Menschenkenntnis Lehrbrief III. - Part 6
 
Hauptwerk 1904-06. Carl Huter
Bearbeitung: Medical-Manager Wolfgang Timm

FORTSETZUNG

DRITTER TEIL DES LEHRSTOFFES

Astronomische Tatsachen

Ist der Stoff in der Natur mit allen seinen ihm innewohnenden Kräften schon etwas Wunderbares, so ist der Raum noch etwas viel Großartigeres. Die Astronomie gibt uns einigen Aufschluß über die ungeheure Ausdehnung des Weltalls.

Der Raum muß eher dagewesen sein als der Stoff, wenn wir uns auch nicht leicht einen Raum ohne Stoff vorstellen können.

Ohne Astronomie gäbe es keine Erdkunde, keine Zeiteinteilung, also keine Uhren und Kalender, und ohne sie würde sich auch der Seefahrer schlecht zurechtfinden können. Die Astronomie ist als Wächterin des irdischen Himmels eine erhabene Wissenschaft geworden, darum halte ich es für erforderlich, die allerwichtigsten astronomischen Tatsachen hier vorzuführen.

Man nennt die anscheinend große hohle Halbkugel, welche bei wolkenfreier Luft uns in blauer Farbe umgibt, gewöhnlich das Firmament. Man glaubte früher, dieses sei eine feste gewaltige Kuppel, an welche Sonne, Mond und Sterne wie Lichter angeheftet seien; das war die Auffassung der Urmenschen, die selbst bis ins Mittelalter hinein allgemein auch von der christlichen Kirche vertreten wurde, und zwar als Gottes Ordnung und ewige unumstößliche Wahrheit. Wenn echte Religion und echtes religiöses Gefühl als die edelste Blume des geistigen Lebens der Menschen bleiben werden, so würden sie mit der Zeit, je freier die Religionen von Irrtümern werden, desto schöner blühen und gedeihen können.

Die größten Astronomen sind daher Reformer und Erlöser von manchen wissenschaftlichen und religiösen Irrtümern gewesen. Leider wurden diese Großen oft zum Danke dafür verketzert, verfolgt und verbrannt.

Jahrhunderte sind darüber hingegangen, aber auch noch heute wird im allgemeinen über Astronomie noch viel zu wenig gelehrt.

Unter Horizont versteht man die Kreislinien, welche man sich dort gezogen denkt, wo anscheinend das Himmelsgewölbe unsere Erdfläche mit Einschluß der scheinbaren Erdfläche dieses Gesichtskreises, berührt.

Der Beobachter steht stets im Mittelpunkt eines Horizontes.

Auf nebenstehender Tafel IV, Fig. ist die E r d k u g e l so dargestellt, daß die Erscheinung des Himmelsgewölbes und des Horizontes verständlich wird.
                    
Hyperbel                                                Tafel IV.                                                    Ellipse

a) stellt die Stellung des Beobachters dar,
b) die blaue Erdatmosphäre,
c) die gerade kreisrunde Ebene auf der Erdoberfläche mit
d) den natürlichen Grenzen, Horizont,
e) ist, das die Atmosphäre bis zu einem gewissen Grade durchsichtig ist, der mit unserem natürlichen Auge durchdrungene atmosphärische Kuppelhohlraum,
f) sind die Sterne im Weltraum, welche das Gewölbe durchscheinen, sich aber für das Auge als Grenzlichter mit der Grenze des als bestehend angenommenen Himmelsgewölbes zu denken scheinen.

Das liegt an der Rückständigkeit oder Zersplitterung in der Weltanschauung. Hat uns nun die Astronomie die Irrlehre hinweggeräumt, dass über einem festen Himmelsgewölbe Gott und sein Himmelreich thronen, so wird trotzdem auch ohne diesen Himmel der alte Gottesglaube, der nur mit dem alten Himmel vereinbar ist, offiziell gelehrt.

Die Wissenschaft nahm den alten Himmel, gab aber keinen neuen wieder, trotzdem betet man zu Gott im Himmel wie ein Jude vor 5000 Jahren. Die Wissenschaft meint nun, wenn es mit dem alten Himmel nichts ist, daß es überhaupt keinen Himmel und folglich auch keinen Gott gäbe. Die Religion aber hält am Gottesglauben fest, trotzdem sie nicht weiß, wo eigentlich das Himmelreich ist. Man kann diese Widersinnigkeit und Halbheit gar nicht genug beklagen, und ich glaube, meine im 2. Lehrbrief d. W. dargelegte neue Himmels- und Gottheitslehre wird mit eiserner Notwendigkeit das religiöse Fühlen und Forschen der Menschen ebenso zum vollkommenen vernünftigen Abschlusse bringen, als sie die Wissenschaft zur wahren Religion führen wird.

