Menschenkenntnis Lehrbrief III. - Part 15
 
Hauptwerk 1904-06. Carl Huter
Bearbeitung: Medical-Manager Wolfgang Timm

FORTSETZUNG

SECHSTER TEIL DES LEHRSTOFFES

Psycho-physiognomische Studien über den gesetzmäßigen Zusammenhang von Wesen und Form der Dinge

Die Formen der Massen und die aus diesen hervorgegangenen beseelten Individuen und anorganischen Gestalten auf unserer Erde. Gefüge und Formen der Moleküle, der anorganischen Körper, der Pflanzen und der Tiere.

Alle Formen und Gestalten im Weltenraume haben eine runde, kugelförmige oder kugelähnliche Gestalt, die z.B. auch gedehnt, abgeflacht, linsenförmig, zylinder- oder eiförmig sein kann. Es können sich diese Formen auch wie Kelche aufschließen mit einer Leitachse, wie es die Hyperbel lehrt. Desgleichen treten auch, anlehnend an diese Grundformen, alle erdenklichen Kern- oder Hohl-, Ring- oder Ovalformen (konkave oder konvexe) auf und schließlich auch alle erdenklichen Schweif- und Strahlformen.

Ähnlich wie diese Grundformen der Körper sind auch ihre Bewegungsbahnen. Nirgends am Sternenhimmel erblicken wir eckige, z.B. drei oder viereckige Sterne. Ich schließe hieraus, daß die Grundformem der Urmasse, woraus diese Weltkörpergebilde hervorgingen, rundförmig gestaltet gewesen sind.

Also die Ätherilionen haben bestimmt typisch runde Formen.

Der Sternenhimmel hat mich als mein Lehrmeister zu dieser Wahrheit zuerst geführt. Bei der Beobachtung der Dinge und Gestalten auf unserer Erde fand ich auch hier wieder dasselbe Formengesetz, indem alle anorganischen Körper wie alle Lebewesen den typischen Charakter des Wesens und der Form der Masse tragen, aus der sie hervor gegangen sind.

Die Form einer Masse entspricht der Form der vorherrschenden Einzelteile dieser Masse und umgekehrt

Nach dieser erkannten Wahrheit kann man umgekehrt aus der Form eines Gesteins, Minerals oder Kristalls auf die Grundform der Masse schließen, woraus sie hervorgegangen ist.

Dieser Grundsatz nun, auf die Weltkörper angewandt, heißt: Weil alle Weltkörper rund gestaltet sind, so muß der Einzelteil der Urmasse (Äther), dem die Weltkörper entstanden, entschieden bstimmte runde Form gehabt haben. Die Umkehrung dieses Satzes ist: Da die Ätherkleinstteilchen, "Ilionen", kugelartig rund geformt sind, so müssen alle Weltkörper, die aus den Weltäthermassen durch Urschöpfung entstanden sind, naturnot-wendigerweise ebenfalls rund gestaltet sein.

Ich nenne diese abgerundete Formgestaltung den ätherischen Formentypus.

Dann gibt es 2. einen lichtstrahlenden, 3. einen feurigflammigen, 4. einen feurigflüssigen (Weißglut) und 5. einen feurigfesten (Rotglut) Formentypus. In diesen Formentypen hat sich das erste Werden aller Weltkörper abgespielt.

Im Zustande langsamer Abkühlung entstand 6. die warmschlammige Formmasse; in ihr waren die späteren rein lichten, rein gasigen, rein flüssigen und rein festen Massen vereinigt. Neben dem warmschlammigen gibt es 7. den unbestimmten oder amorphen Formtypus. Aus dem schlammigen und amorphen Typus haben sich die Urtiere und Pflanzen auf unserer Erde entwickelt. Erst dann entwickelte sich langsam 8. das Lichtwerden, nachdem 9. die Luft, 10. das Wasser und 11. die Erde sich ordnungsmäßig schieden, denn da erst waren durch den reingasigen Zustand der Erdatmosphäre Sonne, Mond und Sterne zu erkennen, und damit wurde 12. die herrlichste Farben- und Formenentfaltung der Naturwelt unserer Erde erst möglich.

