Menschenkenntnis Lehrbrief III. - Part 24
 
Hauptwerk 1904-06. Carl Huter
Bearbeitung: Medical-Manager Wolfgang Timm

FORTSETZUNG

Lebendes Eiweiß als Erdhautmasse, Urgestein und Leben

Die innere hohe Wärmeentwicklung im Erdkörperball trieb die Silizium- und Eiweißmassen an der magnetischen Achse bis zum Nordpol empor, und diese umzogen in der Sphäre der magnetischen Kraftlinien den ganzen Erdgasball, kühlten sich ab und senkten sich gleichsam als Haut immer dichter werdend auf den äußeren Erdgasball nieder. Diese Masse ging wieder Verbindungen mit Wasser-, Sauer- und Stickstoff ein. Es ist das später das Urgestein geworden (Granit und Gneis), das wir heute als unterste Schicht an der festen Erdkruste finden. Das ist mein Forschungsresultat. Ich nehme aber an, daß das lebende Eiweiß sehr viele Wandlungen durchmachte, und daß es darum der komplizierteste chemische Körper ist. 

Fraglos folgten aus dem Erdinnern den Eiweißmassen Eisen, Natrium, Schwefel, Kalzium, Phosphor und andere Massen, die sich in ähnlicher Weise niedersenkten und so die Erdschichten bildeten, so wie wir sie geologisch gefunden haben.

Kräfte in der Zelle. Quelle DgM Nr. 15. Hrsg. A. Kupfer. 1934. Zeichnung Mellerke
(Hinzugefügt)

Wir sehen hieraus, daß für diese Psycho-Physiognomik, wie ich sie lehre, die Astronomie und Geologie neben der Chemie, Physik und Biologie hinzu gehören und nicht entbehrt werden können, denn ich will den ganzen harmonischen Zusammenhang alles Lebens und Werdens zu erklären suchen. Die bisherigen Einzelwissen-schaften brachten nur zusammenhanglose Stückwerke, woraus sich niemand eine befriedigende Weltan-schauung zu bauen vermochte.

Ich nehme weiter an, daß bei jedem der hier in dieser und den vorhergehenden Abschnitten vorgeführten Zeitalter der Erde Katastrophen stattgefunden haben, wo Altes starb und Neues geschaffen wurde, daneben aber auch einzelne Glieder der alten Organismen übrig blieben, welche sich den neuen Verhältnissen anpaßten.

Wir werden sehen, daß es sich DARWIN und ERNST HÄCKEL bei der fleißigsten Arbeit noch ziemlich leicht gemacht haben in bezug auf die Erklärung der organischen Entwicklungsgeschichte des Lebens. Die Sache ist doch noch etwas komplizierter, als diese verehrten Forscher angenommen haben. 

Der ersten Erdzeugung ging eine Katastrophe, die Sonneneruption, voraus. Keine Zeugung, keine Neu-schöpfung ohne Katastrophe! Ich will nun versuchen, die Entstehung des letzten und höchsten Gliedes der organischen Entwicklung, die Menschwerdung, auf diesen Grundlagen zu erklären.

Sowie ich als unumstößliche Tatsache annehme, daß mit jeder Katastrophe Altes, aber nicht alles, unter ging und Neues dabei geschaffen wurde und zwar neue Formen, die den alten ähnlich waren, aber vollkommener, bildungs- und anpassungsfähiger in der Uranlage, so nehme ich ferner an, daß diese neuen Typen sich mit den übrig gebliebenen alten durch geschlechtliche Paarung kreuzten. Erst dieses Alte und das Neue fand einen ungeheuren Reiz aneinander, wodurch sich ein wunderbares, mannigfaltiges Liebesleben entwickelte und eine sehr üppige Vermehrung mit Artenerzeugung stattfinden konnte. 

