Der gute Menschenkenner Nr. 6 bis 7      Neuherausgeber W. Timm © 2005-2007
 
Amandus Kupfer war bedeutsamster Schüler vom Begründer der wissenschaftlichen Menschenkenntnis - Carl Huter. Vor allem in den Jahren 1941 bis 1943 wurden Zentner von Original-Schriften von Carl Huter und Amandus Kupfer in Deutschland vernichtet. Über die Schweiz wurde jedoch, trotz Vernichtungsaktionen auf Anordnung von Reichslügen-minister Goebbels, der gesamte sehr umfangreiche Werknachlaß gerettet. Download Digitalvideo ausschliesslich für Privatgebrauch! Copyrightgeschützt. In DVD-Qualität käuflich zu erwerben. Näheres hier in „Vertrieb“.

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Der gute Menschenkenner Nr.1 und Nr.17. Amandus Kupfer. Schwaig bei Nürnberg. 1932/1934
Neuherausgeber Video © 2005-2007 W. Timm


Der Menschenkenner und die neue Zeit nach Carl Huters Psycho-Physiognomik
© Februar 1933 Nr.6


Die drei Grundtypen des Lebens Typus und Veranlagung
1. Der breitmassige korpulente Typus
2. Der lange muskulöse knochige Typus
3. Der empfindsame zarte Typus
Ernährung, Bewegung, Empfindung in der Tierwelt. Das Dreiteilungsprinzip im Pflanzenreich

Bild 1. Der Ruh- und Ernährungstyp ist voll, breit, rund und dick. Er sorgt für das Lebenspraktische, für gutes Essen und Trinken, für Ruhe und Bequemlichkeit. Er ist konservativ und das wirtschaftliche Talent.

Bild 2. Das Tat- und Bewegungs-Naturell hat das lange Gesicht, kräftige Arme, Beine, Hände und Füße, breite Brust und Schultern und den mäßig starken Leib. Es befindet sich gut bei einfach derber Kost, mäßiger geistiger Tätigkeit, harter Körperarbeit und tatkräftiger Bewegung.

Bild 3. Das Denk- und Empfindungs-Naturell ist der ideale Typus. Er hat das kiebitzeiförmige Gesicht und den zarten Körperbau. Er stärkt seine Kraft durch mäßige Körperarbeit, gewählte Nahrung und angestrengte geistige Tätigkeit. Seine Tatkraft ist schwach, er sorgt sich leicht. Dieser Typus wird heute oft für minderwertig angesehen und erst in Zukunft besser gewürdigt werden.

Der Mops. Breitrunde Formen, Neigung zu Fettansatz. Kurze, breite Schnauze. Nicht wählerisch in der Nahrung. Das Denken strengt ihn an, wie die Stirnfalten zeigen. Der Ausdruck deutet auf Selbstgefälligkeit und Egoismus.

Airdale-Terrier. Ausdauernder Schnelläufer, lange Schnauze, kräftiger Hals, derbe Knochen und Beine. Alles ist auf Beobachtung und Geruch eingestellt, um blitzschnell etwas zu erjagen. Zerkleinert harte Knochen. Das Gesicht ist hier freundlich gespannt.

Zwergspitz. Weiches dünnes Haar, zarte Glieder, große Augen, großes Gehirn. Nimmt starken Anteil, neigt zu Seelenleid. Ist lecker und wählerisch.

In der Pflanzenwelt wird der Leser die typische Eigenart der drei Grundformen mühelos herausfinden. Die meisten Menschen sind Zwischentypen, sie haben einen Anklang an den einen oder anderen, oder an mehrere Grundtypen. Die primären Typen, wie hier dargestellt, sind in der Minderzahl.

