Carl Huter: Heilwissenschaft der Zukunft - Part I.5
 
Fortsetzung

8. Die Verwandlung des überschüssigen Lebensmagnetismus in ausstrahlende Lebenskraft oder Helioda.

Zu allen Zeiten hat es Menschen gegeben, die durch Handauflegen, Segnen, Massieren Kranke oder Verletzte in überraschend kurzer Zeit gesund gemacht haben.

Die Bibel erzählt eine ganze Reihe solcher Wundertaten von Elias, Elisa und anderen Propheten, sowie von Jesus, seinen Jüngern, dem Apostel Paulus und anderen. Solche Männer waren wahre Volksärzte.*) 

Unter allen Völkern hat es aber auch stets Medizinmänner und Kurpfuscher gegeben, die sich in Gunst und Ansehen zu setzen wussten und nach und nach von den Mächtigen dieser Erde Vorrechte und Privilegien abschmeichelten, um dem törichten Volke Sand in die Augen zu streuen und ihm das Geld abzuschwindeln. Diese gefährlichen Kurpfuscher taten sich später zu einer Sippe zusammen und lehrten gegen schwere Moneten auch andern die Medizinpfuscherei. Nicht wenige fanden sich, angelockt durch die später winkenden hohen Einkünfte, durch den Schein des Bevorzugtseins und Gelehrtseins und machten diese Geheimniskrämerei mit durch die hieroglyphische Keilschrift lateinischer Rezepte und allerlei Gifttopfkünste.

Es bildete sich eine besondere Scheingelehrtenkaste im Staate, welche sich zu einer Art Zunft zusammenschloss. Diese Zunft hat denn alle wahren Volks- und wirklichen Naturärzte zu schmähen und zu unterdrücken versucht; denn nur wer schweres Lehrgeld zahlte für das Erlernen der saubern Zunftkünste, der wurde gleichwertig erachtet, erwachte später bei dem einen oder andern ihrer Spießgesellen Gewissen und Vernunft und ging auch zur wahren Natur- und Volksheilkunde über, sofort wurde solch ein bekehrter Saulus als Paulus gebrandmarkt in jenem Zunfkreise. Als dann der Wucher dieser Leute, die Unverschämtheit, der Dünkel, verbunden mit bodenloser Dummheit und Frechheit selbst den Mächtigen dieser Erde zu arg wurde, da gab man die Heilkunde wieder frei, die die schreckenswütende Sippe der Kurpfuscher in Erbpacht genommen hatte. Als dann unter der feien Konkurrenz der Heilpraxis die Menschen die guten Erfolge der Naturärzte immer mehr kennen lernten, wandten sie sich diesen zu. Darob erzürnt riefen jene Scheinärzte nach Staatshilfe und wollten die guten Volksärzte, die so viele Menschen dauernd gesund machten, unter Strafe gestellt wissen, denn sintemal auch die Zunftärzte sich sonst bequemen müssten, auch wirkliche Heilkunst von der gütigen Mutter Natur zu erlernen, wodurch auch sie den Kopf ein wenig mehr anzustrengen hätten. Der alte Schlendrian war ja für diese Männchen zu süßen Gewohnheit geworden und was das Schlimmste war, wenn die Naturärzte so weiter die Menschen gesund machten, dann blieben ja die Einkünfte für jene, die nur von Kranken zu leben gewohnt waren, aus.

Die Staaten, in denen die Vernunft siegte, hörten nicht auf den Schrei der privilegierten Kurpfuscher. Als darauf mit Gewaltmitteln nicht auszurichten war, da griff man zur List und erfand das Impfen. Man lehrte in langen breiten Phrasen, dass das Einspritzen von Eiterjauche in das Blut blühende gesunder Kinder, gegen gewisse Krankheiten gefeit mache, man höre und staune, man glaubte diese Torheit. 

Man machte in heiliger Einfalt, im Glauben die Menschen durch Impfen vor Krankheiten zu schützen, ein Impfgesetz. Da nun nachweislich durch Impfen die Menschen allesamt chronisch und mit der Zeit konstitutionell verseucht werden, so schreien alle Kurpfuscher nach mehr Impfen, denn nur auf die Erhaltung von Siechtum und Krankheit stützen dieselben ihre Macht, ihren Glanz und ihr Einkommen.