Die alten Glieder unter sich wurden mit der Zeit kühl, einander abgeneigt und geschlechtlich impotent; weshalb eben eine Neuschöpfung stattfinden mußte, um die Reste der alten Lebensindividuen anzuregen und neu zu beleben. Eine alte Erfahrung lehrt, daß durch Junges, Neues und Eigenartiges eine schon längst eingetretene Impotenz aufhört. 

Alte Männer, die ihnen sympathische junge Mädchen ehelichen, lieben und fruchtbar begatten, hatten ihre Zeugungsfähigkeit mit ihrer früheren alten Frau längst eingebüßt. Junges, blühendes Leben gibt dem Alter Jugend-, Zeugungs-, Spannkraft und Fortentwicklungsfähigkeit. Zu der Neuschöpfung schaffte aber die Erde stets die günstigsten Vorbedingungen, und so erkläre ich mir das massenhafte Auftreten neuer Säugetiere in der Tertiärzeit.

Diese Urzeugung der Säugetiere mußte meiner Ansicht nach in einem ähnlichen Organismus vor sich gegangen sein, wie heute noch die Gebärmutter der weiblichen Arten beschaffen ist, also in weichen, sackartigen Häuten, die sich aus lebenden Eiweiß auf uns unbekannte Weise bildeten und zwar durch kosmische Befruchtung. Die Ausreifung mußte sich unter kosmischen und erdseelischen Einflüssen an günstigen, warmen, seichten, geschützen Wasserbecken vollziehen, ungefähr so ähnlich, wie heute noch die Amphibieneier zum Leben geboren werden.

Vor jeder Katastrophe sammelte die Natur die besten alten Lebewesen an geschützten Orten. Trieb, Instinkt und Ahnungsvermögen der Alten leitete hierbei die Tiere ebenso, wie heute noch die Zugvögel bei dem Herannahen böser Herbststürme und der Winterkälte nach dem Süden in geschützte Zonen ziehen. Die Empfindungs-Idionen, welche aus der Erdzentrale an gewissen Stellen bis an die Erdoberfläche emporstiegen, bewirkten eben diese Urschöpfung neuer Organismen. So sind neue Vogelarten mehr auf trockenem, weichem, sandigem Boden aus Eiern, die aus Urschöpfung entstanden, ebenso hervorgegangen, wie zahlreiche Säugetiere in warmen, geschützten, paradiesisch von Natur geschaffenen Wasserbecken und Schöpfungs-Oasen. Besonders wird hierzu ein aus dem Erdinnern emporquellendes Schöpfungswasser das Hauptmaterial gegeben haben.

So erkläre ich mir auch auf ähnliche Weise die Entstehung der Gattung Mensch in der warmen Tertiärzeit. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß das Himalajagebirge in Asien eine jener Wiegen dieser Urzeugung gewesen ist. Vielleicht ist es nur der Hauptpunkt, und es entstanden auch im Harzgebirge, Bodetal und in zahlreichen anderen Hochländern solche paradiesische Menschschöpfungsoasen. Daß nun diese sich mit den schon vorhandenen höchsten Gliedern der Säugetiere, den menschenähnlichen Affen, paarten und von den höchstentwickelten urgezeugten Halbmenschen derselben sehr geliebt und gepflegt wurden, ist natürlich. Vielleicht haben die hochentwickelten Menschenaffen, die in der Nähe der natürlichen Schöpfungsbrunnen sich aufhielten, die dort aus Protoplasmamassen entstandenen Menschenkinder liebevoll großgesäugt, denn noch heute zeigt das Affengeschlecht eine fabelhaft stark ausgeprägte Kinderliebe. Auf jeden Fall hat die allweise Natur vor jeder Katastrophe eine Anzahl der tätigsten, intelligentesten und empfindungsreichsten Tiere an den Ort geführt, wo das Leben geschützt und erhalten blieb, also in die Neuschöpfungsmittelpunkte hinein. Die geschlechtliche Verbindung des Urhalb-menschen mit den höchsten Affenarten war ein weiterer natürlicher Vorgang, und so entstand daraus der erste Erden-Urmensch.

