Der gute Menschenkenner Nr. 13 bis 14    Neuherausgeber W. Timm. © 2005-2007
 
Amandus Kupfer war bedeutsamster Schüler vom Begründer der wissenschaftlichen Menschenkenntnis - Carl Huter. Vor allem in den Jahren 1941 bis 1943 wurden Zentner von Original-Schriften von Carl Huter und Amandus Kupfer in Deutschland vernichtet. Über die Schweiz wurde jedoch, trotz Vernichtungsaktionen auf Anordnung von Reichslügen-minister Goebbels, der gesamte sehr umfangreiche Werknachlaß gerettet. Download Digitalvideo ausschliesslich für Privatgebrauch! Copyrightgeschützt. In DVD-Qualität käuflich zu erwerben. Näheres hier in „Vertrieb“.

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Der gute Menschenkenner Nr.1 u. Nr.27.. Amandus Kupfer. Schwaig bei Nürnberg. 1932/35.
Neuherausgeber Video © 2005-2007 W. Timm


Huter fand als höchste Denktätigkeit der oberen Vorderhirn-Entwicklung den Nationalsinn und die soziale Liebe. Beides vereint eribt als Rassen-, Völker- u. Staatsideal den National-Sozialismus. Eine erstaunliche Tatsache, die seit 1910 wie nebenstehend in Druckwerken dargestellt und begründet ist.


Erste Zeitung dieser Art. Der Menschen-Kenner und die neue Zeit nach Carl Huters Psycho-Physiognomik
© Nov.-Dez. 1933


Das Gesicht als Spiegel der Seele
Das Glück von Amarna. Warum ging das Sonnenreich des Königs Echnaton zu Grunde?

Der Sonnenkönig Echnaton.

Ein Relief aus einem Wandbild von bläulich-rotem Sandstein. Diese Farbe erinnert an die sonnengebräunte Haut und die Eigenart des Steines erweckt den Eindruck, als sei die Haut, der Körper wie von einem inneren Sonnenlicht durchlebt, durchleuchtet und durchstrahlt.

(Hinzugefügt)

Wahrscheinlich haben die Alten schon gewußt, daß gleich dem Sonnenlicht, das von außen Licht, Leben, Wärme, Liebe und Schönheit gibt, im Innern des menschlichen Körpers ein ähnliches Lebenslicht wohnt, das von innen heraus das Gewebe formt, durchleuchtet, durchstrahlt, Wärme, Liebe und Schönheit verleiht.

Bei aller Ruhe liegt in dem Gesicht Natürlichkeit und Innerlichkeit, Tiefe, Liebe und Idealismus.

Die kernige Profillinie, die lange, wohlgeformte Nase mit dem klassischen Uebergang zur Stirnlinie, überhaupt die ganze Feinheit im Gesicht läßt erkennen, daß der König ein hervorragender Mensch war im Empfindungsleben mit Anklang an die Bewegung.

Das Auge und Gesicht ist nach oben, der Sonne zu gehoben. Das etwas keilförmige Kinn ragt frei hervor, die Tatkraft und zähe Ausdauer zeigend, mit welcher der König seine neue Lehre in das Volk trug.

Das Haupt liegt im Nacken, wo der Schutzsinn für alles hilfbedürftige Leben liegt, das unter den Strahlen der Sonne sich entfaltet.

Diese hocherhobene Haltung des Kopfes bedingt aber auch ein Abwenden der Konzentration von der realen Umwelt hinweg zu einer höheren Ideenwelt. Daher entgeht dem König das Naheliegende. Die Gefahren der Umwelt, die Unfähigkeit seiner minderrassigen Höflingsschar, erkennt er nicht.

Er täuscht sich über Menschen und Dinge und kommt zu Fall. Nichts berichtet uns die Geschichte darüber. Aber das Gesicht offenbart im gewissen Sinne auch das Schicksal.

