Amandus Kupfer: Die Physisognomik des Ohres - Part 6
 
Fortsetzung

Berta von Thurn

Es wird nun gewiß dem Leser willkommen sein, wenn wir diese Schrift mit einigen Studien an Bildern von Huterfreunden abschließen, die schon viele Jahre mit großer Liebe und Begeisterung diese Lehren aufgenommen und nach außen hin vertreten haben. - Das sind zugleich Studien aus dem praktischen Leben, aber auch lebendige Beweise dafür, daß diese Lehre dem Menschen das Beste zu geben imstande ist, ein inneres Glück, ein gefestigte innere Weltanschauung, die allen Stürmen standhält, die Herz, Verstand und Gemüt vollauf befriedigt und die darüber hinaus ein neues Menschentum anbahnt.


Bild 50  Berta von Thurn (1. Auflage 1931)

Bild 50. stellt unsere Mitarbeiterin dar, die schon über zehn Jahre mit uns treu und fest für die Huterlehre eingestanden ist. Zum Thema ist zu sagen, wie der Leser erkennt, daß das Ohr charakteristisch und sehr gut modelliert hervortritt. Daher zeigt das Ohr schon aus diesem Grunde ein feines und aufmerksames Gehör. Besonders der obere, nach vorne gerichtete Teil des Ohres ist sehr fein in der Form, daher wendet sich auch das seelische Empfinden aus freiem Entschluß und innerem Drang dieser höheren Weltanschauung zu.

Das Gewebe des Ohres und die Form ist weich, daher kann die Dame harte und unschöne Worte nicht mit anhören, das ganze innere Gefühlsleben verschließt sich dagegen. Das Ohr zeigt großes Feinempfinden und ein vielseitiges Talent in der in allen Teilen guten Durchbildung der Form.


Bild 51  E. Löwel, Hamburg (1. Auflage 1931)

Bild 51. zeigt uns Herrn Apotheker Löwel aus Hamburg (Hallerplatz 4), der die freie Heilkunde im Huterschen Sinne ausübt und Unterricht in dieser Lehre erteilt. Das Ohr zeigt den Mann von tiefer innerer Lebenserfahrung, der sich durchgerungen hat und weiß, daß es eine unsichtbare geistige Welt gibt, auf die er sich stützt. Das zeigt die eigenartige innere Durchformung des Ohres. Es zeigt ein verborgenes inneres seelisches Erleben und doch eine frohe und glückliche innere Welt. Ein Abglanz dieses inneren Glückes und einer tiefen Wahrheitserkenntis liegt im Haupthaar und allen übrigen Formen.


Bild 52  Siegfried Schmidt, Zwickau (1. Auflage 1931)

Bild 52 zeigt uns Herrn Siegfried Schmidt aus Zwickau i. Sa., Römerplatz 15. So wie sein Vater als städtischer Kapellmeister Vorzügliches leistet, so leistet er Tüchtiges als Vortragender und Lehrer der Carl Huterschen Psycho-Physiognomik. Das Ohr ist weich, mit schöner und besonderer Gewebsabtönung. Diese kennzeichnet eine besondere starke Empfänglichkeit im Gefühls- und Seelenleben für geistige Wahrheiten in der Natur. Diese werden, wenn einmal aufgenommen, innerlich stark festgehalten und fast besorgt behütet. Dagegen sind dann alle gegenteiligen Suggestionen und Machenschaften machtlos. Wir erkennen bei genauer Betrachtung so recht an dieser Form des Ohres, wie wichtig doch die feinere Modulation des Gewebes ist, um der Anlage nach einmal erkannte Wahrheiten auch innerlich festzuhalten. Im oberen Teil des Ohres, wo mehr das geistige Innenleben sich zeigt, ist das Ohr etwas stärker wie im unteren Teil, jedoch ist es hier auch noch gut entwickelt. Im unteren Teil kommt die praktische Tatkraft zum Ausdruck, dort liegt starke Anspannung.


Bild 53  Alfred Ahrend, Essen (1. Auflage 1931)

Bild 53 zeigt uns einen Herrn im Bewegungs- und Empfindungsleben. Dieser hat neben der Menschenkenntnis, siehe die feine klassische Wölbung der Nasenwurzel, besonders auch die Religion und Ethik der Carl Huterschen Psycho-Physiognomik innerlich aufgenommen. Das zeigt die starke Anspannung der oberen Stirn, das schöne Auge und das feinst ausgebildete obere Ohr, wogegen das untere Ohr zurücktritt.