Bei den Gasen kann man bei allen Massen, gleichviel in welcher Art, einen unbestimmten Formentypus von meist rundlichen, plastischen Neigungen beobachten, z.B. bei Wolkenbildungen, Dämpfen, Rauch usw. Ich nenne dies den gasigen Formentypus. Die sogenannten Lufttiere, welche besonders in diesen Massen leben und sich bewegen, haben auch ähnlich angepaßte Körperformen. Die Gasmoleküle werden unbestimmt rund und elastisch sein.

Die tropfbar flüssigen Massen zeigen alle übereinstimmend entweder flachrunde oder länglich gedehnte oder wellenartige Formen. Ich nenne dieses den flüssigen Formentypus. Man kann beobachten, daß alle Wassertiere einen Formentypus haben, welcher ihrem Werde- und Lebenselement ähnlich und angepaßt ist, wie z.B. die Fische.

Die festen Massen tragen entgegen diesen Formentypen alle starre oder eckige Formen, und so sind auch ihre Einzelteile, die Moleküle, in festen eckigen Gestalten kristallisiert. Ich nenne diese Gestaltungsart den kristallinischen oder harten Formentypus.

Auch der trockene amorphe Zustand hat zahlreiche Formenarten, was uns die geologischen Erdschichten lehren. Der feuchtschlammige Zustand hat wieder verschiedenen Unterstufen, z.B. den fest- und flüssigbreiigen, den tonigen und den schleimigen Zustand.

Aus diesen Zwischenformen, aus Schlamm- und Schleimmassen haben sich ursprünglich die meisten Lebewesen auf unserer Erde entwickelt. Denn der Urzustand der Erde bestand aus dichten, warmen Nebelmassen, Wasser, Schlamm und Schleim und amorphen Gebilden, welche durch die inner Erdwärme eine recht vollwarme Temperatur hatten. Das Sonnenlicht brach spärlich durch die dicken Nebelmassen, die über den Schlammgewässern lagerten, und so konnte im Halbdunkel, im Dämmerzustande der Erde ein langsames Schaffen vor sich gehen, und es konnten die ersten einförmigen Lebewesen durch Urschöpfung erzeugt werden: Weichtiere und Fische mit Panzern und später Reptilien.

Auf einigen Tafeln im 7. und 8. Teile des Lehrstoffes sind mehrere Formenstudien dieser Art wiedergegeben.


Neu entdeckte Formengesetze

Bevor ich näher auf die Formen und Gestalten der Erde eingehe, will ich hier kurz die kosmischen Kräfte, Massen und Gestalten und ihre Grenzgesetze noch einmal dem lieben Leser vor das geistige Auge führen; denn so unendlich uns die Massen erscheinen und so unendlich sich uns die Möglichkeiten in der Mannigfaltigkeit der Formen darbieten, so hat doch alles sein Maß und sein Ziel, oder kurz gesagt, seine Begrenztheit. Zuerst aber will ich folgendes, von mir augestelltes psycho-physiognomisches Formengesetz folgen lassen:

1. Jede Gestalt und Form auf unserer Erde wie im Himmelraume oder in uns noch unbekannten Sphären und Weltreligionen trägt das Ebenbild oder die typischen Grundform des oder der Elemente an und in sich, aus denen sie hervorgegangen ist.

2. Jede Gestalt und Form auf unserer Erde und im Himmelsraume, sowie in uns noch unbekannten Sphären und Weltregionen trägt eine kosmische, eine massentypische, eine individuelle und eine veränderungsfähige , zum Höheren und zum Niederen umbildungsmögliche Wesenheit in sich.

3. Jede Gestalt und Form auf unserer Erde und im Himmelsraume, sowie in uns noch unbekannten Sphären und Weltregionen entspricht ihrem Wesen, sie deckt sich in ihrer Gestalt und Form mit dem, was wir Charakter nennen. Somit ist Gestalt und Form eines Gegenstandes der Ausdruck des inneren Wesens und Charakters.

4. Aus diesem Grunde wirkt jede innere Veränderung des Wesens eines Körpers in dem Grade verändernd auf die Zusammensetzung und äußere Gestalt, als die Kraft des Wesens der Kraft der Gestalt und Form proportional liegt und umgekehrt, jede äußere Veränderung der Form und Gestalt eines Körpers wirkt im gleichen proportionalen Verhältnis auf das innere Wesen des Körpers ein.

5. Die Zeitperiode, in der die Veränderung der Gestalt und Form eines Körpers auf dessen Wesen einwirkt oder in der die Veränderung des Wesens auf Gestalt und Form einwirkt, ist proportional dem gegenseitigen Flusse oder dem gegenseitigen Widerstande, der sich zwischen Gestalt und Wesen in rhythmischer Ordnung von Ruhekraft, Bewegungskraft, Empfindungskraft und Harmoniekraft individuell verkörpert hat.

