Menschenkenntnis Lehrbrief II. - Part 11
 
Hauptwerk 1904-06. Carl Huter
Bearbeitung: Medical-Manager Wolfgang Timm

FORTSETZUNG

Dieses Naturgesetz scheint ein wichtiges Schutzgesetz für die ungestörte Entwicklung jeglicher Form zu sein, wie wir  später sehen werden.

Die magnetischen Kraftlinien können auch innerhalb des Magneteisens liegen, ohne eine das Magneteisen umschließende Kurve zu bilden. Auch dieses ist eigenartig.

Die magnetische Meridiane der Erdoberfläche und die genaue Lage der magnetischen Pole hat man gefunden. Im Jahre 1840 lag der magnetische Südpol in 70 °5 ´ nördlicher Breite und 79 °4 ´ westlich, der magnetische Nordpol in 60 ° südlicher Breite 164 °6 ´ östlich, L. von FERRO.

Carl Friedrich Gauß

Johann Carl Friedrich Gauß (1777-1885)
(Bild Mitte: Gauß-Kurve. Bild rechts: Ausschnitt aus 10 DM-Schein. Hinzugefügt)

Johann Carl Friedrich Gauß (* 30. April 1777 in Braunschweig, † 23. Februar 1855 in Göttingen), war ein deutscher Mathematiker, Astronom, Geodät und Physiker mit einem breit gefächerten Feld an Interessen. Er wird als einer der wichtigsten Mathematiker aller Zeiten betrachtet (und als Fürst der Mathematik oder princeps mathematicorum bezeichnet).
Gauß war Sohn einfacher Leute.
Mit 9 Jahren hatte Gauß in der Schule die Zahlen 1 bis 100 zu summieren. Er hatte die Aufgabe aber nach kurzer Zeit gelöst, indem er 50 Paare der Summe 101 bildete (1 + 100, 2 + 99, ..., 50 + 51) und 5050 als Ergebnis erhielt.
Mit 19 Jahren konstruierte er das regelmäßige Siebzehneck nur mit Zirkel und Lineal und lieferte damit die erste nennenswerte Ergänzung euklidischer Konstruktionen seit 2000 Jahren. Dieser Erfolg gab den Ausschlag für den Beginn seines Mathematikstudiums. 1807 wurde er Professor und Direktor der Sternwarte Göttingen. Hier blieb er bis an sein Lebensende.
Gauß erfasste früh die Notwendigkeit, komplexe Zahlen einzuführen, u.a. in seinem strengeren Beweis, dass jede algebraische Gleichung n-ten Grades genau n reelle oder komplexe Wurzeln besitzt. Grundlegend für die weitere Entwicklung der Zahlentheorie, zu der einer seiner Hauptbeiträge der Beweis des quadratische Reziprozitätsgesetzes war, wurde sein erstes bedeutendes Werk, die Disquisitiones arithmeticae. Im ersten Kapitel dieses Werkes führte Gauß den Begriff der Kongruenz ein.
Gauß fand neue Methoden zur Berechnung der Bahnen von Himmelskörpern (u.a. die Methode der kleinsten Quadrate), die zur Wiederentdeckung des Planetoiden Ceres (1801 durch Giuseppe Piazzi gefunden, aber wieder verloren) führten: Heinrich Olbers konnte Ceres nach den Berechnungen von Gauß wieder aufspüren. Damit wurde Gauß weltbekannt. Gauß legte seine neuartigen Rechenverfahren in dem Werk Theorie der Bewegung der Himmelskörper 1809 nieder.
Seit 1820 war Gauß mit Vermessung des Königreiches Hannover beauftragt. Er nutzte die Aufgabe, um Arbeiten über die Theorie der Flächen und der Abbildungen durchzuführen. Nebenbei ersann Gauß auch das Heliotrop, das als Meßinstrument mit Sonnenspiegeln ausgestattet wurde. Im Zuge seiner Vermessungsaufgaben befasste sich Gauß schon früh mit der nichteuklidischen Geometrie, unterließ aus Furcht vor dem Unverständnis der Zeitgenossen jedoch eine Veröffentlichung seiner Gedanken.
Zusammen mit Wilhelm Eduard Weber arbeitete er in 30er Jahren des 19. Jahrhunderts auf dem Gebiet des Magnetismus. Gauß erfand das Magnetometer. Auch führte er gemeinsam mit Weber die erste elektromagnetische Telegrafenverbindung zwischen dem physikalischen Kabinett und der Sternwarte. Damit konnten Nachrichten statt wie bisher in einer Viertelstunde sofort übermittelt werden.
Gauß auf dem Zehnmarkschein
Sein Porträt zierte von 1989 bis zum Jahresende 2001 die Deutsche Mark-Banknote mit einem Wert von zehn Mark.
Nach Gauß wurden die Gaußsche Glockenkurve und das Gaußsche Eliminationsverfahren benannt, teilweise nach seinen Ideen das Gauß-Krüger-Koordinatensystem.
Werke
    •	1799: Doktorarbeit über den Fundamentalsatz der Algebra
    •	1801: Disquisitiones Arithmeticae
    •	1809: Theoria Motus Corporum Coelestium in sectionibus conicis solem ambientium (Theorie der Bewegung der Himmelskörper)
    •	1827: Disquisitiones generales circa superficies curvas (Allgemeine Untersuchung über krumme Flächen)
    •	1843/44: Untersuchungen über Gegenstände der Höheren Geodäsie, Teil 1
    •	1846/47: Untersuchungen über Gegenstände der Höheren Geodäsie, Teil 2
Weblinks
	•	http://www.math.uni-hamburg.de/math/ign/gauss/gaussbio.html
	•	http://www.hann-muenden.net/spontan/gaussbio.htm
	•	http://www.geocities.com/RainForest/Vines/2977/gauss/deutsch/
	•	http://www.thg.aa.bw.schule.de/Notizbuch/komplex/gauss.htm
	•	http://gdz.sub.uni-goettingen.de/de/index.html\n
Zitate von Gauß:
    •	"Ich konnte rechnen, bevor ich sprechen konnte".
    •	„Die Königin der Wissenschaften ist die Mathematik, und die Königin der Mathematik ist die Arithmetik. Auch wenn sie oft nur als Hilfswissenschaft der Astronomie oder anderer Naturwissenschaften benutzt wird, so gebührt ihr doch unbestritten der erste Platz.“ (Quelle: Wikipedia. Text hinzugefügt)