Hieraus erklärt sich auch, daß der Naturmensch ursprünglich ein festes Himmelsgewölbe annahm, an dem besonders die Fixsterne fest angeheftet erschienen.

In Fig. derselben Tafel sind in a die verschiedenen Horizonte dargestellt und in b die jedesmal mit jedem anderen Horizont von einem anderen Gesichtswinkel aus anders gesehenen Himmelsgewölbe.

Tafel IV. Verschiedene Horizonte.

Es gibt nun in Wahrheit unendlich viel mehr Horizonte, als hier angedeutet sind. Ja, streng genommen ist jeder veränderte Standpunkt, den ein Beobachter einnimmt, ein anderer Horizont oder Gesichtskreis.

Denkt man sich viele solche Beobachter, welche in den Himmelsraum schauen und den Standpunkt und die Bewegungen der Gestirne beobachten, so wie es bei den Astronomen auf den Sternwarten der Fall ist, so läßt sich durch allseitige genaue und scharfe Beobachtung ein klares, einheitliches Bild von den Sternbildern, ihrem Stande und ihren Bewegungen usw. gewinnen. Knüpfen sich daran noch weitere genaue Berechnungen und decken sich diese mit den eintretenden Sternbewegungen, so kann man mit Recht von einer beachtenswerten Wissenschaft, wie es die heutige Astronomie ist, reden, einer Wissenschaft, die das Interesse jedes denkenden Menschen herausfordern muß. Zur Zeit der Tag- und Nachtgleiche, am 20. oder 21. März und am 22. oder 23. September, geht die Sonne am Orte des Ost- oder Morgenpunktes O des Horizontes auf und im West- oder Abendpunkte W unter.

Ost- und Westpunkt des Horizontes liegen einander gegenüber. Eine gerade Linie, von dem Ost- zum Westpunkt gezogen, schneidet den Mittelpunkt des Standortes des Beobachters und die ganze Horizontebene in zwei Hälften, in die nördliche und in die südliche Hälfte der Horizontebene. Da, wo die Sonne am Mittag um 12 Uhr steht, liegt von einem Horizont der nördlichen Erdhälfte aus gesehen der Punkt der Scheitellinie, welche bis zur Horizontebene, zur Erde fortgesetzt gedacht wird und den Ort des Südpunktes angibt; diesem gerade gegenüber liegt der Nordpunkt in der Horizontebene N.

Diese vier Punkte sind die Kardinalpunkte der Horizontalebene. Siehe Fig. Tafel IV unten links.

Tafel IV. Allgemeiner Horizont.

Die Linie, welche vom Süd- zum Nordpunkt des Horizontes gezogen werden kann, nennt man die Mittagslinie.

Ein wichtiges Instrument zur Feststellung der Himmelsrichtungen zu Zeiten, wo der Himmel bewölkt oder in Nebel verhüllt ist, ist bekanntlich der Kompaß, welcher mit der einen Spitze seiner magnetischen Feder gen Norden, mit der anderen gen Süden zeigt. Diese Himmelsrichtungen lassen sich wieder halbieren, man erhält dann Nordost-, Südost, Nordwest, Südwest. Der Kreis der Horizontebene wird in 360 Grade geteilt und gibt weiter genau die kleinen Nebenrichtungen aller Haupthimmelsrichtungen an.

Denkt man sich eine von dem Mittelpunkte der Horizontebene,  also von da, wo der Beobachter steht, eine im rechten Winkel aufsteigende Linie, so erhält man die Achse des Horizontes. Man muß sich natürlich diese Achsenlinie wo weit nach oben bis in das scheinbare Himmelsgewölbe hineinragend denken, wie auch nach unten in gerader Linie durch die Erdkugel hindurchgehend in das gegenüberliegende Himmelsgewölbe hinein fortgesetzt.
                   
Tafel IV.
Man erhält hiernach nach oben, wo die Achse in den Himmelsraum ragt, den nördlichen Achsenpol des Himmelsgewölbes und des Horizontes, nach unten den südlichen Pol. Der nördliche Himmelspol wird Zenit oder der Scheitelpunkt, der südliche das Nadir oder der Fußpunkt genannt.

Unter Scheitel oder Vertikalkreisen versteht man alle vom Zenit oder vom nördlichen Mittelpunkte des Himmelsgewölbes ausgehenden Halbkreise, die in lotrechter Richtung auf die Horizontebene stoßen.

