelle stark konzentriert und strahlend, durchdringt es nun alle Zellteile, beherrscht Stoff und Kraft, ist die oberste, schöpferische Leit-, Geist- und Lebenskraft, die den Stoff belebt und dann weiterhin fortschreitend organisiert. Daher durchflutet ein einheitlicher Lebensgeist das ganze Zellgebilde. Der Kreuzungspunkt aller von außen nach innen aufgenommenen Strahlungen und Reize und aller Innenstrahlung ist das Äußere, die Haut der Zelle. Hier spiegelt sich die Umwelt und alles Innenleben wieder.

Darauf baut sich die Umwelt und alles Innenleben wieder. der Carl Huterschen Psycho-Physiognomik, einschließlich der praktischen Menschenkenntnis, auf.

Wo in den Lebensgebilden die Strahlung oft und stark hingeht, bilden sich schließlich Leitungsbahnen, zuerst feine Fibern, dann Nerven, Ganglionen, das Rückenmark und Gehirn.

Danach schuf Huter eine neue Nerven- und Gehirn-Entwicklungslehre, die durch die Menschenkenntnis bereits bekannt geworden ist, schematisch dargestellt in Figur 10. Der Leser studiere dieselbe. -

DgM Nr. 15 Figur 10

Verweilen wir noch einen Augenblick an der Schwelle des Lebens.

Es ist beobachtet, daß die Lebensstrahlen über die Zelle hinaus Wirkung entfalten, die gesammelte Strahlkraft eines Lebewesens wirkt also auch über die materiellen Grenzen seines Leibes hinaus. Das ist sehr wichtig für uns und durchaus verständlich.

Die Lebensstrahlkraft steht ja naturgemäß mit dem Empfinden des Urstoffes in Fühlung und Verbindung, es ist ihre erste und letzte Kraftquelle. In diesem Empfinden des Weltenäthers, das alles und besonders alles Lebendige, durchstrahlt und durchwebt, liegt wie ein universales Unterbewußtsein das Weltgewissen. Es muß sich bilden, - das ist garnicht anders denkbar. Dieses führt unabwendbar eine ausgleichende Gerechtigkeit herbei. Es eilt oft als "Mahner" großen Ereignissen voraus und tut sich empfindsamen Menschen momentweise kund. Diese seltene Anlage bezeichen wir als prophetisches Hellfühlen und Hellsehen.

Das Weltgewissen ist aber nicht die Vorsehung. Die Vorsehung ist auch nicht das Empfindungs-vermögen der Materie, sie ist noch etwas anderes. Im Empfinden des Äthers hat sich polar dem im Unterbewußten liegenden Weltgewissen, ein Oberempfinden mit der Zeit entwickelt, das ist die Vorsehung, eine bewußt und persönlich wirkende Allmacht, die über allen Dingen steht. Was die Vorsehung zuläßt, das geschieht. -

Durch dies Lehre über das Leben findet auch der Tod und das Weiterleben seine natürliche Erklärung. Das konzentrierte Empfinden und Leben tritt als gesammelte Individual-Energie mit dem Tode aus dem Körper. Es kann nach dem Gesetz von der Erhaltung der Kraft nicht restlos in den Aether zurückfluten, da ja das Aether-Ilion nicht über ein bestimmtes Proportionsmaß hinaus kann. Es muß die ausgetretene Lebensstrahlkraft Helioda, ob sie will oder nicht, in individueller Form weiterleben, um sich vorwärts und aufwärts zu entwickeln. - Kehren wir nun zu den Betrachtungen über das Leben der Zelle zurück.

Es war außerordentlich glücklicher Umstand, daß zu derselben Zeit, da Huter alle diese Entdeckungen über den Aether und das Leben abgeschlossen hatte, die fortschreitende medizinische Wissenschaft in mühsamster Forschung in der lebenden Zelle ein anatomisches Strahlengebilde, das Zentrosoma, beobachtete. Zuerst glaubte man, es sei ein Zufallsgebilde, dann aber kam man zu der Erkenntnis, als es immer wieder beobachtet wurde, daß es für das Leben der Zelle von größter Bedeutung sei.

Das Verdienst Huters beruht nun darin, daß er durch zahlreiche eigene Entdeckungen die ausschlaggebende Bedeutung der Strahlkraft der Zelle für das gesamte körperliche und geistige Leben des Individuums, für den Geist der Zelle, nachwies. Teilt sich die Zelle ohne genügende Mitwirkung der Strahlkraft, dann ist stets der Zelltod die Folge!

