Die Sprache der Augen / Le Langage des Yeux - Part 22
 
Fortsetzung

Der vollendetste architektonische Plan der Augeniris

Nun betrachte der Leser Bild 96. Hier ist dieser Lebensvorgang im Auge schematisch dargestellt und durch die Zahlen 1, 2 und 3 angedeutet.

Auffallend ist, daß alle Zeichner, wenn sie das Auge darstellen, instinktiv bemüht sind, den Augenstern in größter Regelmäßigkeit anzudeuten.

Das ist richtig, denn die Millionen feinster Nerven in den drei Irisschichten verlaufen nicht willkürlich und planlos durcheinander, sondern in planmäßiger Ordnung, in einer Ordnung, die das höchste Erstaunen hervorrufen muß, und die alles an Großartigkeit übertrifft, was wir auf Erden in der Natur unmittelbar wahrnehmen können.

Das ist allerdings ein Kapitel für sich, wir können es nur streifen. Der vollendetste architektonische Plan des ganzen Körpers liegt in der Iris. Darauf beruht die heute schon weltbekannte Augendiagnose und die Erkennung der Krankheiten mit dem Augenspiegel aus dem Augeninnern.

Dreißig Jahre hat Huter mühsamste Forschungsarbeit vollbracht, um den architektonischen Plan der Iris bis in alle Feinheiten nachzuweisen. Die Nachwelt wird diesen Forschungen Huters aller Voraussicht nach mehr Beachtung schenken als die heutige Wissenschaft.




Das größte Meisterwerk der Natur

Die Kraft, die das «Lebendige» ausmacht, ist nach unseren Darlegungen so organisiert, daß sie nach einem einheitlichen Plan in die Außenwelt treten kann.

Bild 96 deutet mit der Zahl 3 schematisch den positiven Kraftpol der Lebensenergie an, durch welchen sie bei dem Vorgang des Todes in die Außenwelt tritt, den zu finden Huter sieben Jahre benötigte. Diese Stelle unter dem oberen Augenlid ist sehr empfindlich.

Wenn durch irgend einen Vorgang die Lebensenergie sehr stark erschüttert wird oder lebenswichtige Organe ihre Funktion einstellen, dann schwindet das Bewußtsein und damit auch der Wille.

Ob daher jemand an ein Weiterleben glaubt oder nicht, ob er weiterleben will oder nicht, ist für die Vorgänge, die sich mit dem Tode abspielen, völlig gleichgültig.

Wenn der erschütterte positive Lebenspol seine sympathischen Beziehungen zum Körper löst - es entscheidet dabei nicht mehr der Wille, sondern die unbewußte Liebe zum Leben und das Gesetz von der Erhaltung der Kraft -, tritt derselbe in die Außenwelt und zieht langsam den ganzen architektonischen Plan der Iris und des Körpers - ähnlich wie bei der Zeugung und Abspaltung der Samenzelle - mit sich in die Außenwelt.

Die chemischen Feinstoffe und physikalischen Kräfte des Körpers folgen mit, diese sind mehr oder weniger grob oder fein durch die Lebensweise entwickelt, was durch die Zahlen 4-10 angedeutet ist.

Es findet neben dem sichtbaren Zusammenbruch des Organismus ein Wechsel der Lebenspole statt, was man bisher irrtümlicherweise mit dem Namen Tod bezeichnete. Es ist in Wirklichkeit nur ein Wechsel der Lebensform, denn die Natur lehrt ja auch überall Leben und Wechsel der Form und nirgends Tod oder Stillstand.

Das Auge bricht.

Bild 96. Das Auge. Schematische Darstellung über den Vorgang des Sehens, den Bau des Auges, die Spaltung der Lebensenergie und den Wechsel der Lebenspole, - den man als Tod bezeichnet.
1. Negative Tiefenachse der Lebensenergie. 2. Positive Lebensstrahlkraft. 3. Pol der Lebensenergie. 4.-10. Chemisch-ätherische Feinstoffe, die beim Wechsel der Lebenspole die Lebensenergie begleiten.


Die Lebensenergie vollzieht lediglich eine Umorganisation und trennt sich von den unbrauchbar gewordenen Organen ab. Sobald der positive Lebenspol wieder zur Ruhe und Statik kommt, erwacht langsam das Sichselbstempfinden und Bewußtsein.