Denkt man sich diese Kreise bis in das Nadir, also bis in den entgegengesetzten Himmelsachsenpunkt nach den bekannten 360 Graden fortgesetzt, so erhält man ein gutes Orientierungsnetz vom Himmelsraume, das noch vervollständigt werden kann, indem man sich, gleich dem Kreise der Horizontalebene, parallele Rundkreise aufsteigend bis zum Zenit, am Himmelsgewölbe gezogen denkt. Diese Parallelkreise werden Azimutalkreise genannt. S. Tafel IV, Fig. Himmels-einteilungsnetz.
                    
Tafel IV, Fig. Himmelseinteilungsnetz

Unter Meridian versteht man den Mittagskreis, der vom Zenit bis zum Nadir den Süd- und den Nordpunkt der Horizontalebene schneidet und somit das Himmelsgewölbe in eine östliche und in eine westliche Halbkugel teilt. Sowie die Sonne, sobald sie in den Meridian tritt, die Hälfte ihres Tageskreislaufes hinter sich hat, so ist es auch mit jedem anderen auf- und untergehenden Gestirn. Im Meridian erreicht jedes Gestirn seinen höchsten Stand über dem Horizont, man nennt das seinen Kulminationspunkt. Solche Fixsterne, welche überhaupt nicht untergehen, durchschreiten den Meridian täglich zweimal, sie kulminieren in verschiedenen Azimutalkreisen.

Die Azimutalkreise werden vom Horizont bis zum Zenit in 90 Grade geteilt, so daß jeder höher liegende Kreis über dem darunterliegenden einen Grad entfernt liegt.

Nach einem solchen Gradnetz, welches 32.400 Quadratgradfelder über der Horizontebene am Himmelsgewölbe enthält, kann man sich gut über Stand und Bewegungen der Gestirne am Himmelsgewölbe zurechtfinden.

Unter Himmelsäquator versteht man den größten Parallelkreis, welcher in der Ebene des Erdäquators liegt. Man stelle sich diese Erdäquatorebene bis in den Himmelsraum fortgesetzt ausgedehnt vor.

Dieser Himmelsäquator teilt zu den Zeiten der genauen Tag- und Nachtgleichen am 20. oder 21. März und am 22. oder 23. September die innere Fläche des so gefundenen kugeligen Himmelsraumes in die südliche und in die nördliche Himmelshalbkugel.

Tafel IV.

Zum Unterschiede von dem hier dargelegten Standpunkte eines Beobachters, gleichviel wo er auf der Erdoberfläche steht, zu einem allgemein festen einheitlichen Punkte muß man statt des Horizontkreises, der ja ebensoviel tausend- und millionenfach verschieden sein kann, als man verschiedene Standpunkte zur Beobachtung des Himmelsgewölbes von der Erdoberfläche aus einnehmen kann, nicht den Beobachter, sondern die Erdkugel selbst als Mittelpunkt im Himmelsgewölbe annehmen.

Man muß sich daher die Erdachse nordwärts und südwärts bis in den Himmelsraum hinein verlängert vorstellen. Nach Norden zeigt diese Richtung dann den nördlichen Pol im Süden, den südlichen Weltpol, zum Unterschied von dem vorhin beschriebenen nördlichen Himmelspol Zenit und den südlichen Himmelspol Nadir. Es liegen also Himmels-Nord- und Südpol ganz anders am Himmelsgewölbe als Nord und Süd-Weltpol. Die gerade Linie von Nord- und Süd-Weltpol gibt die Weltachse an, sie steht senkrecht auf dem Himmelsäquator.

Unter Ekliptik versteht man die Sonnenbahn. Die Sonne schreitet täglich um so viel unter den Sternen fort, als das Maß von zwei nebeneinander stehenden Sonnenscheiben beträgt. Im Zeitraum eines Jahres macht dieses einen vollständigen Kreis am Himmelsraume aus. Die Ekliptik durchschreitet den Himmelsäquator in zwei Punkten, im Frühlingspunkte N und im Herbstpunkte U. Man nennt diese Punkte Äquinoktialpunkte oder Nachtgleichenpunkte. Die Abweichung dieser Sonnenbahn vom Himmelsäquator ist am stärksten zu Sommeranfang, den 21. Juni, und zu Winteranfang, den 21. Dezember. Siehe Tafel IV, Fig. Ekliptik.

Tafel IV. Fig. Ekliptik.

Die Achse der Ekliptik schneidet schräg unter demselben Neigungswinkel die Achse des Himmelsäquators, als der Nordpol der Ekliptik von dem Nordpol des Äquators und der Südpol derselben von dem Südpol dieses abweicht.

