Menschenkenntnis Lehrbrief III. - Part 16
 
Hauptwerk 1904-06. Carl Huter
Bearbeitung: Medical-Manager Wolfgang Timm

FORTSETZUNG

Worin besteht das Wesen des Magnetismus und der Elektrizität, und wie äußern sie sich in den Formen und Bewegungen der Körper?

Es können sich nun nach beliebigen Richtungen hin weitere Atome anlagern, und wir erhalten die interessantesten Kristallisationen. Bei den mehr als 70 Elementen lassen sich auf diese Weise Millionen von verschiedenen Formen und Körpern bilden.

A                            1                                    2

Es ist daher erklärlich, daß das organische Leben in der Natur so ungeheuer mannigfaltig ist, wenn wir schon bei den anorganischen Kristallisationsvorgängen so zahlreich verbundene Körper mit den verschiedensten chemischen Strukturen wahrnehmen.

3                        A                        


Ein Beweis davon möge Taf. XIII mit den verschiedensten Hagelkristallen A 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 zeigen.



4                            A                    5                                                6


A                    7

B zeigt Metallschmelzungen durch Blitz. Man sieht hier die gewaltsamen, durch äußere Kraft gebildeten Formen.

B

In C sind wieder die aus innerer Lebenskraft entstandenen Formen einstiger Muschelkalktiere dargestellt.

C

Da wir nun wissen, daß schon in den Äther-Ilionen die drei Grundenergien Ruhe, Bewegung und Empfindung gleich stark verteilt vorhanden sind und bei den Idionen die Empfindung größtenteils hinausgedrängt ist, aber Ruh- und Bewegungsenergie zurückblieb, so müssen bei den Atomen, die sich aus den Idionen kristallisierten, diese Energien in vier Formen auftreten, nämlich in Ruhpositiv oder ruhstark, Ruhnehgativ oder ruhschwach, Bewegungspositiv oder bewegungsstark und Bewegungsnegativ oder bewegungsschwach.

Da die Ruhenergie stets die Körper verkleinert, die Bewegungsenergie sie vergrößert, so ist die positive Ruhenergie aktiv tätig, die negative verhält sich passiv. Desgleichen ist es bei den bewegungspositiven und den bewegungsnegativen Atomen.

Die Ruhenergie ist die Mittelpunktkraft oder die Zentripetalkraft, und die Bewegungsenergie ist die Grenz- oder Peripheriekraft oder Zentrifugalkraft, wenn beide Kräfte in einem Körper beisammen sind.

Die ruh-positiven Körper sind die magnetisch positiven, die ruhnegativen die magnetisch negativen, die bewegungs-negativen die elektrisch negativen und die bewegungs-positiven die elektrisch positiven Körper. (Siehe Tafel X.)

Tafel X.  

Da wir nun wissen, daß die elektrisch positiven Körper den elektrisch negativen positive Elektrizität abgeben, so ist zweierlei unbedingte Folge: Entweder die elektrisch negativen Atome vergrößern ihr Volumen, oder die einverleibte positive Elektrizität wandelt sich in eine andere Kraft um, und zwar in Ruhenergie oder Magnetis-mus.

Tafel X.  

Da aber die Ruhenergie nicht vollständig aus der Bewegungsenergie hervorgehen kann, sondern nur zum Teil, so entwickelt sich in jedem elektrisch negativen Atom, das von elektrisch positivem Atom positive Elektrizitätskraft übertragen erhielt, wenn nicht Volumenvergrößerung, so doch mechanische Spannkraft oder elektromagnetische Kraft.

Wird z.B. das negative elektrische Atom A vom positiv elektrischen Atom B elektrisch geladen, so werden das elektrisch positive Atom und das elektrische negative gleich groß, oder beide behalten die verschiedene Größe, und das elektrisch positive Atom wird magnetisch negativ und das elektrisch negative Atom wird elektrisch positiv.
    
Tafel X. 

Das elektrisch positive Atom wird durch den erhaltene Anstoß, falls es ungebunden ist, sich um seine eigene Achse drehen und schließlich das ursprünglich elektrisch positive Atom, das jetzt magnetisch negativ geworden ist, zu umkreisen suchen. Die Umkreisung wird das magnetisch negative Atom um seine eigene Achse drehend machen, da ja der dazwischen liegend Äther durch Spannung zu dieser Umdrehung führt. (Siehe weiter Tafel X.)

Tafel X. 