Der deutsche Astronom GAUSS hat sehr wertvolle Forschungen und Entdeckungen bezüglich des Magneten und seiner Kräfte, als auch bezüglich des Erdmagnetismus gemacht. Man hat später festgestellt, daß Störungen in  den erdmagnetischen Strömungen alljährlich auftreten, und ferner hat man gefunden, daß die Intensität der magne-tischen Kraftlinien an zwei Punkten der Erdhalbkugeln am stärksten ist.  Diese Punkte liegen aber nicht am geographischen und nicht am magnetischen Äquator, auch nicht an den geographischen und magnetischen Polen. Die  unregelmäßigen Störungen hängen mit den Polarlichtern und mit Vorgängen auf der Sonne zusammen, z.B. mit geringer oder starker Bildung von Sonnenflecken. Man sieht hieran, daß ein offenbarer Zusammenhang zwischen Licht und Magnetismus besteht.

Auffallend ist die Erscheinung beim Magneteisen, daß, je härter es ist, es um so mehr das Bestreben hat, seinen magnetischen Zustand zu  behalten.  Man nennt diese Erscheinung die magnetische Hysteresis. 

In sehr starken magnetischen Feldern (H = 10.000 und mehr) hat es sich gezeigt, daß auch Platin, Mangan, Chrom und besonders Sauerstoff magnetisch  sind.

Da nun Sauerstoff, Eisen und Mangan im tierischen, speziell im menschlichen Körper von allen Stoffen wohl die Hauptträger der Lebenskraft sind, was dadurch erwiesen ist, daß die stärksten Gifte, welche unmittelbar den Tod nach  sich  ziehen, für den Menschen die sind, welche Eisen oder Sauerstoff oder beides im  Körper  chemisch  zersetzen,  z.B.  Blausäure  (Zyankali)  und Kohlenoxyd,  sowie  manche  Selbstgifte,  die  bei  epidemischen Krankheiten  auftreten,  z.B.  bei  Cholera  und  Pest, so folgt hieraus, daß der tierische Magnetismus der Träger des Lebens in erster Linie ist, und daß der Lebensmagnetismus somit keine Fabel ist, sondern auf Grund dieser chemischen und physi-kalischen unerschütterlich feststehenden Tatsachen über Magnetismus existiert. Ärzte, die solches leugnen, wie das leider am  Ende des 19. und am  Anfang  des  20. Jahrhunderts noch  vielfach  vorgekommen  ist,  stellen sich über ihre chemischen  und  physikalischen  Kenntnisse  ein  solch  klägliches Zeugnis aus, daß sie sich in den  Augen jedes  Gebildeten  unmöglich gemacht haben.

Der Einwand, daß magnetisch erst das wird, was mit dem Magneteisen bestrichen wurde, fällt fort, da, wie schon  erwähnt, die Physik und Chemie längst nachgewiesen haben, daß viele Elemente und die meisten chemischen Verbindungen schon vorher  magnetisch waren, bevor sie mit dem Magneteisen in Berührung kamen. Es wird nur die Polarität oder Stellungnahme durch das Bestreichen  mit dem Magneteisen nach außen hin gewendet.

Das Magneteisen reizt sozusagen den innewohnenden Atom-Magnetismus, welcher in den  Molekularmagnetismus teils übergeht, aus sich heraus und zwingt ihn zur Richtstellung.

Stäbe von Schmiedeeisen, Stahl, Gußeisen, Nickel,  Kobalt stellen sich  im  homogenen  magnetischen  Felde,  also  da, wo alle Kraftströmungen gleichmäßig verteilt sind, so, daß sie sich parallel in die Längsrichtung der Kraftlinien  drehen, also die axiale Stellung einnehmen. Auch Sauerstoff verhält sich ebenfalls so.

Diese Körper werden daher als magnetische oder paramagnetische bezeichnet. Die meisten Elemente und auch verbundenen Substanzen zeigen in einem Magnetfelde das entgegengesetzte Verhalten. Dazu gehören z.B.  Blei,  Silber, Kupfer,  Zink,  Zinn,  Quecksilber,  Antimon, Gold, Wismut, Alkohol, eisenfreies Glas, Wasser,  Äther und alle  Gase außer Sauerstoff, ferner verschiedene  Verbindungen  magnetischer Körper,  wie  z.B.  Chromsäure,  Eisenzyankali  usw.  Diese Substanzen werden diamagnetische Körper genannt. Ein paramagnetischer Körper nimmt also stets  Längs-  oder Achsenrichtung an, ein diamagnetischer Körper  nimmt dagegen stets die Querstellung zur Achsenrichtung an. Alle diamagnetischen Körper  werden von einem Magnetpol abgestoßen. Stäbchen von Wismut stellen sich zwischen  zwei entgegengesetzten magnetischen Polen rechtwinklig zur Verbindungslinie, man nennt dieses auch die äquatoriale  Stellung.  Wird der Wismutstab in axiale oder Längsstellung gebracht, so zeigt er die entgegengesetzte  Erscheinung, die ein  Eisenstab zeigt,  und die  gleiche  Erscheinung, die  der  Magnet äußert, nämlich: 