Ganz anders handeln die Natur- und Volksärzte. Sie kämpfen nicht nur gegen äußere Unreinlichkeiten, durch Waschen und Taufen des Körpers, sondern auch gegen Verseuchung des Blutes, indem sie dadurch dasselbe neu beleben. Sie nennen ein einfaches natürliches und mässiges Essen besonders des Abends ein heiligeres Abendmahl, als wie die Schweinewurstfresserei, die eine tierische Süffelei begleitet. Sie halten zeitweiliges Fasten gesünder wie regelrechte Schlemmerei nach Schnur und Uhr. 

Sie verschmähen nicht die Heilschule, aber sie stellen sie nicht über, sondern unter die Natur. Sie erforschen die Natur mit ihren gesunden Sinnen und glauben, so wie jede Kunst das Beste immer wieder einzig von der Natur zu erlernen hat, so auch die Heilkunst.

Sie wenden alle naturgemäßen Mittel an und keine widernatürlichen Gifte. Sie schreiben keine lateinischen Rezepte aus Furcht man könnte sie entlarven, sondern sie reden die Muttersprache, weil sie gutes und Wahres verordnen und stets ein gutes Gewissen bewahren. Sie schreien nicht nach Staatshilfe und Vorrechten, sondern sie wissen, dadurch dass sie Kranke gesund machen, genießen sie von selbst das Vertrauen, haben zu tun und damit ihr Brot. 

Sie wenden neben den leicht erklärlichen Heilmitteln der Natur auch solche an, von denen sie die Wirkung erfahren haben, dass dadurch Krankheiten geheilt wurden; was heilt, ist ein Heilmittel, lautet ihr Grundsatz und erscheint es uns wundersam, so haben wir die Ursachen der guten Wirkung nachzuforschen. Sie brüsten sich nicht mit Titeln, Schulen, Examina, sondern lernen immer bescheiden weiter und glauben die guten Geistes- oder andere Gaben, seien ihnen von der Natur oder von Gott beschieden, um dadurch so viel wie möglich Gutes zu wirken.

Sie lassen nicht ab den Kranken zu helfen, ob man ihnen lästert oder zu schaden sucht, denn sie fassen ihre Sache als eine heilige auf und kümmern sich nicht um Äußerlichkeiten. Im Dienste zum Wohle der Menschheit ist ihnen jedes Opfer recht. Sie helfen auch jenen Kranken noch, die durch die Medizinpfuscherei dem Ende nahe gebracht wurden und helfen Pfuscher und Feind, dieweil sie glauben, Gesundheit mache vernünftig und Vernunft mache gut. -

Was nun von diesen Männern hier über Krankenheilungen erzählt wird, konnte nur geschehen in dem dieselben mit überschüssigen Lebensmagnetismus, d. i. ausstrahlende Lebenskraft oder Helioda ausgestattet waren, in Folge dessen auch diese Krankheitsheilungen vorgekommen sein mögen. 

Aus welcher Kraft aber solche Heilungen erzielt wurden, wussten diese Männer selbst nicht; von ihnen selbst und andern, wurde geglaubt, dass dies durch die in ihnen vorhandene Kraft Gottes oder des heiligen Geistes geschehe.

Jahrtausend lang schwebte über diese Heilkraft ein geheimnisvolles Dunkel. Bis endlich im Jahre 1895 die französische Akademie der Wissenschaft den Heilmagnetismus wissenschaftlich als Heilmittel anerkannte. 

Der Heilmagnetismus ist jedoch nicht zu verwechseln mit Suggestion, Somnambulismus oder Hypnose, ja selbst nicht einmal mit Lebensmagnetismus als solchen, denn der jetzt wissenschaftlich anerkannte Heilmagnetismus ist in Wirklichkeit die Helioda, die allerdings im Lebensmagnetismus wurzelt.

Dies erklärt sich auf folgende Weise: Wenn die Lebensenergie in der Zelle oder ein aus der Zelle entstandenes höheres Individuum den höchst möglichen Grad erreicht hat, so wandelt sich die überschüssige Lebenskraft um in ausstrahlende Kraft. Die Kraft wandelt sich um in eine andere Kraft, gerade so, wie sich Licht in Wärme, Wärme und mechanische Bewegung umwandeln lässt.

Durch die ganz charakteristisch veränderte Erscheinungsform, wodurch sie sich z.B. von Wärme unterscheidet, so unterscheidet sich auch die Helioda vom Magnetismus.

Der Magnetismus ist die zusammenhaltende Energie, das aufsaugende Element im lebenden Körper, entgegen der Helioda, die Kraft ausstrahlt und andern umgebenden Körpern mitteilt.