Bild 54  Hans Pohler (1. Auflage 1931)

Bild 54 zeigt uns einen jüngeren Freund der Huterlehren. Das Ohr ist von einer sehr guten Form und zeigt die besondere Empfänglichkeit für das Wahre, Schöne und Gute, und ein entsprechendes Gefühlsleben. Daher hebt sich auch das Ohr schön ab; denn im Gesicht liegt etwas Gegensätzliches, Schweres, wie eine Last, die er zu der Zeit der Aufnahme des Bildes trägt. Sein tapferes Eintreten für die Wahrheiten der Huterlehre hat ihm Kampf und unverdiente Kränkungen und körperliches Leid gebracht. Ein Abglanz davon liegt im Gesicht. Aber er bleibt in der Seele fest und hält treu zur einmal erkannten Wahrheit.

Betrachtet man nun diese Bilder der Huterfreunde der Reihe nach und nebeneinander, so hat man aus den klaren bestimmten Gesichtszügen, aus der Elastizität und Festigkeit, die bei jedem einzelnen in dem ganzen Gewebe und der Form liegt, den unbedingten Eindruck, daß die Weltanschauung, die diese Personen vertreten, ihnen eine klare und gefestigte Wahrheitserkenntnis gibt. Daher trägt sie auch die Macht in sich, die Weltanschauung der Zukunft zu werden. Es spricht hier schon aus den Lebensformen der Geist der Huterlehre, den diese Menschen vertreten.


Bild 55  Rudolf Hagen, Köln (1. Auflage 1931)

Bild 55 zeigt uns einen älteren, gereiften und welterfahrenen Herrn, eine würdige Erscheinung mit schneeweißem Haar, der an den Goethetypus, an das harmonische Naturell erinnert. Herr Hagen hält Vorträge ber die Couéschen Suggestionslehren. Er tritt aber auch seit Jahren in seinen Vorträgen aus wirklicher Überzeugung für die praktische Menschenkenntnis nach den Lehren Huters ein.

Man ist versucht zu sagen, in der großen Spannung im Gewebe, in der ruhigen, anhaltenden Konzentration der Gewebe und Züge liegt ein Abglanz der starken magnetischen Energie und der Suggestionsmethode.

Eine ganz andere Gedankenrichtung zeigt uns das Bild des Herrn Ahrend Nr. 53, der jede Beeinflussung fernzuhalten sucht und ganz im Sinne der Huterschen Weltanschauung aufnimmt, denkt und fühlt. Das Gewebe ist ganz frei, entspannt, offen, in natürlich lebendiger Elastizität und Strahlung, die Welt und die Dinge sehend wie sie sind. Diese Vergleich der beiden Bilder ist psycho-physiognomisch hochinteressant.

Im mittleren Teil, in der Gegend des Ohrloches, ist das Ohr des Herrn Hagen enger gebildet wie im oberen und unteren Teil. Bild 51 und 52 zeigen hier die weite Ausbildung.

Das Ohr des Herrn Hagen ist im Verhältnis zu der übrigen Form eher klein wie groß und schön anliegend. Herr Hagen ist ruhig, zum Ausgleich geneigt, friedlich und auch konservativ.

Das Ohr geht aber doch im Zuge etwas zum Kinn, also zum Tatleben hin, daher kann Herr Hagen auch wieder zeitweise aggressiv vorgehen.

Das plastisch vortretende Auge zeigt den guten Wort- und Redesinn, die Plastik an Stirn und Schläfen die hervorragende Begabung für Technik und entsprechende Erfindungen. Diesen Anlagen und dem glücklichen Gesamttypus verdankt Herr Hagen seine außerordentlichen Erfolge.

Damit sind dem Leser im wissenschaftlichen Interesse nur einige Hinweise gegeben.

Schlußwort:

Wie der Herausgeber dieser Schrift immer wieder auf die Notwendigkeit der Gesamtbeurteilung aller Formwerte hingewiesen hat, so möchte er auch, Abschied nehmend vom lieben Leser, diesen bitten, nach Möglichkeit auch von allen andern Huterwerken Kenntnis zu nehmen. Der Verlag sendet gern unverbindlich Prospekte.

Auch hält der Herausgeber dieser Schrift über das hier behandelte Thema in kleinerem und größerem Kreis private und öffentliche Vorträge mit Zeichnungen, Lichtbildern und Beurteilungen ab und ist zu entsprechenden Auskünften gern bereit.

Die vom Herausgeber ebenfalls erbetenen Bilder der Herren Psycho-Physiognomiker William Uhlmann, Chemnitz, Kanalstr. 2, und Peter Lips, Hamburg 21, Humboldtstr. 18, konnten, da in der Photographie die Wiedergabe der Ohrformen zu undeutlich war, an dieser Stelle leider nicht mit eingereiht werden.