Am Nordpol  des Magneten  entsteht  ein  Nordpol  beim  Wismut und beim Südpol des Magneten entsteht ein Südpol  beim  Wismut.  In der  Querstellung  liegt  die  größte  Spannung,  also  die  positive,  an dem  Ende,  das  nach  außen  zeigt;  an  dem  Ende,  das  mit  dem Magnetstab  in  Berührung  kommt,  befindet  sich  beim  Wismutstab. 

Diamagnetische Flüssigkeiten in einem flachen, runden Glase, das man auf 2 Polenden eines Magneten stellt,  werden von den Polenden hinweggedrängt, magnetische werden angezogen und bilden einen  Berg  auf  den  Polenden.  

Diamagnetische  Elemente  werden zwischen zwei ungleichen Magnetpolen in  Äquatorstellung gestreckt, gedehnt, also in Querstellung langgezogen.

Eigenartig ist es nun, daß sich schwächer magnetische Flüssigkeiten in starken magnetischen genau so verhalten, wie diamagnetische Körper.

Auch diese Tatsache ist später für die Erklärung der Formbildung im organischen Leben von größter Bedeutung.

Es ist erwiesen, daß eine mit ein Prozent Eisenchloridlösung gefüllte Glasröhre ein Luftlängsrichtungs-, in 15 prozentiger  Lösung ein Querrichtungsverhalten einnimmt.

Selbstverständlich ist die paramagnetische Kraft stärker als die diamagnetische. Eigenartig ist  das  Verhalten  magnetisch indifferenter  Stoffe.  Der  Stickstoff  z.B.  verhält  sich  magnetisch vollständig  indifferent.  Auch  eine  Anzahl  anderer  Stoffe  sind indifferent.

Alle Körper verhalten sich den magnetischen Kraftwirkungen gegenüber durchlässig.  Undurchlässige  sind bisher trotz aller Versuche nicht gefunden worden.

Die paramagnetischen Substanzen verwandeln sich bei hohen Temperaturen in diamagnetische.  Bei Eisen z.B. tritt dieses  bei  Rotglut  (800°  C)  ein.  Beim Abkühlen werden jedoch solche Substanzen wieder  paramagnetisch. Die Wandlung geschieht bei derselben Temperaturgrenze, in der das Eisen diamagnetisch wurde; sobald diese bei der rückbildenden  Wärme überschritten wird, tritt wieder Paramagnetismus auf. Eine Abweichung hiervon zeigt eine Legierung mit 25%  Nickel über 75% Eisen. Dieses mit Nickel überzogene Eisen wird bei 600° diamagnetisch, wird aber erst wieder  paramagnetisch nach  Abkühlung  unter  dem Wassergefrierpunkt,  also  unter  0°.  Sehr  wahrscheinlich  ist es nach allen Erfahrungen der Physik und Chemie, daß alle Körper bei entsprechend niederer Temperatur magnetisch werden.

Hieraus folgt, daß mit dem Eintritt der Erstarrung und Kristallisation auch durchweg der Magnetismus auftritt, und daraus folgt weiter, daß alle Kristallformen auf magnetische Spannkräfte zurückzuführen sind. Alles Festgeformte formte der Magnetismus.
           
Tafel VII

Tafel VII zeigt bei einem Hufeisenmagneten  mit Anker eigenartige, von Fig. V abweichende Kraftlinien, indem  zwei  Felder  derselben  gebildet  werden.  Ein Magnetstab mit zwei positiven Nordpolen  gedacht,  siehe Fig. VIII  derselben Tafel, würde den Stab in zwei Körper teilen, so, wie die punktierten Linien andeuten. Fig. IX, wo im Gegensatz hierzu zwei Südpole bei einem sonst gleichen Stab dargestellt sind, würden endlich die um, in und neben  sich abgebildeten runden und ellipsenförmigen Körper entwickeln.

Tafel VII  Fig. IX

Ich komme nun zur Elektrizität, jener großen Naturkraft, der wir in den letzten Jahren so sehr viel Fortschritte in der  Technik verdanken.


1.  Reibungselektrizität

Wenn der Magnetismus beständig Anziehungskraft äußert,so tritt diese Erscheinung bei der Reibungs-elektrizität erst nach Reibung zweier Körper auf. Glas, Bernstein, Siegellack, Schwefel, Harz, Hartgummi, Seide  oder  Wolle äußern  nach  energischer Reibung  Anziehungskraft  auf  Korkfasern, Papierstreifen und besonders  auf Hollundermark. Der  englische  Arzt  GILBERT nannte im  Jahre  1600  diese  Eigenschaften  nach  dem griechischen Worte Elektron (zu deutsch Bernstein) Elektrizität. Die elektrische Anziehung ist wie beim Magnetismus eine gegenseitige, d.h. ebenso stark wie der elektrische Körper den unelektrischen anzieht, zieht der unelektrische den elektrischen an. Ein geriebener Glas-  oder Hartgummistab,  der in einen Doppelhaken an doppelten  Fäden aufgehängt ist,  bewegt sich aus dem Gleichgewicht, sobald man die Hand in die Nähe bringt.