Der Lebensmagnetismus ist die eigene Heilkraft im Körper zur Heilung eigener Wunden und Krankheiten, die Helioda ist die überschüssige Kraft, die schöpferisch am eigenen Körper auftreten kann, durch Neubildungen, Verfeinerungen und Vervollkommnungen am eigenen Körper, sie ist mehr die Entwicklungskraft.

Der Lebensmagnetismus hat mehr den Sitz in den Lebenszentralen, Herz, Hirn, Magen usw., Die Helioda hat vorzugsweise ihren Sitz in den Peripherieorganen, als Hände, Finger, Füße, Haut, Haare und ganz besonders auch in den äußeren Geschlechtsteilen.

Der Lebensmagnetismus absorbiert das Licht, was von außen den Körper beleuchtet und wandelt es im Körper in Wärme und mechanische Energie um. Die Helioda ist selbst ein ausstrahlendes Licht aus dem lebenden Körper und wandelt überschüssige Wärme und mechanische Kraft im Körper unter gewissen Umständen in ausstrahlendes Licht um.

Der Lebensmagnetismus stärkt mehr oder weniger den innern Organismus, die Helioda bildet mehr die äußere Schönheit. Wie sich überschüssiger Lebensmagnetismus in Helioda umwandeln kann, so kann sich die Helioda auch wieder, sowohl beim eigenen, wie beim fremden Organismus, in Lebensmagnetismus umwandeln. Aus diesem Grunde ist die Helioda diejenige ausstrahlende Heilkraft, welche sich einem andern schwachen oder kranken Körper übertragen lässt und sich in jenem zur innern Lebensenergie umwandelt.

Die Helioda wird in ihrer Ausstrahlung und Übertragung auf einen andern Körper unterstützt durch Sympa-thie, Liebe, Wohlwollen, Güte, Barmherzigkeit und alle tugendhaften Eigenschaften.

Der Lebensmagnetismus unterstützt mehr die Selbsterhaltungstriebe und wird von diesen wiederum gefördert. Tatkraft im eigenen Interesse, Selbstbewusstsein, Egoismus fördern die eigenen Lebensenergie, dagegen Genialität, Generosität, Teilnahme, schöpferische Gestaltungskraft zu allgemeineren, höheren Interessen werden von der Helioda gefördert. Aus diesem Grunde erklärt sich die merkwürdige Tatsache, dass robuste egoistische Personen wenig oder gar keine heilende Helioda auf einen andern Körper auszustrahlen im Stande sind, und das diejenigen seltenen Menschen, die eine hervorragende Heliodakraft besitzen und zu Heilzwecken abgeben können, meist mittelstarke, mittelgroße Personen sind, mit guten Gemütseigenschaften, hohen Geistesgaben und angenehmen Äußeren. 

Besonders ist der Ausdruck oder die Form der Haut, der Haare, Finger und besonders der Augen eigenartig schön und interessant.

Die Helioda ist mit blossem Auge nicht zu sehen, wir fühlen diese Kraft aber durch das angenehme Etwas, was uns berührt in Gegenwart solcher Personen, die Helioda ausstrahlen.

Derjenige, welcher eine starke Helioda besitzt, fühlt in der Nähe kranker Personen mehr oder weniger deren Schmerzen mit und fühlt, wenn er mit den ausgestreckten Fingerspitzen über die Körperperipherie des Kranken fährt mit oder ohne Berührung, oft selbst noch in einigen Metern Entfernung, den Ort oder die Art des Schmerzes, Schwäche, Lähmung, Frost und Hitze des Patienten.

Der Kranke selbst fühlt die Kraft der Helioda nach einigem Bestreichen bei den Sitzungen, ohne jedes berühren seitens des Heliodaten durch eigenartiges spannendes, ziehendes, wärmendes, kältendes, zuckendes oder drückendes Gefühl, nachher durch erhöhte Eigenwärme, Behagen, Beruhigung, tieferes Atmen, besserem Appetit usw. und verliert bei wiederholten Sitzungen Schmerzen, Kreislaufstörungen, Fieber und Frostgefühl.

Überraschend waren die Beobachtungen, welche ich anstellte bei durch Schlaganfall Gelähmten, oder bei Krampfleidenden, nach wenigem Bestreichen, Handauflegen, Massieren usw. wurden solche Übel beseitigt.

Man könnte nun einwenden, diese Kraft, welche ich hier erkläre sei nur Wärme, oder Elektrizität, oder sei Lebensmagnetismus, oder der Glaube, die Einbildung des Kranken selbst, oder existiere überhaupt gar nicht, sondern sei vielleicht nur eine leere Hypothese.