6. Da sich nun nach allen Erfahrungen jedes Wesen und jeder Körper nach der typischen Grundform des Elementes oder der Masse bildet, aus der sie hervorgegangen sind und in denen sich der Kreislauf ihres Daseins vollzieht, so müssen sich im Weltall und auf der Erde alle Körper und Gestalten naturnotwendigerweise dem Formentypus der vorherrschenden Einzelteile der Gesamtmasse, in der sie leben, ähnlich bilden.

7. Darum ist es auch richtig, umgekehrt zu schließen: "Weil alle Weltkörper rund gestaltet sind, so muß das Einzelteil des Grundelementes, in dem und aus dem die Weltkörper entstanden sind, kugelförmig gestaltet sein." Dieses habe ich bereits im zweiten Lehrbriefe, Abschnitt IX, nachgewiesen.


Erklärung der Endlichkeit und Begrenztheit des kosmischen Alls und seiner Einzelteile, der Atome und Ilionen

Die Begrenztheit im kleinsten und im größten des Weltalls, das unter der Stufe der völligen Selbstüberwindung liegt, also unter dem ewigen, unveränderlichen Vollkommenen, erkläre ich nach den einfachen mechanischen Gesetzen, die hier ihre volle Anwendung und Bestätigung finden, so: Da wir in den unzähligen kugeligen Weltkörpern im Weltenraume die Ruh-Energie in den chemischen Substanzen gesammelt vorfinden, so haben sich die chemischen Substanzen aus dem Ruh-Element des Weltäthers gebildet, und sie, die chemische Substanz, lebt mit jedem Weltkörper im Weltäther und ernährt sich davon. Das heißt, sowohl jeder Weltkörper wie jedes Atom saugt aus dem Äther das ihm zusagende spezifische Ruh-Element heraus, wodurch in der ersten Entwicklungsperiode jeder Weltkörper zur fortwährenden Verdichtung und Festerwerdung übergeht. Mögen dabei manche Atome im Weltäther wieder zerfallen, das hindert die Weltkörper nicht, in dieser ihrer ersten Ent-wicklungsphase weiterzuschreiten bis zu einer bestimmten Grenze. Diese Härtungs-, Festigungs-, Ver-dichtungsgrenze ist vorhanden, wie wir in den schwersten chemischen Elementen, sowohl auf unserer Erde als auch in den kosmischen Meteorsteinen, gefunden haben. Die Höchstgrenze dieser Härte, Dichte und Festigung ist noch weit unter 300 plus bei Wasserstoff als Einheit 1 angenommen. Wie erklärt sich nun wohl diese Grenze? - Nun, ich habe dargelegt, daß das Bewegungselement des Äthers dieser Einseitigkeit der Ätherveränderung die Grenzen steckt. Im ersten Äther-Ilion liegen eben schon die sich gegenseitig kontrollierenden Kräfte, die eben jeder einseitigen Veränderungsrichtung eine weite Grenze steckten.

Da sich nun das Ruh-Element - also die Kraft, die sich in der chemischen Substanz verkörpert - zur größtmöglichen Insichselbsträumlichkeit, oder besser ausgedrückt, zur denkbarsten Kleinheit und Festigkeit seiner Einzelteile (Atome) auswächst, um den äußeren Einwirkungen die geringsten Widerstandsflächen bei größtmöglichem inneren Widerstande (gleichbedeutend mit Festigkeit und Dichte) zu bieten, so erklärt es sich, daß, je schwerer die chemischen Elemente sind, desto kleiner ihre Einzelteile oder Atome sein müssen. Daher sind die Atome der chemischen Substanzen mit hohem spezifischen Gewicht vielleicht weit kleiner als die normalen Äther-Ilionen.


Das Wesen des "Atomgewichts" und des "spezifischen Gewichts" der Atome

Bisher hatte man die Begriffe "Atomgewicht" und "spezifisches Gewicht" für vorhandene, stets wiederkehrende Tatsachen in der Chemie angenommen, ohne das Wesen dieser besonderen Zustände der Kleinstteile der Elemente selbst in ihrem inneren Wesen zu verstehen.

