Menschenkenntnis Lehrbrief III. - Part 11
 
Hauptwerk 1904-06. Carl Huter
Bearbeitung: Medical-Manager Wolfgang Timm

FORTSETZUNG

Alle Sterne im unendlich großen Weltall verkünden uns durch ihren Lichtschein ihre Eigenart, eine Originalkraft, die kein zweiter Stern besitzt, und sie verkündet auch das Weltstreben nach Höhrerem, Göttlichem, Höchstem, das wir in seiner ganzen Hoheit und Tiefe nicht ganz erfassen und begreifen können. Welche Wunder könnten wir schauen, vermöchten wir von einem Sonnensystem zum andern zu wandern, von einem Stern zum andern, denn wir würden sehen, daß überall etwas in Farbe und Form, Leben und Eigenart ist, und daß doch überall dieselben Urgesetze und die gleichen Endziele walten.


(Hinzugefügt)

Nach diesen Betrachtungen will ich zu unserem eigenen mütterlichen Sonnensystem zurückkehren. Um uns die Entstehung desselben klar zu machen, muß ich hier noch einmal ein Kraft- und Formgesetz im Bilde vorführen, das ich schon in den physikalischen Abschnitten des vorigen Lehrbriefes berührt habe, hier aber ganz besonders eingehend behandeln muß, weil auf den Grundlagen dieser Kraft- und Formengesetze sich die Entwicklung unseres Sonnensystems leicht erklärt und auch alle Formation unseres Erdkörpers mit allem, was derselbe hervorgebracht hat, später leicht verständlich erscheint.


Orionnebel
(Hinzugefügt)

Die Weltanschauung über das Werden der kosmischen Körper und ihre Bewegungs- und Gravitations-Zustände nach KANT, LAPLACE, KEPLER und NEWTON und einige ergänzende Ausführungen hierzu

Ich führe hier zunächst im Bilde die Kant-Laplacesche Theorie der Entwicklung unseres Sonnensystems vor Augen.

Die Kant-Laplacesche Weltentstehungstheorie

Diese Theorie ist bekanntlich allgemein von den Astronomen anerkannt worden. Wir werden nun zunächst sehen, wie wenig befriedigend sie uns etwas erklärt, und wie viel mehr uns KEPLER und NEWTON mit den von ihnen entdeckten Weltgesetzen gebracht haben.

Wir müssen die Leistungen dieser Männer für ihre damalige Zeit als etwas Großes betrachten, wenn sie in Wahrheit für uns heute auch weiter nichts sind, als Menschen, die der Wahrheit je einen Schritt näher gekommen sind. Wir müssen uns aber auch ebensosehr vor Überschätzung der Lehrsätze dieser Männer hüten, denn keiner von ihnen hat eine befriedigende Welterklärung gebracht.

Erkennen wir daher einfach an, daß diese Forscher etwas brachten, was als wichtiges Erkenntnisglied im Aufbau dieser Weltanschauung auch seinen Wert behalten wird. Für die damalige Zeit waren jene Entdeckungen große wissenschaftliche Erlösungswerke.

KOPERNIKUS hat bekanntlich zuerst gefunden, daß die Planeten nicht um die Erde, sondern um die Sonne gehen und daß auch die Erde um die Sonne kreist.

Ferner stellte er fest, daß die Sonnen nicht im Mittelpunkte jeder Planetenbahn, sondern etwas entfernt, exzentrisch von diesem Mittelpunkte, stehen.

Daraus folgerte KEPLER weiter drei Gesetze:

1. Alle Planetenbahnen sind Ellipsen, in deren einem Brennpunkte sich die Sonne befindet. Siehe Brennpunkte der Ellipsen Tafel III, Fig. I und II.

Tafel III  Fig. I                            Fig. II

2. Die Leitstrahlen der Sonne (Radiusvektor) treffen in gleichen Zeiten des Laufes eines Planeten gleiche Flächenräume. Siehe Tafel III, Seite 20 Fig. II.

Tafel III  Fig. II

3. Die Kubikzahlen der mittleren Entfernungen je zweier Planeten verhalten sich zueinander, wie die Quadratzahlen der Umlaufzeiten dieser Planeten. Oder: die Quadrate der Umlaufzeiten der Planeten verhalten sich wie die Kuben ihrer mittleren Entfernungen von der Sonne.