Zwei griechische Glas- oder Harzstangen stoßen sich gegenseitig ab, hingegen zieht eine geriebene Glasstange eine ungeriebene Harzstange an.  Durch  diese  Tatsache  hat  man  die positive (+E) und negative (-E)  festgestellt. 

Gleich große Mengen von positiver (+E) und negativer (-E) Elektrizität neutralisieren sich oder heben sich gegenseitig auf.

Bei jeder Reibung entstehen stets zwei Elektrizitäten in gleicher Menge. Wie wir schon früher bei den reinen  Elementen gesehen haben, gibt es eine Spannungsreihe in der chemischen Elektrizität,  genau  so  ist  es  auch  bei  der  Reibungselektrizität.  Eine allgemein  bekannte  Spannungsreihe  ist:  1. Pelzwerk,  2. glattes Glas,  3. Wolle,  4. Papier,  5. Seide,  6. mattes Glas,  7. Kautschuk,  8. Harz,  9. Bernstein,  10. Schwefel,  11. Metalle, 12.  Schießbaumwolle.

Werden diese Stoffe von links nach rechts  nebeneinandergelegt und man reibt 1 mit 2,  also  Pelz mit  Glas, so wird  Pelz positiv,  Glas negativ elektrisch, wird jedoch 2 mit 3, also Glas mit Wolle gerieben, so macht man Wolle negativ, Glas positiv elektrisch usw. Je weiter zwei Körper voneinander in der Spannungsreihe liegen, desto stärkere Elektrizität wird erzeugt.  Z.B. ist die erzeugte Elektrizität zwischen Pelz und Schießbaumwolle am  stärksten, zwischen je zwei beieinander liegenden Stoffen, ob links  oder  rechts aus  der  Reihe  genommen,  am  schwächsten.  Wird die Oberfläche geändert, so ändert sich der  elektrische Charakter,  wie  beim  glatten und matten  Glas schon  angegeben  ist. Ein glattes  Stück  Glas,  einige Sekunden  dem  Feuer  ausgesetzt,  zeigt,  mit  Wolle  gerieben,  nicht mehr  die frühere  positive  Elektrizität,  sondern  äußert  nun  negative zur  Wolle,  es  ist  sozusagen  in  der  Spannungsreihe  einen heruntergekommen.

Reibungen zwischen starren  und flüssigen Körpern wecken elektrische Kräfte. Ein Glasstab, in Quecksilber  getaucht, wird  positiv,  das  Quecksilber  negativ  elektrisch.  Die  Reibung  der Wassertropfen  an starren  Körpern  macht  die Wassertropfen  positiv, die starren Körper negativ elektrisch.

Fraglos spielt nach diesen Tatsachen die Adhäsion oder Oberflächenspannung der Körper eine sehr große Rolle. 

Körper, welche die Elektrizität gemachter Körper nur sehr langsam aufnehmen und in denen die Elektrizität  nur  sehr  langsam ihren Ort verlassen kann,  heißen  Isolatoren  oder  dielektrische Körper. Hierzu  gehören  alle  die Substanzen, welche selber durch Reibung leicht elektrisch werden,  z.B.  Glas,  Haare,  Federn, Schwefel, Hartgummi, Harz, Seide, Öl, Petroleum, Luft, ferner alle Gase und Dämpfe in niederer Temperatur bei höherem Drucke, z.B. feuchtkalte Luft. Diesen Nichtleitern stehen die Leiter oder Konduktoren  gegenüber,  z.B.  Metalle, geglühte Kohle, Graphit, feuchte Pflanzen, Wasser und alle wässerigen Lösungen, die feuchte  Erde, auch der menschliche Körper. 

Im trockenen Zustande sind die Pflanzen jedoch Isolatoren, z.B. Stroh, Heu usw., sie nehmen die Elektrizität  nicht gern auf und leiten sie nicht gut. Daher sind Häuser mit Strohdächern besser gegen Blitz geschützt als Häuser mit  Ziegelsteindächern, am stärksten ziehen Wasser, Metalle und grüne Bäume den Blitz an. Glas wird jedoch durch feuchten Beschlag leicht leitend.

Ein Stück Metall wird, durch Pelz gerieben, elektrisch, es wird nicht elektrisch, hält man es mit der Hand, denn dann wird  die Elektrizität durch den Körper in den Erdboden geleitet.

Auf die Elektrizität trifft das Gesetz zu: Eine zwischen zwei Punkten wirkende Kraft ist dem Produkt aus den Mengen direkt, aus dem Quadrate ihrer Entfernung umgekehrt proportional und fällt der Richtung nach in die gerade Verbindungslinie der beiden Kraftpunkte.

Wenn man einen unelektrischen Körper nahe an einen elektrischen bringt, so wird der unelektrische Körper an dem Berührungsende entgegengesetzt elektrisch, als die Elektrizität des elektrischen Körpers ist. Dahingegen bildet sich an dem abgewandten Teile des unelektrischen Körpers gleichnamige Elektrizität.

Dieses  Gesetz,  das  wir  bei  der  Elektrizität  wieder  antreffen, hatten wir beim Magnetismus  schon  gefunden. Der  positive  Nordpol des  diamagnetischen  Wismutstabes  befindet  sich  am  abgewandten Ende  desselben.  Siehe  Tafel  VII,  Fig.IIIb 

Tafel VII  Fig. IIIa u. Fig. IIIb

Entfernt man den unelektrischen Körper von dem elektrischen, so geht die Elektrizität alle in den elektrischen zurück, der ursprünglich unelektrische Körper wird wieder unelektrisch. Die Trennung der Elektrizitäten in einem Leiter durch  Annäherung eines elektrischen  Körpers wird  Influenz  oder  elektropathische Induktion genannt.