Nach diesen Darlegungen wird uns jedoch das innere Wesen des "Atom-" und des "spezifischen Gewichtes" verständlich.

Es erklärt sich aus diesen hier dargelegten Formengesetzen. Darnach deckt sich mit dem Geiste oder der Kraft einer Sache, eines Wesens oder Körpers stets die Form. Die Form selbst ist nichts anderes als die Verkörperung des Geistes oder der Energie einer Sache, einer Substanz oder einer Individualität.

Jedes Atom muß eben aus Selbsterhaltungstrieb eine seiner Größe entsprechende proportionale Dichte haben, da es andernfalls bei den intensiven Bewegungen, Druckpressungen und Spannungen, denen es oft ausgesetzt ist, zerfallen würde. Das "spezifische Gewicht" der Atome und Moleküle ist lediglich ein "Wehr- und Selbsterhaltungsformengesetz".

Anders ist es schon mit dem "Atomgewicht". Das Wesen dieser Gewichtsart zu ergründen, ist schwieriger, da das Atomgewicht sich nicht auf die Individualität des Atoms beschränkt, sondern auf Atome anderer Elemente mit ganz bestimmt er Energiemenge einwirkt.

Das Atomgewicht hat daher einen doppelten Wesenscharakter, einmal einen ausgeprägt individuellen und zweitens einen ausgeprägt kosmischen. Daher können aber auch die Atome der chemischen Elemente ursprünglich nur aus dem Kosmos entwickeltsein*) Ich komme in einem anderen Werke, wo ich das Atomgewicht noch eingehender behandele, mit weiteren Erklärungen als sie hier mögich sind, zurück.

Das Bewegungselement des Weltäthers an sich, besonders aber des Weltäthers, der sich in der Nachbarschaft der Atome und Moleküle, sowie in der Nähe der großen Weltkörpermassen befindet, ist um so bewegungsenergischer geworden, als das Ruh-Element von den Atomen, Molekülen und kosmischen Körpermassen aus ihm herausgesogen wurde. Diese Bewegungsenergie, die jede Substanz umgibt und die um so intensiver auf diese einwirkt, als die Dichte und Kleinheit der Atome fortgeschritten ist, verhindert eben die endliche völlige Ruhe in der unendlichen Verdichtung und Festigung, und damit wird auch zugleich der Verkleinerung und schließlich der Kleinheit der kleinsten Dinge eine ganz bestimmte Grenze gesetzt.

Umgekehrt setzt aber auch das Ruhelement dem Bewegungselement, das in seiner Einseitigkeit der undendlichen Bewegung in die Weite und Ferne zu neigt, wiederum eine Grenze, und zwar durch die Attraktions- oder Anziehungskraft des Ruhelements. Das ist im kleinsten Einzelteil der chemischen (Atom), wie auch der kosmischen (Ilion) Masse so. Damit findet dieses Gesetz auch seine volle Anwendung auf das kosmische All, und somit wird es jedem leicht verständlich, wie ich dazu gekommen bin, im 2. Lehrbriefe dieses Werkes eine Begrenztheit in der Größe und Ausdehnung dieses materiellen Weltalls anzunehmen, indem wir und die Atome und die Sonnensysteme leben. Die Ruhenergie setzt durch ihre An- und Zusammenziehung aller Weltmassen der Ausdehnung dieser eine Endlichkeit.

Das Bewegungselement selbst wird an sich polar mit der einen Seite ebenso stark auf die Ruhmassen, auf die Weltkörper, zu drängen suchen, um sie zu lockern, zu zerstören und sich gleich zu machen, wie es auf der anderen Seite in die unendliche Weite zu fliehen bestrebt ist.

Die Kraft teilt sich also in zwei Kraftpole, die sich gegenseitig entgegen gesetzt wirkend liegen und wahrscheinlich bald nach der einen, bald nach der anderen Seite schwanken.

In der Mitte aber liegt sicher das ausgleichende Empfindungselement, das schließlich das leitende, wenn auch zurück gedrängte Element ist, als das kosmische Weltgewissen aufgefaßt werden kann, und ferner als geistiger Zentralpol die Sehnsucht nach Harmonie mit den Gegensätzen wachhält, wie auch das Bedürfnis nach Höherentwicklung.