Ich schließe hieraus auf folgendes Gesetz: Wird einem ruhenden Körper Kraft übertragen, so verändert sich entweder sein Volumen, er wird schnell größer oder kleiner, oder er geht von der Ruhe zur Bewegung über und bleibt in einem proportionalen Verhältnis zu seinem kraftspendenden Körper.


Tafel X. 

Diese Bewegung kann nur innerlich einzelteilig sein, ohne Fortbewegung der Masse, sie kann sich auch in äußerer Forbewegung äußern. Durch Umdrehung um seine eigene Achse muß der magnetisch negative Körper nach und nach magnetisch positiv werden, denn die Kraft wird ja nach innen zu, nach der Achse hin, aufgespeichert. Da die Kraft aber irgendwoher genommen werden muß und dieselbe vom elektrisch positiven Atom nicht zurückfließt, so wird die Kraft aus den Weltäther-Ilionen genommen.

Tafel X. 

Das magnetisch positiv gewordene Atom saugt nun Kraft am einen Polende, dem negativen Pole, auf und strahlt am anderen positiven Pole Kraft aus. Es entstehen magnetische Kraftlinien, denn die am positiven Pole ausgesandten magnetischen Strahlen werden vom negativen magnetischen Pole aufgesogen. Am Äquator muß sich aber mit der Zeit elektrisch positive Kraft sammeln, die frei nach allen Seiten hin ausstrahlt, sobald sie sich entladet. Hierbei werden alle elektropositiven Atome abgestoßen und alle elektronegativen Körper angezogen. Wird jedoch die Elektrizität an der Peripherie vom Äquator abgelenkt, so entsteht daselbst negative Elektrizität.

Damit ist erwiesen, daß die Formbildung und Bewegung der Atome und Moleküle genauso, wie es bei den kosmischen Körpern im Himmelsraume ist, reguliert werden.

Auf Grund dieser gesetzmäßigen Vorgänge spielen sich die inneren chemischen Tatsachen ab und entstehen alle eckigen, runden, länglichen, spitzen und unbestimmten Grundformen.

Die Achse eines rotierenden, gefüllten runden Körpers entwickelt stets an einem Pole positiven und am anderen negativen Magnetismus. Der Äquator eines rotierenden, runden Körpers entwickelt stets positive Elektrizität, die nach innen in gleicher Ebenenrichtung zur Achse hin in negative Elektrizität umgebildet wird.

Hohle Körper sind daher elektrisch positiv, wenn irgendwelche Bewegung, sei es Wärme, Licht, mechanische Rotation, Druck usw., darin oder darauf wirkt. Dichte Körper sind hingegen in der Ruhe meist magnetisch negativ, in der Bewegung magnetisch negativ und positiv. Betreffs der lebenden Organismen ist dieses außerordentlich wichtig zu wissen.

Es kreuzen sich in einem elektromagnetischen kugelförmigen Körper einmal eine senkrechte magnetische Achse und zweitens unzählige wagerechte elektrische Achsen. Die elektrischen Achsen werden gänzlich positiv als isolierte Stäbe, sie werden gänzlich negativ elektrisch bei Verbindung des negativen Endes mit der magnetischen Achse, sonst bei freien stabartigen Körpern, die dann, falls innerlich magnetisch, positiveangeregt, die Neigung zeigen, äußerlich elektrisch positive Zweigkörper zu bilden. Es entsteht nun folgendes Grundbild, das ich für die gesamte anorganische und organische Welt als die Grundlage aller inneren Strukturen gefunden habe.

Tafel XII. 

Das einfache Kreuz, die vertikale Linie ist die magnetische, die horizontale die elektrische Achse. Dieses ist das wissenschaftliche Kreuz in einer Kugel, das die eckige rechtwinkelige Form zeigt. In den magnetischen Kraftlinien sehen wir den fließenden Strom. Die Vereinigung der Bewegungs- und Ruh-Energie, also der magnetischen mit der elektrischen Energie, führt zur Kristallform. (Siehe Studientafel XII.)


Tafel XII. 

Aus der runden Kugel kann ein achteckiges Gebilde mit sechs Seiten werden. Ist an allen Ecken elektrische und magnetische Energie verbunden mit dem Spannungsdruck nach dem Mittelpunkte zu, die an den schneidenden Achsen parallel laufen, so kristallisiert der Körper.

