Menschenkenntnis Lehrbrief III. - Part 18
 
Hauptwerk 1904-06. Carl Huter
Bearbeitung: Medical-Manager Wolfgang Timm

FORTSETZUNG

SIEBENTER TEIL DES LEHRSTOFFES

Die Urzeit, die mittleren und die jüngeren Zeitalter der Erde und ihre Lebewesen nach den wissenschaftlichen Forschungen der Geologen und Paläontologen und nach eigenen Beobachtungen und Berechnungen auf Grund der neuen Lebens-, Gestalt-, Farben und Formgesetze.

Meine bisher hier dargelegten Beobachtungen werden durch die empirischen Forschungsergebnisse aus der Natur nichts anderes als ihre Bestätigung finden, denn die Natur gibt uns auf alles die beste Antwort.



(Hinzugefügt)

Der Zusammenhang unseres Erdkörpers mit der Sonne bedingt auch ihre hohe Lebensfähigkeit, denn sie erhält ja Licht, Wärme und auch Triebkraft von der Sonne; die Abkühlung unserer Erde muß daher von außen her erfolgen. Erhält sie von der Seite, mit der sie der Sonne zugekehrt ist, Wärme, so erhält sie von der Seite, mit der sie dem Weltall zugekehrt ist, Kälte. Wärme dehnt bekanntlich aus, Kälte zieht zusammen, daher wird auf doppelte Weise ein stetiger physikalischer und chemischer Vorgang auf unserer Erdoberfläche unterhalten. Die ursprünglich gasförmigen Elemente kühlen sich nach und nach mehr ab, die Atome verbanden sich zu Molekülen, je mehr sie sich durch Abkühlung einander näherten. Es trat also nach dem gasigen ein glutflüssiger Zustand ein und später eine Abkühlung und Festigung der Erdrinde. Von der unklaren Kant-Laplaceschen Weltentwicklungstheorie weiche ich seit Entdeckung des Zonen- Sphären- und Polaritätsgesetzes durch eine bessere Erklärung ab.


Tafel V    Carl Huter: Zonen- Sphären- und Polaritätsgesetz

Ich nehme an, daß der ursprüngliche Kern unseres Erdballs eine Masse war, welche als großes Stück feste Substanz aus dem magnetischen Kernring der Sonne fortgeschleudert wurde und sich in den erdplanetaren Nebelring verwickelte. Um diesen zentralen festen Kern ist die glutflüssige Masse entstanden, um die sich dann schließlich die heißen und weiter die kühleren Gase lagerten, denen dann endlich die äußeren Festmassen folgten.

(Hinzugefügt)

Der Kern verlängerte sich allmählich zur Achse, denn es ist sicher, daß eine Erdachse von fester Substanz vom Nord- bis zum Südpol durch die Erde sich bildete. Entsprechend dem von mir gefundenen psychophysiognomischen Grundstruktur- und Formbaugesetze steht innerster Kern und äußerste Peripherie in Ähnlichkeit oder Gleiche. Bei Differenzen und Abweichungen tritt stets das Bestreben ein, daß sich die Peripherie dem Kern mindestens ähnlich zu bilden sucht, später aber überholt die Peripherie den Kern in der Lebensentfaltung. Folglich trat auch bald an der Erdoberfläche die Bildung von Festmassen auf.

Es formierte sich entsprechend der festeren Erdachse eine dichtere Erdhaut, die später zur Erdkruste wurde, indem sie mit der Zeit immer mehr an Dichtigkeit und Feste zunahm. In der Nähe der festen Erdkruste, nach dem Erdinnern zu, blieb der glutflüssige Zustand, und noch weiter in die Erdtiefe hinein ist wahrscheinlich ein heiß gasiger Zustand zu finden, der sich nach dem Kern hin wieder zu rotglutflüssigen, dann warmflüssigen und schließlich zu halbkühlen aber lockern Festmassen abkühlte.

Im innersten Kern ist heute und schon lange eine Strahlkraftsphäre anzunehmen, die das Leben auf der Erdoberfläche mit bewirkt, und die ich schon einmal als Quelle der Elementarstrahlkraft im 1. und 2. Lehrbriefe erläutert habe. Mit dem Werden des Lebens auf unserer Erdoberfläche, das ohne Strahlung nicht allein von der Sonne, sondern auch von innen her, vom Erdinnern aus, nicht denkbar ist, und das auch mit der Strahlfähigkeit und Kraft der Erdkruste im Zusammenhange steht, ist zu gleicher Zeit das Entstehen dieser Kernstrahlsphäre unserer Erde unbedingt anzunehmen.

2. Lehrbrief Tafel XI.  Fig. IV  Struktur und Sphären der Erde

Folglich hat die Erde die ungefähre Innenstruktur, so wie ich sie im 2. Lehrbrief d. W. Tafel XI Seite 122 unter Hinweglassung der Pole gezeichnet habe.
  
2. Lehrbrief Tafel XI.  Fig. III

Die Mineralogie*) Im engeren Sinne ist Mineralogie Berggut- oder Erzkunde, im weiteren Sinne umfaßt sie auch die Gesteinskunde mit. Oder Erzkunde und die Petrographie oder Gesteinslehre sucht uns über die Verbindungen, Bestandteile, Mischungen und Zeitalter der Einzelteile der festen Erdrinde Aufschluß zu bringen.

Über die chemischen Bestandteile und Verbindungen der Minerale brachte ich schon im 2. Lehrbrief (dritter Teil) die für die Psycho-Physiognomik wertvollen Tatsachen. Ich will dafür an dieser Stelle etwas näher auf die allgemeinere Gesteinslehre eingehen.