Die  angezogene ungleichnamige Elektrizität  heißt Influenzelektrizität  erster  Art, die abgestoßene  gleichnamige Influenz zweiter Art.  Ähnlich  wie  bei dem Magnetismus gibt es bei der Elektrizität  zwischen dem negativen und dem positiven Pol eine neutrale  Zone.  Die Influenzelektrizität erster Art wird von der influenzierenden Elektrizität festgehalten oder gebunden.  Die Elektrizität zweiter Art läßt sich ableiten  und  kann frei werden,  ist aber auch frei beweglich in Verbindung mit  E I.  Durch Influenz erklärt sich die Anziehung unelektrischer Körper.

In einem Leiter befindet sich im Zustande des Gleichgewichts alle Elektrizität an der Oberfläche, im Innern ist keine. In einer isolierten, leitenden, hohlen Metallkugel befindet sich im Innern ebenfalls keine Elektrizität, dahingegen, vorausgesetzt daß keine Influenz auf diese Kugel ausgeübt wird, ist die Elektrizität gleichmäßig auf der äußeren Oberfläche verteilt.  Siehe Tafel  VIII, 2, 3 

Tafel VIII

Wenn ein Körper aber nicht kugelrund ist, sondern ungleichmäßige Erhöhungen und Vertiefungen auf seiner Oberfläche zeigt, dann häuft sich die Elektrizität an den stärker gekrümmten Stellen stärker an,  als  an  den  schwächer  gekrümmten.  Spitzen  und harte  scharfe  Kanten  strahlen  die Elektrizität  in  die  Umgebung  aus. Ein mit Elektrizität erfüllter Körper, an dem ein Draht befestigt ist, der bis zur Erde reicht, leitet die Elektrizität in die Erde ab. 

Jede Elektrizität übt eine Spannung aus, diese Spannung ist proportional der Ladung mit Elektrizitätsmengen.  Zwei Konduktoren mit verschiedenen Mengen positiver Elektrizität wirken aufeinander so lange ausgleichend, bis ein  Gleichgewicht zwischen beiden hergestellt ist.  Es  strömt  von  dem  Konduktor  mit mehr  Elektrizität  so  lange  positive  Elektrizität  zu  dem  schwächer geladenen Konduktor über, bis beide gleiche Mengen, gleiche Ladung, gleiche  Spannung  haben.  Genau  so ist es  auch  umgekehrt  zwischen zwei Konduktoren mit negativer Elektrizität.

Ist der Spannungsunterschied zwischen zwei Körpern sehr groß, so kann derselbe auf weite Entfernungen hin  einen Ausgleich selbst durch die Luft hindurchbewirken (Blitz, Donner, Funkentelegraphie). Durch Funken und stärkere  Lichterscheinungen (Wetterleuchten) kommen die nach Ausgleich strebenden Entladungen oft plötzlich. Hierbei ist interessant, daß die Elektrizität auf kurzem Wege zu ihrem Ziele eine gerade Linie durchläuft, auf längerem eine wellenartig gekrümmte, auf noch längerem entfliehen dem Wellenstrahl feine Verästelungen, wie an den Figuren 1, 2, 3 Tafel VIII zu ersehen ist. Auf Grund dieser Tatsachen hat man Reibungs- und Influenzelektrisiermaschinen erfunden. Mittels Kondensatoren sammelt man größere Elektrizitätsmengen an.

Ähnlich  wie  beim  Magnetismus  wird  bei  der  Elektrizität  nach dem gleichen Gesetz eine Maßeinheit angenommen.

So wie beim Magnetismus magnetische, so hat man bei elektrischen Körpern elektrische Felder, welche die  elektrischen Körper  umgeben.  Alle Oberflächen geladener Leiter sind Niveauflächen konstanter Spannung, auf  denen die Kraftlinien senkrecht stehen. Im elektrischen Felde gibt es auch einen ähnlichen Polarisations- oder Zwangszustand, wie beim magnetischen. Die elektrischen Kraftlinien suchen sich in ihrer Längsrichtung zu verkürzen, in der Querrichtung findet zwischen ihnen eine Abstoßung statt.  Siehe  Tafel  VIII.

Alle Kraftlinien beginnen an der Oberfläche  von positiv  elektrischen  und  endigen  an  der  Oberfläche  von  negativ elektrischen  Leitern. Einige auffallende Unterschiede zwischen Magnetismus und Elektrizität sind: 1. magnetische Kraftlinien haben stets geschlossene Linien,  siehe  Tafel VIII  Fig. 12, elektrische hingegen zeigen niemals geschlossene auf gleicher Tafel dargestellt ist.

Fig. 11                    12                                            13

2. Für magnetische Kraftlinien sind alle erdenklichen Körper mehr oder weniger durchlässig, die elektrischen Kraftlinien gehen durch viele Körper nicht hindurch,  z.B. die elektrischen Leiter gestatten keinen Durchgang  elektrischer Kraftlinien.  Nach FARADAY ist die Ursache elektrostatischer Wirkungen, ähnlich wie beim Magnetismus, auf einen Zwangszustand des Äthers zurückzuführen.

Außer der Reibungs- und Influenzelektrizität gibt es noch die chemische Berührungslekektrizität, den Galvanismus, welche wir schon in den vorhergehenden Abschnitten kennen lernten.

