Menschenkenntnis Lehrbrief II. - Part 2
 
Hauptwerk 1904-06. Carl Huter
Bearbeitung: Medical-Manager Wolfgang Timm

FORTSETZUNG

Ich  will  hier  einige  aus  jener  Zeit  stammende  Berichte unter Hinweglassung alles  Überflüssigen  folgen  lassen,  die  aus  einer Zeit stammen!, wo ich auf der Höhe  mit meiner Strahlenwirksamkeit, Fein- und Fernfühlkraft stand. 
                                     
* Im Jahre 1899 entdeckte  C.  Huter  die  Heliodastrahlen. Von 1899  bis  1903  trat  diese  Kraft  bei  ihm  am  stärksten  auf.


Carl Huters Hellfühlexperimente  (Telepathie ) und die Entdeckung der Heliodastrahlen

Der Psycho-Physiognomiker Herr Carl Huter (Detmold) besitzt eine so außergewöhnliche feine Be-obachtungsgabe, daß er  aus den Gesichts- und Körperformen eines Menschen mit überraschender Sicherheit die Charaktereigenschaften, Talente, Neigungen, Schwächen, selbst Krankheitserscheinungen  feststellen  kann.

Durch  langjährige  Studien  hat  HUTER  die  Entdeckung gemacht,  daß  jeder  Körper  eine  gewisse  Ausstrahlung  von sich  gibt,  was  er  in  seinen  neueren  Experimental-Vorträgen zu  beweisen  sucht.

Es wird gewiß von Interesse sein zu erfahren, wie HUTER auf diese  Tatsache gekommen ist.  Die  scharfen  Studien  und Beobachtungen  als  bildender  Künstler  schärften  ihm  den Blick  für  die  Formenwelt  dermaßen,  daß  er  ein Künstler und Bahnbrecher in der wissenschaftlichen Physiognomik  wurde.

Der  bekannte  Philosph  Dr.  ADOLF  BRODBECK widmete  dem jungen  Forscher  schon  im  Jahre  1893  eine  Broschüre "Leib  und Seele",  worin  er  einiges  der  Huterschen  Lehre  auszugsweise wiedergab,  um  dieser  in  denkenden  wissenschaftlichen  Kreisen Eingang zu verschaffen *

* Professor  Virchow,  dem  1893  auf  dem  Anthropologenkongreß  in Hannover  diese  Broschüre  überreicht  wurde,  nahm  lebhaft  Notiz  davon und  ermunterte  darauf  in  seiner  Festrede  in  den  Künstlerräumen  des Provinzialmuseums  die  bildenden  Künstler,  sie  möchten  den  großen  Bau mit  vollenden  helfen,  wozu  die  anthropologischen  Forscher  den Grundstein  gelegt  hätten.  Ihm  schwebte  dabei  eine  große allumfassende Psycho-Anthropologie 	als  Ideal 	aller wissenschaftlichen  Forschung  vor  Augen.  Das  eben,  woran  ich damals  schon  als  bildender  Künstler  Jahre  gearbeitet  hatte  und  was  ich nun hier in diesem Werke vollendet habe. 

In den letzten Jahren bemühten sich verschiedene Ärzte Deutschlands, die Bedeutung der Huterschen Formenlehre in ärztlichen Fachkreisen populär zu machen.  In  der  neuesten Broschüre  "Die Hutersche  Psycho-Physiognomik  und  ihre  Beziehung zur Krankenbehandlung", die einen Arzt zum Verfasser hat, wird dargelegt, daß bei allen  krankhaften  Veränderungen auch eine Formenveränderung vor sich geht,  deren  Reflexreize  im Gehirn  und  von  da  in  Gesichts-  und  Körperformen  zum  Ausdruck kommen.  Die  eigentlichen  Grundgesetze  der  neuen  Huterschen Physiognomik  hat  der  Verfasser  weiter  nicht  berührt,  da  H. hierüber  in  einem  besonderen  Werke  Psycho-Physiognomische Unterrichtsbriefe und  in  seinen diesbezüglichen Lehrstunden nähere Aufschlüsse und Anweisungen gibt.

