Die vier Apostel: 2 + 1 Tafeln - Part 11          Copyright 1999-2007 Wolfgang Timm
 
Bild oben Albrecht Dürer „Die vier Apostel“ Selbstbildnis. München. Ausschnitte. Das gerundete Auge

Fortsetzung

Petrus

Wir kehren zur linken Tafel zurück. Die dem Johannes beigeordnete Gestalt soll den Petrus vorstellen. Die Gesichtszüge desselben sind fleischig und mit zierlichen Organen versehen. Viel Tatenenergie wird man hier nicht erwarten dürfen. Die Haut ist aber durchgeistigt und reich differenziert. Der Kopf würde von vorn gesehen wie eine Kugel wirken: Von Sammlung und Aufspeicherung von Geisteskräften spricht diese Physiognomie.

Petrus. Die vier Apostel. München

Die Stirnbeschaffenheit erweckt den Eindruck intensiver Denktätigkeit. Vor allem sind Unterstirn und Schläfen voller Leben. Umfassend und vielseitig sind in einem solchen Fall die geistigen Interessen. Hervorragend ist auch das Gedächtnis. Die plastische Mittelstirn ist typisch für den scharfsinnigen Kritiker. Im Verhältnis zur Stirnhöhe ist die Nase kurz und klein, aber mit einer feinen Haut ausgestattet. Sie erinnert an die "Gelehrtennase". Der Blick ist konzentriert in das Buch gerichtet, das Johannes in der Hand hält: Petrus liest. Die vielen Stirn- und Gesichtsfalten wirken sehr unruhig: hochgradige Nervosität und Unzufriedenheit durch geistige Anstrengungen ist zu diagnostizieren. Die Falten, die seitlich der Nasenflügel nach unten gehen, sind zueinander unsymmetrisch, die Unterlippe tritt vor. Die Haare sind seltsam kurz und wirr. Dieses alles ist auf Verdrießlichkeit und einen überreizten Geisteszustand zurück zuführen. Die Farbtöne und Lichtreflexe des Kopfes sind ebenfalls nervös unruhig. Das Untergesicht ist in Schatten getaucht, während das Obergesicht hell belichtet ist und rosige Farbtöne zeigt. Die Haare sind silbergrau. Letzte Merkmale zeugen von intellektueller Frische trotz Überanstrengungen und des hohen Alters. Die Kleidung ist blau. Diese Farbe bewirkt Gedankenkonzentration und macht zur Melancholie geneigt.

In Petrus haben wir nach dieser Analyse eine Gelehrtennatur vor uns, die nicht durch eigenes Forschen wissender geworden ist, sondern sich anspannend bis zur Überanstrengung die Erkenntnisse genialer Männer in sich aufnimmt. Nicht ohne Absicht ließ der Maler Petrus in das jenige Buch, welches Johannnes hinhält, blicken. Das Buch kann hier auch als Symbol der Aufbewahrung geistiger Schätze der Vorzeit; aus welchem das Talent seine Erkenntnisse vermittelt, betrachtet werden. Darum könnte der jugendliche Johannes in diesem Gemälde auch die sich kraft der Genialität immer wieder verjüngende Wissenschaft und Religion repräsentieren, und der greise Petrus das Weistum der Vergangenheit versinnbildlichen.

Durch diese Eigenschaft nimmt der Gelehrte eine Mittlerstellung zwischen dem schöpfer-ischen Genie und der elementaren Menschheit ein. Ihr erst zeigend, deutend und erklärend, was jene Erleuchteten gelehrt. Er verkörpert gleichsam den Schlüssel, zum Verständnis der er-lauchtesten Geister, wie Petrus auch einen solchen trägt.