Betrachten wir die Gesteine nach ihrer Bildungsweise (Petrogenese), so kommen wir zu drei Hauptgruppen.

Zu der einen Gruppe gehören die Gesteine von massiger Struktur, die als feuerflüssige Massen, als Lava der Vulkane aus dem Erdinnern emporgedrungen sind; diese werden Eruptivgesteine genannt.

Zu der zweiten Gruppe gehören die geschichteten Gesteine, die auf wässerigem Wege, z.B. durch Meeresablagerung usw. gebildet wurden, diese werden Sedimentärgesteine genannt.

Zur dritten Gruppe gehören die Urgesteine, die aus Verbindungen, Verdichtungen, Abkühlungen der Erdoberfläche und der dichten Nebelschicht der niedrigsten atmosphärischen Zone hervorgegangen sind. Sie heißen: Plutonische Gesteine*) Unter plutonischen Gesteinen versteht man sonst nur die aus dem Erdinnern hervorgepreßten Massen, die sich an der Erdoberfläche abkühlten: Zum Unterschiede von dieser einseitigen Anschauung nehme ich an, daß das plutonische Urgestein wenigstens in dem ersten Werden der Erdkruste auf doppeltem Wege entstanden ist, aus erdinneren und erdäußeren (atmosphärischen) Stoffen. Siehe Tafel XV, Seite 76.

Tafel XV. Kosmische Entwicklung der Erdrinde nach Carl Huter

Wenn wir die Gesteine nach ihrer Zusammensetzung in Gruppen einteilen, wie es die Petrographie tut, so können wir drei Gruppen unterscheiden. 1. Einfache Gesteine, diese bestehen nur aus einer einzigen Mineralsubstanz. 2. Gemengte Gesteine, diese sind aus mehreren Mineralsubstanzen zusammengesetzt, und 3. Trümmergesteine, auch elastische Gesteine genannt, diese sind aus erdigen oder sandigen Überresten anderer Gesteine lose oder verkittet zusammengesetzt.

Die Bildung der Erdoberfläche erkläre ich mir aus drei Ursachen: 1. Es mußte zuerst eine zähe, vielleicht tonige Masse die Erdkruste bilden, welche teilweise immer härter wurde und somit das Urgestein bildete. Erst nachdem dieser Grund und Boden, "das Plutonische Steingebilde" geschaffen war, konnten sich darin Wasserbecken mit Wassermassen bilden. 

Tafel VII.  Neues System der chemischen Elementwerdung

Das Wasser entstand, wie auch heute noch, aus der obersten Luftschicht, welche mit Wasserstoff gefüllt ist, und die sich immer wieder neu aus dem Weltäther*) Siehe neues System der chemischen Elementwerdung, Tafel VII und Tafel IX bildet.

Tafel IX. Chemische Schöpfungs- und Entwicklungs-Periode unseres Sonnensystems

Diese Wasserstoffmassen suchten sich bei entsprechender Abkühlung und aus mancherlei elektrischen und kosmischen Ursachen teils mit dem Sauerstoff, teils mit dem Stickstoff zu verbinden, und somit regnete es geradezu Wasser und Schleim vom Himmel herunter. Es entstanden große Einbuchtungen in den warmen tonigen Erdmassen des werdenden Urgesteins, und somit bildeten sich große und kleine Wasserbecken, Seen und Flußläufe. 

Von unten her aber, aus dem Erdinnern, waren Tausende und Abertausende von Vulkanen tätig, welche glühende Massen aus dem Erdinnern an die Oberfläche schleuderten. Das eigentliche Urgestein war also zäh, weich, elastisch, biegsam wie eine Haut, und diese Haut war allen Schwankungen, die aus dem Erdinnern oder aus den starken Niederschlägen von oben aus der Atmosphäre kamen, unterworfen.

Ähnlich erklären sich die Höhen- und Tiefebenen, Berge und Seebildungen, die sich in den späteren Erdent-wicklungsperioden bildeten. Das Wasser schaffte mit der Zeit in den Schlammassen die Sedimentärgesteine, und die Vulkane bildeten mit ihren gewaltigen Auswürfen aus dem Erdinnern die Eruptivgesteine und schweren Mineralien auf, an oder in der Erdoberfläche. Auf Tafel XV, ist solcher Urbildungsvorgang der Gesteine, Erden, Berge und Gewässer dargestellt.

Was für ein Tosen und Brausen und Auftauchen grandioser Glutmassen aus dem Erdkörper mag da wohl vor sich gegangen, welche furchtbaren Stürme und gigantischen Wasserfälle mögen da aus den Höhen auf die Erdkruste niedergepeitscht sein? Fürwahr, es war dieses erste Werden unserer Erdoberfläche eine Entwicklungsperiode, in der kein höheres organisches Leben gedeihen konnte; es war die Zeit der Vorbereitung zu den kommenden niederen Lebensorgnismen. Wenn zu jener Zeit ein Mensch dieses Schauspiel hätte erleben und beobachten können, so wäre er vielleicht in kurzer Zeit vor den ungeheueren wuchtigen Eindrücken zusammengebrochen und in Wahnsinn verfallen.

Levitating Stone
(Hinzugefügt)
Jedem zum Erfolg in praktischer Menschenkenntnis zu verhelfen, dazu soll dieses Lehrwerk besondere Dienste erweisen.



Erstellt 1994. Update 26. März 2007.
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung
Hauptwerk. 2. Auflage. 1929. Hrsg. Amandus Kupfer

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben.
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