Doch hofft der Verfasser diese und die Bilder weiterer Freunde und berufsmäßiger Vertreter der Huterschen Psycho-Physiognomik noch später veröffentlichen zu können.



Nachtrag zum Bilde Carl Huters

Carl Huter
Begründer der Physiognomik, neuen Ethik und Kallisophie

Das Ohr zeigt in seiner Stellung, in der Art, wie es sich vom Kopfe abhebt, den aufmerksamen Hörer. Es zeigt aber auch in der inneren Feinheit der Ohrmuschel, mit ihrer feinsten kraftvollen Linienführung und dem zartesten und doch kernigen Gewebe, wie wunderbar hier das seelische Feinempfinden abgetönt sein muß, gegenüber allen Eindrücken, die durch das Ohr aufgenommen werden. Diese große und feinste Ausformung des inneren Ohres lehrt, daß hier das seelische Gefühlsleben nach allen Seiten hin aufnahmefähig ist und sich in das Kleinste und Feinste richtet. Die geradezu liebliche Formung des Ohres nach unten zu lehrt, wie treu sich das Seelenleben um alle Menschen sorgt, die ihm nahestehen. Diese großartige Formung des inneren Ohres zeigt aber auch, wie er seelisch über alles Niedrige und Kleinliche hinaus gewachsen ist.

Oben ist das Ohr feinst gebildet und unten von ganz starkem, festem Gewebe und widerstandsfähiger Form. Daher kann man auch Huters riesige Arbeitskraft verstehen, die sich auf alle geistigen und praktisch-wirtschaftlichen Lebens- und Rechtsgebiete erstreckte.

Das Haar seitlich des Ohres nach unten und hinten zu und der Nacken ist sehr schön und rein in der Form. Darum ist zu verstehen, daß Huter eine so außerordentlich glückliche Liebes- und Sittenreform aus innerstem Erleben begründen konnte. Da wir stets das Ohr in Verbindung mit den übrigen Kopf- und Gesichtsformen beurteilen lernten, sei auch hier gestattet, darauf hinzuweisen, daß Lage, Spannung, Kraft, Form und Feinheit des Ohres ganz großartig mit der Nasenform in Harmonie stehen.

Die Nase ist klein im Verhältnis zur Stirn, zum Oberhaupt - sie ist feinstgeformt und steht in vollendeter Proportion zu dem ganzen Haupte. Die Nase formt sich demnach mit der qualitativen Entwicklung des Gehirns nach der Feinheit zu. Es ist das Charakteristische für Huters Persönlichkeit, er paßt sich in seiner Wesensart und seinem Willen seinen umfassenden tiefen geistigen Erkenntnissen großartig an. Er läßt alles und jedes seinem wirklichen Wert nach zur Geltung kommen. Er holt das Beste aus allen geistigen Erfahrungen heraus. Sein Wille und Charakter steht in keiner Weise irgendwie extrem da, er ordnet sich aber auch keinem Dogma, keiner Ungerechtigkeit, keinem Irrtum unter. Er will niemandem wehe tun, er will alles reich, glücklich, gesund, lebensfroh und schön machen. Er will sich auch freuen und laben an allem Guten und Schönen, was die Erde bietet, daher seine glückliche Natur, seine große Lebenskunst. Er paßt sich aber auch in seinem Willen dem großen Unerforschlichen, Unsichtbaren und Göttlichen an. Das ist das Geheimnis dieser feinstgeformten kleinen Nase in Verbindung mit diesem Kopfbau.

Der Leser sieht die starken, breiten Jochbeine, welche die Überwindungskraft zeigen. Diese in Verbindung mit dem hohen, breiten oberen Vorderhaupt zeigen, daß er in Dingen der höchsten Ethik zum Kampfe bereit ist. 
(Man vergleiche hierzu die Huterbilder in de Prachtatlas „Physiognomik und Mimik“.)


Levitating Stone
(Hinzugefügt)
Der Widerstand steht im Dienste der höchsten Ethik. Er duldet kein Unrecht gegen sich und andere und kämpft bis zum Äußersten, bis zum Siege des Guten. Er nimmt lieber Verfolgung, Verachtung und Not auf sich, aber von der erkannten Wahrheit und dem Kampf dafür weicht er keinen Finger breit ab.

Seine große Wahrheitslehre von dem Geist, der in den Formen lebt, beginnt allmählich sich Bahn zu brechen.



Erstellt Juli 2006. Update 22. März 2007.
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben. Bearbeitung: Medical-Manager Wolfgang Timm
 
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