Menschenkenntnis Lehrbrief V. 12. Teil des Lehrstoffes - Part 48
 
Hauptwerk 1904-06. Carl Huter
Bearbeitung: Medical-Manager Wolfgang Timm

FORTSETZUNG

Seelen- und Lebenskunde dieser Psycho-Physiognomik im engeren Sinne (Überschrift hinzugefügt)

Ich komme nun zu der Seelen- und Lebenskunde dieser Psycho-Physiognomik im engeren Sinne, auf ihre Körper-, Kopf- und Gesichtsausdruckskunde, wie wir sie in den vorhergehenden Illustrationen kennen gelernt haben, zurück. Wir werden hierbei sehen, wie uns diese Wissenschaft in wunderschöner, klar verständlicher Weise zu einer Neureligion und Ethik hinführt. Gerade hierdurch ist ihre Vollkommenheit am besten bewiesen.

Die Dreieinigkeit von Stoff, Geist und Kraft in der Form. Keimblätter
(Quelle: DgM Nr. 12. 1933; DgM Nr. 24. 1934. Hinzugefügt)


An der ganzen Entwicklung der Lebewesen sehen wir eine aufsteigende Veredelung im Körperbau, eine immer reicher werdende Gliederung der inneren Organe und eine mehr und mehr zum Ausdruck kommende Schönheit. Siehe die Abbildungen auf den Seiten 8, 164 und 165!

Tafel XXXVI
Periode VIII zeigt den Entwicklunggipfelpunkt in der heutigen Landschaft mit ihren Landtieren und mit den Durchschnittsmenschen als Primärtieren. Die neunte Periode, in welche die Gegenwartsmenschen durch die Hutersche Psycho-Physiognomik hineinwachsen, beginnt durch die Erkenntis, daß das menschliche Gesicht das höchste Studienobjekt der Natur ist. Die zehnte Periode ist das Ideal- oder Gottmenschentum, das die Kallisophie dieser Lehre anbahnt


Leonardo Da Vinci: Vitruvian und Chakren
(Hinzugefügt)

Der Mensch ist schließlich das höchste Lebewesen unserer Erde, an dem wir die höchste organische Vollkommenheit, das reichste Innenleben und die vollendetste Schönheit zum Ausdruck gebracht sehen. Er zwingt uns damit zur Verehrung, zur Bewunderung und zur Menschenliebe. Ist somit in der Tat der Mensch die Krone der Schöpfung, oder, um mich anders auszudrücken, das höchste Entwicklungsergebnis, so ist ihm von allen Kräften die „Helioda“ die höchste, die wir kennen lernten, sie ist seine Lebens-, seine Entwicklungs- und seine geistige Wurzelkraft. Die Helioda ist somit die Kraft und ätherische Substanz, die wir besonders pflegen, stärken und entwickeln sollen. Die Arbeit, welche die Natur durch Milliarden von Jahren vollzogen hat, um das Lebewesen Mensch bis zu der Entwicklungsstufe zu bringen, auf der er heute in seiner Höhe steht, verpflichtet uns zu Dank und Anerkennung infolge tieferen Einblickes in das Walten und Schaffen der Natur, der zur Verehrung und liebenden Mithilfe verpflichtet und zwingt. Es ergibt sich daraus vor allem die Pflicht, daß wir uns und unsere Kinder vor Degeneration bewahren und durch richtige Lebensart, wahre Liebe und weise Zeugung die fortschreitende Entwicklung in der Menschenvervollkommnung fördern. Die Pflege der Helioda wird durch Übung alles Natürlichguten und durch Anbahnung großer Seelenharmonie bewirkt, die höhere Fortentwicklung durch ein besseres Liebes-, Zeugungs- und Eheleben, als wir es heue haben.