Die Ekliptik hat mit ihren Polen für den Astronomen dieselbe Bedeutung zur Beobachtung und Berechnung der Sterne, als der Himmelsäquator mit seinen Polen.

Hat nun der Astronom den Mittelpunkt der Sonnenkreisbahn, also die Ekliptik, im Auge, so nennt er diesen Punkt den heliozentrischen; hat er die Erde als Mittelpunkt im Auge, so redet er vom geozentrischen Punkte. Hiernach werden auch heliozentrische und geozentrische Längen und Breiten unterschieden.

Man sollte annehmen, daß zwischen dem Äquator und der Ekliptik ein feststehendes Verhältnis sei, dieses ist jedoch nicht der Fall. Scharfe Beobachtungen haben ergeben, daß in ungefähr 72 Jahren der Frühlings- oder Widderpunkt um einen Grad in der Ekliptiklinie von Osten nach Westen fortschreitet, also in ungefähr 26.000 Jahren, gleich 360°, einen vollen Kreislauf am Fixstern-Himmel macht. Dieser Zeitraum wird das große astronomische oder platonische Jahr genannt. Mit dem Frühlingspunkte rücken also alle Himmelszeichen gleichmäßig westwärts und in 2130 Jahren um je ein Zeichen fort. Wir sehen hieraus, daß sich alles im Himmelsraume bewegt und auch die Sonne nicht fest an einem Punkte um sich selber kreist, sondern ebenfalls bei ihrer Selbstachsenbewegung ihren Standpunkt langsam verändert; auch sie hat ihre Kreisbahn im Weltall, wenn wie auchfür unsere Erde zunächst als feststehender Leit- oder Fixstern! betrachtet werden muß.

Desgleichen hat man berechnet, daß auch Nord- und Südpol unserer Erde nicht genau da bleiben, wo sie sind; auch unsere Erdpole verändern langsam ihren Ort, freilich nicht in der Richtung zur Sonne selbst, nach dieser wird sich stets die Erde in einem bestimmten polaren Verhältnis richten und bewegen. Aber der Erdkörper an sich verschiebt langsam unmerklich seine Pole und Massen.

Das heutige Sibirien lag vielleicht vor mehreren Millionen von Jahren da, wo heute Afrika liegt, unter dem Äquator. Da die Pole des Himmelsäquators um die Pole der Ekliptik fortrücken, so entschwinden mit der Zeit feststehende Fixsterne am Himmel dem Beschauer vollständig und neue tauchen auf, die man früher nicht sehen konnte.

* Fixsterne im Sinne der Alten waren absolut feststehende unbewegliche Sterne; in diesem Sinne gibt es keine Fixsterne, also die Sonneweltkörper, die ja für ihre eigenen Weltkörper- oder Planetenfamilien tatsächlich Leitsterne sind.



(Hinzugefügt)

Der dem Zenit nächste hellere Stern am Himmelsnordpol steht im Sternbilde des kleinen Bären und heißt "Kynosura". Dieser ist zurzeit unser Polarstern. In ungefähr 12.000 Jahren wird der Himmelsnordpol nahe der Wega, im Sternenbilde der Leyer, sein und die Wega dann als Polarstern bezeichnet werden müssen.

Die Zahl der Sterne unseres Fixsternsystems soll nach HERSCHEL etwa 30 Millionen betragen, wovon 18 Millionen auf den Milchstraßengürtel und 12 Millionen auf den übrigen Himmelsraum zu rechnen sind. Nach Professor Seeligers Berechnung soll die Gesamtzahl der wahrnehmbaren Fixsterne 64 Millionen betragen. Mit einem recht gesunden Auge sieht man etwa 7000 am reinen unbewölkten Abendhimmel. Fixsterne sind bekanntlich Sonnen in ähnlicher Größe wie unsere Sonne, und sie haben alle um sich eine ihnen zugehörige Familie von Planeten und Monden, die unseren Augen und Fernrohren wegen der großen Entfernung nicht sichtbar sind.

Das Licht durcheilt in einer Sekunde 300.000 Kilometer oder 41.000 Meilen, in einem Jahr 10 Billionen Kilometer oder 11/3 Billionen Meilen. Diese Strecke, die ein Lichtstrahl in einem Jahr durcheilt, nennt man ein Lichtjahr. Der nächste von uns entfernte Fixstern im Sternbilde des Zentauren, als "A-Centauri" bezeichnet, ist annähernd 4 Lichtjahre, also 40 Billionen Kilometer oder 51/3 Billionen Meilen von uns entfernt. Unsere Sonne ist bekanntlich von der Erde einfache 20 Millionen Meilen oder 150 Millionen Kilometer entfernt.