Nach dem zweiten Gesetz folgt, daß jeder Planet und auch unsere Erde sich in Sonnennähe schneller bewegen muß als in Sonnenferne.

Nun wissen wir, daß die Planeten, welche tatsächlich der Sonne näher stehen als die Erde, sich weit langsamer um sich selbst bewegen, wie z.B. Merkur oder Venus, als die ferner stehenden Planeten, z.B. Erde, Mars, Jupiter, denn diese bewegen sich schneller; es ist also mit diesem Gesetze, so bestechend es erscheint, keineswegs das Wesen des Zusammenhangs von Sonne und Planeten erklärt. Aber auch das erste Gesetz, daß alle Planetenbahnen reine Ellipsen sein sollen, bezweiflich.

Ich nehme daher an, daß die Kreisbahnen der Planeten wohl ellipsenähnlich sind, daß aber alle Planeten eine individuelle Eigenbahn haben.

Ich nehme in bezug auf unsere Erde an, daß deren Kreisbahn um die Sonne sich in einer eiförmigen, ovalen, nur ellipsenähnlichen Bahn bewegt. Die Bewegung nach dieser Anschauung muß sich demnach im gleichen Rhythmus abspielen, und die zwei ersten Keplerschen Gesetze hingegen bedürfen einer kleinen Korrektur.

Das dritte Keplersche Gesetz hingegen ist äußerst wertvoll.

Sicher ist nun, daß, wenn sich ein Planet, der sich ferner der Sonne bewegt und sich derselben nähert, sich dieser anfänglich schneller bewegen muß, um zu der stärkeren Anziehungskraft der Sonne das Gleichgewicht dadurch zu erhalten, daß die eigene Fliehkraft sich energischer entfaltet, um in die alte Bahn zurückzukommen. Das ist physikalisch unbedingt anzunehmen. Nun aber kann man auch annehmen, daß der Planet in der Sonnenannäherung einen breiteren Bogen in der Längsrichtung der Ellipsenbahn nimmt und sich dadurch in gleicher Bewegungsgeschwindigkeit hält mit der entgegengesetzten fernen, schmaler laufenden Ellipsenlängsseite.

Durch den breiteren Bogen vermögen die Sonnenstrahlen nicht so konzentriert auf die Erde zu wirken. Sie wirken dafür breiter, hingegen an der Erdferne intensiver, weil konzentrierter, weshalb trotz Erdferne stärkere Wärmenentwicklung auf der Erde festzustellen ist als bei der Erdnähe. Diese eiförmige oder ellipsenähnliche Bahn der Erde erscheint mir wahrscheinlicher aus vielerlei Gründen, und daher halte ich sie für der Wahrheit entsprechender als die alte angenommene, reine Ellipsenlaufbahn. Bei der Erdnähe ist der Südpol der Erde der Sonne zu-, der Nordpol ihr abgeneigt. Da nun das Schwergewicht der Erde in der nördlichen Halbkugel liegt, so spricht dieses für eine breitere Auskreisung bei näherer Stellung zur Sonne. Die Entstehung der Sonnenferne der Erdstellung erkläre ich mir aus dem der Sonne zugeneigten Erdnordpol, welcher eine doppelte Abstoßung bewirkt, einmal aus sich selbst und zweitens eine erreizte, welche von der Sonne ausgeht auf die Erde zurückwirkt. Hierbei nimmt die Erdbahn eine eispitze Form an, einmal, weil die südliche Halbkugel der Erde leichter ist, und zweitens, weil der Südpol saugend auf den Weltäther wirkt, wobei die Auskreisungsfliehkraft geschwächt wird.

Eine reine Ellipse gibt in ihren Formenelementen in der Längsrichtung nur zwei gleich ferne und zwei gleich nahe Bogen, was teils auf mehr Ruhe, teils auf mehr Bewegung schließt; psychophysiognomisch beurteilt, kommen hierbei nur Ruhe und Bewegung zum Ausdruck. In dem eiförmigen Bogen kommen aber vier Elemente zum Ausdruck, nämlich Ruhe und Bewegung, aufsteigende Erregung und ein Hinabsteigen aus der Erregung zur Harmonie zwischen Ruhe und Bewegung. Demnach verkörpern die vier Jahreszeiten: Winter Ruhe, Frühling Empfindung, Sommer Bewegung, Herbst Harmonie. Zwischen Herbst und Winter liegt die Vollreife, und zwischen Frühling und Sommer die Vollblüte.