Ob aus den urgezeugten Halb-Urmenschen alle jene Abarten als Nixen usw. entstanden sind, wie sie die alten heiligen Sagen und Götterlehren uns zum Teil überliefert haben, die später ausstarben und mit denen auch die höchsten Affenarten zugrunde gingen, weiß man nicht gewiß, unmöglich ist es aber nicht. Diese Zeit muß eine Art Paradies auf der Erde gewesen sein, wo die letzten Endglieder, die höheren Vogel- und Säugetierarten und die Menschen geschaffen wurden.

Nach dieser Paradieszeit der Poesie und des halb Tier-, halb Mensch-, halb Engelwesenzustandes entstand eine rauhe, kalte Periode, das Diluvium oder die Eiszeit. Die Geologen können sich diese Eiszeit, wo alles bis an die heißen Zonen vergletscherte, nicht erklären.

Ich finde sie natürlich, sie war die Reaktion auf die letzte große Schöpfungsperiode der Erde, wo die Empfindungskräfte und feinsten Materien aus dem Erdkern in gewaltiger und wunderbarster Art aus sich heraus an die Oberfläche getreten waren und wo das Sonnenlicht und andere kosmische Kräfte alles zur Neuschöpfung und Entwicklung so begünstigt hatten. 

Die Triebkraft der Erde trat eben wieder zurück und sammelte sich im Erdstrahlkern. Aber ich erkläre sie mir auch durch Hinausschiebung der Nordpol- und Südpoleismassen über die größere Nord- und Südhalbkugel der Erde infolge einer noch anderen Ursache, nämlich durch Einsturz eines zweiten Erdmondes entweder in den Stillen Ozean oder in den Südpl der Erdkugel, wodurch sowohl der Südpol direkt als auch der Nordpol in direkt die Übereisungsperiode verursacht haben. Ist der zweite nächste Erdmond, den viele Astronomen bestimmt als dagewesen annehmen und ihn in den Stillen Ozean nieder geschlagen vermuten, tatsächlich dort in die Erde gestürzt, so mußte eine starke plötzliche Überflutung der Festmassen der Erde außer den Hochgebirgen die Folge sein. Die große kosmische Kälte der Mondmassen bewirkte naturgemäß die Abkühlung. Aber auch die metallischen und meiner Ansicht nach stark magnetischen Substanzen dieses Mondes drangen in die Erdzentrale, wodurch die magnetische Erdachse nach dem Nord- und nach dem Südpol hinausgedrängt wurde und die Eisberge am Nord- und am Südpol fortschoben. Diese Verschiebung der Eisberge ist bis zur Hälfte der nördlichen und südlichen Erdhalbkugel erfolgt. Dasselbe muß stattgefunden haben, wenn dieser Mond vom Erdsüdpol aufgesogen wurde, was ich für wahrscheinlicher halte.

In der Eiszeit wälzten sich Riesenmassen Eis von Schweden und Norwegen her bis zum Harz und zum Erz- und Riesengebirge, zum Böhmerwald bis an die Alpen. In der Thüringer Gegend bildete sich Inlandeis da, wo die Eisberge nicht hindrangen. Aber auch auf der südlichen Erdhälfte trat eine Vergletscherung und in allen Erdzonen eine starke Abkühlung auf. Wo freies Hochland übrig blieb, lebte der Urmensch im doppelten Kampfe mit dem Klima und mit den wilden Tieren. Diese Not zwang ihn zum Nachdenken, zum Erfinden, und so machte er sich den Höhlenbär zahm. Mit diesem wanderte er zwischen Riesenelephanten, Mannuth, Zotten-Nashorn, Löwen, Hyänen, Urwölfen, Springsauriern, Drachenbestien, Riesenstieren (Primigenius und Bos priscus), wilden Pferden und Hirschen (Cervus giganteus) umher.