Markus 

Der letzte in der Reihe ist Markus. Die Gesamtphysiognomie wirkt schwer, massiv und kraftstrotzend. Von vorn gesehen hat der Kopf eine quadratische Grundform. Er erinnert an ein Löwenhaupt. Markus wurde im Mittelalter auch durch einen Löwen versinnbildlicht. Dürers Figur kann unmöglich den feinsinnigen Autor des Markusevangelium vorstellen sollen. Schon M. Zucker äußerte: "Wir sehen uns zu der Frage gedrängt, wie denn der Maler zu einer so bestimmt ausgeprägten Charakterisierung kam, die durchaus nicht durch irgendwelche Überlieferung gegeben war".92 

Markus. Die vier Apostel. München

Wie der ganze Schädel, ist auch die Stirn vornehmlich durch ihre Breite auffällig. Sie ist mäßig hoch und in der Mitte über der Nase flach, aus Mangel an Verstandesschärfe. Stirnfalten fehlen, aus völligen Mangel an Denktätigkeit. Sie ist eher geeignet, ein Joch zu ziehen, als dass ihr Eigner in der Lage wäre komplizierteren Gedankengängen folgen zu können. Schwerfälligkeit im Denken verrät sie. Die gut entwickelte Unterstirn mit den markanten Ecken deutet auf Ordnungsliebe. Ein realer, auf das Praktische und Materielle gerichteter Verstand ist gekennzeichnet. Das Haar ist kurz, wollig und dick als Ausdruck geringer Feinfühligkeit, und betonter Triebhaftigkeit in der Lebensführung. Wohl sind die Augen offen, weich. Sie sprechen Treuherzigkeit und Gutmütigkeit. Aber sie sind nicht sehr gespannt und durchleuchtet, da die Intelligenz nicht von höchsten Graden ist. Die Wangenknochen, Kiefer und Kinn sind enorm breit. Robuste Kampfes- und körperliche Arbeitskraft vermag diese Natur zu entfalten. Die kurze Nase mit dem breiten Rücken entspricht dem vierschrötigen Gesamtkörperbau. Boxer und Schwerathleten sind gewöhnlich damit ausgestattet. Der Mund ist klein. Genügsamkeit im Lebensgenuss wäre dem Träger eigen. Das Untergesicht (der Abstand vom Nasensteg bis zur unteren Kinngrenze) ist groß. Auch dies spricht für eine mehr instinktive triebhafte, als eine von der Vernunft geregelten Lebensführung.

Die Funktion des Unterbewusstseins sind um ein Vielfaches stärker, als die des Oberbewusstseins. Viel innere Ruhe liegt über den Gesichtszügen und im Hautgewebe. Er ist wenig geistig regsam, aber auch Nervosität ist ihm etwas unbekanntes. Die gespannte, etwas nach hinten in den Nacken gezogene Kopfhaltung, mit dem vordrängenden Kinn deuten auf Regungen der Kampfes- und Angriffslust. Der eigentliche Impuls zur Ausführung der Tat äußert sich aber doch noch nicht; denn der Blick ist suchend in die Ferne gerichtet und der Mund ist leicht geöffnet, wie beim Lauschen und Horchen. Die Gesichtsfarbe ist gelblich-grau. Sie findet sich bei geistig sich neutral verhaltenden, in Alltagssorgen aufgehenden Typen. Die Farbe des Haares, der Iris, des Gewandes ist dunkelbraun, als Sinnbild des Hausbackenen, Trockenen, Nützlichen.

In Markus hat Dürer eine robuste, derbe Persönlichkeit dargestellt, geeignet für schwere körperliche Arbeit, die auch gleichzeitig den Typus der elementaren Menschheit symbolisiert, einen Mann der Faust und nicht des Kopfes. Ist hier keine überragende Intelligenz zu finden, so doch Treue, Biederkeit, Aufrichtigkeit und Bescheidenheit. Freiwillig ordnen derartige Naturen sich intelligenteren unter. Sie bedürfen des geistigen Führers.