(Hinzugefügt)

Nofretete im Alten Museum
"Die schöne Berlinerin", Publikumsliebling aller Berlin-Besucher und eines der berühmtesten Kunstwerke der Welt, war am 1. März 2005 ein letztes Mal am vertrauten Ort im Östlichen Stülerbau gegenüber dem Schloss Charlottenburg zu sehen. Nach der Sonderausstellung "Hieroglyphen um Nofretete" im Kulturforum eröffnete am 13. August 2005 das Ägyptische Museum seine Dauerausstellung im Alten Museum am Lustgarten auf der Museumsinsel. Auf 1300 m² Ausstellungsfläche zeigt sie den vertrauten Gesamtbestand in völlig neuer Konzeption und Gestaltung. Damit bietet sie eine Vorschau auf die endgültige Rückkehr des Ägyptischen Museums an seinen historischen Standort im Neuen Museum 2009. (Text hinzugefügt)


Die Sonnenkönigin Nofretete

hat fast denselben Typus wie ihr Gemahl, Empfindungs-Naturell mit etwas Bewegung und Anklang an das Ideale. Das ist also eine parallele Harmonie. Daher muß die Ehe sehr glücklich gewesen sein und die Königin ist mit feinem Takt der stürmischen, impulsiven Natur des Königs (siehe das vorgedrängte Kinn) begegnet.

Der König hat aber auch durch sie den besten geistig-idealen Gleichklang gefunden und sie hoch verehrt. Wir bewundern, wie lebendig und naturwahr dieses feine Gesichtchen wiedergegeben ist.

Die schöne äußere Linienführung von Gesicht, Hals und Nacken, das große Auge, sanft überdacht von dem hohen oberen Augenlid, die aufsteigende Stirn, der unmittelbare Übergang zur Nasenform, die lang, gerade und wohlgebildet ist, die liebliche Linie von Oberlippe, Mund und Kinn, der anmutige Schwung des Nackens, das gut angesetzte wohlgeformte Ohr, sowie die Schönheit und Proportion aller Formen, lassen uns die edle Rasse erkennen, das edele Blut, den Adels- und Geistesmenschen, wie er vor etwa 4000 Jahren neben den niederen Rassen lebte.

Es ist erinnerlich, welch großes Interesse vor einigen Jahren die deutschen Ausgrabungen in Aegypten erregten. Und mit Recht, wurden doch damit Kunstwerke von besonderer Schönheit zutage gefördert, die in den staatlichen Museen in Berlin Aufstellung fanden, die einen tiefen Einblick in einen Teil der bis dahin unbekannten Geschichte Aegyptens gaben.

Es war Amenophis der Vierte, der Sonnenkönig Echnaton, der vor 3600 Jahren seine Residenz, die alte Hauptstadt des damaligen Weltreiches Aegypten verließ, um in Amarna mit königlicher Macht eine neue Königsstadt mit neuer Religion, Kunst und Kultur zu begründen.

Er brach mit der alten Kultur und dem alten Götterglauben, der die Götter in Tier- und Menschengestalt darstellte. Er führte das Weltgeschehen auf einen einzigen Gott, den Sonnengott zurück, um damit Kunst und Leben wieder jene Natürlichkeit zu geben, die wir so sehr bewundern. Wunderbar ist der Sonnengesang von Amarna.

Nofretete und Echnaton
(Hinzugefügt)

Betrachten wir nun die Bilder des Echnaton und seiner Gemahlin Nofretete. Beide liegen im idealen sekundären Tat- und Empfindungsnaturell. Hier hatte das Schicksal zwei Menschen zusammengeführt, denen alles an Geist und Gaben mitgegeben war, um ein großes Reformwerk aufzubauen.

Die Rassenforschung führt den Nachweis, daß vor etwas 30-40.000 Jahren eine höherstehende, die Aurignac- oder Cro-Magnon-Rasse und eine tieferstehende, die sogenannte Neandertal-Rasse lebten.

Legen wir nach dem heutigen Stand der Rassenforschung den Maßstab an, dann kommen wir auf Grund der Bildwerke zu dem Schluß, daß der König und die Königin Nachkommen der edlen Aurignac-Rasse gewesen sind, jener Rasse, aus der die heutige kulturtragende arische Rasse hervorgegangen ist.


Worin bestand nun das Reformwerk des Echnaton und der Nofretete?

Das hat insofern heute ein großes Interesse, weil wir in einer ähnlichen Zeit leben. Eine neue völkische Weltanschauung erhebt ihre Flügel, und es ist an der Zeit, auch hierbei vom Alten zu lernen.

Sicher ist anzunehmen, daß die edle Königin in allen Dingen die geistige Mitschöpferin der einzig dastehenden neuen Weltanschauung war. Der König und die Königin sahen und fühlten als hochwertige geniale Menschen die Wahrheit in der Natur und im Leben.