GALVANI, Professor der Medizin in Bologna, entdeckte 1789 die Berührungselektrizität, ALEXANDER VOLTA,  Professor der Physik in Pavia, stellte weitere Forschungen an, beide Forscher suchten zugleich die  tierische  Elektrizität nachzuweisen. ALEXANDER VON HUMBOLDT und besonders dem ehemaligen bedeutenden  Physiologen an der Berliner Universität, Professor Du BOIS-REYMOND, gelang der bestimmte Nachweis der Muskel-und  Nervenelektrizität bei Menschen und Tieren. Daß es elektrische Fische gibt, welche ein eigenes Organ zur Entwicklung von Elektrizität  besitzen,  womit sie ihre Beute zu betäuben suchen, dürfte wohl allgemein bekannt  sein. Wenn zwei Drähte parallel liegen und man durch beide elektrischen Strom von gleicher Richtung leitet, so ziehen sich beide Drähte an; sind aber die beiden Ströme entgegengesetzt gerichtet, so stoßen sie sich ab. Wenn durch zwei sich parallel liegende Körper ungleichnamige Elektrizitäten geleitet werden, so ziehen sie Tafel  VIII, werden hingegen gleichnamige Elektrizitäten hindurchgeleitet, so stoßen sie sich ab. Fig. 6 Tafel VIII.

Wenn die Leiter nicht einander parallel liegen, sondern sich kreuzen, so richten sie sich parallel oder doch so, daß die Ströme in ihnen gleiche Richtung erhalten. Die Teile der Leitungen, in denen die Ströme  beide  nach  dem  Kreuzungspunkte  hinlaufen,  oder  in  denen sie von ihnen weglaufen, ziehen sich an, die Teile, in denen ein Strom hin-,  der andere wegläuft, stoßen sich ab. Die Stärke der Kraftwirkung ist proportional aus dem Produkt der beiden Stromstärken und hängt von der Gestalt und gegenseitigen Lage der Leiter ab.  Diese  Gesetzte  sind  von  AMPÉRE  1820 entdeckt  worden.  Diese  Vorgänge  zwischen  stromführenden  Leitern werden  elektrodynamische  Wirkungen  genannt.  Auf Grund dieses elektrischen  Kraftgesetzes  wird  die  elektrodynamische  Rotation erzeugt.


Höchst interessant ist die Wechselwirkung zwischen Elektrizität und Magnetismus.

Wenn man einen geradlinigen Leiter,  durch welchen ein Strom geht, in die gleiche Längsrichtung der Magnetnadel bringt, so wird der Nordpol  der  Magnetnadel  rechtwinklig  zu  dem  elektrischen Stromleiter  abgelenkt.  Diese  Entdeckung hat 1820 OERSTED gemacht. Es lassen sich Körper, um die elektrische Ströme  geleitet sind, in Magneten verwandeln,  solche  Magnete heißen Elektromagnete.

Induktionsströme  entstehen dadurch, wenn in einem primären Leiter ein Strom geschlossen oder verstärkt wird, dann entsteht in dem gleichlaufenden parallelen Nebenleiter ein Induktionsstrom von entgegengesetzter  Richtung.  Wird aber im primären Leiter der Strom geöffnet oder seine Stärke vermindert, so entsteht in dem parallelen sekundären Leiter ein gleichlaufender Strom.  Wird der primäre Leiter mit  konstantem Strom dem sekundären parallel genähert, so tritt im letzteren ein entgegengesetzter, wird er parallel  entfernt, ein gleicher Strom auf. War  die Lage des sekundären Leiters dem primären nicht  parallel, so  entsteht  bei  der  Parallelrichtung  ein  entgegengesetzter,  beim Herausdrehen  aus  der  parallelen  Lage  ein  gleichgerichteter  Strom.

Hieran ersieht man, wie nicht nur der Magnetismus Form-und Richtkraft hat, sondern auch die Elektrizität. Beide Kräfte sind formgebende Kräfte.

Die  Induktionsströme hat FARADAY  1831  entdeckt.

Wenn  ein  elektrischer  Stromleiter  in  die  Kraftlinien  eines magnetischen  Feldes  gebracht  wird, so daß die Kraftlinien  Teile  des Leiters quer schneiden, so entstehen stets Induktionsströme.

LENZ entdeckte 1834, daß  der  erzeugte  Induktionsstrom  stets so zu fließen sucht, daß er den Vorgang, durch  welchen er erzeugt wird, zu verhindern sucht; er zeigt gewissermaßen das verneinende Widerstandsprinzip.  Folglich  ist  ein  besonderer  Aufwand  von Energie erforderlich, um Induktionsströme zu erzeugen.

Zwischen elektromotorischer Kraft und ihrem Widerstande besteht ein proportionales Verhältnis, so daß sich gleiche magnetische zu gleicher elektrischer Kraft aufheben.  Es  führt  hier  die  elektromagnetische  Forschung  auf dasselbe  Gesetz,  was  wir  beim  Licht gefunden  haben,  wo  der Lichtstrahl  durch  Sinuswellen  ein  wunderbares  Ebenmaß zwischen Ruhe und Bewegung verrät.