Es ist klar, das diese Typenlehre, die Carl Huter in genialer Weise begründete, - die unwiderleglich ist und ein vorher unbekanntes Natursystem offenbart, - das moderne Völkerleben vollständig umformen und auf eine glücklichere, naturwahre Grundlage stellen wird,  ähnlich wie Lesen, Schreiben und Rechnen einst unsere heutige Kultur langsam anbahnen konnte. -

Bei Kenntnis dieser Huterschen Typenlehre und einiger Übung schätzt man bald gewohnheitsmäßig auf Schritt und Tritt die Menschen nach ihrem Typus ein, bewertet sie, sieht im Geiste sofort, wie die beste Lebens- und Berufsrichtung sein sollte, kurz - man erkennt die Hauptcharakter- und Lebensrichtung.

Wir haben bereits in Nr. 2 des "Menschenkenner" das Ernährungs-Naturell in Wort und Bild dargestellt und wollen anschließend hier das Bewegungs-Naturell, wie es uns im modernen Leben begegnet, vor Augen führen.

Bild 1 zeigt uns so recht den durchtrainierten Sportsmann im Bewegungs-Naturell. Man beachte die langen Formen der Beine, Füße, - die tadellose Beinlinie, - Arme, Hals, Untergesicht und das plastische Hinterhaupt. Alle Energie liegt im motorischen Nervensystem.

Bild 2 zeigt die moderne Dame der Kunst im verfeinerten Bewegungs-Naturell mit sehr guter Darstellungsgabe. Das Gesicht unterhalb des Augendurchmessers bis zur Kinngrenze ist lang, die Zähne sind lang und kräftig, ebenso Kinn, Unterkiefer und Hals.

Bild 3 und 4. Männer der Körperarbeit. Bild 3 zeigt den primären Bewegungs-Typ in reiner Form. Die Arme und Beine sind lang, knochig und muskulös, die Schultern breit, das Gesicht ist lang und markant bei starkem Unterkieferbogen. Für den Arbeitsdienst, bei Straßen-, Brückenbau, Siedlung usw. ist er wie geschaffen. Auch Adolf Hitler liegt im Bewegungs-Naturell. In seiner Partei gibt es die meisten Bewegungs-Typen. Daher ist Tat, Bewegung, Arbeitsdienst, nationale Freiheit dort die Losung.

Bild 5. Das Empfinden ist wie ausgeschaltet. Alle Energie konzentriert sich in Untergesicht und Kinn, wo die rohe Kraft waltet. Das Gesicht ist lang, Stirn-, Augen-, Nase- und Mundform markant und wuchtig. Der breitlange Unterkieferbogen ist der des Kriegers.

Bild 7. Heiteres Gemüt. Freude an der Natur, an Bergen, Blumen, Wald und Flur, Regen, Wind und Sonnenschein. Wanderlust, Freude an Sport und Spiel bei einfacher Lebensweise. Sitzende Beschäftigung und Büroräume beengen und nehmen die Lebensfreude.

Bild 8. Der ganze Körper, Arme und Beine sind lang und kräftig, dabei fein gebaut, die Brust ist stark, der Leib proportional nur schwach entwickelt. Es ist der Typus der schlanken Linie, das Schönheitsideal der heutigen Mode, womit sie aber den verschiedenen andern Typen in keiner Weise gerecht wird. Viele Frauen mit anderer Anlage, die ebenso schlank zu werden sich bemühen, schädigen sich in ihrer Schönheit und Gesundheit.


Die Dreitypenlehre in der internationalen medizinischen Forschung.

Erkenne dich selbst
ist ein Artikel in Heft 50 der "Woche" überschrieben, der die Typenlehre des dadurch weltbekannt gewordenen Marburger Psychiaters, Prof. Ernst Kretschmer, behandelt. Was in dieser Arbeit zu lesen steht, deckt sich im Prinzip mit den Ausführungen Carl Huters über seine Konstitutionstypenlehre.

Ich will es sofort beweisen.

1. Es heißt über Kretschmer: "Was erst Beobachtung und eine beinahe intuitive Vermutung (innere Anschauung) war, hielt der Prüfung stand: es ließen sich allenthalben mühelos drei streng voneinander geschiedenen Körperbautypen aufstellen. (Der gedrungene wohlbeleibte, der grobmuskulöse und der zartgliedrige Typ)."