Sie sahen, daß die Sonne unsere Lebensspenderin ist, die alles beglückt und alles erhält. Ihr Licht gibt uns alles, - jedes Blümlein wendet sich der Sonne zu, - sie gestaltet das Schöne. Ohne unsere Sonne wäre alles Leben in Dunkel gehüllt, ohne Licht, Wärme, Freude und Glück.

Daher lehrte König Echnaton, ähnlich wie Huter in einer Dichtung zum Ausdruck bringt: "denn hinter unserer Sonne, da wohnt ein göttlich Licht, das Licht der Himmelswonne, das nie die Treue bricht, das alle Sterne selig leitet und überall das Glück verbreitet."

Man sehe doch den Geist und das Wesen dieser beiden Königsmenschen aus den Bildern! Das reine sonnige Glück, das sie lehrten, liegt über ihren Gesichtern, es liegt im großen schönen Auge, in der eigentümlichen Schönheit der Linienführung.

Gerade diese Linienführung entsprach fast ganz dem Geschmack der letzten Mode. Kein Wunder, daß sich die Berliner und die Modekreise in Kunst und Gesellschaft in aller Welt so für die Nofretete begeisterten.

Aber was bei der Mode vielfach Talmi war, Schminke, Puder und reine Aeußerlichkeit, das ist hier, bei dem König und der Königin alles echt, es ist der Ausdruck des Lebensgeistes, der diese feinen Formen gestaltete. Es liegt ein tiefer Sinn, tiefstes Gefühl, Seele und Innerlichkeit zugrunde. - Das ist der Unterschied.

Diese Königsmenschen wußten, daß das Licht der Sonne nicht nur Wärme, sondern auch Liebe, Leben überträgt und die Schönheit weckt. Man kann ihre Lehren zusammenfassen in die Worte Licht, Leben, Liebe, Wahrheit. Siegen sollte diese neue Weltanschauung durch ihre unwiderstehliche Schönheit.

Wer will nun behaupten, daß solche Weltanschauung nicht Wahrheit in sich trägt, daß sie nicht Berechtigung hat? Der große nordische Forscher Svante Arrhenius wies vor einigen Jahrzehnten nach, daß mit dem Licht der Sonne nicht nur Wärme, sondern auch Lebenssporen übertragen werden. Jeder Mensch weiß und hat auch wohl schon gefühlt, daß mit dem Licht der Sonne auch Liebe ausstrahlt.

Carl Huter erklärte die lebendige Kraft der Sonne dadurch, daß sie ein großer Hohlkörper sei, der in seinem Innern ein hohes geistiges Leben berge. Dieses strahlt mit dem Licht der Sonne aus.

Wer will es nun dem Echnaton verdenken, der - ein großer König über ein Weltreich - die Wunderkraft der Sonne zum ersten Mal deutlich fühlte und das Wissen von dieser göttlichen Kraft seinem Volke vermittelte, daß er glaubte, der Sonnengott habe ihn, den König und auch die Königin dazu ausersehen, diese Wahrheit dem Volke allein zu verkünden, daß er daher der Sonnengott auf Erden sei, der Vermittler, dem alle göttlichen Ehren hier gebühren? Das war kindlich gedacht, aber es ist menschlich zu verstehen, wenn man den Sonnenkönig im Rahmen seiner Zeit betrachtet.

Die vorgedrängte Haltung der beiden Köpfe ist symbolisch, wir können heute ihren tiefen Sinn erklären. Die Krone, welche die Königin trägt, verlängert noch die Achse, die vom Kinn zum oberen Hinterhaupt verläuft, wo das Selbstbewußtsein liegt, das Hochgefühl des eigenen "Ichs".

Dieses Gefühl für die Erhöhung der eigenen Person, die Festigkeit in der Idee und im Grundsatz, ist also dem König, wie auch der Königin in hohem Maße eigen; denn wir können uns die Kopfform des Königs, die zu diesem Gesicht passen würde, nicht anders vorstellen, als mit starker Spannung und gut augeprägtem hinterem Oberhaupt.

Während aber bei König Echnaton das Kinn groß, kräftig, stärkstens ausgebaut ist, zeigt es bei der lieblichen Nofretete wohl Kraft, Impuls, Stolz und Würde, aber daneben ausgesuchte Feinheit im Schwung der Linien. Man könnte sagen, die männlichen Wesenszüge des Echnaton sind hier ins lieblich Weibliche übertragen und zu besonderer Feinkultur, wie auch die Vorderhals- und Nackenpartie zeigt, herausziseliert.