      Fig. 15     14    16                            17

Wenn  ein  elektrischer  Leiter  aus  einer  Anzahl  paralleler Windungen  besteht,  so  ruft  das  Entstehen  des  Stromes  in  den Windungen  in  den  benachbarten  Windungen  entgegengesetzte Induktionsströme  hervor.  Siehe  Fig. 17 Tafel  VIII.  Daher wächst in einem solchen Leiter der Strom nur langsam an. Umgekehrt ruft das Stromunterbrechen,  oder das Aufhören, oder das Verschwinden des magnetischen Feldes gleichgerichtete Induktionsströme hervor. Dadurch  nimmt  die  Stromstärke  nur allmählich  ab. Dieses  benennt  man Selbstinduktion des Leiters.

Noch wunderbare Vorgänge als die Wechselwirkung zwischen Magnetismus und Elektrizität sind die Wechsel-wirkungen zwischen Elektrizität, Magnetismus und Licht. Die Geißlerschen Röhren mit stark verdünnten Gasen, durch welche ein Eröffnungsstrom geleitet wird, zeigen wundervolle Lichterscheinungen, farbiges Leuchten ganz  nach dem  Charakter  des  Gases;  Luft  erscheint  rötlich  usw.,  dabei  ist  die Gesamttemperatur des leuchtenden Gases nach den Messungen von E. WIEDEMANN und HASSELBERG in weiten Röhren oft unter 100° Celsius. Gegen einen Magneten verhält sich das durch die Röhre von Pol zu Pol hindurchgehende Lichtband wie ein biegsamer beweglicher Leiter, es wird also abgelenkt oder rotiert bei geeigneter Vorrichtung um den Magneten.

Das von der Entladung ausgesandte Licht wirkt sehr Phosphoreszenz und Fluoroeszenz erregend.  Hierdurch lassen sich mit Hilfe fluoreszierender Flüssigkeit oder Gläser wundervolle farbige Lichteffekte hervorzaubern. Wird die  Lichterscheinung schwächer, so zeigt  sich schließlich eine nebelartige schwachgraue Lichterscheinung, die in Form von geradlinigen Strahlen vom negativen Pol (von der Kathode) ausgeht. Diese Strahlen werden daher Kathoden-strahlen  genannt.

Zwei gleichgerichtete nebeneinanderlaufende Strahlenbündel stoßen sich ab. Bringt man eine Münze vor den negativen Pol, so ist in dem Floureszenzlicht der Glaswand die Prägung deutlich zu erkennen. Eine hohle Kugelschale als negativer Pol konzentriert die Strahlen in einem Punkt, welcher jenseits des Mittelpunktes der Strahlen liegt. Wertvolle  Forschungen  hierüber hat der große englische Physiker CROOKS angestellt. Der Einfluß des Lichtes auf elektrische  Entladungen ist außerordentlich, besonders beeinträchtigen die ultravioletten Lichtstrahlen die Elektroden, wie der deutsche Physiker HERTZ nachgewiesen hat.
    
Werner Siemens 1816-1892
(Hinzugefügt)
Großes Verdienst hat sich der deutsche Elektrotechniker WERNER SIEMENS erworben, indem er 1866 die Dynamogleichstrommaschine  auf Grund des verbesserten Elektromagnetismus  erfand.


Fig. 15              14  16                17            Tafel VIII        Fig. 7                8                9                10

Die Abbildungen 13, 14, 15, 16, 17 auf Tafel VIII zeigen elektromagnetische Kraftstromrichtungen, und 16 und 17 auch Elektromagneten. Interessant ist die Form der Figur auf Tafel VIII, weil sie einen vollendeten Blumenkelch darstellt. Ebenfalls  ähnelt diese entfliehende, formgebende, unsichtbare Elektrizität einer schönen Baumkrone. In Figur 7 derselben Tafel sind die verschiedenen räumlichen Sitze der vier Kräfte: positive und negative Elektrizität, positiver und negativer Magnetismus, dargestellt. Figur 7 zeigt den Sitz der positiven Elektrizität an der Peripheriegrenze eines kugeligen Körpers. Die negative E. ist, da weniger eng an die äußere Peripherie zusammengespannt, demnach mit größeren räumlichen Spielraum von der Körpergrenze, als schwächere Kraft erklärlich, Figur 8. Umgekehrt ist es mit dem Magnetismus.

Wie die Kraft der positiven Elektrizität an der  äußeren Peripherie eines Körpers stets ihren Aufenthalt nimmt, so sucht der positive Magnetismus im innersten Mittelpunkte seines Körpers sich aufzuspeichern und zu konzentrieren, siehe Figur 9. Da nun die andauernde Kraftaufspeicherung des positiven Magnetismus nach dem innersten Mittelpunkt, welcher zugleich den Leitpunkt der Schwere bildet, auch eine Stoffverschiebung resp. Abspaltungsprodukte von  allem Mutterstoff des Körpers mit sich zieht, so tritt die Sympathie aller Einzelteile eines Körpers für die positive magnetische Zentrale auf.

Es kann aber nicht aller abgespaltener Stoff und alle konzentrische Kraft auf kleinstem Raume im Mittelpunkte bleiben, und so muß notgedrungen ein Hinausdrängen aller positiven Kräfte vom Mittelpunkte aus nach außen hin stattfinden, wie das in Figu 11 dargestellt ist. Der positive Magnetismus zeigt hier Ruhkraft oder den positiven Pol. Wenn dieser positive magnetische Pol sich in die Richtung des Nordpoles unseres Erdkörpers bewegt, so ist das ein Beweis, daß zwischen der Kraft und der Materie des Nordpoles und der Kraft und der Materie des positiven magnetischen Poles jedes Körpers lebhafte Sympathien bestehen; was aber sympathisiert, empfindet. Also wohnt selbst dem scheinbar leblosen Körper Empfinden inne. Auf Grund dieser absolut feststehenden Tatsache erklärt es sich, daß die in alten Zeiten  angewendeten Sympathiemittel die besten Heilmittel sind, die sich  überhaupt denken lassen, weil sie auf Stoff und Kraft, auf individuelles und auf kosmisches dem innersten Mittelpunkt, welcher zugleich den Leitpunkt der Schwere bildet, auch eine Stoffverschiebung Empfinden zugleich einwirken.