Huter entdeckte in dieser Strahlkraft die empfindende, schöpferische und souveräne Geistes- und Lebenskraft Helioda. Das ist die größte Entdeckung des 19. Jahrhunderts, und wenn man alle Entdeckungen der Welt inbetracht zieht, so überragt diese eine alle anderen. Ihre Bedeutung ist noch gänzlich unbekannt, aber sie wird allmählich das moderne Völkerleben in ungeahnter Weise umgestalten. -

Nun betachte der Leser zunächst den von Carlo Dolci gemalten Christus. Der große bildende Künstler, der am schärfsten beobachtete, hat gewußt, daß ein inneres Geistes- und Lebenslicht vom Menschen ausstrahlt. Daher hat er das Auge und Gesicht des Heilandes von innen heraus durchleuchtet dargestellt. Das ist deutlich sichtbar. Es sind Strahlen, die von innen kommen, die sich durch das Haar fortpflanzen, die außerhalb des Hauptes sichtbar sind. Man betrachte nun das Gesicht des Heilandes genau. Greifbar nahe glaubt man zu erkennen, daß dieses innere, strahlende Geisteslicht Stirn, Augen, Nase, Wangen, Mund und Hals durchleuchtet, durchstrahlt und die Form gestaltet. Das ist der Geist, der in den Formen lebt, sie durchstrahlt, vergeistigt, veredelt und wie ein Licht durchleuchtet. Es ist die strahlende oder positive Helioda, die von innen nach außen alle Gewebe durchstrahlt und schöpferisch gestaltet.

Guido Reni (1575 - 1642)
Bolognesischer Maler. Geboren 1575 in Calvenzano bei Bologna; empfing seine erste Ausbildung seit etwa 1584 in der Werkstatt des in Bologna ansässigen Niederländers Denis Calvaert; um 1595 schloß er sich hier der Akademie der Carracci an. Um 1600 ging er nach Rom, wo er sich - von mehreren Unterbrechungen abgesehen - bis 1613/14 aufhielt. Ab 1614 machte er Bologna zu seinem dauernden Wohnsitz, den er nur noch zu kürzeren Aufenthalten u.a. in Ravenna (1620), Neapel (1622) und Rom (1627) verließ. 1642 ist er in Bologna gestorben. (Hinzugefügt).

Guido Reni (1575-1642) Hinzugefügt

Die Madonna, von Guido Reni gemalt, ist wunderbar zart und edel. Das Geisteslicht leuchtet hier nach außen schwächer, die Strahlung ist negativ, nach innen zu verlegt. Das entspricht ganz und gar der edlen weiblichen Natur mit ihrem tiefen inneren Gefühlsleben. Es ist die fühlende, aufnehmende oder negative Helioda, die im Innern wirksam ist, organisiert, schöpferisch gestaltet und neues Leben erzeugen kann.

Wir haben es also bei diesen künstlerischen Darstellungen mit einer realen naturwissenschaftlichen Wirklichkeit zu tun, - das ist keine Fantasie! - Alle Forschungen mußten erst zur höchsten Blüte kommen, um das, was der gottbegnadete Künstler längst wußte und fühlte zu beweisen.

Tatsächlich sind die sehr starken Heliodastrahlen, wie sie von sehr edlen und guten Menschen ausgehen, unter ganz besonderen Umständen, z.B. am oberen Rand des unteren Augenlides bei ganz geübtem Sehen mit dem bloßen Augen zeitweise sichtbar. Daß ich die Heliodastrahlen aus den verschiedenen Gesichtsteilen fühlend sehend aufnehme und ganz genau ihrem Charakter nach beschreibe, das habe ich wohl tausendmal im Laufe der Jahre bewiesen.

Die Heliodastrahlen können auch photographiert werden, gerade so wie die feine lichtempfindliche Platte leuchtende Himmelskörper aufnimmt, die für unser Auge sonst unsichtbar sind.

Der Leser betrachte Bild 13. Hier wurden die Finger von zwei Personen, die sich nicht sympathisch sind, photographiert. Die Strahlen fließen nicht ineinander über; es bildet sich vielmehr ein trennendes Strahlenbündel, das die gegenseitige Sympathielosigkeit anzeigt. Dennoch findet ohne Zweifel ein Einfluß statt, - aber ein unangenehmer und trennender.

Damit ist bewiesen, daß Stimmung, Geneigtheit und Charakter, also seelische Funktionen, materielle Veränderungen an unserem Körper hervorrufen.

Man sieht, daß die Finger der einen Hand stärker leuchten, wie der der andern Hand, ein Beweis, daß die Strahlung nicht bei jedem Menschen gleich stark ist.