In dem starken Hochgefühl der Idee mochte der König glauben, solange die Sonne scheint, also ewig, würde auch seine neue Weltanschauung und das darauf gegründete Reich bestehen. Aber kaum war er tot, da zerfiel auch schon sein Reich und Nofretete hat noch tiefe Erniedrigung erlebt.


Woran lag das, was war die Ursache?

Wir können diese wichtige Frage heute beantworten. Einmal trug die ungeheure Selbstüberschätzung des Königs die Schuld. Das Volk konnte ihn nicht verstehen, er verlor die Verbindung mit dem Volk, in dessen Seele noch der alte Götterglauben lebte. Wohl unterrichtete der König von früh bis spät seine Höflinge in der neuen Weltanschauung. aber ihm fehlte die Hauptsache, die Menschenkenntnis, und das war der Grund für den Zerfall seines so herrlich und glücklich aufgebauten Reiches.

Der Leser betrachte Bild 3, 4 und 5. Es sind jene Höflinge, die der König unterrichtete. Es ist anzunehmen, daß die meisten andern diesen ähnlich waren. Ich will nur wenig zu den Bildern der drei Höflinge sagen, denn viel mehr als Worte es vermögen, sprechen die Formen vom Standpunkt der Menschenkenntnis eine gewaltige Sprache.

Diese drei Gesichter sind in ihren Formen sehr grob, disharmonisch und hart. Es fehlt in ihnen das Feingefühl, die seelische Tiefe, die entsprechende Veranlagung und Befähigung, um die herrliche Weltanschauung des Königs auch nur entfernt innerlich verstehen und weiter tragen zu können.

Es war eine Naivität, - wie wir heute auf Grund der Menschenkenntnis wissen, - an die Fortsetzung des Sonnenreiches im Sinne Echnatons mit solchen Höflingen nach dem Tode des Königs zu glauben. Gewiß, solange der König lebte und die Königing mit ihrem Geist alles verschönte und die unbeschränkte Macht des Königs dahinter stand, vermochte er auch wohl, diese Höflinge zu befruchten und scheinbar Begeisterung zu erwecken.

Aber so wie der König tot war, standen diese Menschen hilflos da, es fehlte ihnen die Leitung und Führung, die Sonne des großen Königs. Ihre eigentliche Veranlagung brach durch und nichts von allen Wahrheitslehren und aller Schönheit blieb übrig. Es löste sich auf und zerflog in alle Winde. Es war vorbei.

Ja, hätten dieser edle König und seine Gemahlin Nofretete Menschenkenntnis besessen, dann wäre alles anders geworden! Dann hätten sie die Qualitäten der sie umgebenden Personen schon im Gesicht erkannt und die Motive, aus denen sie handelten, aus jeder Ausdrucksbewegung. Sie hätten jedes Auge und jedes Gesicht gefragt und so die richtige Antwort erhalten.

Sie hätten dann die Besten, Weisesten und Edelsten des Volkes ausgewählt, unterrichtet und zur Macht erhoben. Denn nur allein von diesen Menschen strahlt Glück und Segen aus, sie allein sind die Träger der fortschreitenden Entwicklung.

Diese "Hochwertigen" hätten auch schon zu Lebzeiten des Königs die ungeheure Selbstüberschätzung gemildert, die neue Weltanschauung vertieft und ausgebaut und in der Seele der guten Menschen des Volkes tief verankert.

So aber fand gerade das Gegenteil statt: Disharmonische und unfähige Menschen, die sich aber mit böser Klugheit und Rücksichtslosigkeit in den Vordergrund drängten, traten an ihre Stelle. Anstatt schwere, rohe Körperarbeit zu leisten unter Ertragung von Strapazen und strenger Zucht, wozu sie ihrer Veranlagung nach gut paßten, wurden sie diesen entzogen und in die höchsten staatlichen Machtstellen eingesetzt.

So herrlich der Sonnengesang von Amarna ist, so unendlich traurig ist dieses Klagelied, das sich nach dem Tode des Königs durch die Jahrhunderte und Jahrtausende fortpflanzte bis in unsere Tage, - obwohl die liebe Sonne noch heute so herrlich scheint wie in den schönsten Tagen von Amarna.