Wie auch die Schriftrolle in der Hand des Markus darauf hindeuten kann, dass er den Auftrag zur Tat von anderen erhalten hat. Man wird an die Mythe vom Herkules erinnert, der mit seiner derben Gewalt doch der Sklave eines körperlich schwachen, aber geistig überlegenen Mannes blieb und nur aufgetragene Arbeit verrichten konnte. Mit dieser Beurteilung soll nicht etwa behauptet werden, dass Dürer jenen von der "Fabrikware der Natur" gemalt habe. Wie den andern, hat er auch Markus einen überragenden, heldischen imponierenden Ausdruck verliehen


Die Kontraste in der Komposition

Nach der Zergliederung des Gesamtwerkes bringen wir noch eine Übersicht der in der Komposition befindlichen Kontraste; denn Dürer legte auf das Kontrastprinzip großes Gewicht für das Kunstschaffen. Allerdings hat diese Untersuchung mehr konstruktive als psychologische Bedeutung. Die verschiedensten Gegensätze greifen hier in äußerst komplizierter Form ineinander, wodurch die monumentale Wirkung dieser Schöpfung nicht zum Geringsten hervorgerufen wird. Es sind vor allem Form-, Raum-, Licht-, Farben-, graphische und psychologische Kontraste festzustellen. An Form- und Raumkontrasten sind vorhanden: die streng mathematisch mit dem Richtscheid geformten Rechtecke im Gegensatz zu den polygenal geformten und irrationalen Konturen der hineinkomponierten Gestalten. 

Die Figuren scheinen in einem imaginären Zylinder zu stehen. Auch die regelmäßigen Umrisse wie die Kreisform des Kopfschemas Petri, des Quadrates des Kopfschemas Marki, des Rechtecks bei Paulus und der Ellipsenform des Kopfschemas Johanni sind gegensätzlich zu den differenzierten Gesichtszügen der Vieren. Außerdem wäre noch die Gegenüberstellung des sehr differenzierten oberen, kleineren Teiles, und gering differenzierten größeren unteren Teiles vorhanden.

Graphische Kontraste sind vornehmlich die Geraden (des Bildumrisses der Bücher, des Schwertes, und der Gewandfalten Pauli) zu den viefach gekrümmten Linien (in den Gesichtszügen, den Mantelfalten Johanni, Fingergebärden und Haarformen). Auch die weicheren, zarteren Körperumrisse Johanni und Petri, im Vergleich mit den härteren und kraftvolleren von Marki und Pauli, sind auffällig. An Licht- und Farbkontrasten ist vor allem der Gegensatz des helleren Vordergrundes zum dunkleren Hintergrunde, bemerkenswert. Dann haben die linken Figuren vorwiegend warme, diejenigen rechts, kalte Farbtöne. Bei den beiden hinteren Figuren ist Petri Gesicht dunkel beschattet, während beim Nebenmanne das ganze Gesicht belichtet ist.

Mit physiognomischen und damit psychologischen Kontrasten ist die Komposition am reichsten ausgestattet. Da wäre zunächst auf der linken Tafel der Impuls zur Innerlichkeit im Gegensatz zur Rechten der der Äußerlichkeit auffallend. Links sehen wir Geistes- und Wahrheitsforscher, rechts Kämpfernaturen. Dem weniger Geschulten werden zu dieser Feststellung vor allem die weniger sichtbaren nach innen gerichteten Augen links, und die energisch geöffneten Augen rechts dienen; denn im Augenausdruck spiegelt sich das Gedankenleben vornehmlich.

Die Spannung, Klarheit der kleinsten Einzelzüge, und die räumliche Deutlichkeit der Paulifigur steht im Gegensatz zu den weniger prägnanten, entspannten Umrissen Johanni.  Johannes ist in einen auffälligen Kontrast gesetzt zu den übrigen Dreien, durch die Farbenpracht, Bartlosigkeit und Jugend. Auf physiognomische Einzelzüge, der Nasen, Haare, Stirn ectr. ist in den Besprechungen hingewiesen. Allerdings ist jeder Einzelne als "Charakterkopf" kontrastierend von den Anderen. Besonders diese Kontrastbeziehungen lassen die vier Apostel als eine in sich geschlossene Komposition erkennen. Mithin wird letzte nicht etwa als Teil eines Schreinaltares zu gelten haben, indem sie in zwei Teile zerfallend, je zwei Gestalten erhaltend, keine selbständige Bedeutung haben, wie Thausing einst vermeinte.