Kampf, Not und Gefahr war sein Lebenslos. Ein Faultier (Megatherium) und ein Riesengürteltier (Glyptodon) entwickelten sich in Amerika zu wahren Ungeheuern.

Man teilt die Eiszeit ein in Glazialperioden, wo die Abkühlung und Eisströmungen anschwollen, und in die Interglazialzeiten, wo eine Rückentwicklung des Eises und der Kälte auftrat. Man nimmt drei bis vier Vergletscherungen oder Eisperioden an. Durch die Schmelzung des Eises an den Berggipfeln wurden Riesenmassen Erden und Gesteine, sogenannter glazialer Schutt, in das Flachland hinausgeschoben.

Umgekehrt haben die Eisberge Riesensteine bis in die Berge hinaufgeschwemmt, was man besonders im Harzgebirge bis auf den Brocken hinauf beobachten kann. Heute noch findet man dort und in der ganzen norddeutschen Tiefebene Riesenkieselsteine aus der Eiszeit her umherliegen, die meist von Skandinavien heruntergeschwemmt worden sind. Es scheint, als wenn sich die Erdkugel nach beiden Polen hin von innen heraus mächtig gestreckt und gedehnt hätte. Vielleicht sind auch starke Auswürfe an den Polen aufgetreten, wodurch Hunderte von Meilen weite Strecken mit Eisbergen ringsum vom Nord- und vom Südpol nach dem Äquator zu fortgetrieben wurden, so daß die kalten und mäßig kalten Zonen total mit Eis überschwemmt wurden und die mäßig heiße und selbst die heiße Zone stark abkühlten. Wahrscheinlich ist auch, daß durch Aufsaugung des zweiten Mondes durch die Erde dieselbe dadurch, daß der Mond eine festere Masse als die Erde war, in der Richtung der magnetischen Achse, also von Pol zu Pol, länger und gestreckt wurde, wodurch sich die Dauer der Abkühlung erklären läßt und mit Formierung der früheren Kugelform die wärmere Temperatur mit der Interglazialzeit auftrat. Das Klima war in dieser Eiszeit trockener als früher. Durch die starken Kältereize ist es natürlich, daß die Tiere außerordentlich gefräßig wurden und sich zu Riesengeschöpfen auswuchsen.

Außerdem erklärt sich aber aus dem Kältereiz besonders auch die enorme Behaarung derselben zu dieser Zeit. Immer weiß die Natur die rechten anpassenden Schutzmittel zu finden. Auch der Urmensch dieser Zeit ist stark behaart und von dickem Fell bekleidet gewesen. Durch das trockene, kalte Klima entstanden Wüsten und Steppen. Löß und Lehm lagerten sich überall im Tieflande ab. Der Eisperiode haben wir den günstigen, fruchtbaren Ackerbauboden unseres heutigen Flachlandes zu verdanken. In der letzten Eisperiode entwickelten sich eine Anzahl Tiere, zierlicher und kleiner, zu den heute lebenden Typen hin, so wie wir sie jetzt noch beobachten können. Eine große Anzahl Riesentiere aus der älteren Eiszeit stirbt in der jüngeren Eiszeit gänzlich aus. Diese Umwandlungen sind so langsam und unmerklich vor sich gegangen, daß die Lebewesen zu ihrer Zeit es kaum bemerkt haben, und so geht auch in unserer Gegenwart, die im geologischen Sinne mehr als 50 Tausend Jahre umfaßt, eine langsame, kaum bemerkbare Veränderung in der Tier- und Pflanzenwelt vor sich.

Auch das Menschengeschlecht bildet sich um.

Man nennt diese gegenwärtige Zeit das Alluvium. In dieser jüngsten Periode, in der wir leben, sind aber auch selbst beim Erdboden Veränderungen vor sich gegangen, z.B. ist bestimmt nachgewiesen, dass das heutige Helgoland, das nur noch einen kleinen Rest von nicht 1/4 Quadratmeile Felsenland umspannt, früher ein Land von vielen Quadratmeilen groß war. 