Daran hat niemand gedacht, daß nämlich alles Uebel in der Welt einzig und allein, (wenn wir von unvermeidbaren Naturkatastrophen absehen,) vom disharmonischen und unfähigen Menschen ausgeht, sobald er Macht hat, nach welcher er seiner Veranlagung nach rücksichtslos strebt.

Hatten Völker das Unglück, so hinab zu gleiten, dann mußte erst wieder die Entwicklung einsetzen, die aber sehr langsam voran geht und von Tragik und Leid begleitet ist.

Lernen wir aus der Geschichte, aus dem Geheimnis von Amarna, daß uns gerade jetzt, nach fast 4000 Jahren enthüllt wurden, also zu einer Zeit, da wir selbst große Umwälzungen erleben.

Es ist, als wolle die Vorsehung uns zu erkennen geben, daß einzig und allein der disharmonische, minderwertige und minderrassige Mensch Tat für Tat, Jahr für Jahr, Jahrhunderte und Jahrtausende das Glück und den Frieden aller Rassen und Völker auf Schritt und Tritt hinderte und selbst die besten Reformen illusorisch machte.

Aber einmal wird man das Grundübel der Welt, aller Rassen, Völker und Nationen, Religionen, Kasten und Klassen erkennen: den disharmonischen, unfähigen Menschen, der nicht herrschen, leiten und führen, sondern dienen und sich unterordnen soll. Dann werden König Echnaton und seine hohe Gemahlin Nofretete am Ende doch noch recht behalten.

Ihr Sonnenreich wird, - wenn auch spät, so doch in vollendeter Form unter dem Zeichen der Rassen- und Menschenkenntnis und der daraus entwickelten Höhenkultur, - neu erstehen und alle Menschen endlos beglücken solange uns noch das Licht der Sonne strahlt. Das ist es, was uns die Ausgrabungen von Amarna und die Bildwerke des Echnaton und der Nofretete symbolisch künden!

An der Hand dieser Bilder und Vergleiche erkennen wir, daß Menschenkenntnis dringend nötig ist, um das Leben des einzelnen Menschen und das des Volkes auf eine glückliche Grundlage zu stellen.


Ein notorischer Verbrecher-Typus als Kaiser.

Ein Beispiel, wie menschliche Unvernunft auf die Spitze getrieben wurde, liefert uns das römische Weltreich um 50 nach Christi, indem es den Nero, einen Verbrecher-Typus, zum Kaiser machte.

Bei der Wichtigkeit der Verebung interessiert uns auch besonders die Mutter des Nero, Agrippina. Sehr lehrreich ist die folgende Beurteilung des Standbildes der Agrippina durch Carl Huter.

Aus den Merkmalen des Gesichts erklärte er, welche Ursachen vorlagen, daß diese Frau einen solchen Sohn, dem Nero, das Leben geben konnte. - Agrippina zählt zum Typ des Empfindungs- und Bewegungs-Naturells. Sie hat den Ausdruck im Gesicht, als habe sie viel erfahren und erlebt.

Wären die oberen Hirnorgane schöner und stärker entwickelt (in diesen wirkt die Liebe, ist viel zu schwach) und die unteren seitlichen Ohren mäßiger (in diesen wirkt die zerstörende, elektrische Energie, sie ist übermäßig stark) und wäre der Gesichtsausdruck edler, so könnte man versucht sein, sie zum idealen Typus zu klassifizieren. Dennoch ist sie weit von diesem entfernt, wenn auch das hohe Empfindungsleben, das sich indem gesamten Gesichtsausdruck ausprägt, wie beispielsweise im klassisch schönen Auge, in der Ueberlegenheit aussprechenden Nase, im feingeformten Kinn mit dem auf einen edlen seelischen und physischen Geschmack deutenden Mund, auf eine vorzügliche angeborene qualitative Veranlagung schließen läßt.

Der Mund und seine umliegenden Regionen deuten auf jahrelangen Uebergenuß im Ernährungs- und sexuellen Leben hin. Man studiere die erschlafften und befremdend wirkenden apathischen Mund- und Wangenpartien.

Am Seitenhaupt unmittelbar um die Ohren, also da, wo die niederen Lebenskampf- und Lebenserhaltungstriebe des Gehirns liegen, ist eine Massigkeit der Formen zu beobachten, die anatomisch-medizinisch betrachtet, als erbliche Belastung angenommen werden müßte.