Alle diese Einwände seitens etwaiger Gegner sind längst widerlegt:

1. Durch die Geschichte der Heilkunst. Man studiere die Bibel und andere Geschichtsquellen.

2. Durch meine Beobachtungen bei solchen Personen, welche Heilkräfte besitzen. Näheres berichten die Schriften der Heilmagnetiseure.

3. Durch eigene, vielseitige Forschungen, Erfahrungen und Erfolge am Krankenbette, man lese nur meine Berichte. Schließlich werden diese Theorien alltäglich durch Experimentalbeweise bestätigt.

4. Durch sichtbares Heilen, schwerer, oft unheilbarer Krankheiten in verhältnismäßig kurzer Zeit.

5. Durch kritisch-wissenschaftliche Untersuchungen.

6. Durch Photographie. Die Heliodastrahlen, die wir nicht mit dem Auge sehen können, werden photographiert, gerade so wie die feine lichtempfindliche Platte diejenigen leuchtenden Himmelskörper aufnimmt und wiedergibt, die für unser Auge unsichtbar sind.

Auf Seite 56 und 57 (hier web) lasse ich derartige Aufnahmen in Autotypendruck folgen.


Erklärung der nach Photographie hergestellten Abbildungen.

Aus "Für alle Welt", illustrierte Familienzeitschrift jährlich 28 Hefte á 40 Pfg., Verlag des deutschen Verlagshauses Bong&Co., Berlin.

Der verehrliche Herausgeber obiger Zeitschrift, Herr BONG, überließ mir auf mein Ersuchen die Cliches zum Abdruck. Hat sich diese Firma dadurch schon ein Verdienst erworben, dass sie rückhaltlos diese neueste Entdeckung in den Bereich ihrer Besprechung zog, so ist das wissenschaftliche Interesse, dass mir diese Firma durch die gütige Überlassung dieser Bildwerke zeigt, ganz besonders anzuerkennen.

Die Photographien der Heliodastrahlen geben uns den unbestreitbaren Beweis der Existenz derselben. Mag man diese rätselhaft erscheinenden Strahlen bis dato von anderer Seite mit Elektrizität bezeichnet haben, das tut nichts zur Sache, die Hauptsache bleibt der Beweis einer neuen Kraft.

Elektrizität oder doch Beziehungen zur Elektrizität hat mehr oder weniger jede Naturkraft, möge sie Licht, Bewegung oder Wärme heißen.

Außer den Röngenstrahlen existiert gewiss keine zweite Entdeckung neuerer Zeit, die sich mit der Auffindung der Heliodastrahlen und ihrer photographischen Beweisführung messen könnte.

Beide Entdeckungen werden über kurz oder lang zu einer neuen Licht- und Krafttheorie und dadurch zu einer ganz neuen Weltanschauung auch von anderer Seite, führen.

Figur I zeigt die Finger zweier Personen, die nicht sympathisch sind.

Man sieht die Finger der einen Hand stärker leuchten, wie die Finger der gegenüberliegenden. Ein Beweis, dass die Heliodastrahlen bei verschiedenen Menschen ganz verschieden sind an Leuchtkraft, materieller Masse und Intensität. Dass die Strahlen nicht in einander überfließen, sondern zwischen den Fingern ein Strahlenbünder bilden, beweist die gegenseitige Einflusslosigkeit. Ein Einfluss findet ohne Frage dennoch statt, aber ein unangenehmer.

Dieses beweist uns zugleich wie das, was man seelische Konstitution, Stimmung, Geneigtheit, Charakter nennt, auf alle unsere grobmateriellen Körperfunktionen übergreift. Hieraus wird man aber die physikalisch-materielle Bedeutung jener hohen Lehre eines Jesus von Nazareth würdigen lerne, die in der wohltätigen Liebe, in dem festen Glauben an das gute Ideale und Schöne nicht nur glücklichere Menschen in sozialer, sondern auch in gesundheitlicher Hinsicht zu erzielen bestrebt ist.

Was Suggestion, Glaube, Liebe und noch mehr der wohlmeinende Wille zu leisten vermag, hier wird es klar gelegt. Wunderbare Veränderungen im Organismus, Heilungen, die ans Wunderbare grenzen, können durch Liebe, guten Willen und den günstigen physikalischen Vorbedingungen der Helioda bis zu einem Grade erzielt werden, die alle andern Heilfaktoren der Welt in den Schatten stellt.