Bei den jahrelangen physiognomischen Untersuchungen und Beurteilungen der verschiedensten Menschen bildete sich bei H.  nach und  nach  eine Art Feinfühligkeit heraus,  daß  er,  wenn er  mitunter einer  Person  gegenüberstand,  gar  nicht  seine  komplizierten physiognomischen Berechnungen an den Gesichts-  und Körperformen anzustellen  brauchte,  sondern  schon  in  wenigen  Augenblicken  ein scharfes  Bild von der Stimmung, vom Charakter und von dem Gesundheitszustand in sich aufnahm, ohne sich anfänglich  erklären zu können, wie diese Empfindungsbilder zustande kamen.  Streckte H.  zufällig  die  Hände  in  der  Nähe  solcher  Untersuchungspersonen aus,  so  empfand  er  eine  Kraftströmung  von  seinen  Fingerspitzen ausgehend,  die,  auf die jeweilige  Untersuchungsperson  übergeleitet, von dieser als unsichtbare, kühle Strahlen empfunden wurde.

Jetzt experimentierte  H.  in dieser Weise weiter und fühlte ohne körperliche  Berührung  den  jeweiligen  Krankheits-  bzw. Gesundheitszustand  heraus.  Als er  dann  mehrfach  im  Dunkeln ein  Leuchten  aus  seinen  Fingerspitzen  wahrgenommen  hatte, kam  er  zu  der  Überzeugung,  daß  er  es  hier  mit  einer unbekannten  Kraft  zu  tun  hatte,  die,  da  sie  strahlenartig empfunden  wurden  und,  wenn  auch  selten,  so  doch zeitweilig  leuchtend  auftrat,  von  ihm  mit  dem  Namen Heliodastrahlen bezeichnet  wurde.  Bei  einem  Vortrage in  Bevensen  (Provinz  Hannover)  wurden  diese  Strahlen durch  dicke  Holzplatten  hindurch  von  den  Versuchs-personen  wahrgenommen.  In  Soltau  (Provinz  Hannover)* experimentierte H. durch drei dicke  Mauerwände  aus  17  Meter Entfernung  bei  mehreren  Versuchspersonen mit überraschenden Ergebnissen, und in Walsrode (Provinz Hannover) gelangen diese Experimente  bei  einem  Herrn  auch  durch  Metall-  und  Eisenplatten hindurch.  Eine  Reihe  solcher  gelungener  Experimente  sind  von  den Versuchspersonen  und  zahlreichen  Zeugen  amtlich  beglaubigt worden.

* Laut amtlich beglaubigten Bericht vom 5. April 1899. 

Erst nachdem H. sich einige Sicherheit in diesen Experimenten angeeignet hatte, trat er damit in die Öffentlichkeit. Im  Frühling 1900 experimentierte er zuerst mit einem Chemiker Dr. N. und mehreren  Ärzten  in  Wiesbaden mit  chemischen  Präparaten, mit  kranken  Personen  und  mit  Medikamenten;  die  Versuche gelangen alle gut. In Frankfurt a. M. wurde H.  von dem Freunde eines berühmten  Gelehrten  aufgesucht,  und  nun  wurden Hellfühlexperimente 	psychologischer  Natur  vorgenommen, indem  Herrn  H.  ein  Ring,  ein  Tuch  oder  irgendein  anderer Gegenstand  von  einer  ihm  unbekannten  gesunden  oder kranken  Person,  die  diesen  Gegenstand  länger  getragen hatte,  übergeben  wurde.  Nach  kurzer  Zeit  konnte  H.  die Person  in  ihrem  Charakter-  und  Gesundheitszustande  genau schildern,  ja  sogar  besondere  Handlungen  solcher  Personen bis  zu  zwei  Jahren  zurückliegend  ausführlich  beschreiben.

In  einem  Badeort  stellt  H.  die  ungefähre  Analyse  der chemischen  Bestandteile  eines  Teichwassers,  von  dem  ihm die  Analyse  unbekannt  war,  fest:  die  Richtigkeit  wurde später  chemisch  nachgewiesen. Bleilager, Eisenerze, Kalisalze,  Kalk,  Schiefer  usw.  im  Erdboden  verborgend liegend,  suchte  H.  heraus  und  suchte  sogar  die  Grenze  der Erz-  oder  Salzlagerschichten  zu  bestimmen.