Diese Veranlagung in Verbindung mit einer unnatürlichen Lebensweise ist die Ursache gewesen, daß Agrippina einen Sohn gebar, den später berüchtigt gewordenen Nero, der von der wissenschaftlichen Psycho-Physiognomik längst in die Kategorie des Verbrecher-Naturells klassifiziert ist.

Es ist, abgesehen von diesen psychologischen und psycho-physiognomischen Betrachtungen, die ganze Figur der Agrippina, rein künstlerisch gesehen, vortrefflich wiedergegeben. Es ist ein Meisterwerk der Plastik, eine wunderbare Ruhe lagert über den übrigen Körperformen und prachtvoll schmiegt sich das Gewand in einem klassischen Faltenwurf den Körperformen an.

Carl Huter hatte in seinem Museum eine Büste, welche den Nero als Knaben darstellte. Leider fehlt mir davon ein Bildnis. Ich will aber die Originalbeschreibung Huters trotzdem hier wiedergeben und der Leser vergleiche damit, als Ersatz für das Knabenbild, den jugendlichen Nero. Diese Büste zeigt die im vorderen Oberhaupt niedrige, dabei besonders im Hinterhaupt und über die Ohren, übermäßig breite Gehirnbildung, eine Form schwerster erblicher Belastung. (Wenn der Leser an Bild 2 die Plastik der Büste lange betrachtet, dann kann er die Flachheit des vorderen Schädels und die enorme Breite über und hinter den Ohren recht gut erkennen.)

Wer Gelegenheit hat, nach Hannover zu kommen, versäume nicht, im dortigen Provinzial-Museum die Büsten der einstigen römischen Kaiser zu studieren; er wird erstaunt sein über die zum Teil enorm breiten Seitenköpfe.

Gerade in diesem Mangel an Oberhirn gibt sich das mangelnde religiöse und ethische Gefühlsleben zu erkennen. Nero ist daher einmal der geborene religiös-ethische Idiot, der geschworene Feind alles Hohen und Heiligen. Zugleich ist er durch den angeborenen starken Mordsinn (siehe die Breite des Schädels hinter den Ohren), Fraß- (siehe den breiten Mund mit den harten Lippfen und die untere dicke Nase) und Geschlechtssinn (siehe den harten, starken und rohen Nacken, die schwere Unterlippe und abnorme untere Nase) der geborene Schlemmer und Roheitsverbrecher gegen Ehre, Gut und Leben seiner Nebenmenschen. (Nebenbei ist er zum Kunst- und verfeinerten Lebensgenuß erzogen, was aus den Formen ebenfalls ersichtlich ist, aber die abnorme Natur lebt sich trotzdem aus.) Er ist der geborene Verbrecher, bei dem alle gute Erziehung, die ihm seine Mutter angedeihen ließ, nicht mehr ausrichtete, als ihm eine übertünchte, erheuchelte Scheinbildung zu geben. Man lebte damals schon in demselben Wahn, wie man ihm leider auch heute (zur Zeit Huters) noch huldigt, daß man glaubt, durch Schule und Erziehung seien Talent und gute Charaktergaben zu erkaufen.

Die Wahrheit ist: das geborene Genie wird ein Meister durch sich selbst ohne Schule, der geborene dekadente Mensch wird und bleibt ein Verbrecher, Stümper oder Pfuscher trotz aller genossenen Schulen und der talentierte und auch der mittelmäßig Begabte braucht die Schulen als beste Bildungsstätte zur Fach- und höheren Hinaufbildung.


Nero, römischer Kaiser.

(Auch hierzu fehlt mir das Originalsbild der Büste aus dem einstigen Hutermuseum, das für die folgende Beschreibung Huters als Unterlage diente. Jedoch ist die Zeichnung, Bild 3, sehr treffend, sie zeigt Nero, 32 Jahre alt.) Laster, Grausamkeit und Wahnsinn spricht aus diesem nicht geschmeichelten Bildwerk.

Nero war mittelgroß, er hatte häßliche Flecken auf der Haut, fast rote Haare, blaue schwache Augen, etwas gesenkte Haltung des Kopfes, dicken Bauch und sehr magere Beine. (Diese ungünstigen Proportionen sind ein Zeichen der disharmonischen Naturellanlage.)