Als negative Faktoren wirkten Leid und Tragik auf den Individualisierungsprozess ein. Das Zeitalter der Gotik muß reich an leidvollen Erleben gewesen. Einer der Größten jener Zeit, Meister Ekkehard erklärte tröstend, daß Leiden das schnellste Tier sei, das zur Vollkommenheit trägt. Die tiefste Tragik werden die Religionskämpfe jener Tage ausgelöst haben; denn nichts sitzt tiefer in des Menschen Brust, als religiöse weltanschauliche Vorstellungen, deren Störungen zu großen Gewissenskonflikten führt. Die religiöse Bevormundung der Kirche der in altgermanischen Gottesvorstellungen lebenden Deutschen hat nie aufgehört Schmerz auszulösen. Inquisition, Scheiterhaufen, Folterkammern, die Galgen- und Radjustiz haben Angst und Entsetzen hervorgerufen. Die Henkers und Folterknechte bildeten eine Anzahl im Volk. Anderseits wurde durch die einseitige Religiosität religiöse Ekstase gefördert herbeigeführt, die in den Geißlerfahrten, Flagellantenunwesen, Tanzepedemien ausarteten.

Das Motiv des Totentanzes erfreute sich bezeichnender Weise unter den Künstlern der Spätgotik großer Beliebtheit. Man empfand schließlich die hierarchischen Herrschaftsziele der Kirche, die also politisch und religiös zugleich waren, als seelische Nötigung und unerträglich drückenden Gewissens Zwang. Um 1450 und später spiegelt sich in etlichen Darstellungen in Malerei und Plastik die Geistesverfassung der breitesten Schichten des deutschen Volkes: Viele menschliche Figuren waren mit verdrehten, geduckten, verrenkten und gewundenen Körperhaltungen dargestellt. Mimik und Gebärden waren verzerrt und verzogen.

Das viele Leiden brachte schließlich in Verein mit der Verstandesschulung die Menschen zum Erwachen und führte, wie Jakob Burckhardt sagte, zur Entdeckung der Individualität, der Persönlichkeit. Es wurden soziale und religiöse Reformbestrebungen verschiedenster Art ausgelöst. Man ersehnte vor allem Selbständigkeit, Unabhängigkeit und moralische Selbstverantwortlichkeit. Dies kam auch wieder in vielen Kunstwerken zum Ausdruck. Man stellte nun den Menschen mit aufrechten, freien, selbstbewussten Körperhaltungen und den Merkmalen starker Eigengesetzlichkeitskraft dar. Es sind die Gebärden, an welche der Historiker die Zugehörigkeit eines Kunstwerkes zur Renaissance feststellt. So sind auch die vier Apostel Dürers Zeugen jener denkwürdigen Periode. Sie dokumentieren schon durch ihre aufrechte Haltung, Streben nach persönlicher Freiheit, edlen Stolz und moralischer Selbstverantwortlichkeit.

Dürer lebte in einer Zeit, in der die soziale Ordnung des Mittelalters, die vornehmlich durch das Ständewesen ihre Struktur erhielt, in Auflösung begriffen war. Das aufstrebende Bürgertum in den Städten begann, die Führung im kulturellen und sozialen Leben zu übernehmen. Während der berühmteste Stand des Mittelalters, der des Ritters, für dessen Anerkennung Hutten vergeblich kämpfte, im Niedergang begriffen war.

Dieser Stand hatte sich mit dem Lehenswesen durch die veränderten Wirtschaftformen überlebt. Was hatten die "Laien" unabhängig von Priester, Kloster und Kirche, hervorgegangen aus dem Bürgertum, nicht alles geschaffen in der Gotik? Wissenschaft, Kunst und Technik waren von ihnen mächtig gefördert worden. Bezüglich der Kunst war das fünfzehnte und sechszehnte Jahrhundert die Blütezeit der "Bürgerlichen Kunst". Gutenberg, ein Bürger, hatte eine Erfindung gemacht, deren Wirkung ins Leben der Völker tief eingreifend waren. Die Weltmacht der Hanse war durch die Tüchtigkeit, den Fleiß und Wagemut der Städter geschaffen. Der Sohn eines hanseatischen Kaufmanns aus Danzig wies der Erde eine bescheidenere Stellung zu, als die Vorzeit es getan, es war Kopernikus. Zwei andere Erfinder waren Nürnberger. M. Behaim konstruierte um 1500 einen neuen Erdglobus, und P. Henlein die Taschenuhr, das nachmalige "Nürnberger Ei".