Auf Veranlassung angesehener Hamburger Bürger wurde Herr HUTER vor einigen Wochen nach Hamburg gerufen, und  hier  hat  er in zahlreichen Fällen überaus sichere  Proben seiner  Hellfühlfähigkeit bewiesen.  Herr  Pr.,  der  tagelang  mit  H.  experimentierte,  kann bestätigen,  daß  er  Salz,  Mehl,  Schwerspat  und  Blei  völlig  verdeckt voneinander  unterschieden  und  herausgefühlt  hat  und  ein  Stück Metall  durch  das  dicke  Holz  einer  Flügeltür  hindurch  fühlte  und örtlich richtig bezeichnete.

Bei Herrn Zahnarzt Dr. KETTLER in Wandsbek, Lübeckerstraße, fand H. eine Kugel im linken Unterarm (Feldzug 1870) unter Anwesenheit zweier Zeugen hellfühlend heraus. Auch bei Herrn Dr. H. in  Altona und bei dessen Bruder gelangen die Hellfühlexperimente  ausgezeichnet.  Bei Herrn v. B. stellte  H. hellfühlend genau die  Kraft und Schwäche  der Organe und vorhandene Krankheitssymptome fest. Bei Herr Lehre M. fand H. in wenigen Minuten die Schmerzstelle eines Körperteiles*.

* In  den  vereinigten  Hamburger  O.F.-Logen  und  andern  Vereinen und Gesellschaften  gab  C.  Huter  durch  seine  Experimentalvorträge überall  die  Beweise  seiner  Fern-  und  Hellfühlfähigkeit ,  sowie seiner außerordentlichen  Strahlenergie.

Bei  diesen  Hellfühlexperimenten muß unterschieden werden. Zunächst  beachte  man  einmal  das  Auffangen  der  Strahlung  der fremden Körperorgane mit den Fingerspitzen, z.B.  am Kopfe: "Äußere Haut,  Schädelknochen,  Hirnhaut,  Gehirn."  Das  Bedeutungsvolle hierbei  liegt bei H. in der Wahrnehmung der untereinanderliegenden verschiedenartigen organischen Substanzen in ihren anatomischen, physiologischen und physikalisch-chemischen Eigenschaften (schwach,  kräftig, hart, weich, gesund, krank,  schmerzhaft  usw.).  Zweitens beachte man die Spiegelung des Empfindungslebens und der Körperbeschaffenheit der Versuchsperson bei  Herrn  H.  resp.  an  dessen  gleichen  inneren oder äußeren  Körperorganen in magnetisch-telepathischer Weise ohne physiologische Strahlenverbindung. Diese telepathisch-psycho-logischen  Spiegelungen  sind  bei  H.  einzig  in  ihrer  Art,  da  sie bei  ihm  nicht  im  magnetischen  Schlaf,  sondern  im  wachen Zustande  auftreten.  Hierdurch  erklärt  sich  die  Möglichkeit, daß  H.  den  inneren  Zustand  einer  Person  anfänglich hellfühlend  und  dann  oft  hellsehend  beschreiben  kann.

Da HUTER ein Feind aller Täuschungen  ist,  so  nimmt  er  lieber einmal  einen vielleicht  mißlungenen  Versuch  in Kauf, als  daß  er zu Tricks nach Art der Gedankenleser seine Zuflucht nehmen würde; seine Vorführungen  sind  daher  weniger  theatralisch  und  effektvoll, als wissenschaftlich wertvoll und nutzbringend.

CARL HUTERS Berufstätigkeit besteht außer rednerischer und schriftstellerischer Tätigkeit im Erteilen von Unterricht in praktischer physiognomischer Menschenkenntnis nach seinem neuen System der  Gesichts- und Körperformenkunde und daneben in psycho-physiognomischen Beurteilungen auf  Körper- und Geistesanlagen, was nicht zu verwechseln ist mit  den schon bekannten phrenologischen und physiognomischen Systemen.

HUTER  beabsichtigt,  sich  mit  seiner  außergewöhnlichen  Gabe des Hellfühlens später den berufenen Vertretern der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen, und  es wäre  mit  Freuden  zu begrüßen,  wenn sich die Fachautoriäten dieser  Sache annehmen würden,  damit  diese Errungenschaft  der Wissenschaft  nutzbar  gemacht  würde;  denn die Hutersche  Entdeckung und  sein  Talent  sind  von unabsehbarer  Bedeutung  für  die  moderne  Naturwissen-schaft.