Solange sein Erzieher, der edle Seneca ihn leitete, gab er sich einige Mühe, "nach dem Vorbild des Augustus zu regieren". Bald aber stürzte er sich von Stufe zu Stufe hinab in Ausschweifungen, Frevel und Wahnsinn. Er war der Muttermörder, der Mörder zweier Gattinen, der Mörder seines Lehrers, der Mordbrenner Roms und der erste Christenverfolger. Er hatte einen tigerhaften Blutdurst, eine lächerliche "Geniewut", er wollte im Wagenrennen, Zitherspielen, Singen und Schauspielen der erste Meister sein. Als er auf der Flucht gezwungen wurden, sich den Dolch in die Kehle zu stoßen, hat er vorher wehklagend ausgerufen: "welch ein Künstler geht an mir verloren!"

Wir lassen nun die Beschreibung der Büste Nero durch Carl Huter folgen. Der Leser betrachte hierzu Bild 2, 3 und 6. Nero: Im disharmonischen und Verbrecher-Naturell. Grausamkeit und Bestialität spricht aus seinen Augen, Herrschsucht und Tyrannei aus der harten, gebogenen Adlernase, rücksichtslose Durchführung seiner Ideen aus den langen, harten Ohren und aus dem wie Steine spaltenden, breiten, vortretenden, hammerartigen Kinn. (Siehe Bild 2 und 6.) Die lebhafte Fantasie zeigt sich in der starken Seitenwölbung der Stirn.

Die mittlere vertikale Region der Stirn, da wo die beiden Hirnhemisphären sich sonst plastisch zusammenschließen, ist verkümmert. Dieses ist das Zeichen hochgradig vererbter Hirnsyphilis, wodurch solche Menschen nie ganz zur inneren Ruhe und Harmonie mit sich selbst gelangen können.

Die Stirn des Nero zeigt an beiden Seiten eine starke plastische Auswölbung. Dieses ist das physiognomische Zeichen für den Kontrastsinn, dagegen ist die mittlere Stirn verkümmert, wodurch die Disharmonie des Geistes erhöht wird. Schöpferische Fantasie in allem, was auf Zerstörung hinausläuft, ist hier als ein gewaltig starker Charakterzug vorhanden. Uebergenuß prägt sich in den Halsfalten aus.

Da, wo das Wohlwollen liegt, oben mitten auf der Wölbung am Vorder- und Oberhaupt lagern sich die sogenannten Rauf- und Verbrecherlocken hart in das Gesicht hinein.

Das Nasendach ist im oberen und mittleren Teil breit, ein typisches Zeichen der Grausamkeit, (natürlich unter Berücksichtigung der übrigen Gesamtanlage,) unten an den Weichteilen schmal, (seitlich der Nase, wo der Ausdruck des Gefühls oder Mittelhirnlebens erkennbar), ein typisches Zeichen der Gefühllosigkeit und des grausamen Machtorgientreibens.

Nero lebt in wüstesten Sinnesgenüssen, er lustwandelte mit seinen zahlreichen entmenschten Dirnen die nächtlichen Reihen der bis an die Hüften in die Erde gerodeten Christen, welche mit heißem Pech übertüncht waren und dann angezündet wurden.

Das Wehklagen und Jammergeschrei dieser edlen Menschen, die darum so gerichtet und verfolgt wurden, weil sie das Evangelium der Menschenliebe und eine edlere Religion angenommen hatten, verursachte in diesem entsetzlichen Satansgeist in Menschengestalt Lustgefühl und Wohlbehagen.

Nachdem Tausende von christlichen Märtyrern so an einem Abend verbrannt und verkohlt waren, ließ Nero zum Nachtgelage blasen und schwelgte mit seinen Günstlingen und Hetären durch bis ins helle Tagesgrauen. Um einen moralischen Hintergrund für diese grausamen Verfolgungen zu haben, ließ er dann selber heimlich Rom an vielen Ecken in Brand stecken und beschuldigte die Christen als Brandstifter und Empörer gegen die Ordnung der Religion und Staatsgewalt. (Möchte man doch erkennen, was Menschenkenntnis bedeutet!)

Bild 4, 5 und 6.

An dieser Abbildung überzeuge man sich, wo die Tugend und Weisheit und wo das Laster zum Ausdruck kommt, und daß alle Wissenschaft, Religion und Staatskust aus dieser für das praktische Leben brauchbaren Menschenkenntnis den denkbar größten Nutzen ziehen kann.