Figur 14 zeigt die Hände eines Brautpaares, das in seelischer Liebe stark verbunden ist. Die Heliodastrahlen fließen in einander über, sie üben auf den Gesamtorganismus des Körpers einen belebenden, stärkenden, höchst wohltätigen Einfluß aus. Dadurch bekommt man einen annähernden Begriff, wie zwei Menschen, die sich lieben, auch durch unsichtbare, aber doch reale Kräfte körperlich miteinander verkettet sind. Man wird von der Heiligkeit dessen, was sich liebend anzieht und zu nähern versucht, ganz anders denken wie bisher.

Der Tod eines geliebten Menschen oder vielleicht noch mehr die dauernde Trennung von denen, die man sehr lieb hat, bedeutet den Verfall der eigenen Lebenskraft, das Zusammenbrechen des eigenen Organismus, oder es legt den Keim zu den schwersten seelischen Leiden, zu oft unheilbaren Krankheiten, Schwäche und Siechtum. -

Die Liebe als höchste Kraft, die wir im Weltall kennen. Das innerste Wesen der Helioda, der Lebenslichtstrahlen, ist gleichbedeutend mit Liebe, Empfinden, Lebenskraft, Freude und Glück.

Damit ist zu ersten Mal naturwissenschaftlich nachgewiesen, daß die Lehre von der Liebe als der höchsten Macht, wie Jesus, der Heiland, sie verkündete, nicht nur eine Glaubenssache, sondern eine unabweisbare, reale Tatsache ist; daß in dem festen Glauben an das Gute, Ideale und Schöne nicht nur glücklichere Menschen in sozialer, sondern auch in gesundheitlicher Hinsicht geschaffen werden. Es ist die Krönung alles Suchens der Wissenschaft, des menschlichen Geistes nach Wahrheit, die uns einen umwälzenden Wandel, eine Götterdämmerung im modernen Völkerleben ahnen läßt. Wo Leben ist, da ist Strahlung, Spannung, Fluß, Wärme, Empfinden, da wohnt Liebe und Freude, und wenn es auch noch so gering ist, es ist da.

Liebe und Freude bringt die Muskeln zur plastischen Spannung, erhöht die gesamte Lebenstätigkeit, beschleunigt den Stoffwechsel, erweitert die Gewebe und erhöht die Strahlkraft. Das ist sehr deutlich an Augen und Gesicht, an Haar und Haut, und bei genauer Beobachtung an allen Körperformen zu erkennen.

Der Leser betrachte Bild 15. Dasselbe stellt die berühmte Schlaftänzerin Madeleine dar. Sie befindet sich auf der Bühne in einem somnambulen Tiefschlaf und es ist ihr gesagt, daß sie sich an herrlichem Sommertag in einer Waldlichtung befände, daß die Blumen blühen, alles voll Freude ist und daß sie jetzt sogar liebliche Vogelstimmen höre, die ihr ein frohes Geheimnis verkünden.

Für ihre Psyche erscheint das Gedankenbild als Wirklichkeit - und nun durchlebt sie alle Phasen desselben. Wir sehen, wie das soeben erregte seelische Wohlsein den ganzen Körper durchstrahlt, die Bewegung leicht macht, den Ausdruck der Augen und des Gesichts ganz glücklich und lieblich gestaltet. Alle Gewebe werden erwärmt, locker und wohlig durchblutet. Die Strahlung wird erhöht, und das ist deutlich am Mittelgesicht, an Augen, Stirn, Oberhaupt, Mund, Hals, Armen und Händen zu ersehen. Selbst das Haar nimmt Anteil, es spannt und hebt sich, wird leicht und locker.

Das ist die Wirkung der Wunderkraft der Liebe und Freude. In diesen Entdeckungen über die Strahlkraft der Zelle liegt die Erklärung, die Begründung dafür, wie und warum diese Wirkung entsteht.

Bei Gram, Kummer und Verdruß, also dem Gegenteil von Lieben, Freude und Glück, fangen die Gesichtszüge an zu welken, das Haar fällt aus, oder es wird spröde und trocken. Die Gewebe der Muskeln ziehen sich zusammen, sie schrumpfen und härten sich, die Strahlung geht zurück und der ganze Körper verändert sich ungünstig. Das Leben geht zurück, es schwindet, der Körper magert ab, die einst so glücklich gespannte Form verfällt, aus seelischem Leid entsteht körperliches Siechtum, kann sogar der Tod hervorgehen.

Kann man nun ermessen, was die Liebe bedeutet? Daher der Liebe die Bahn frei im täglichen Leben, in der Ehe, in der Heilkunde usw., aber unter edlen, strengen, sittlichen Normen: Liebe mit Weisheit gepaart! Halte sie stets bereit und gib sie nur da, wo sie verdient ist.