Nähere Auskunft können erteilen*:

Herr Merle, Direktor der Blindenanstalt, Hamburg
Herr Zahnarzt Dr. Kettler, Wandsbek
Herr Dr. Hundt, Chemiker, Altona –
Herr Lehrer Eisenkopf, Wiesbaden 
                                     
* Ist bereits geschehen. 
** Bitte bei Anfragen gütigst Freimarke beizufügen.


Die strahlende Lebenskraft Helioda      
Quellen: Der gute Menschenkenner (DgM) Nr. 15. 1934. Hrsg. Amandus Kupfer. (Hinzugefügt)


Wahre Tatsachen von den Huterschen Helioda-Strahlen

In einer Versammlung zu Soltau in Feldkamps Hotel "Zur Stadt Hamburg" wurden am Abend des 12. März 1899  zwischen 10-11 Uhr folgende Tatsachen der Huterschen Helioda, das ist Lebenslichteinwirkung, beobachtet und festgestellt:

1. Herr Beckmann aus Soltau, ein mittelgroßer, schlank gebauter, junger Mann mit dunklen Haaren und Augen, wurde durch Herrn C. Huter heliodasiert, indem Herr Huter Striche mit seinen ausgestreckten Händen in 20 cm Entfernung über  die Vorderseite des auf dem Stuhle sitzenden Herrn Beckmann von oben über dem Kopfe anfangend bis unten nach den Füßen herunter ausführte. Herr Beckmann gab über die Wirkung der Striche die folgende Erklärung ab: "Es war mir nach  etwa sechsmaligem Streichen, als ob ein kühler Hauch, von den Fingerspitzendes Herrn Huter ausgehend, meinen  Körper  bis zu dem Rücken hindurch drang.  Diese kühlen Strahlen riefen nach weiterem Streichen ein eigenartiges Kitzeln in den Fingerspitzen hervor, das sich schließlich am lebhaftesten in meinen leidenden Unterleibsorganen bemerkbar machte. Da  ich mich in vollständig wachem Zustande befand, Herr Huter auch keine Suggestion anwandte, und ich weder eine  Einwirkung noch viel weniger eine Heilwirkung erwartet hatte, so sind diese bemerkten Tatsachen nicht etwa auf Einbildung zurückzuführen. Ich erkläre daher ausdrücklich, ich habe die Einwirkung vollständig objektiv gefühlt. Nach den  Streichungen trat in dem Allgemeinbefinden eine besondere Erquickung und Kräftigung ein."

2. Als zweites Versuchsobjekt meldete sich Herr Paul Behlau aus Soltau, eine große, starkknochige robuste  Persönlichkeit, blonder Typus. Derselbe erklärte: "Nach etwa fünfmaligem Streichen fühlte ich ein Ziehen in den Beinen;  dasselbe übertrug sich bald auf den ganzen Körper, nach wiederholtem Streichen so stark, daß ich eine Empfindung  hatte, als wenn ich vom  Stuhle gezogen würde,  sobald Herr Huter seitwärts oder nach unten strich. Als sich Herr  Huter  von mir entfernte, fühlte ich, sobald er die Hände fort hielt, die Einwirkung nicht mehr; sobald er die Hände mir entgegenstreckte, fühlte ich lebhaft ein Ziehen und Rucken, das durch Beine, Arme, Leib und Brust bis durch die  Schulterknochen dröhnend hindurchging, wie eine starke innere Erschütterung. (Drei Meter Entfernung.) Trat Herr Huter  weiter zurück, so fühlte ich die Einwirkung nicht  mehr." Herr Behlau erklärte, von Einbildung seinerseits könne keine Rede sein.