Planeten
(Hinzugefügt)

Nach reiner Ellipsenbahn sind aber nur 2 Elemente, Ruhe und Bewegung, zu unterscheiden, und das spricht gänzlich gegen die Weltordnung und ihre Elemente, wie ich sie aus dem Äther entwickelte, denn der Frühling hat einen anderen Charakter als der Herbst, was aber aus der bis heran genommenen reinen Ellipsenbahn sich nicht erklären läßt. Höchst wertvoll ist folgendes Zahlensymbol in bezug auf die mittleren Entfernungen der Planeten von der Sonne, das Titussche Gesetz genannt. Nimmt man die Reihe der Zahlen 0, 3, 6, 12, 24, 48, 96, 192 und addiert zu jeder derselben 4 so erhalten wir die Verhältnisse der Sonnenabstände von Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus wie 4 : 7 : 10 : 16 : 52 : 100 : 196. Zwischen Mars und Jupiter bleibt eine Lücke für einen Planeten im 28. Abstand. Hier ist nun in der Tat zwischen 16 und 52 der Asteroidengürtel*) In diese Sonnenferne-Stellung im Sommer wird die Erde also durch doppelte Abstoßungskraft gedrängt durch a) Sonne, b) Erdnordpol; sie verkürzt oder verjüngt daher ihre ellipsenartige Auskreisungsbahn nach einfachen physikalischen Gesetzen, und dieses zwingt mich zu der Annahme der eiförmigen Kreisbahn unserer Erde zur Sonne. Der achte Planet Neptun wurde vor seiner Entdeckung auf Grund dieses Gesetzes schon berechnet. Die Verhältnisse stimmen denn auch so ziemlich.

Nach der Gaußschen Berechnungsmethode kann man aus drei Beobachtungen eines Planeten in Rektazension und Deklination mit Rücksicht auf Refraktion, Ekliptikschiefe, Präzision, Nutation, Aberration die geozentrische Länge und Breite des Planeten in den drei Stellungen berechnen. Hierdurch sind drei von der Erde ausgehende Richtungen gegeben. Auf jede derselben muß einer der Planetenorte liegen; diese sind stets in einer durch die Sonne hindurchgehenden Ebene enthalten. NEWTON folgerte aus dem Schwerkraft- oder Fallgesetz, daß je zwei Teile der Materie sich gegenseitig anziehen, und daß diese anziehende Kraft sich direkt wie das Produkt der Massen der beiden Teile und umgekehrt wie das Quadrat ihrer Entfernung voneinander verhält.

Es werden demnach nicht nur die Planeten von der Sonne, sondern auch diese von jenen angezogen. Überhaupt ziehen sich alle Körper, auch die Monde eingeschlossen, entsprechend 1. ihrer Dichte, 2. ihrer Masse und 3. ihrer Entfernung gegenseitig an.


Pferdekopfnebel
(Hinzugefügt)

Aber auch dieses rein mechanische Gesetz versagt z.B. bei einer Anzahl von Kometen, auch dieses Gesetz ist also unvollkommen, es erklärt nichts von Entwicklung, Ruhe-, Flug- und Lebenstriebkraft der Weltkörper. Es läßt kalt, es behandelt die Materie und die Weltkörper wie tote Massen, und doch ist überall volles L eben in der Masse. Es lassen sich außerdem besser, als alle diese Astronomen, Mathematiker und Physiker es vermocht haben, die Körperformen, Bewegungsbahnen, Entfernungen, Verschiedenheiten der Dichte usw. der Sonne, der Planeten, Monde und Kometen und ihre individuelle Eigenart und Wertmasse nach meiner neuen Weltformellehre berechnen. Es würde zu weit führen, dieselbe hier einzeln darzulegen. Ich kann hier nur in großen Zügen das neue Empfindungs-, Formen-, Bewegungs- und Harmoniegesetz erklären, ein Gesetz, das nicht nur im Bau eines Weltsystems Gültigkeit hat, sondern das bei jeder Kristallisation von Elementen wiederkehrt, und das in der Zelle waltet wie in jedem Lebewesen.