Wie kann nun bei Kretschmer, so frage ich, etwas erst Beobachtung und beinahe Intution sein, wenn die drei streng voneinander geschiedenen Körperbautypen in der Natur, 1. der breitmassige korpulente, 2. der lang- und hartförmige Knochen- und Muskeltypus, 3. der zartgliedrige, verfeinerte Typus von Carl Huter entdeckt waren, - wenn dieselben über 25 Jahre lang vor Kretschmer in ganz Deutschland intensiv von Huter und seinen Schülern gelehrt wurden und in vielen Druckwerken, vielen hundert Zeitungen und Zeitschriften besprochen und in Wort und Bild bekannt gemacht wurden?! -

2. Es heißt weiter, daß es für Kretschmer nahe lag, die Zugehörigkeit der einzelnen Geisteskrankheiten zu diesen Körperbautypen zu untersuchen. Er kam zu dem überraschenden Ergebnis, daß bei zwei Hauptformen des Irreseins besonders zwei bestimmte Typen beteiligt sind -, daß zwischen Krankheit, Gesundheit und Typus ein Zusammenhang besteht.

Ja, so frage ich alle Welt, was ist denn daran so überraschend?!

Huter hatte doch längst die Krankheiten festgestellt, zu denen die grundverschiedenen Typen besonders neigen, die Lebens- und Heilweise beschrieben, durch die sie am schnellsten wieder gesund werden, - und zwei Jahrzehnte hatte Huter diese seine neue Heilwissenschaft mit glänzendem Erfolg praktisch ausgeübt. Es ist doch philosophisch gedacht ganz selbstverständlich, daß diese Spezialisierung nach den Haupttypen auch auf die Disposition zu den Hauptformen der Geisteskrankheiten zutrifft, daß bei dem beleibten, stark zur Ruhe neigenden Typus eine Geistesstörung sich in ganz anderen Formen äußert als bei dem zu starker, energischer Tatdurchführung neigenden Knochen-Muskeltypus. Bezüglich des zartgliedrigen, nervenreichen Typus hatte Huter bereits ausdrücklich die be-sondere Neigung zu Gemütskrankheiten, nervöser Reizbarkeit, Verstimmung usw. festgestellt.

3. Es heißt ferner, daß durch internationale Zusammenarbeit allein 8099 Fälle genau gemessen wurden, um den Zusammenhang zwischen Körperbau und seelischer Erkrankung statistisch zu verarbeiten.

War nun diese Riesenarbeit nötig, was hat sie für Zeit und doch wohl staatliche Geldmittel gekostet? - Glaubt man, die Wissenschaft beginne erst dann, wenn man diese Dinge in Zahlen und Tabellen ausdrücken kann? Die Untersuchungen müßten ins Ungemessene gehen, wenn man sie ebenso für jede weitere einzelne Disziplin ausführen würde. Was soll denn diese bürokratische Registrierarbeit, wenn es wahr ist, was unter Punkt 1 gesagt wurde, daß man die Typen mühelos allenthalben unterscheiden kann?

4. Es heißt weiter, daß die Kretschmer´sche Lehre dann auch den Charakter der Körperbautypen feststellte, wodurch sie populär wurde.

Ja, so frage ich, wie kann das eine Kretschmer`sche Lehre sein, wenn der Charakter der Haupttypen durch Huter und seine Schüler vor Kretschmer in zahlreichen Werken gelehrt wurde, wohl tausendmal im Laufe der Jahre demonstrativ auf der Bühne und in Lehrkursen praktisch vorgeführt wurde, wodurch diese Lehre so außerordentliches Interesse erregte und populär wurde?