Der einstige Erdenbewohner findet sich unter gänzlich anderen Lebensbedingungen in der gigantisch großen Welt der unendlichen Ausdehnung des Raumes nach der Kleinheit wieder.

Ob im Moment des Todes gleichzeitig 100 kg Dynamit explodieren, ist für den Polwechsel der Lebenskraft völlig gleichgültig. Die Explosion berührt nicht einmal die Atome und Moleküle in ihrem Wesen, sie stieben höchstens auseinander.

Die Lebensenergie mit ihren Feinstoffen und Kräften liegt unterhalb der Grenze der Atome und Elektronen, und was sich an der Oberfläche der Dinge auch abspielen mag: Körper, Zellen, Moleküle, Atome, Elektronen und Ionen berühren diese Tiefen der Welt nicht mehr, sie sind vermöge ihrer Kleinheit für diese und alle anderen Dinge des Diesseits unantastbar.

So hat die Natur ihr größtes Meisterstück mit dem Vorgang des Todes vollbracht. Was nachher mit der individuell abgespalteten Lebensenergie vor sich geht, entzieht sich hier der Betrachtung. Wir können uns nur an das halten, was durch die verschiedenen Wissenschaften bewiesen ist und was direkt in der Verlängerungslinie der bekannten Tatsachen liegt.

Das Eine aber steht fest, in ihrer starken Sammlung ist die Lebensenergie gleichbedeutend mit Liebe, sowohl Liebe zu allem Guten und Schönen, sowie auch Liebe zum Leben.

Daher kann auch z. B. aus Liebesgram Siechtum und selbst der Tod hervorgehen. Niemand schädige daher je die Liebes- und Lebenskräfte der fühlenden Wesen, seine eigene Lebensenergie zahlt es ihm heim. Jeder vermehre Liebe, Glück und Freude, wo er kann, denn auch das strahlt auf ihn zurück. Aus Klugheit sollte der Mensch schon das Gute tun.

Nach allem ist sicher, die Lebensenergie strebt dem Schönen und Glücklichen zu, und zwar bis zum höchsten Ausmaß, zum höchsten Wissen, um alle Wunder der gigantischen Sternenwelt kennenzulernen, zum Kunstschaffen und darüber hinaus zur Glückseligkeit.

Nochmals sei betont, daß hier nur ein Versuch vorliegt, die Lebensrätsel vernünftig und auf naturwissenschaftlicher Basis zu lösen. Persönlich haben mir vergleichende Forschungen im Laufe von dreißig Jahren die Überzeugung gegeben, daß das, was hier dargelegt ist, seine Richtigkeit hat.

Nachdem der psycho-physiognomische Lebensausdruck des Auges vornehmlich durch Physik, Chemie und Biologie die notwendige wissenschaftliche Grundlage erhalten hat, wollen wir unsere Augenstudien nach dem praktischen Leben fortsetzen.

Bild 97. Der Kopf liegt haltlos im Nacken, um bald kraftlos her abzusinken, da die motorische Energie des Körpers völlig ausgeschaltet ist.

Bild  97. Mimische Darstellung des Todes

Das Auge wendet sich ohne Mitwirkung des Willens ganz stark nach oben, als wolle die Seele, der Lebensgeist, hier entfliehen, wie es bereits erklärt wurde. Die Pupille, der negative Heliodapol, wird ungefähr da liegen, wo unsere Zeichnung 96 bei normaler Lebensverfassung den positiven Heliodapol anzeigt. Beide Pole fallen beim Vorgang des Todes sozusagen in einem Punkt zusammen (der Vergleich mit einem elektrischen Kurzschluß ist berechtigt, darf aber nicht zu falschen Schlußfolgerungen führen), der Polwechsel erfolgt und die Lebensenergie spaltet sich vom Körper ab.

Das Auge, besonders die Iris, verliert alle Spannkraft und Elastizität - das Auge bricht.

Daran erkennt man, daß die Lebensenergie Spann-, Form-, Leit- und Richtkraft des Körpers war.

Auf Grund dieser Eigenart formt und richtet sie die chemischätherischen Feinstoffe und abgewandelten physikalischen Kräfte, die beim Wechsel der Lebenspole die Lebensenergie begleiten, zu einer neuen Geistes-Individualität.