Gewaltig wurde in den Städten an den überlieferten Vorstellungen von Zeit und Raum, der Ordnung von Himmel und Erde gerüttelt. Kann es das Wunder nehmen, daß man auch an der bestehenden sozialen Ordnung zweifelte? Auch Dürer war ein Städter. Er war aus den unteren namenlosen Volksschichten emporgestiegen. Wenn auch er später in den Patrizierkreisen heimisch war, und sogar unter dem Hochadel Gönner und Freunde fand, so hat er diese Anerkennung erst seinen überragenden Leistungen zu verdanken. Seiner Herkunft nach konnte er tief inneren Anteil nehmen an dem nach Reform der sozialen Mißstände strebenden Bürger- und Bauerntum. Deren unterdrückter Wille entlud sich mit revolutionärer Wucht, Reformation, Bauernkrieg in den Jahren, als Dürer an seinen Aposteln arbeitete. Während dieser bewegten Zeit hat Dürer mit vielen führenden Persönlichkeiten Fühlung gehabt. Mit den wissenschaftlich und weltbürgerlich gesinnten Humanistenkreisen, die Menschheits- statt Gottesideale pflegten, hatte Dürer schon als junger Mann Bekanntschaft gemacht. Denn das damalige Nürnberg war einer der ersten Sitze der Künste und Wissenschaften.

Zu führenden Humanisten wie Erasmus von Rotterdamm u.a. hat er nähere Beziehungen gehabt. Sein fortschrittlich gesinnter Lehrer Michael Wohlgemut trat durch den Holzschnitt in derber Satyre gegen das Papsttum auf. Als die Reformationsbestrebungen in Wittenberg akut wurden, schloss Dürer sich als einer der Ersten Luther an, "der ihm aus großen Nöten geholfen habe". Aber Protestant und Lutheraner wurde er nur bis zu einer gewissen Grenze.93  Mit Lazarus Spengler, dem eigentlichen Reformator Nürnbergs war er befreundet. Aber auch zu dem Schweizer Zwingli hat Dürer nachweislich Beziehung gehabt. Ebenfalls Karlstadt und Thomas Münzer, die Führer der Wiedertäufer, haben ihn beeindruckt. Wurden doch aus seiner unmittelbaren Nähe Anhänger derselben, seine Gehilfen die Gebrüder Beham und Georg Penz wegen allzu radikaler Forderungen vom Rate aus der Stadt gewiesen. Aber trotz allem hat Dürer vom Katholizismus, gegen welchen alle eben erwähnten Bestrebungen gerichtet waren, nie vollständig Abstand genommen. Denn bei der katholischen Kirche fand er Verständnis und Schutz für das Kunstschaffen.


Levitating Stone
(Hinzugefügt)
So lebte Dürer in einer vom Reformwillen zu neuer Ordnung des sozialen Gefüges genährten Atmosphäre, die zu atmen er sich nicht verschloss. Wir sehen ihn inmitten dieser Strömungen stehen, ohne dass er sich zu irgend einer Richtung ganz bekannte. Als Psychologe und Ethiker hat er denselben, innerlichst bewegt, die größte Aufmerksamkeit gewidmet. Kritisch und philosophisch veranlagt, fand er bei allen Richtungen nur Teilwahrheiten, und fand ihre Forderungen nur teil-weise berechtigt. Er machte Einseitigkeiten und Irrtümer nicht mit. Von allen Lehr-meinungen der Zeit suchte er sich gleich weit entfernt zu halten. Über allen stehend hat er seine eigene Ansicht gewissermaßen aus allen anderen herauskristallisiert.



Erstellt 1999. Update 21. April 2007
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben. Albrecht Dürer und Carl Huter
 
The Gate/Das Tor