In derselben Weise ist fraglos in den Ruhelementen, in den Atomen und Molekülen ein Stück Empfindungsenergie wohnhaft, das auch hier als das gleiche Weltgewissen in jedem Atom, Molekül oder Riesenweltkörper als zentraler Leitpol wohnt. Mag auch diese Empfindungsenergie noch so sehr zurück gedrängt werden und wie verschwunden erscheinen, sie ist dennoch in der Materie und in aller scheinbar toten Substanz vorhanden.

Aus diesem Grunde erscheint in den chemischen und mechanischen Vorgängen das Empfindungsleben, das darin zurückgedrängt liegt, als nicht vorhanden. Somit ist die einseitige Anschauung von der mechanischen Weltordnung bei den Astronomen und von der chemisch materiellen Weltordnung bei den Chemikern entstanden. Erst das sicht- und fühlbare Leben auf unserer Erde durchbricht diese Weltordnung, denn hier tritt die Empfindungsenergie wieder äußerlich hervor und bekommt, je höher die Lebewesen entwickelt sind, ein um so stärkeres Übergewicht.


Warum steht das Leben der Sonne im umgekehrten Verhältnis zu ihren Planeten? Und was zieht in den Planeten sympathisch zur Sonne hin?

In jedem kosmischen Körper sammeln sich die Empfindungs-Energien vorzugsweise an zwei Regionen dieses Körpers so, wie ich es in meinem Zonengesetz nachgewiesen habe. So erklärt es sich, daß in unserem ursprünglichen Sonnensystem-Weltnebelball, der an Ausdehnung so ziemlich alle jetzt bestehenden Planeten mit ihren heutigen Bahnen umfaßte, sich innerhalb der zentralmagnetischen Attraktionszone die Empfindungs-Energien an betimmte Empfindungs-Ilionen des Äthers gebunden gesammelt haben. An der Peripherie des heutigen Sonnenkörpers jedoch sammelten sich die Ruhmassen, die metallischen Elemente und dann die Bewegungsilionen, die den Attraktionsring sprengten und diese Ringstücke in Form von Kometen in die Planetenringnebel, welche damals noch die Sonne umkreisten, hinausschleuderten. In den Planeten, die sich daraus durch Aufwicklung der großen Sonnenringnebel bildeten, kam nun das Bestreben, das vorzugsweise an der Peripherie zu sammeln, was im heutigen Sonnenkörper innerlich aufgespeichert ist, nämlich die Empfindungs-Energien in den Empfindungs-Ilionen. Die Sonne hat also starkes inneres, die Planeten haben starkes äußeres Empfindungsleben, daher das Entstehen der Lebensorganismen an der äußeren Oberfläche, an der Peripherie der Planeten.

Aber auch die heutige Sonne hat an ihrer Peripheriezone viele Empfindungsenergien gesammelt, umgekehrt haben die Planeten in ihrer Zentralzone im Innern eine Empfindungs-Energie-Zone, welche belebend auf die Peripherie einwirkt und die sympathisch jede Planetenmasse der Sonne zutreibend beeinflußt. So erklärt sich das Leben an unserer Erdoberfläche, die Strahlkraft des Erdinnern und die Sympathie beider Zonen zur Sonne.

Damit ist nicht nur ein neues Gravitations-, sondern auch ein neues Lebensgesetz gefunden.

Warum diese Teilung der Empfindungsenergien? so wird man sich fragen. Die Antwort ist einfacher, als man glaubt. Weil nämlich die Empfindungsenergie das harmonisierende und ausgleichende Prinzip ist, das mit gleicher Kraft die Bewegungsenergiemassen zu umschließen sucht, als es mit gleicher Kraft die Ruhenergiemassen beisammenhält, daher wird sich in einem ruhenden Körper die Empfindungsenergie vorzugsweise innerlich, bei einem sich bewegenden Körper vorzugsweise äußerlich sammeln. Jeder bewegliche Körper enthält aber durch die chemischen Substanzen, aus denen er besteht, Ruhenergien, folglich hat jeder bewegliche Körper eine innere und eine äußere Empfindungszone. Je mehr ein ruhender Körper in Erstarrung oder Kristallisation übergegangen ist, desto mehr haben sich seine Empfindungsenergien verteilt und in seine Einzel-Atome zurückgezogen, wodurch die besondere zentrale Empfindungs- oder Lebenszone ebenso wie die periphere schwindet und aufhört. Folglich leben die Einzelatome ein inneres Leben, je mehr der Körper verdichtet, tot oder kristallisier tist.