Wir sehen nur die äußeren Vorgänge des Todes, wie der Künstler sie dargestellt hat.

Die Abspaltung, das Entweichen und die Umorganisation der Lebensenergie mit dem Tode können wir natürlich nicht sehen, da sich diese Vorgänge innerhalb der Kleinheit der Atome, Moleküle, Protonen und Elektronen abspielen.

Für die feinstoffliche abgespaltene individuelle Lebensenergie ist tatsächlich keine idealere Räumlichkeit und Entwicklungsmöglichkeit denkbar als unterhalb der Grenze der Atome und Moleküle in der unendlichen Innerlichkeit des Raumes. Hier fällt die Abhängigkeit von der Um- und Neubildung der Atome fort und damit die irdische Gesetzmäßigkeit und auch alles damit verbundene Leid.

Es ist logisch und naturwissenschaftlich sehr wohl denkbar, daß sich unter diesen außerordentlich günstigen Lebensbedingungen Geistes-Individualitäten im Laufe einer unendlich langen Zeit der Entwicklung von erhabener, ja göttlicher Weisheit, Weltmacht und Schönheit gebildet haben.

Aus diesen Betrachtungen geht hervor, wie sehr wichtig es ist, daß der Mensch seine Lebensenergie durch Liebe und gute Taten, durch unausgesetztes Höherstreben immer mehr konzentriert und verfeinert.

Was für uns biologisch 70 Jahre sind, spielt sich z. B. in der eben noch mikroskopisch sichtbaren Bakterienwelt in Minuten ab. Hinter dieser aber liegt noch das Reich des «Virus», jener Bakterienart, die für uns gänzlich unsichtbar ist.

Vielleicht spielt sich hier das denkbar kleinste und primitivste Leben in Augenblicken ab. Was noch einige Stufen unter dieser Grenze liegt, ist die Ewigkeit, es sind die unermeßlichen und denkbar günstigsten Lebensräume der unendlichen Kleinheit.

Eine Virusart, die Erreger der Maul- und Klauenseuche, denkt man sich durch den Lichtdruck fortbewegt. Denkbar ist es, daß noch unendlich mal feinere und hohe Lebensindividualitäten nicht nur durch den Licht-, sondern auch durch den Ätherdruck und andere Energien eminent schnell sich fortbewegen können.

Wenn der Mensch beginnt, sein Denkleben nach dieser gänzlich ungewohnten Richtung hin zu schulen, so wird ihm der Sinn des Lebens klarer, und er erkennt, daß die Natur über alle Maßen großartig ist.

Es liegt hier nicht die Absicht vor, diese neuen Gedankengänge etwa als dogmatische Lehren aufstellen zu wollen, vielmehr besteht nur der Wunsch, die neu erkannten Naturtatsachen und Vorgänge ordnungsgemäß in unser Denkleben aufzunehmen und das bestehende Welt- und Lebensbild den Fortschritten der Wissenschaft anzupassen.

Das Symbol, Bild 98, ist sehr lehrreich.

Bild 98. Der menschliche Schädel ist auf Bücher gestellt, durch welche das Wissen, die Geschichte und die Wissenschaften dargestellt sind.

Der Schädel versinnbildlicht die Formkraft der Psyche. Entwicklungsgeschichtlich betrachtet zeigt die Form schon hohe Vollendung und Großartigkeit.

Diese Großartigkeit in immer neuen Schöpfungen zu symbolisieren, ist die Aufgabe der großen bildenden Kunst.

Der Schädel und die Bücher symbolisieren die Wissenschaft, die auf der vergeistigten Grundlage der Urkraft des Lebens ruht. Diese neue Naturwissenschaft führt zur Lebensausdruckswissenschaft und darüber hinaus zur höchsten Schönheit und Wahrheit, zur wissenschaftlichen Weltweisheit und Schönheitsreligion.

Man braucht an all diese dem Leben zugrunde liegenden tieferen Vorgänge nicht zu glauben, die Natur läßt Freiheit, aber man kann auch sein Gefühl, seine Beobachtung und seinen Verstand anstrengen und schulen, um das scheinbar Unerklärliche auf vernünftige und einfache Weise zu erforschen.

Dabei ist die allerschärfste Kritik, wenn sie Hohn und Spott beiseite läßt und sachlich bleibt, nur erwünscht.