3. Drittes Versuchsobjekt, Frau W. Fischer aus Soltau, eine ältere, mittelgroße, schlanke Frau von zarter  Körper-konstitution, mit dunklem Haar und nervösem, aufgeregtem Wesen. Dieselbe äußerte: "Nach fünf- bis sechsmaligem Streichen fühlte ich zuerst eine Einwirkung in den Beinen, dann stellte sich ein Zucken und ein Rucken in  dem Rücken ein, nach weiterem Streichen ein kitzelndes Gefühl in den Fingerspitzen, schließlich wurden die Beine schwer, und den Körper überkam eine wohltuende Ruhe. Die  Beklommenheit in der Brust und der Blutandrang nach dem Herzen verschwanden, ich fühlte mich in der Brust frei und leicht, und mich überkam eine angenehme Kühle." Nach weiterem Streichen äußerte sie, sie würde so wohl und müde, daß sie schlafen  möchte; schließlich meinte sie, sie könne, wenn weiter gestrichen würde, dem Schlafe nicht widerstehen; sie bat dann, Herr Huter möchte mit dem Streichen aufhören,  da sie im Kopfe wie chloroformiert sei und ihr das Bewußtsein schwände, sie könnte mit ihrem Willen nicht mehr  widerstehen. Das Zucken und Kribbeln in ihren Händen, Beinen und ihrem Rücken würde immer lebhafter. Herr Huter  hatte keine Suggestion angewandt, sprach wenig und sagte höchstens, sie möchte sich nichts einbilden und Widerstand entgegensetzen. Die Einwirkungen blieben jedoch anhaltend und hörten erst mit dem Streichen des  Herrn Huter auf.  Nach Schluß des Streichens erklärte Frau Fischer, sie fühle sich wunderbar beruhigt und  gekräftigt, im Kopfe und in der  Brust viel leichter und freier wie vor der Sitzung. Die Streichungen des Herrn Huter wurden auch hier in 20 cm  Entfernung von der Vorderseite des Körpers von oben bis unten, sowie kreisförmig, also ohne Berührung des Körpers  ausgeführt. Diese Tatsachen riefen allgemeines Erstaunen hervor.

4. Ein Herr, welcher noch stark zweifelte, Herr Buchhalter Münstermann aus Soltau, wurde als letztes Versuchsobjekt  zur Sitzung gebeten. Sein Typus ist blond und der Körper klein, untersetzt und gedrungen. Mit einem ungläubigen  Lächeln und nur auf starkes Zureden seitens der Anwesenden begab sich derselbe schließlich auf den Stuhl und ließ sich  von Herrn Huter bestreichen. Herr Huter bat, wenn er nichts fühle, möchte er es nur immer nach jedesmaligem  Streichen  aufrichtig sagen. Herr  Münstermann antwortete nach jedem Streichen, er fühle nichts; als Herr Huter neunmal  gestrichen hatte, antwortete Münstermann, das letzte Mal hätte er eine Einwirkung verspürt, und zwar in der Richtung, wo die Hände auf seinen Körper gerichtet waren, zuerst in der Brust ein  kribbelndes Gefühl, dann über seinem Kopfe, von  den Händen des Herrn Huter ausgehend, eine merkwürdige Einstrahlung. Nach weiterem Streichen äußerte er, es wäre  ihm, als wenn stark durchdringende Strahlen durch seinen Körper gingen, die alle Nerven beleben und Muskeln, Hirn,  Herz, Eingeweide und alle Knochen durchdringen, denn er fühle die Einstrahlung von vorn durch den Körper bis hinten durch den Rücken hindurch. Ferner ein Zucken in den Gliedern und ein erregendes, belebendes Gefühl, das seine  anfängliche Müdigkeit und Schläfrigkeit völlig verscheucht hätte, er fühle lebhaft, wie ihm das Blut kräftiger durch die Adern ströme. Jetzt trat Herr Huter langsam bis zu 5 m zurück. Als Herr Münstermann erklärte, er fühle immer noch die Einwirkung, ging Herr Huter zu folgenden hochinteressanten von vorn wirkenden Experimenten über. Die breite Tür des  Nebenzimmers wurde ausgehängt, in einer Entfernung von etwa 2 m vor Herrn Münstermann aufgestellt und rechtsseitig von Herrn Behlau gehalten. Herr Huter stellte sich vor die Tür, so daß ihn das Versuchsobjekt nicht sehen und  beobachten konnte. Herr Huter streckte darauf die Hände in der Richtung nach Herrn Münstermann mit der Bitte,  jedesmal, wenn er etwas fühle, möchte er es laut sagen, wenn er nichts fühle, desgleichen. Herr Münstermann antwortete, sobald Herr Huter die Hände gestreckt hatte, er fühle die Einwirkung; sobald Herr Huter die Hände fort hielt,  erwiderte er, er fühle nichts. Das Hinhalten und Forthalten der Hände des Herrn Huters konnte das Versuchsobjekt nicht  wahrnehmen, desgleichen auch nicht die Entfernung der Stellung des Herrn Huter vor der Tür. Herr Huter ging darauf  ganz leise und unvermerkt ins Nebenzimmer und stellte sich hinten in die Ecke, während dieser Zeit antwortete  Münstermann, er fühle nichts, jetzt streckte Herr Huter die Hände in der Richtung nach Münstermann zu, so daß die  Heliodastrahlen die beiden dicken Mauerwände, die Querwand des Nebenzimmers und die Längswand und schließlich  die breite Holztüre zu durchstrahlen hatten. Sobald nun Herr Huter die Hände streckte, erwiderte Münstermann, er fühle  ein Kribbeln und ein Zucken und kühle, hauchartige Strahlen durch seinen Körper gehen, besonders durch die Brust. Mehrere Zuschauer beobachteten Herrn Huter, andere Herrn Münstermann, um sich von den Tatsachen zu überzeugen. Jetzt ging Herr Huter zurück ins Versuchszimmer, aus diesem heraus über den Flur in das gegenüberliegende Billard-zimmer bis an die Hauswand, das Versuchsobjekt fühlte jedesmal, wenn Herr Huter die Hände streckte, und  antwortete sofort darauf. Herr Huter erklärte: Herr Münstermann sei zu erheblich weiteren Entfernungen für die Heliodastrahlen empfänglich. Dieser letzte Versuch betrug etwa 17 m Entfernung; damit war der Beweis geliefert, daß die Heliodastrahlen nicht nur fernwirkend sind, sobald der Rapport bei solchen Personen, die empfänglich dafür sind, hergestellt ist, sondern auch die dicksten Mauerwände, Holz und Stein durchdringen. Jeder kann sich bei Herrn Münstermann durch Auskunft überzeugen.