5. Kretschmer schreibt, daß die Forschungsarbeit der letzten Jahre an über 1000 Versuchspersonen ergeben habe, daß zwischen Körperbau und seelischer Eigenart, Temperament, Intelligenz, Begabung, Willens- und Bewegungsausdruck, motorischer Geschicklichkeit und Handschrift ein weitgreifender Zusammenhang besteht, daß man danach rechnerisch sogenannte Indexwerte gefunden habe.

Darauf ist zu erwidern, daß es die Lebensarbeit Huters vor Kretschmer gewesen ist, in allen obigen Punkten den wissenschaftlichen Nachweis mathematisch, physikalisch, chemisch, biologisch, physiologisch, entwicklungsgeschichtlich und psychologisch zu erbringen. Allerdings standen ihm nicht die staatlichen Mittel und Institute zur Verfügung.

Huter nannte seine Typenlehre das ABC der Menschenkenntnis.

Warum nennt man HUTER nicht als bahnbrechenden und hervorragendsten Forscher auf dem Gebiet der modernen Körperkonstitutionslehre? - Glaubt man, daß nur "Indexwerte" Anspruch auf "Wissenschaftlichkeit" in diesen Dingen haben?

6. Kretschmer führt weiter aus, - daß insbesondere bei der Ehe-Beratung die wissenschaftliche Charakter-forschung schon zu nützlichen praktischen Einsichten geführt habe, - er weist dabei auf die Kontrast- und Ähnlichkeitsehen hin. Auch hier bewegt sich Kretschmer bezüglich der gegenseitigen Ergänzung der Typen ganz auf Huter`schem Boden, denn dieser Forscher hat durch seine Typen-Harmonielehre in genialer Weise gezeigt, welche Typen in der Ehe harmonieren und welche disharmonieren, ferner hat er gelehrt, wie im allgemeinen die Harmonien und Disharmonien zwischen zwei und mehreren Personen verschiedenen oder gleichen Geschlechts zu berechnen sind und danch seine neue Gesellschafts-, Staats- und Völker-Harmonielehre begründet.

7. Kretschmer führt weiter aus, daß die Mischformen der Typenlehre selbstverständlich häufiger sind wie die reinen Typen, daß bei den meisten Menschen der Typus vorwiegend nach einer Richtung hin betont ist, - daß es eine Unzahl fließender Übergänge gibt.

Kann man noch zweifeln, daß es sich bei der Kretschmer`schen Lehre, sinngemäß um die Huter`sche Typenlehre handelt, da gerade diese genau übereinstimmenden Punkte Hauptmerkmale der Huter`schen Typenlehre sind?

Die Hauptformen sind seltener, die Mischtypen mit ihren Übergängen oder Anklängen an den einen oder an mehrere Typen ganz selbstverständlich häufiger und in Unzahl vorhanden. Hier hat Huter systematisiert, aus der Mannigfaltigkeit der Lebensformen die drei Grundtypen erstmalig und restlos klar herausgehoben, - und ein geniales Lehrsystem geschaffen.

Kann man noch zweifeln, ob es sich bei Kretschmer und Huter um ein und dieselbe Typenlehre handelt, wenn wir ein weiteres Hauptcharakteristikum vergleichen?

8. Kretschmer führt aus, daß die Meinung, die Konstitutionstypen seien mit den Rassentypen gleichbedeutend, durch umfassende sorgfältige Forschungen endgültig widerlegt sei.

Darauf ist zu erwidern, daß Huter als wichtigsten Punkt zunächst durch genaue Beweisführung darlegte, daß der von ihm gefundene leib-seelische Konstitutionstypus, das Naturell, innerhalb jeder Rasse mehr oder weniger auftritt und die Begriffe Rasse und Naturell oder Konstitutionstypus daher nicht verwechselt werden dürfen. Viele Huterschüler haben bis auf den heutigen Tag diesbezüglich aufklärend gewirkt und heute wird der Huter`sche Konstitutionstyp ja auch schon im allgemeinen nicht mehr mit dem Rassentypus verwechselt.