Helgoland
(Hinzugefügt)

Auch die dänischen Inseln waren ein zusammenhängendes Festland. Die Nord- wie die Ostsee waren bedeutend kleiner als sie heute sind. Das Harzgebirge hingegen senkt sich langsam und der Brocken ist vielleicht in 4000 Jahren um 1000 Fuß niedriger geworden. Die südliche Provinz Hannover hebt sich, die Augsburger Gegend und ganz Niederbayern senken sich. Wenn aber ein Berg wie der Brocken in einem Jahr durchschnittlich 25 Zentimeter gesunken ist, welcher Mensch wird das bemerken? Wie wenig ergibt das in einem halben Menschenalter, in der ein Mensch das beobachten könnte; und doch macht es auf die Länge der Zeit von verschiedenen Tausend Jahren schon so viel aus, daß das ganze Harzgebirge mitsamt dem Brocken nur noch halb so hoch ist wie im Anfange dieser Zeitperiode, die wir Diluvium nennen, und diese Periode gehört noch zu der großen letzten Zeit, dem känozoischen Zeitalter der Erde.

Im Atlantischen Ozean, westlich von Afrika und Spanien, ist ein großes, weites, blühendes Land während dieser Zeit versunken. Die Ufer Grönlands reichten viele Hundert Kilometer tiefer nach Süden und Osten, und Island war mit Schottland und Norwegen im engeren Zusammenhange. Das letzte große Zeitalter hat viele Tausende Jahre gedauert, und die vorhergehenden dauerten noch viel länger.

Unsere Erde ist viele Millionen von Jahren alt, und das Alter unseres Sonnensystems zählt Milliarden von Jahren. Alle großen zuständigen Naturforscher sind sich darin einig, daß die Erdentwicklung annähernd tausend Millionen Jahre gedauert hat, und daß ein Drittel davon auf die Entwicklung des Lebens fällt. Die Annahme von 100 Millionen Jahren Zeit, die nur der einfacheren Berechnung wegen gewählt wird, ist die denkbar kürzeste, die überhaupt angenommen werden kann.

ERNST HÄCKEL und andere neuere Naturforscher unterscheiden fünf große Zeitalter, sie ließen sich hierbei von dem Entwicklungsgedanken der Lebewesen leiten. Die Einteilung deckt sich mit der geologischen, nur wurde mit einer gewissen Berechtigung ein fünftes, ein besonderes Menschenzeitalter, angenommen.

Nehmen wir also nur 1/3, das höchst zulässige Minimum, also 100 Millionen Jahre an, die das Leben unserer Erde, sowie die Formung der Oberfläche, wie wir sie heute vor uns sehen, gebrauchte, so ergibt nach Dr. HEINRICH SCHMIDT, Jena, diese Entwicklungszeit im Vergleiche zu einem Tage von 24 Stunden folgendes Verhältnis:

I. Archozoische Periode 52 Millionen Jahre = 12 Stunden 30m,
II. Paläozoische " 34 " " 8 " 7 "
III. Mesozoische " 11 " " 2 " - "
IV. Känozoische " 03 " " - " 43 "
V. Anthropozoische " 0,1-0,2 " - " 2 "

Die Länge der Weltgeschichte auf 6000 Jahre gerechnet, würde in diesem Verhältnis nur fünf Sekunden dieses Schöpfungstages betragen. So arbeitet die Natur im kleinsten das Wunderbarste und Größte mit Ausdauer und Geduld aus.