Es soll nicht unerwähnt bleiben, daß bei diesen Experimenten weder irgendwelche Suggestion angewandt wurde, noch ein Schlafzustand erzeugt worden war, da alle Teilnehmer in wachem Zustande mit kritischem Verstande alles scharf beobachtet haben und daher für diese vorbenannten Tatsachen voll und ganz  eintreten, was mit Namensunterschrift gern bezeugt wird; auch soll nicht vergessen werden, daß Herr Huter demjenigen, welcher ein Schmerzgefühl  oder ein  Leiden an einer inneren oder äußeren Körperstelle hatte,  diese jedesmal nach wenigen Strichen genau bezeichnete und erklärte, er fühle den Sitz jeder organischen  Krankheit bei dem Bestreichen des betreffenden Kranken in seinen Fingerspitzen.

Versuchspersonen: Paul  Behlau,  D.  Fischer,  W.  Beckmann,  Herm. Münstermann.
Zeugen und Zuschauer: D.  Armbrecht,  H. Brauel, Aug. Grüber, Frau Grüber, W. Fischer, F. Terlg, E. Springhorn, W. Springhorn.

Daß die obigen Unterschriften durch die Unterzeichner als von ihnen eigenhändig geleistet anerkannt worden sind, wird  hiermit bescheinigt
Soltau, den 5. April 1899
Der Magistrat. Wuffer                        (Amtssiegel.)
Eine große Anzahl ähnlicher Berichte stehen zur Einsicht  bereit  in  C. Huters psychologischem  Museum in Detmold. 


Chemisch-physikalische Wirkungen infolge Einwirkungen von Heliodastrahlen

Weitere  Versuche  haben  ergeben,  daß  die  Heliodastrahlen hemmend  auf  den  Verwesungsprozeß einwirken. Eine  der auffallendsten Erscheinungen dieser Art war die  Heliodasierung  der Frau  Niestrath  in  Heiligenkirchen  bei  Detmold,  welche  an Altersschwäche  starb. Ich wurde  kurz  vor  ihrem  Tode  zu  ihr  gebeten, da sie  mehrere  Jahre  früher  von  einem  schweren  Schlagfluß  gelähmt  und bewußtlos  gemacht  worden  war,  jedoch  in  kurzer  Zeit  durch  meine Strahleneinwirkung hergestellt wurde.

An das außerordentliche Wohlbefinden, welches infolge meiner Heliodaeinwirkung eintrat, hatte sie sich oft später noch  gerne erinnert, daher diese letzte Bitte vor ihrem Tode, noch mal von mir in dieser Art behandelt zu werden.  Auf ihren in  ihrer Angehörigen Wunsch kam ich dieser Bitte nach; sie dankte freudig erregt.