Die magnetisch positiven Strahlen werden an den Ecken abgeleitet, sobald sie die positive elektrische Strömung berühren. Da nun ein zweiter elektrisch negativer Körper sich überall an die elektrisch positiven Seiten äußerlich anlagert und an den Ecken, wo die positive elektrische Strömung eine Biegung macht, eine kleine negativ elektrische Ecke übrig bleibt, so würde jeder zweite elektronegative Körper an diesen Ecken abgestoßen werden, wenn sich nicht eine Ausleitung böte. Der elektronegative zweite Körper sendet ausleitende Strahlen hinaus, die sich um die ausleitenden magnetisch-positiven Strahlen winden, und so entsteht an diesen acht Ecken des kristallisierten Atoms eine elektromagnetische Kraftstrahlung, welche bewirkt, daß sich immer neue Atome mit dem Mutteratom verbinden.

Auf diese Weise entstehen alle Kristallisationen und festen Körper und alle chemischen Verbindungen. Da nun feuchte Luft und Wärme, welche in hohem Maße auf eine starre Substanz wirken, dieselbe verändert, so ist anzunehmen, daß die elektromagnetischen Spannungen in dem starren Körper dadurch eine Veränderung erfahren.

Die elektromagnetische Strahlen, die jedes Atom, jedes Molekül, jeder Kristall und jeder Körper aussendet, sind die von mir beobachteten Elementarstrahlen.

Daß diese Theorie richtig ist, will ich mit der schon bekannten, wissenschaftlich längst erwiesenen Tatsache erhärten:

1. Alle negativ elektrischen Körper und alle positiv elektrischen ziehen sich gegenseitig an und die gleichnamig elektrischen Körper stoßen sich ab. Dasselbe gilt vom Magnetismus.

2. Ohne Kohäsion ist kein Atom, kein Körper denkbar.

Ich verstehe unter Kohäsion den zentralen Beharrungs-Magnetismus eines Elements oder Atoms und unter negativen Magnetismus die Wachstums- oder Anziehungsenergie. Der negative Magnetismus ist der saugende, der positive der strahlende und der beharrliche der zentralpolare oder ausgeglichene Magnetismus. Wir haben im Grund genommen drei Kraftformen des Magnetismus.

Aller Magnetismus hat das Bestreben, auf Verinnerlichung zu wirken. Im Gegensatz hierzu steht die Elektrizität, die auf Veräußerlichung wirkt. Wenn der Magnetismus ausleitet, so tut er es nur zu dem Zwecke, um von außen her etwas einzuholen. Wenn die Elektrizität ausleitet, so sucht sie wirklich von innen heraus Stoffe und Kräfte nach außen hin ab- und auszuleiten, zu verteilen und zu zerstreuen. Daher vertritt der Magnetismus die Ruh-Energie, die Elektrizität die Bewegungsenergie in ihren Grundformen. Die Empfindungsenergie muß nun naturgemäß in der Mitte zwischen diesen beiden wirkenden Kräften liegen. Sie wird sich in der elektromagnetischen Spannung ganz besonders zu sammeln suchen. Wir wollen das im weiteren untersuchen. Erwähnt soll noch werden, daß alle elektrischen Körper oder Strahlen sich im rechten Winkel zu der magnetischen richten.

3. Der schätzenswerte deutsche Physiker HERTZ hat nachgewiesen, daß sich die elektrischen Wellen in der Luft strahlenförmig mit einer Geschwindigkeit ausbreiten, welche der Lichtgeschwindigkeit gleich ist.

4. Für die Schwingung, welche eine Dauer von 1 bis 10 Tausendmillionstel Sekunde betragen sollen, gelten dieselben Gesetze bezüglich der Berechnung und Zurückwerfung, die beim Lichte gefunden worden sind. Sie zeigen ebenfalls Interferenz und Polarisation.

5. Gleichzeitig mit jeder elektrischen Schwingung breitet sich eine magnetische aus, welche überall rechtwinklig gegen die elektrische eingestellt ist.

6. In keinem starren kristallisierten Körper ist organisches Leben möglich. Nur in den hohlen Zwischenräumen oder an den Oberflächen starrer Körper kann organisches Leben unter gewissen Wärmebedingungen und mit gasigen Substanzen gedeihen.

7. Die starren Körper können aber allem organischen Leben neue, außerordentliche Spannkraft und Lebensdauer geben, wie das bei den Pflanzen der Fall ist, die auf felsigem Boden wachsen, z.B. Moose, Baum- und Strauchgewächse.

Levitating Stone
(Hinzugefügt)
Jedem zum Erfolg in praktischer Menschenkenntnis zu verhelfen, dazu soll dieses Lehrwerk besondere Dienste erweisen.



Erstellt 1994. Update 26. März 2007.
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung
Hauptwerk. 2. Auflage. 1929. Hrsg. Amandus Kupfer

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben.
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