Die Häufigkeit einzelner Konstitutionsformen bei verschiedenen Rassen oder Volksstämmen, die auch Kretschmer betont, und gewisse damit zusammenhängende vorstehende Charakter- und Lebenseigentümlichkeiten hat Huter besonders an Beispielen demonstriert. Die vorwiegend im Tat- und Bewegungs-Naturell liegenden Engländer treiben Welt- und Kolonialpolitik und beherrschen die Ozeane. Die vorwiegend im Denk- und Empfindungs-Naturell liegenden Inder pflegen religiöse und okkulte Innenkultur und ließen sich von den Engländern politisch beherrschen. Ein Volk mit überwiegender Anzahl von Ruh- und Ernährungstypen, wie die Chinesen, ist seßhaft und hält Jahrhunderte lang an bestehenden Sitten und Einrichtungen fest.

Huter unterschied haarscharf
1. Naturell oder Konstitution
2. Temperament,
3. Rasse und
4. Impuls oder psychischer Antrieb.

9. Bezüglich der Lehren Lombrosos hat Huter deren Richtigkeit, aber auch deren Mängel dargelegt und die Lehre von den Entartungszeichen ganz wesentlich durch seine Typenlehre auf sichere Grundlagen gestellt. Auch Kretschmer betont, daß die Lehre Lombrosos über Entartungszeichen einen richtigen Kern enthält.

Kann man mich nun verstehen, daß ich beim Lesen dieses kurzen Aufsatzes der Woche als alter Huterschüler, der miterlebt hat, wie Huter um seine Typenlehre kämpfen mußte, der ich selbst seit 25 Jahren in Wort und Schrift dafür eintrat, kaum fassen konnte, daß diese mir und vielen Huterschülern längst vertrauten Lehren nun in Verbindung mit dem Namen Kretschmer und ohne Erwähnung Huters einen Siegeslauf in der internationalen Wissenschaft nehmen?

Es handelt sich, wie in der "Woche" durch Kretschmer betont wird, um internationale Forschungen der Medizin. Was geht hier jetzt in der Welt offen vor unseren Augen mit der Typenlehre vor sich? - Beschäftigt sie seit 13 Jahren eine internationale Forschung in Verbindung mit dem Namen Kretschmer?

Nimmt man von Huter und seinen Verdiensten um diese Forschungen so gut wie keine Notiz? - Das stünde dann wohl einzig in der Welt da, einzig in der Geschichte der Medizin, in der Rubrik menschlicher Entdeckungen, neuer Lehren und ihres Schicksals. Wir aber wissen Huters Lehren zu schätzen und haben die Genugtuung, daß durch internationale Forschungen der wissenschaftlichen Medizin und Psychologie immer weitere Teile der Carl Huter´schen Psycho-Physiognomik als auf Wahrheit beruhend indirekte Bestätigung finden.


Carl Huters neue Weltanschauung, die glücklichere und höherwertige Menschen schaffen soll. Allgemeine Lehrsätze über Weltdasein Leben u. Gottheit