Hätte das römische Volk richtige Menschenkenntnis gelehrt bekommen und sich darin geübt, so hätte das einst weltmächtige römische Reich niemals den verbrecherischen Nero auf den Thron gesetzt.

So aber mußte solche ein Reich aus Mangel an Menschenkenntnis zugrunde gehen. So wie das Ende des weißen Seneca auf Nero ohne Einfluß blieb, wo wird auch stets die edle Lehre an den Verbrechernaturen scheitern. Seneca wurde von Nero gepeinigt. Die edle christliche Dulderin, welche himmlische Liebe ausstrahlte, wurde von dem verbrecherischen Tyrannen verbrannt.

Doch der Geist des Guten und der Wahrheit, er lebt und entwickelt sich fort. Wer ihn sehen will, studiere diese Gesichter

I. Tugend			II. Weisheit

Wer ähnliche Gesichter im Leben antrifft, der beuge sich vor ihnen in Ehrfurcht, auch wenn es ganz einfache deutsche Volksgenossen sind.

Aber die Neros, Bild 6, verjage man, oder man stelle sie an für die niedrigsten Arbeiten unter steter Aufsicht, denn es sind moralisch Irre, die durch Macht und Freiheit zu Ungeheuern in der menschlichen Gesellschaft werden. In manchen einfachen Arbeiter wohnt aber der größte Geist und die edelste Herzensbildung. Solchen ermögliche man Macht und Reichtum, Rang und Stellung, wissenschaftliche Bildung und Einfluß und der Menschheit Glück ist besiegelt. Nur wer das gelernt hat, ist ein guter Staats- und Weltbürger geworden.

Bücher u. Lehrmittel zu Weihnachten.

In den Formen lebt der Geist.

Die Büste erinnert an den gütigen Weichnachtsmann, der durch seine Lehre Glück und Frieden bringt. Die Büste, in Lebensgröße nach dem Leben angefertigt, ist käuflich. Außerdem gibt es noch für den Schreibtisch eine andere kleine Huterbüste.

DgM Nr. 24. 1934
Bild rechts: Das Denkmal von Carl Huter in seiner Geburtsstadt Heinde*) (Bad Salzdetfurth) hinzugefügt

*) Das Denkmal von Carl Huter in seiner Geburtsstadt Heinde im norddeutschen Innerstetal, Amt Marienburg. Organisiert von der schweizerischen Studiengesellschaft und dem deutschen Verband für Psycho-Physiognomik nach Carl Huter, unter der Leitung der Familie Preuss und Wilma Castrian, konnte am Samstag den 8. Oktober 1988 das Denkmal in Carl Huters Geburtsort eingeweiht werden.
Nach intensiven Gesprächen hat die Gemeinde Heinde am Aufgang zur Kirche, in der Carl Huter getauft wurde, den Platz zum Aufstellen des Denkmals zur Verfügung gestellt. Ferner stiftete die Stadt Bad Salzdetfurth den Natursteinsockel. Frau Berta Thurn schenkte die von Prof. Brodauf 1908 geschaffene Bronzebüste, und die schweizerische Studiengesellschaft beauftragte den Kunsthandwerker Franz Nüssel aus Nürnberg mit der Gestaltung und Montage der Bronzeschrift. Schrift lautet: Carl Huter Natur- und Geisteswissenschaftler der Psycho-Physiognomik Physiognomische Psychologie und der Kallisophie Philosophie der ethischen Schönheit Geb. 9. Okt. 1861 in Heinde Gest. 4. Dez. 1912 in Dresden
Über 70 Huterfreunde aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wohnten der feierlichen Übergabe bei. (Quelle: Jubiläumsschrift 50 Jahre Physiognomische Gesellschaft Schweiz. Physiognomische Psychologie. Eine Sonderausgabe. Oktober 2003 Nr. 56. Redaktionsleitung: Lieselotte Eder. Hinzugefügt)

Herausgegeben von Amandus Kupfer, Schwaig bei Nürnberg

Für den Inhalt verantwortlich: B. v. Thurn, Schwaig bei Nürnberg
Druck: Graphische Kunstanstalt Zerreiss & Co., Nürnberg

Levitating Stone
(Hinzugefügt)





Erstellt 2001. Update 1. Mai 2007
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben.
Herausgeber Amandus Kupfer. 101 Zeitungsausgaben in den Jahren 1932 bis 1941
Der gute Menschenkenner Nr. 13-14 - Digital