Nun betrachte man Bild 16. Hier ist der Madeleine gesagt, daß sie in unglücklicher, freudloser Umgebung sei, daß sich ihr neues Unheil nahe, das sie in Furcht und Schrecken versetze. Und nun betrachte man diesen ganz anderen Zustand. Zusehends hat sich der Körper ungünstig verändert. Alle Strahlung, alle Spannung ist dahin, die Wangen haben sich gehärtet, sie fallen ein, das Gesicht wird spitz, traurig, verfallen ist der ganze Ausdruck. Die Stirn verzieht sich leidvoll, selbst das Auge härtet sich, die Strahlung, das Leben zieht sich zurück. Wie die Plastik der Form verfällt, kann man selbst an den Armen, an den Fingern deutlich erkennen und auch das Haar nimmt Anteil und wird unglücklich im Ausdruck.

Daran erkennt der Leser, daß man das Leben, den Geist, die Seele niemals ganz erfassen kann, ohne das Leben in den Körperformen zu beobachten, ohne zu wissen, was Leben ist und wie es zum Ausdruck kommt.

Wenn das erst die Völker der Erde erkannt haben, dann wird die Menschenkenntnis und Formpsychologie zur höchsten Wissenschaft, dann wird das Leben wieder mehr von Liebe getragen, Freude und Glück, Weisheit und Gerechtigkeit überall erblühen.


Die Liebes-, Lebens- oder biologischen Strahlen sind fernwirkend. Läßt man die Strahlen auf Pflanzen einwirken, so entwickelt sich bei ihnen ein schnelleres Wachstum. Man sagt: Blumen, die ein starkes Empfinden haben, müssen mit Liebe gepflegt werden, - und man hat recht. Die Rosen im Großen Garten in Dresden wenden sich nicht nur der Sonne zu, sondern auch den Wegen, wo die Menschen vorbeigehen, die sie bewundern und ihnen damit Helioda übertragen.

Aber auch jedes Kind bedarf der Liebe und Pflege, es benötigt große Liebe vor, während und nach der Zeugung und Geburt; sonst verkümmert das Leben und lieblose, kalte, harte, rohe Naturen, die zerstören und nicht vorwärts- und aufwärtsbringen, wachsen heran, ein Umglück für sie selbst und ihre Umwelt. Abgeschnittene Blumen, Pflanzen und Blätter bleiben bei Einwirkung dieser Strahlen länger lebensfrisch als andere, die nicht bestrahlt wurden. - Wenn das schon bei Pflanzen der Fall ist, um wieviel mehr muß erst die Helioda im Leben des Menschen Wirkung entfalten!


Die Heliodapathie, die Lebenskraftübertragung.

Man kann die Lebensstrahlen auf schwache und kranke Personen mit und ohne deren Wissen übertragen und die schwache Lebenskraft stärken. - Streicht nicht jede Mutter die wehe Stelle, wenn das Kind sich gestoßen hat, - streicht sie nicht die Wangen ihres kranken Kindes und nimmt es an ihre Brust, um Lebenskraft zu übertragen, damit das Kind gestärkt wird?

Ganz überraschend sind die Heilwirkungen, die Schmerzen lassen nach, Schwächezustände beheben sich und es tritt eine überraschende Heiltendenz ein. Huter selbst hat die schwersten Krankheiten, bei denen alle andern Heilmittel versagten, noch durch Lebenskraftübertragung geheilt.

Wunderbare Veränderungen im Organismus, Heilungen, die an das Wunderbare grenzen, können durch Liebe und guten Willen, unter günstigen physikalischen Vorbedingungen, durch die Helioda erzielt werden, die alle anderen Heilfaktoren der Welt in den Schatten stellt.

Aber auch das will geübt und gelernt sein. - und nicht jeder Mensch hat eine gleich starke Helioda. Huter bildete eine hervorragende Technik der Helioda-Lebenskraftübertragung aus, die sehr bekannt geworden ist und auch nach seinem Tode großen Segen gestiftet hat. Ich selbst sah unter seinen Händen bei direkter Bestrahlung das kranke Gewebe sich günstig verändern. Aber auch hier hat es Mißbräuche gegeben. Huter selbst hat nie eine Fernbehandlung Kranker ausgeübt. Die Heliodabehandlung ist die erste und letzte und die vornehmste Heilmethode, die es gibt.

Herausgegeben von Amandus Kupfer, Schwaig bei Nürnberg

Für den Inhalt verantwortlich: B. v. Thurn, Schwaig bei Nürnberg
Druck: Graphische Kunstanstalt Zerreiss & Co., Nürnberg


Levitating Stone
(Hinzugefügt)





Erstellt 2001. Update 1. Mai 2007
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben.
Herausgeber Amandus Kupfer. 101 Zeitungsausgaben in den Jahren 1932 bis 1941
Der gute Menschenkenner Nr. 15-16 - Digital