Es fragt sich nun, überblicken wir die ganze Vergangenheit der Erdbildung und ihre Schöpfungsperioden, was die Natur eigentlich bezweckte, wohin sie in der Zukunft weiter schreitet und was mit der heutigen Pflanzen- und Tierwelt und mit dem Menschengeschlechte einst werden wird? - Wir wissen, daß viele Tierarten in den letzten tausend Jahren, die für die Erdentwicklung soviel wie ein Tag bedeuten, ausgestorben sind, z.B. der Auerochse, der Riesenedelhirsch und das letzte Glied der Saurier, im Volksmunde Drache genannt. In weiteren tausend Jahren sind vielleicht auch die Raubtiere, die Löwen, Tiger, Panther und Leoparden, die Wölfe und Bären, vielleicht aber auch unsere jetzigen Hirsche und manche Singvögel nicht mehr vorhanden.

In Mittelamerika lebte eine hochentwickelte Menschenrasse, sie ist ausgestorben, und die heutigen Indianer folgen ihnen vielleicht bald nach. Also, wie ganze Tierarten innerhalb weniger tausend Jahre langsam vergehen, so ist auch über manche Menschenart oder Rasse dasselbe Schicksal verhängt. Dieses Aussterben ist niemals vollständig zu denken. Wenn eine Rasse Mischehen eingeht, so pflanzt sie sich dann in Abarten fort und geht in einer anderen Rasse auf.

Die Natur arbeitet auf Harmonisierung hin und scheidet alle Auswüchse, alle Einseitigkeiten langsam aus. So sind die einstigen Riesenmenschen wie auch die Zwergmenschen als Rassen ausgestorben.

Daß es solche Rassen überhaupt gab, bezweifle ich nicht. Die Einzelglieder dieser Zwerg- und Riesenmenschen haben meiner Ansicht nach sogar die jüngste Eiszeit überlebt, und daher steckt in den Sagen von den Wald- und Bergriesen, sowie von den Heinzelmännchen aus grauer Vorzeit ein Kern Wahrheit.

Einen weiteren Vorgang lernen wir beim Überblick über das ganze millionenjahrelange Naturschaffen kennen: die Pflanzen und Tiere sind feiner, edler, schöner, durchgeistigter und harmonischer geworden, und die Natur arbeitet sogar in unserer gegenwärtigen Zeitperiode immer mehr auf Individualisierung des Einzelwesens hin. Besonders ist dieses beim Menschengeschlechte, und zwar bei den höheren Kulturrassen zu beobachten. Selbst unsere gesamten sozialen Strömungen, die durch alle Kulturvölker wie ein erdgeistiges Gegenwartswollen hindurchziehen, bereiten nur die Freiheit, Entwicklungs- und Entfaltungsfähigkeit des Einzelmenschen vor.


1                            Tafel XIX.                                 2

Tafel XIX. Aus der Urzeit der Herrschaft der Reptilien. 1. Haifisch, Hybodus Hauffianus. Männliches Exemplar. (Rekonstruiert von C. BROWN.) 2. Fossiler Panzerlurch, aus der böhmischen Steinkohle.

3                            Tafel XIX.                                 4

3. Branchiosaurus, aus der Dyasformation. 4. Rekonstruiertes Reptil aus der Keuperperiode nach Professor Dr. E. FRAAS.

5                           Tafel XIX.                                 6

5. Teleosaurus, aus der Jurazeit. 6. Brontosaurus, aus der Jurazeit. 7. Flugeidechse, Dimorphodon macronyx, aus dem untern Lias. (Rekonstruiert von RICHARD OVEN.) 8. Plesiosaurus. 9. Ichthyosaurus, aus der letzten Juraperiode. 10. Gehörntes Reptil aus der Kreidezeit.

7                                    8                           Tafel XIX.         9


Tafel XIX.          10

Tafel XX. Die ersten Landtiere der Erde.


1                                                    2                                Tafel XX.          3





4                                                    5                                Tafel XX.          7




Levitating Stone
(Hinzugefügt)
Jedem zum Erfolg in praktischer Menschenkenntnis zu verhelfen, dazu soll dieses Lehrwerk besondere Dienste erweisen.



Erstellt 1994. Update 12. April 2007
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung
Hauptwerk. 2. Auflage. 1929. Hrsg. Amandus Kupfer

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben.
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