Figur 2 zeigt uns die Hände eines Brautpaares und damit zugleich, was seelisch in Liebe verbunden. 

Da die Heliodastrahlen wohltätig in einander fließen über sie dadurch auf den Gesamtorganismus des Körpers einen belebenden, stärkenden und höchst wohltätigen Einfluss aus.

Wie zwei Menschen, die sich lieben, auch körperlich mit einander verkettet sind, davon bekommt man hierdurch erst einen annähernden Begriff. Man wird aber auch von der Heiligkeit dessen, was sich liebend anzieht und zu nähern sucht, ganz anders denken lernen, als wie bisher.

Wenn Ehegatten durchschnittlich älter werden wie Einzelpersonen ohne liebende Verbindung, so erklärt sich das zum Teil aus der gegenseitigen Übertragung der Heliodastrahlen, die so heilend und kräftigend den Körper beleben und die Lebenskräfte verlängern.

Der Tod eines Menschen oder vielleicht noch mehr die dauernde Trennung von denen, die man sehr lieb hatte, bedeutet den Verfall der eigenen Lebenskraft, das Zusammenbrechen des eigenen Organismus und der Keim zu den schwersten, seelischen Leiden, auch den Keim zu oft unheilbaren Krankheiten, Schwäche und Siechtum.

Wenn die Religion die Hauptaufgabe darin suchen wollte, die Menschen glücklicher zu machen, so muss sie denen den Weg bahnen, die sich liebend anziehen und Liebe verbreiten und zu vermehren suchen. Einen Anlauf hat die christliche Religion hierzu gemacht, vielleicht mehr wie jede andere, schade nur, dass viele ihrer Vertreter nur das Gegenteil von dem tun und erstreben, was wahre Religion will, wenigstens die natürliche Religion.

Die Natur auf den Kopf stellen, die freie Wissenschaft bekämpfen, den Fortschritt hindern, Klassen, Rassen und Völker verhetzen, Kriege stiften, statt versöhnen, die Führer der Massenmorde und des Großwuchers ungerechter Besitzver-mehrung segnen, ist sicher allemal irreligiös.

Das schöne Etwas, was man Religion nennt, wird dadurch in weiten Volksschichten so missverstanden, weil mit dem Namen Religion Jahrhunderte und Jahrtausende von einer großen Anzahl Vertreter und Führer derselben so arger Missbrauch getrieben worden ist.

Sagte doch Christus selbst schon über den Religionsschwindel der beamteten Pfaffen einer gewissen Richtung seiner Zeit: "In Schafskleidern kommen sie zu Euch, aber inwendig sind sie reißende Wölfe."

Mögen diese Zeilen mit dazu beitragen helfen, erst wahre Religion bei den Theologen aller Richtungen zu mehren, dann wird auch das Volk wieder Vertrauen dazu gewinnen und das Heil da suchen, wo es so schön zu finden ist, nämlich: in der naturgemässen Religion der Liebe, die Kraft gibt allem Leben.

Das letzte Bild zeigt uns ferner, wie die Finger der kleinen weiblichen Hand heller die Helioda ausstrahlen, wie die Finger der männlichen Hand. Beweis meiner Lehre, dass der weibliche Organismus durchschnittlich befähigter in der Helioda ist, wie der männliche, da im männlichen Körper mehr die magnetische Kraft wohnt. Die Helioda der männlichen Finger ist weniger stark, dafür aber mehr anhaltender.

Verbindet sich bei dem Manne die Helioda mit hoher Kraft mit dem Magnetismus, so ist ein solcher Mensch zum Heilen von Krankheiten in hohem Maße befähigt. 

*) Über eigene Untersuchungsmethode der Heliodakraft nebst Ausbildung erteilt der Verfasser Unterricht.

Diese Helioda ist diejenige Lebenskraft, welche sich schon in der Zelle in minimaler Weise in ihren ersten Anfängen vorfindet, im tierischen Organismus und ganz besonders im Menschen ihren Höhepunkt erreicht, wo der Mensch selbst geistig und körperlich auf einer möglichst hohen Entwicklungsstufe angelangt ist.


9. Die wechselwirkenden Lebensfunktionen der Zelle und alle höheren Organismen, die aus der Zelle entstanden sind.

Das eigentlich individuelle Leben im engeren Sinne nimmt mit dem organischen Leben der Zelle seinen Anfang.

Die Zelle und alle ihre nachfolgenden Gebilde wurden vermöge ihrer höheren Lebensform eine höhere Lebenswesenheit.