Plnetengrössen
(Hinzugefügt)

Dieses Gesetz lautet: Ein neues Zonen- , Sphären- und Polaritätsgesetz

Ballt sich eine beliebige lockere Masse zu einem kugeligen Körper zusammen, wo bei die Einzelteile aller seiner Massen mäßig in Bewegung übergehen, so wird er geschlossen magnetisch mit zentraler Anziehungskraft.

Bei stärkerer Bewegung wird er offen magnetisch mit zwei Polen. Setzen sich seine Einzelteile noch stärker in Bewegung, so wird er außerdem auch noch elektrisch, und es tritt eine besondere Peripheriemassenspannung ein.

Diese äußere Oberflächenspannung wird noch intensiver, sobald ihre Massen gereizt werden. Zwischen der magnetischen und der elektrischen Zone liegt eine neutrale Zone. Die magnetische Zone teilt sich in eine positive und eine negative, auch die elektrische Zone teilt sich in eine negative und positive.

Außer diesen 5 Zonen kann sich im Zentrum oder an einem beliebigen inneren Orte des kugeligen Körper seine Empfindungs- oder Strahlpolzone entwickeln. Es können sich auch zwei oder mehr Strahlpole in der inneren magnetischen Zone bilden und mehrere Strahlpole in den äußeren elektrischen Zonen. Schließlich kann sich eine einheitliche periphere Strahl- und Empfindungszone in und an der Außenfläche des Körpers entwickeln. Bei der Behandlung der Entstehung des Lebens komme ich noch eingehender hierauf zurück.

Ein so gedachter Körper und seine verschiedenen Zustände sind vom Standpunkt verschiedener Betrachtungen aus wiederholt auf den nächsten Tafeln abgebildet.

Hat derselbe eine zentrale Lebens- oder eine periphere Empfindungszone, dann ist er beseelt, wie z.B. die lebende Zelle; hat derselbe weder eine äußere noch eine innere besondere Lebens- oder Empfindungszone, stattdessen aber einen zentralen magnetischen Ruhepol oder eine solche Polachse wie es bei Kristallen der Fall ist, dann nennt man ihn einen toten oder anorganischen Körper*).

Ein lebender Körper hat stets 7 Zonen und 3 Sphären, sowie mindestens 5 verschiedene Polaritäten, so, wie es auf Tafel V, Seite 30, abgebildet ist. Die Erklärungen sind daselbst in guter Schrift eingezeichnet.

Tafel V

Die Innenstruktur eines solchen Körpers besteht aus sieben Zonen, das Mittel- oder Verbindungsglied von diesem Körper zum reinen Äther sind drei Sphären. Fallen die zwei Lebenszonen, die äußere und die innere, fort, so hat der Körper fünf Zonen. Äußerlich betrachtet ist ein solcher Körper 1. nord-südendig polar, 2. ost-westseitig polar, 3. äquatordachend und polarabflächend polar, 4. zentral-peripherie polar und 5. individuell, universell kosmisch polar.

Nach diesem Zonen- und Sphärengesetze haben sich die chemischen Stoffe einer aus dem anderen gebildet, und nach ihm ist auch das Sonnensystem und die Erdentwicklung folgerichtig zu berechnen. Wenn nun ursprünglich eine Veränderung  in der homogenen Weltmasse Äther vor sich gegangen ist, so mußten sich zuerst aus den reinen, normalen Äther-Ilionen Äther-Idionen bilden. Unser Sonnensystem mußte also im ersten Anfangsstadium ein ungeheuer großer Ätherball gewesen sein, bestehend im ersten Stadium aus Idionen, im zweiten Stadium aus Mediomen, im dritten aus Wasserstoffgas, dem ersten chemischen Element. Aus dem Wasserstoff entwickelte sich als zweites Element der Sauerstoff, dann als drittes Element aus diesem der Stickstoff und schließlich der Kohlenstoff im inneren Ringe des Stickstoffes.


Levitating Stone
(Hinzugefügt)
Jedem zum Erfolg in praktischer Menschenkenntnis zu verhelfen, dazu soll dieses Lehrwerk besondere Dienste erweisen.



Erstellt 1994. Update 26. März 2007.
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung
Hauptwerk. 2. Auflage. 1929. Hrsg. Amandus Kupfer

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben.
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