Wenn wir die Entwicklung der Organe betrachten, in denen sich vorzugsweise unser bewußtes Seelenleben abspielt, das sympathische, das zentrale und das sensible Nervensystem, so gipfeln alle ihre Endpole örtlich im Haupte. Hier und in der Gesamtbüste kommt das gesamte geistige Leben zum Ausdruck, also nicht allein im Großhirn, soweit dieses von der Schädelhülle eingeschlossen wird, sondern in der ganzen Büste, insbesondere also auch in Hals, Kopf und Gesicht, außerdem ganz besonders auch im Auge. Es kann daher nur hieraus eine Seelenlehre gefunden werden, die naturwahr und maßgeblich ist. Diese Seelenlehre bitte ich nun in folgenden Erklärungen und Abbildungen liebevoll und eingehend zu studieren.


Wahre Seelenlehre, nicht akademisch (Überschrift hinzugefügt)

A. Der Körper. Der Körper des Menschen zeigt die gesamte vegetative Anlage von Stoff, Kraft und Leben und schließlich von Unter- oder physiologischem Bewußtsein. Aus der Körperform ist die Stoffbeschaffenheit, das Leben, die Kraft und das instinktive Fühlen, das Unbewußte, das zum Bewußtwerden und zur Tatenumsetzung drängt, zu erkennen. Vor allem prägen sich in der Körperform Gesundheit und Krankheit, Jugend und Alter, Quantität und Qualität des Stoffes aus. Nach der Körperform ist auch die Kraftrichtungsordnung mit ihren verschiedenen Natur- und Lebenskräften in ihren Stärkegraden zu erkennen. Aus der Körperform ist die Reaktions- und Neigungskraft zu berechnen, und daher ist die Körperformenkunde besonders für den Gesundheitslehrer und Arzt von unentbehrlichem Nutzen.

Die beste wissenschaftlich begründete Lehre über Körperformenkunde ist die hier gegebene Naturellehre. Siehe siebenten und achten Abschnitt d. Bd.!

Zu dieser Naturellehre möge hier noch hinzugefügt werden, daß das harmonische Naturell üblen Einflüssen am stärksten Widerstand leistet und sich, wenn nicht in aufsteigender, so doch am wenigsten in verfallender Weise physisch oder sittlich bewegt und dabei die reichsten produktiven Kräfte entfaltet. Das Empfindungsnaturell kann wegen der hohen Sensibilität und des geringen Grades angeborenen physischen Widerstandes zeitweise üblen Einflüssen zugänglich sein. Es kehrt aber gern aus sich selbst zum Guten und Edlen zurück und ist darin am intensivsten schöpferisch. Daher ist aber das Empfindungsnaturell dasjenige, welches gewöhnlich die stärksten tragischen Konflikte mit sich und der Welt auszukämpfen hat und häufig in diesem tragischen Kampfe, wenn alleinstehend, zugrunde geht. Das Empfindungsnaturell tut daher gut, sich stets einem harmonischen Naturell anzuschließen. An diesem findet es Schutz und Beistand gegenüber der Welt und auch in tragischen Konflikten mit sich selbst; Harmonie und Neubelebung und die stärkste Sympathie findet also das Empfindungs- beim Harmonienaturell; denn das harmonische Naturell findet die Harmonie in sich selbst wieder. Es ist fähig, alle Kämpfe mit der Welt allein aufzunehmen, weil es fähig ist, sich und seinen Interessen Geltung zu verschaffen.

Beide Naturelle, das harmonische und das Empfindungsnaturell, zählen zu den idealen Naturellen, denen die Menschheit hauptsächlich den geistigen Fortschritt, alle Verfeinerungen und die Höherentwicklung zu verdanken hat.

Im Gegensatz zu diesem idealen stehen die realen Naturelle. Das Bewegungsnaturell hat meist den stärksten Willen und die elementarste und rücksichtsloseste Durchführungskraft und Neigung.

Stellt sich dieses Naturell in den Dienst einer idealen Sache oder ordnet es sich einem harmonisch edlen Naturell unter und folgt es diesem oder einem guten Empfindungsnaturell, dann nützt es unendlich viel durch seinen starken Tatendrang.