Eine Veränderung am nächsten Fixsterne können wir also erst in 4 Jahren wahrnehmen, da erst dann das Licht hierher geeilt ist. Die fernen Fixsterne sind viele Tausende Lichtjahre von uns entfernt. Von etwa 30 Fixsternen sind die Entfernungen bisher genau berechnet worden. Der Sirius ist 8, die Wega 20 Lichtjahre von der Erde entfernt. Die Größe und Entfernungen der Fixsterne berechnet man mittels der Parallaxe, das ist ein sehr kleiner astronomischer Winkel.

Den Sternenhimmel teilt man, so wie er auf uns wirkt, in drei große Teile ein und zwar in den nördlichen Himmel, in den südlichen Himmel und den dazwischen liegenden Tierkreisgürtel. Der Tierkreisgürtel ist 40° breit. Er liegt 20° über und 20° unter dem Horizonte.

Die Sternbilder des Tierkreises heißen: 1. Widder, 2. Stier, 3. Zwillinge, 4. Krebs, 5. Löwe, 6. Jungfrau, 7. Waage,  8. Skorpion, 9. Schütze, 10. Steinbock, 11. Wassermann, 12. Fische. Die Sonne durchwandert in jedem Jahr den ganzen Tierkreis.

Es sind 12 Abteilungen des Ekliptikkreises zu je 30° zu unterscheiden, worin je ein Tierzeichen steht. Vom Frühlingspunktebeginnend, ist das nächste Sternbild "der Widder", 30° weiter das des Stiers usw. Vor zirka 2000 Jahren ging die Sonne im Frühlingspunkte genau im Sternbilde des Widders auf, heute geschieht das einen Monat früher, daher tritt die Sonne einen Monat später in das Sternbild des Widders, da der Frühlingspunkt des Sternhimmels, wie schon erwähnt ist, sich allmählich nach Westen vorschiebt, der Frühlingspunkt des Horizontes und des Sonnenaufgangs sich aber gleichbleibt. Man lässt diese alte bewährte Einteilung bestehen und macht im Kalender das Widderzeichen bei Frühlingsanfang, obwohl sich das Widdersternbild mit dem Widderzeichen zeitlich und räumlich nicht deckt.

Der Tierkreis bildet gewissermaßen die große astronomische Weltenuhr, an der sich schon die Seefahrer des Altertums zurechtzufinden suchten. In alten Zeiten, als man noch keine Kalender und keine Uhren kannte, richtete sich jeder Gebildete nach dieser Himmelsuhr.

Die Namen dieser Zeichen sind religiöse Symbole aus uralter Zeit. Besonders in Persien, Ägypten und Griechenland sind die ersten wertvollsten Forschungen über die Sternbilder des Tierkreises entstanden.

Die ägyptischen Pyramiden und Obelisken sind heute noch religiös-astronomische Wahrzeichen, an denen man sich am Sternenhimmel zurechtfand. Aber man hat auch bei den alten Kelten in England und Nordwestfrankreich einen ähnlichen Gotteskult in den Resten von Steintempeln entdeckt.

Man kennt außer diesen 12 Sternbildern des Tierkreises noch 21 Sternbilder des nördlichen Sternhimmels, diese sind: 1. der Große Bär, 2. der kleine Bär, 3. der Drache, 4. Cepheus, 5. Kassiopeja, 6. Andromeda, 7. Perseus, 8. Pegasus, 9. das kleine Pferd, 10. das nördliche Dreieck, 11. der Fuhrmann, 12. der Bootes oder Bärenhüter, 13. die nördliche Krone, 14. der Schlangenhalter (Orphiuchus), 15. die Schlange, 16. der Herkules, 17. der Adler, 18. der Pfeil, 19. die Leyer, 20. der Schwan, 21. der Delphin.

Der südliche Sternhimmel ist noch wenig erforscht. Die verschiedenen Sterne haben verschiedenartiges Licht, sehr weiß leuchtend sind: Wega, Spica, Sirius; gelb: Kapella, Altair, Prokyon; rötlich: Arktur, Antorus, Betageuze.



Levitating Stone
(Hinzugefügt)
Jedem zum Erfolg in praktischer Menschenkenntnis zu verhelfen, dazu soll dieses Lehrwerk besondere Dienste erweisen.



Erstellt 1994. Update 26. März 2007.
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung
Hauptwerk. 2. Auflage. 1929. Hrsg. Amandus Kupfer

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben.
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