Wir wollen um die Wahrheitserkenntnis in der Natur ringen und forschen, dem großen und guten Neuen und nicht mehr dem Überlebten und Alten leben.

Bild 98. Ein Symbol der Forschung

Aus Totem kann sich kein Leben bilden - so folgert richtig der Philosoph. Aber die Materie ist ja nicht tot, sie hat ein wenn auch nur spurenhaftes Empfinden. Daher kann sich durch Sammlung des Empfindens aus der Materie Leben bilden, denn Leben ist gesteigertes, konzentriertes Sichselbstempfinden und Bewußtsein.

Bild 99. Wie unterschiedlich fein sich das Auge bei den wechselnden Geistestätigkeiten einstellt, zeigt uns dieses Bild im Vergleich zu Bild 94.

Hier beobachtet der Mensch versteckt und lauernd, bei Bild 94 offen und lauernd.

                        
Bild 99. Der versteckt lauernde Blick    Bild 94. Der offen lauernde Blick

Hier ist der Kopf nicht aufrecht und gerade gerichtet, sondern etwas nach unten gesenkt, um gar nicht zu zeigen, daß beobachtet wird, und entsprechend ist der Blick in den Augenecken liegend nach oben gerichtet.

Wer offen denkt und beobachtet, bei dem ist das Auge auch offen, freimütig und gerade gerichtet, er hat nicht nötig, dem Kopf zu senken und von der Seite, von den Augenecken aus zu beobachten.

Aber nicht nur das Auge, sondern der ganze Gesichtsausdruck nimmt auch bei dieser Blickrichtung Anteil. Die verhaltene Spannung bei dem versteckt lauernden Blick liegt am Mund, an der Nase und in den Gesichtszügen.

Dieser Vorgang ist nicht nur ein rein äußerlicher, das anzunehmen wäre gänzlich verkehrt, denn wir haben auf das Deutlichste gesehen, in welch innigem Zusammenhang das ganze körperliche und geistige Leben steht. Alle Zellen, ja selbst die Atome und Moleküle nehmen durch Empfindung, Strahlung und Spannung der inneren Kräfte am einheitlichen Fluß des Lebens teil.

Was uns in der äußeren Welt hoch oder niedrig, gerade oder versteckt erscheint, findet im Gehirn, in den verschiedenen hoch oder niedrig, gerade oder versteckt liegenden Gehirnteilen auch gleichliegende Organe für die geistige Tätigkeit, entsprechend pulsiert das Blut und gestaltet sich das Geistesleben; dieses spiegelt sich im Gesicht, in der Haltung und im charakteristischen Ausdruck der Augen wider.

Das Gehirn arbeitet örtlich verschieden, so daß der Geist allemal je nach dem Gegenstand, mit dem er sich beschäftigt, in bestimmten örtlichen Gehirnorganen seine Kraftquelle findet.

Diese Organe oder Bezirke des Gehirns haben sich so gelagert, daß sie wiederum mit der Außenwelt in vollkommenem Parallelismus sich befinden.

Der Gleichlauf zwischen Außenwelt, innerer Gehirnorganisation und dem Augen- und Gesichtsausdruck ist vollendet.

Das Gehirn- und Geistesleben hat sich, rein entwicklungsgeschichtlich und morphologisch betrachtet, auf dieser Basis entwickelt.

Levitating Stone
(Hinzugefügt)

Daher besteht zwischen Charakter und Weltanschauung, zwischen Gehirn-, Kopf-, Schädel-, Gesichtsbau, Augen- und Gesichtsausdruck und dem Geist des Menschen der innigste Zusammenhang. Soweit wir daher die Geistes- und Charaktererkenntnis nicht aus Taten und Begebenheiten folgern, ist die unmittelbare Geisteswissenschaft


Gehirnorgan- und Gesichtswissenschaft.



Ich bitte meine lieben Leser, die vorliegende Arbeit unvoreingenommen durchzudenken. Ich will niemandem den Blick trüben, sondern habe hier nur Resultate der Volksforschung nach Carl Huter dargelegt. Was hier nur kurz erwähnt werden konnte, ist in den angeführten Werken Huters genauer erklärt.






Erstellt 2004. Update 4. Juli 2007
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung 

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben. Bearbeitung: Medical-Manager Wolfgang Timm
 
Die Sprache der Augen / Le langage des yeux