I. Philosophie.
1. Alles Werden und Vergehen im Weltall ist Leben und Umwandlung, was durch zwei Urkräfte vor sich geht.
2. Diese beiden Urkräfte liegen sich polar, sind also nach Kraft und Wesen von einander verschieden.
3. Da nichts ohne Raum sein kann, so müssen die Urkräfte im Raume selbst begründet sein oder hinter den Raumkräften als polare Welt-Urkräfte wirken.
4. Konzentrationskraft bis in die unendliche Kleinheit und Feinheit des Raumes ist die eine, Ausdehnungskraft bis zur unendlichen Größe und Ausdehnung die andere Urenergie.
5. Allen Dingen und Lebenserscheinungen der Welt ist ein Teil von diesen beiden Urkräften mitgegeben und waltet in ihnen daher ein zweifach polares Prinzip, das negative und positive.
6. Alle Einheit ist aus dieser Zweiheit hervorgegangen und nicht umgekehrt. Eine Umwandlung der Kräfte, Dinge und aller Lebenserscheinungen in der Welt geht so lange vor sich, bis die Einheit in Form von Harmonie in allen Vielheiten des Lebens in sich zur urewigen Kraft und möglichst unabhängig von den beiden polaren Welt-Urkräften erreicht ist.
7. Die Einheit aller niedrigsten und höchsten Individualitäten ist daher nicht im Anfange gewesen, sondern sie ist erst in der Entwicklung geworden.
8. Die Einheit oder die Harmonie im All ist das ewig Werdende, dem alles Weltdasein im Kleinen und Großen zustrebt.
9. Jede Individualität, auch der Mensch, ist eine Einheit, welche von zwei verschiedenen Wesenheiten gezeugt wurde; ähnlich so ist es mit allen anderen Dingen, auch denjenigen, welche scheinbar monistisch gezeugt worden sind.
10. Der Mensch als einheitliches Individuum lebt wiederum auf Grund zweier polarer Kräfte.
11. Die eine dieser Kräfte liegt in ihm, die andere außer ihm.
12. Die Kraft, welche in ihm liegt, ist die individuelle Lebensenergie; die, welche außer ihm liegt, ist die Summe der mannigfaltigen Lebensreize seiner Umgebung.
13. Analog der universellen Energie um den Menschen her, welche anziehend und abstoßend auf ihn einwirken kann, bildete sich die individuelle, expansive oder ausdehnende und ausstrahlende Kraft "Helioda" besonders aus.
14. Konträr der ausdehnenden Kraft wirkt jene individuell Energie, welche alle inneren und äußeren materiellen Kräfte in sich zu konzentrieren sucht, dies ist der "individuelle Magnetismus". Vielfach analog der geistigen Strahl- und Lebenskraft wirkt die Elektrizität als mechanische Kraft und umgekehrt wirkt die negative Helioda als geistiges Auffassungsvermögen vielfach analog dem Magnetismus.
15. Das Leben des Menschen geht gewissermaßen elektromagnetisch vor sich, auf Grund zweier Kraftpole.
16. Im Individuum herrschen der aktive Magnetismus und die Elektrizität als materielle -, die negative oder die Empfindungen aufnehmende und die positiv ausstrahlende Kraft Helioda als geistige Kräfte. Die Helioda ist nicht eine mechanische Kraftbewegung, die lediglich von äußeren Reizen bewirkt wird, sondern sie ist an sich eine von innen heraus empfindende - negative - und als selbstschöpferische Lebensstrahl- und Formbildungs-Energie eine - positive - Kraft.
17. Wechseln die Lebenspole, so daß die Außenreize mit der ausstrahlenden Helioda positiv, die magnetische Konzentrationsenergie und das Empfinden im Individuum negativ wirken, dann geht eine Umwandlung des Individuums vor sich, welche man irrtümlich mit dem Namen Tod bezeichnet.
18. Einen absoluten Tod gibt es nicht, sondern nur Wandel der Form, Tausch der polaren Kräfte.
19. Alles Leben hat den Zweck, durch sich selbst dem Ganzen zum Besten zu dienen; und umgekehrt, das Ganze soll dem Einzelnen zum Besten dienen.
20. Das Beste, dem gedient werden kann und soll, ist das Prinzip der Entwicklung zum höchsten Weltdasein, zur vollendetsten Lebenseinheit aller individuellen Vielheiten.