Es ist daher eine furchtbare Tragik, daß unsere heutige medizinische Wissenschaft wie auch die Naturheilkunde, die wichtigsten Heilschätze nicht kennen, nicht anwenden, ja, sie abergläubisch meiden, vor Furcht, nicht dem Aberglauben zu verfallen. Gibt es denn aber etwas Abergläubischeres, als Gutes, Wahres, Bestes mit dem bösen Blick zu betrachten und  übel zu beleumden, hingegen Minderwertiges  oder  gar  Verkehrtes  als Wahres und Gutes zu preisen?

In der Medizin dominiert statt dem Sympathiemittel das Gift, und in der Naturheilkunde macht sich leider die Hypnose breit.

Tafel VIII ist der negative Magnetismus, der nahe kreisrund um den magnetischen Schwer- und Mittelpunkt eines Körpers wohnt, dargestellt.

Der negative Magnetismus bleibt daher eine saugende Kraft, die dem Körper selbst zugute kommt, der positive Magnetismus wird Richt- und Strahlkraft, die nach außen hin drängt und den eigenen Körper zu den umgebenden in ein bestimmtes Verältnis bringt.

Fig. 11                    12                                            13

In Figur 12 habe ich genau die Kraftlinien des positiven und negativen Magnetismus, die beide in einem kugeligen Körper vereinigt sind, dargestellt, und zwar so, wie sie im Innern des Körpers, und so, wie sie um den Körper herum wirken. In dem Stabe rechtsseitig ist die positive und negative elektrische Kraft dargestellt, wie sie sich zum Magnetismus richtet. Zwischen elektrischer Peripherie und magnetischer Mittelpunktskraft liegt nun noch eine neutrale Zone, die wir später kennen lernen werden. Dem Studierenden genüge dieses  zunächst, um  zu  wissen,  wo  die formgebenden Kräfte wohnen, und wie sie räumlich wirken.

Levitating Stone
(Hinzugefügt)
Jedem zum Erfolg in praktischer Menschenkenntnis zu verhelfen, dazu soll dieses Lehrwerk besondere Dienste erweisen.



Erstellt 1994. Update 12. April 2007
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung
Hauptwerk. 2. Auflage. 1929. Hrsg. Amandus Kupfer

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben.http://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/3/30/30__april.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/1/17/1777.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/b/br/braunschweig.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/2/23/23__februar.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/1/18/1855.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/g/go/goettingen.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/d/de/deutsche.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/m/ma/mathematiker.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/a/as/astronom.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/g/ge/geodaesie.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/p/ph/physiker.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/1/18/1807.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/g/go/goettingen.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/k/ko/komplexe_zahlen.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/z/za/zahlentheorie.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/q/qu/quadratisches_reziprozitaetsgesetz.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/k/ko/kongruenz__zahlentheorie_.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/a/as/asteroid.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/c/ce/ceres__asteroid_.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/1/18/1801.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/h/he/heinrich_wilhelm_olbers.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/1/18/1809.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/s/so/sonnenwende__botanik_.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/n/ni/nichteuklidische_geometrie.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/w/wi/wilhelm_weber.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/1/18/1830er.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/m/ma/magnetismus.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/1/19/1989.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/2/20/2001.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/d/de/deutsche_mark.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/g/ga/gausssche_glockenkurve.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/g/ga/gausssches_eliminationsverfahren.htmlhttp://www.teachersparadise.com/ency/de/wikipedia/g/ga/gauss_krueger_koordinatensystem.htmlhttp://www.math.uni-hamburg.de/math/ign/gauss/gaussbio.htmlhttp://www.hann-muenden.net/spontan/gaussbio.htmhttp://www.geocities.com/RainForest/Vines/2977/gauss/deutsch/http://www.thg.aa.bw.schule.de/Notizbuch/komplex/gauss.htmhttp://gdz.sub.uni-goettingen.de/de/index.html/n%3Cp%3Eshapeimage_2_link_0shapeimage_2_link_1shapeimage_2_link_2shapeimage_2_link_3shapeimage_2_link_4shapeimage_2_link_5shapeimage_2_link_6shapeimage_2_link_7shapeimage_2_link_8shapeimage_2_link_9shapeimage_2_link_10shapeimage_2_link_11shapeimage_2_link_12shapeimage_2_link_13shapeimage_2_link_14shapeimage_2_link_15shapeimage_2_link_16shapeimage_2_link_17shapeimage_2_link_18shapeimage_2_link_19shapeimage_2_link_20shapeimage_2_link_21shapeimage_2_link_22shapeimage_2_link_23shapeimage_2_link_24shapeimage_2_link_25shapeimage_2_link_26shapeimage_2_link_27shapeimage_2_link_28shapeimage_2_link_29shapeimage_2_link_30shapeimage_2_link_31shapeimage_2_link_32shapeimage_2_link_33shapeimage_2_link_34shapeimage_2_link_35shapeimage_2_link_36shapeimage_2_link_37
Hauptwerk - Lehrbrief 2 (von 5)
 
HAUPTWERK
Menschenkenntnis
Lebensschule
der Zukunft
Status:
Absolute Referenz