Nach dem Hinscheiden stellten sich auffallende Erscheinungen ein; das Gesicht, sowie der ganze Körper nahmen eine  wunderbare  plastische  Schönheit  an,  mit  einem lebensfrischen  rosigen Hauch der Farbe. Dieser Zustand blieb 4 Tage nach ihrem Tode bis zur Beerdigung bestehen.  Trotz des heißesten Juliwetters war  keine  Spur  von  Verwesung eingetreten.  Ärztlich  wurde,  wie  mir  mitgeteilt  ist,  der  Tod festgestellt.  In  Anbetracht  dieser  seltenen  Erscheinung  ist  das Gesicht  mit  den  edlen  Zügen  nach  dem  Tode  photographiert worden,  wie  die  Abbildung  zeigt.

Gegen Ende 1903, nachdem  ich  zahlreiche  öffentliche  Vorträge über  Od,  Magnetismus  und  Heliodastrahlen  in  Süddeutschland gehalten  und  meine  Heliodastrahlen  durch  glänzende  Experimente  bewiesen  hatte,  meldeten  plötzlich die Herren BLONDELOT und CHARPENTIER, NANCY, Mitglieder der französischen Akademie der Wissenschaften in Paris, die Entdeckung neuer Strahlen an, sie nannten Sie N-Strahlen. Hier sieht jeder Leser, daß ich meine psycho- physiologischen Strahlen schon 1899 entdeckt  habe,  laut amtlichen  Berichten.

Ich  muß  mich  als  Deutscher  natürlich  mit  diesen  Tatsachen bescheiden,  bis sich die Ehrlichkeit  soweit  Bahn  gebrochen hat,  daß  man auf  mich  zurückkommt  und  wirklich  eingehende  vorurteilsfreie Untersuchungen anstellt.  Die  Erlangung  der  allgemeinen Anerkennung  der  deutschen  Forscher  und  Entdecker  dauert nach  altem  Brauch  in  unserem  Vaterlande  oft  recht  lange.  Wenn ich  somit  manche  Enttäuschung  von  außen her  erlebte, so  wird  man  mir die Freude  gönnen,  die ich so lebhaft  an meinen  Arbeiten  empfinde,  und die ich so oft in  meinen  Schriften zum  Ausdruck  bringe, über Wahrheiten, welche ich mit den heißesten Mühen der Natur abgerungen habe. Zu  diesen  Wahrheiten  gehören  meine  wissenschaftlichen  Nachweise der  Ursachen  und Zusammenhänge der Irismerkmale bei Erkrankungen und Verletzungen innerer Organe,  1892, die der ungarische Arzt P. früher einfach  beobachtet  hatte,  sowie  meine  von mir  schon  als  Knabe  gefundene Naturellehre,  welche  oft  fälschlich  mit der Temperamentslehre amerikanischer Phrenologen verwechselt wird. Ich  überlasse  es  den  Studierenden  meines  Werkes, öffentlich  für  die  Wahrheit  eine  Lanze  zu  brechen  und besonders  denen  entgegenzutreten,  welche  sich  nicht  scheuten, Entdeckungen  anderen  zuzuschreiben,  die  von  mir,  einem Deutschen,  stammen.  Ich  komme  noch  später  auf  alle  diese  einzelnen Forschungen eingehend zurück.

Nach  dieser  aufklärenden  Äußerung,  die  ich  für  nötig  hielt, damit sich jeder ein ungefähres Bild davon machen kann,  wie  ich  zu den verschiedenen  Entdeckungen und neuen Lehren gekommen  bin, glaube  ich  zu  den  weiteren  Auseinandersetzungen  übergehen  zu können,  um  das  Verständnis  zu wecken,  das  zu  dem  Neuen  und Eigenartigen dieses Lehrbriefes erforderlich ist.

Levitating Stone
(Hinzugefügt)
Jedem zum Erfolg in praktischer Menschenkenntnis zu verhelfen, dazu soll dieses Lehrwerk besondere Dienste erweisen.



Erstellt 1994. Update 26. März 2007.
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung
Hauptwerk. 2. Auflage. 1929. Hrsg. Amandus Kupfer

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben.
Hauptwerk - Lehrbrief 2 (von 5)
 
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