Wie erklärt sich die Lebensschöpfung an der äußeren Peripherie der Planeten? Was ist Leben?

Bei Betrachtung der Schöpferkraft der Planeten kann man zunächst nur unsere Erde als Beobachtungsobjekt ins Auge fassen. Hier trifft nun das zu, was ich in bezug auf die vorherrschende Entwicklung einer äußeren Empfindungszone bei den Planeten, im Gegensatz zur Sonne mit einer mehr zentralen Lebenszone, sagte.

In vierfacher Weise tritt an unserer äußeren Erdoberfläche die Empfindungsenergie in schöpferische Tätigkeit und entwickelt daselbst die empfindungsreiche lebendige Welt der zahlreichen Lebensorganismen.
Einmal wirkt hier stärker als anderswo die geteilte Empfindungsenergie, welche in den chemischen Massen wohnt,
zweitens wirkt hier die geteilte Empfindungenergie, die in den Bewegungsilionen wohnt, welche diese chemischen Massen so energisch umgeben.
Drittens wirken hier die vollen Empfindungsenergien der Normal-Weltäther-Ilionen sympathisch-lebensfördernd ein,
und schließlich wirken die im Sonnenkörper als Kernkraft oder Strahlkraft angesammelten überenergischen und überwerteten Empfindungsenergien in den Empfindungsilionen belebend und neuschöpferisch auf die Außenflächen der Planeten ein.

Folglich muß da, wo die Bedingungen nur einigermaßen gegeben sind, das irdische Leben in allen Variationen an der Peripherie der Planeten entstehen, und da sehen wir in diesen Lebewesen wieder die zwei kosmischen Kräfte im Vordergrunde wirkend auftreten: im Pflanzenreiche das Ruh- oder magnetische Element und im Tierreiche das Bewegungs- oder elektrische Element. In beiden tritt aber das Empfindungsleben in den Vordergrund der Erscheinung, und wir sprechen schlechthin, nur weil es uns sinnenfällig vor Augen tritt, von Leben, wenn wir Tiere und Pflanzen beobachten.

In allen Pflanzen und Tieren herrscht die Empfindungsenergie vor, und alle sind ihrer Muttermasse, aus der sie hervorgingen, angepaßt. In beiden Reichen, im Pflanzen- wie im Tierreiche, haben wir wieder die vorherrschenden Typen, in denen die Ernährungs- oder Bewegungsenergie, andere, in denen die Empfindungs-, noch andere, in denen die Harmonieenergie zum Ausdruck kommt.

Alle Pflanzen und Tiere, in denen die Empfindungsenergie mehr zum Ausdruck kommt, sind kleiner, bescheidener, zarter in der Form als die Bewegungs- und Ernährungstypen, auf sie konzentriert sich die meiste Tragik, sie bringen aber auch die Poesie ins Leben der irdischen Lebewesen und regen zur Verfeinderung und Veredelung an.

Die harmonischen Typen sind die seltensten, und noch seltener sind die aus den harmonischen Typen herausgebildeten Krontypen oder Edel-Individuen. Das Ganze aber hat wiederum einen Kron-Organismus, den auf unserer Erde das Menschengeschlecht darstellt.


Gibt es noch höhere Lebewesen als Pflanzen, Tiere und Menschen?

Ganz reine, edle und höchste harmonische Empfindungswesen kennen wir auf unserer Erde als ansässige Lebewesen nicht, erst die großen Denker, Dichter und Künstler dachten sie sich in den Engeln und Göttergestalten. In ähnlicher Weise stellt sich jedes gute Kind und jeder gute Mensch ideale Wesen vor. Daß Engel und Gottwesen vorhanden sind, ist ohne Zweifel, aber sie leben auf einer anderen, schöneren Welt. Der Glaube, die Poesie, der Kultus an und über dies ätherischen Idealwesen ist das Höchste und Schönste, was sich die Menschheit auf dieser Erde verschaffen kann, es ist die Religion der Kallisophie. Erwähnen möchte ich jedoch, daß heilige, gute Menschen, auch prophetische und geniale Naturen lebten und noch leben, die Ebenbilder von Engeln und Göttern sind, die aber meist verkannt bleiben. Auch gibt es Möglichkeiten, daß Geister, Engel und Gottwesen sich den dazu besonders geeigneten Menschen offenbaren können. Daß solche Offenbarungen vorgekommen sind und fernerhin noch vorkommen werden, ist eine für mich längst erwiesene Tatsache.