II. Gottelehre
21. Die Entwicklung ist ewig und ohne Ende; die höchste Lebensindividualität ist das ewig fortschreitende Ideal der Gottheit.
22. Das Entwickeln und Werden unseres Selbst und aller Dinge ist ein göttliches Werden.
23. Die Gottheit ist nicht die ursprüngliche Schöpferkraft, sonder sie ist das Resultat der Entwicklung, die Blüte des Weltdaseins.
24. Die Gottheit kann aber auf uns und alle Dinge der Welt rückwirkende Kraft ausüben.
25. Wie alle Dinge miteinander in Zusammenhang stehen, so steht auch Gott mit der Welt, das Werdende mit dem Gewesenen in Zusammenhang.
26. Es gibt daher eine historische, niemals eine revolutionäre Entwicklung. Jedes Neue muß sich an das Bestehende anketten. Revolutionäre Brüche schaden dem Entwicklungsgange; daher besteht das Werden im Reformieren, im Bessern.
27. Die Reflexionskraft der Gottheit ist der schöpferische, gute Geist, der sich überall in der Natur und im Menschen kundgibt.
28. Das Gebet zu Gott, das Streben nach Gemeinschaft mit Gott ist der schönste, instinktive, unbewußte Lebenstrieb, den wir Religion nennen.
29. Religion ist allerdings von Natur aus Privatsache. Eine Förderung religiöser Bestrebungen, soweit sie dem Guten dienen, ist aber auch Staatssache. Staatspflicht ist es, allen guten religiösen Reformbestrebungen die Hindernisse hinwegzuräumen und sie zu fördern.
30. Liebe, Gerechtigkeit und Schönheit sind die drei Kennzeichen einer wahren religiösen Bewegung, die im inneren Herzen wohnt und gleichsam so auch in äußerer Form auftritt.
31. Im Bunde mit den Mächtigen machten aber nicht selten eigennützige Personen aus dem religiösen Bedürfnis der Menschen ein ergiebiges Ackerfeld zu allerlei Geschäften und waren Feinde aller wohlgefährtigen und religiösen Fortschritte.
32. Die wahre Religion fängt mit der Liebe und Zeugung an, strebt in der segensreichen Arbeit weiter und gipfelt in den Idealen der Schönheit.
33. In dem religiösen Streben liegen daher die besten Heilmittel der Menschheit verborgen.
34. Wie es ohne Religion keine höhere Kunst geben kann, so gibt es ohne Religion auch keine höhere Wissenschaft, darum ohne sie auch keine volle Menschenkenntnis, keine vollendete Diagnose, keine harmonische Heilwissenschaft. Umgekehrt gibt es ohne Kunst und Wissenschaft niemals eine wahre Religion. Kunst, Wissenschaft, Religion müssen wechselwirkend einander ergänzen.
35. Religion ist, kurz gesagt, Streben nach Glück und Vollkommenheit, nicht gegen, sondern für das Gesamtinteresse der ganzen Menschheitsfamilie. Zersplitternde Theologien und Veraltetes in bestehenden Religionssystemen ist oftmals etwas anderes.
36. Ohne dauernde menschenwürdige Lebensbedingungen und ohne Kennen des Zweckes, warum, woher und wohin der Mensch kommt und geht, gibt es auch kein ideales Recht und keine idealen staatlichen und internationalen Fortschritte.

Fortsetzung folgt


Der Hutersche Weltbund für Menschenkenntnis, Menschenliebe und Menschenbeglückungswerke (gegr. 1899) wurde vom Herausgeber, der noch unter Huters Leitung eine Ehrenstellung im Bunde einnahm, nach Huters Tode (1912) nach bestem Wissen und Können weitergeführt und zusammengehalten. Wer sich dem Bunde als Einzelmitglied anschließen will, lasse sich die Satzungen kommen, - eine kleine Broschüre, die gegen Einsendung von RM. -.50 zugesandt wird.

Herausgegeben von Amandus Kupfer, Schwaig bei Nürnberg

Für den Inahlt verantwortlich: B. v. Thurn, Schwaig bei Nürnberg
Druck: Graphische Kunstanstalt Zerreiss & Co., Nürnberg

Levitating Stone
(Hinzugefügt)





Erstellt 2001. Update 1. Mai 2007
© Medical-Manager Wolfgang Timm


Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben.
Herausgeber Amandus Kupfer. 101 Zeitungsausgaben in den Jahren 1932 bis 1941
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