Wird es sich dessen nicht bewußt und folgt es diesem nicht, sondern nur eigenen Impulsen, so läuft es Gefahr, recht oft zu entgleisen und manchen schweren Fehler zu begehen. Es kann zur rücksichtslosen Herrschsucht, Härte und voreiliger Zerstörungsarbeit oder auch zu fanatischer Förderung ganz einseitiger oder veralteter Ideen und Einrichtungen kommen und mehr schaden als nützen.

Das Tatnaturell suche sich daher ein oder mehrere ideale Naturelle zur Lebensgemeinschaft aus und schließe sich diesen an, dann ist es dauernd geborgen. Jene geben diesem die besten Einflüsse. Die Tatnatur wird dadurch sich und der Welt am meisten nützen.

Wehe aber, wenn sich das Tatnaturell nicht selbst vor den Einflüssen disharmonischer oder gar vieler gleicher Tatnaturen bewahrt; es wird dann immer geistig und sittlich verlieren, viel Leid und Wehe anrichten und ein Fluch sich und der Menschheit werden. Das Tatnaturell herrsche nicht, sondern es lasse sich vom Idealen beherrschen und halte alles Niedrige und Disharmonische fern. Es ist das Zünglein an der Waage, es kann viel Gutes und viel Leides stiften. Zum stark elementaren Naturell gehört das Ruh- oder Ernährungsnaturell; es ist meist dem Fortschritte gegenüber indifferent, wenn er nicht seinen eigenen Vorteil und Genuß darin findet oder seine eigene Bequemlichkeit damit fördert. Es steht dem Idealen meist kalt und oft völlig verständnislos gegenüber und ist stark eigennützig. Es sucht meist andere für sich arbeiten zu lassen und nützt diese gern für sich und seine physischen Interessen aus. Es ist das politisch klügste Naturell, daher äußerlich das den Ton wahrende, aber innerlich ethisch und geistig das am wenigsten schöpferische. Jedoch hat es auch seine großen Vorzüge. Es läßt sich von disharmonischen Menschen am wenigsten beeinflussen und aus der Ruhe bringen und wird daher am besten mit diesen fertig. Es läßt sich am stärksten vom Tat- und Harmonienaturell beeinflussen. Es sucht gern das Empfindungsnaturell zu unterdrücken und zu tyrannisieren. Sonst fördert es das Lebenspraktische, die Lebensruhe, die Annehmlichkeit und die reichen physischen Genüsse, insbesondere auf dem Gebiete der Ernährung, und es fördert das gesamte wirtschaftliche Leben.

Das disharmonische Naturell hat den einen Vorzug, durch Kritik und Ranküne impulsive Anregungen zu geben, die unangenehm empfunden werden, aber die Vervollkommnung fördern. Es hat die ungünstigsten Einflüsse auf seinesgleichen, sowie auf Verbrechernaturen und auch auf Bewegungsnaturelle. Es kann mit dem harmonischen und dem Ruhnaturell harmonieren, wenn es sich dem ersten unterordnet und dem zweiten gleichstellt. In diesem Falle bewirkt es manches Gute und schadet wenig. In allen anderen Fällen ist es sich und der Menschheit zum Nachteil. Mit dem Tatnaturell harmoniert es meistens nicht, aber es kommt am leichtesten unter dessen Einfluß. Ist der Einfluß des Tatnaturells gut, um so besser!

Weiteres über die Harmonielehre der Naturelle siehe Seite 131 d. Bd.!


Des Körpers Form ist seines Wesens Spiegel.
(Quelle: Der gute Menschenkenner Nr. 12. 1933. Rangordnung der Persönlichkeiten. Hrsg. Amandus Kupfer. Hinzugefügt)

In einem Nachtragsbande dieses Werkes wird in einem besonderen Kapitel über die Rangordnung der Geister noch ausführlicher berichtet werden.

Levitating Stone
(Hinzugefügt)
Jedem zum Erfolg in praktischer Menschenkenntnis zu verhelfen, dazu soll dieses Lehrwerk besondere Dienste erweisen.



Erstellt 1995. Update 8. April 2007.
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung
Hauptwerk. 2. Auflage. 1929. Hrsg. Amandus Kupfer

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben.
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