Anmerkung Timm: Vergleiche „Innere Erschließung einer höheren geistigen Welt“ von Carl Huter - hier in Rubrik „Willkommen“ als vollständige digitale Ausgabe. 

Nr. 1. Rafael: Die fliegende Sixtinischen Madonna. Dresden
(Hinzugefügt)

Wir können uns mit der Phantasie eines Dichters, Forschers und Künstlers recht gut ein Engelswesen, das in einem edlen ätherischen himmlischen Elemente lebt, vorstellen. Dieses muß nach den gesammelten Erfahrungen in allem eine wunderbare, abgerundete Form haben, nirgends dürften scharfe Ecken, Spitzen und Kanten wahrzunehmen sein. Dieses haben denn auch die großen Künstler wie RAFFAEL und andere in ihrem genialen Empfinden wunderbar zur Darstellung gebracht. In der fliegenden Sixtinischen Madonna*)  fühlt man keine Schwere, sie ist losgelöst von aller grobstofflichen irdischen Materie, sie ist geheiligt, sozusagen ätherisiert. Es ist, als wenn die leibliche Gestalt und das Gewand, mit Äther durchlebt und durchwebt, auf unbekannten leichten Schwingen in eine ferne, himmlische Welt getragen würden.

*) Das Original befindet sich in der Dresdner Galerie.

Raffael: Ausschnitt Philosophenschule
(Hinzugefügt)

RAFFAEL offenbarte uns den Himmel, das Göttliche in einer Vollendung, wie es nie zuvor geschehen war. In gleicher Weise müssen dort die Farben in einer wunderbaren Harmonie zusammengestellt sein.

Bisher waren Religion und Kunst das Spiegelbild eines Volkes. Ein barbarisches Volk hat häßliche, ekelhafte Vorstellungen von Gottwesen, was sich in ihren Götzenbildern spiegelt. Diesen entsprechend sind die grausamen und einfältigen Sitten. Ein nüchternes, aber sittliche wohlgebildetes Volk hat eine kunstarme, Schönheitslhere, aber dabei sittlich achtbare Religion. Die Anhänger von BUDDHA (Japaner) sowie die von MOSEs (Israeliten), ferner auch die christlichen Protestanten haben solche Moralrelgionen. Dahingegen hatten die alten Ägypter, Griechen und Römer mehr Schönheitsreligionen mit edler Sinnlichkeit gepaart.


Mekka/Islam
(Hinzugefügt)

Der Islam steht zurzeit eigen da, er besitzt die Vereinigung von hoher Ethik und edlem Genuß und, wenn es sein muß, auch höchster Ritterlichkeit in der Tat. Die Kunst tritt zurück.


Vatikan - Petersdom
(Hinzugefügt)

Die römisch-katholische Kirche hat die höchste und reichste Entfaltung der idealen Kunst und Schönheit erreicht und ist in diesem Punkte die höchste Kulturträgerin der Welt und die erste der Gegenwart.

Die Evangelisch-Religiösen können dagegen ihre größere Freiheit und ihre hohen sittlichen Ideale in die Wagschale werfen. Wo aber bleibt die Wahrheit, die arme, verfolgte, alles erleuchtende Wahrheit? Sie fand in keiner Religion eine bleibende Heimat, überall wurde sie gesteinigt, wie sie nur wagte, sich schüchtern blicken zu lassen, und so mußte sie bei den Religionslosen Unterkunft suchen.

Meine Religion der Kallisophie hat aber die Wahrheit mit der Ethik und der Kunst und Schönheit vereinigt.


Form- und Gestaltungskraft in den Atomen und Molekülen

Im direkten Gegensatz zu den vollendet abgerundeten ätherischen Formen stehen die festen, eckigen, scharfen und starren Körper der Metalle und Minerale. Alle Atome haben wohl mehr oder weniger diese eckige Form. Wir wollen untersuchen wie sie entstanden ist.

Man sagt bildlich mit Recht, je eckiger, desto unangenehmer, je runder, desto angenehmer ist das Wesen eines Menschen oder einer Gesellschaft. Wir haben bei den Idionen gesehen, daß die schweren Elemente, welche sich aus ihnen gebildet haben, bei der Bildung der Himmelskörper vermöge ihrer Schwere sich nach der Mitte der kugeligen Körper senkten. Es ist anzunehmen, daß die schwersten zu unterst lagerten, die etwas leichteren eine Schicht höher usw., bis zu den noch leichteren, die sich in den oberen Schichten ansammelten, wie die leichten Metalloiden, als Schwefel, Silizium, Kali, Natrium usw., und daß schließlich die leichtesten Stoffe, die Nelloiden, im gasigen Zustande als letzte Schicht die Atmosphäre bildeten. Es ist anzunehmen, daß die Kleinstteile dieser letzten leichtesten Stoffe rundliche Körperchen und dem Äther also am ähnlichsten sind. Demnach sind Wasserstoff-, Kohlenstoff-, Stickstoff- und Sauerstoff-Atome wahrscheinlich rundlich geformt. Die Erfahrung lehrt, daß diese Stoffe auch alle größeren Körper rundlich formen und zu beeinflussen suchen.

Die schwersten Substanzen aber, wie Eisen, Blei, Gold, Iridium, Osmium, Platin, Quecksilber, Tantal, Thallium, Thorium, Uran, Wismut usw. werden in ihrer Senkung, gleichviel, ob nach dem Sonnen- oder Erdmittelpunkte, ursprünglich eine mehr keilförmige hexagonale Form und Bewegung angenommen haben.

Durch elektromagnetische Vorgänge ist auch anzunehmen, daß gewisse Schichten dichter und fester sich zusammenpreßten und eine Gegenwirkung hervorriefen, wodurch andere Verdichtungsformen entstanden.


Tafel XI.  Kristallisation, Mischung und Verbindung der Atome

Denken wir uns nun diese Einzelteile frei und nehmen wir Atome zweier verschiedener Elemente an, von denen das eine sechseckige flache Körper, das andere fünfeckige flache Körper als Ur-Atome bildet. Da die spitzen Ecken strahlen und die Flächen anziehen, so werden die mannigfachsten Kristallisationen hieraus hervorgehen kraft der eigenen, ihnen innewohnenden magnetischen und elektrischen Kraft (Kohäsions-, Adhäsions- und Strahlkraft usw.).

3 seitig.            Tafel XI.                    4 seitig.                                    5 seitig.

Da der achteckige Körper acht Ecken und acht Seiten in einer Ebene von seinem Mittelpunkte hat, so entwickelt er fast doppelt soviel Einzelenergie als der Körper mit fünf Ecken und fünf Seiten. Er wird daher sich positiv verhalten zu den fünfeckigen und fünfseitigen Körpern und Atomen. (Siehe Tafel XI.)


6 seitig.            Tafel XI.                    7 seitig.                                    8 seitig.

Alle Atome von Fig. A schichten sich hintereinander und bilden die Achse von den 8 viereckigen Körpern B. Die Figur mit dem achtseitigen zentral- oder Leitatom zeigt, wie sie sich wie Blätter um die Achse anordnen. An B lagern sich C, D, E und F. An F lagern sich rechts und links zwei verschiedene Atome. Wir haben in dieser Figur den ungefähren Querschnitt solcher Atomverbindungen, wobei ein positives Atom des einen Elementes acht negative Atome eines anderen Elements um sich ordnet. Wir haben hier den denkbar einfachsten Vorgang der Molekülbildung.

Tafel XI.   

Nun ist es aber sehr gut möglich, daß von diesen acht gleichnamigen Atomen B fünf auscheiden und fünf Atome verschiedener negativer Elemente sich angliedern. Wir haben dann dieselbe physikalische Körperform, aber eine andere chemische Verbindung. Also bei gleicher physikalischer eine ungleiche chemische Struktur, denn es wären nun 7 verschiedene Elemente in dem gleichen Körper ohne Veränderung der Form zu einem Molekül vereinigt. Hintereinander geschichtet bildet das eine Kette zu vielen Molekülen.



Nun können sich zwei positive Atome und zwei negative, jede von gleichen oder jede von verschiedenen Elementen, nebeneinander lagern in der Art, wie die gleiche Figur zeigt.



Levitating Stone
(Hinzugefügt)
Jedem zum Erfolg in praktischer Menschenkenntnis zu verhelfen, dazu soll dieses Lehrwerk besondere Dienste erweisen.



Erstellt 1994. Update 26. März 2007.
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung
Hauptwerk. 2. Auflage. 1929. Hrsg. Amandus Kupfer

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben.
Hauptwerk - Lehrbrief 3 (von 5)
 
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