Auf die Entwicklung der Form und Wesenheit dieser Organismen hatte aber stets auch die Umgebung einen maßgebenden Einfluss.

Wenn die Substanzen und Gebilde der unorganischen Welt das Produkt physika-lischer Ursachen sind, so total tragen die auch den Stempel dieser Ursachen. Sie zeigen die Physiognomie ihrer Entstehung und tragen diesen stabilen Charakter solange, bis sie in eine andere Substanz umgewandelt werden.

Jede chemische Grundsubstanz bleibt von der äußeren Umgebung in ihren Grundfesten unbeeinflusst, wird dieser Grundcharakter erschüttert, z.B. Eisen, so bildet er sich eben in eine andere chemische Form um. Eine Anpassung an die äußere Umgebung bei Bewahrung der Ursprünglichkeit gibt es bei diesen unorganischen Dingen eben so wenig wie eine selbstständige höhere Fortentwicklung. Auflösung oder starre Beharrlichkeit, Verwandlung oder in sich gleich bleiben, ist das Los dieser Dinge.

Anders geht das Leben der Zelle vor sich. Sie passt sich an und steht mit der Außenwelt in innigster Wechselbeziehung. Sie trägt einmal den Grundcharakter ihrer Entstehung und trägt auch den Charakter ihrer Entwicklung, an ihr und durch sie spiegelt sich die Außenwelt mit allen Reizen wieder. Die Art dieser Reize der Außenwelt, bedingen auch die Art der Formbildung und Wesen aller derjenigen Geschöpfe, die aus einer Zelle hervorgingen.

Licht, Wärme, Temperaturwechsel, mechanischer Druck, atmosphärische Spannung, Elektrizität, chemische Reize und Verbindungen, welche auf die Zelle einwirken, berühren zuerst immer die Außenseite, die Peripherie derselben und prägen dort ihre Merkmale ein.

In kälteren Zonen wird eine ganz andere Pflanzenbildung hervorgerufen, wie in warmen. Pflanzen, Tiere und Menschen, sie alle tragen den Stempel ihrer engeren Heimat und sind in Form und Wesen jener angepasst und unter sich immer ver-schieden.

Das ist bei der chemischen Grundsubstanz anders, diese trägt überall ohne jede Anpassung die ganz gleichen Merkmale, das Eisen des Südens ist das selbe wie im Norden, das Eisen in der Pflanze oder im Blut des Menschen ist dasselbe wie das was der Bergmann aus dem Erdinnern holt, oder dasselbe Eisen, das durch die Spektralanalyse der Lichtstrahlen auf den andern Himmelskörpern nachgewiesen wird. Alles Eisen der Welt ist dasselbe, aber keine zwei Zellen in der Welt sind sich genau gleich und darum sind sie individuell im strengsten Sinne des Wortes. 

Die Zelle und ihr Gefolge trägt den Stempel der Örtlichkeit und da niemals 2 Zellen genau denselben Ort einnehmen, so sind sie schon aus diesem Grunde verschieden.

Jeder Reiz, der nun die Zellenperipherie trifft, wird von der Lebenszentrale der Zelle, also bis in ihr Innerstes übertragen. Die Lebenszentrale wird aber nicht von diesen Reizen gemeinhin zerstört, sondern diese sucht sich in ihrem Grundcharakter gleich zu bleiben und die eingeführte Substanz oder Kraft, wie Licht, Wärme usw. sich einzuverleiben. Sie schlägt Kapital für ihre eigene Lebensenergie daraus, sie verdaut so zu sagen diese Reize so gut sie kann und teilt, nachdem sie das Neuempfangene präpariert, assimiliert und gebunden hat, diese neue Kraft oder Materialzuschuss dem ganzen Zellkörper, also auch der Zellmasse und der Zellperipherie, mit.


Im Lebenshaushalte der Zelle spielt sich also ein doppelter Vorgang ab.

1. Die Einwirkung der Fremdkörper, Stoffe und Kräfte von außen her auf die Peripherie und von da durch besondere Spezialorgane bis zum Zellkern des Individuums.

2. Die Nutzbarmachung des Fremden, in den Zentralorganen für das eigene Leben und die Verteilung dieser nützlich gemachten Kräfte und Stoffe in dem ganzen Zellorganismus, bis zur Peripherie zurück. Durch diesen Vorgang wird allerdings nach geraumer Zeit die Zelle verändert, sie wächst, bildet Organe, pflanzt sich fort durch Vermehrung usw., aber sie bewahrt daneben auch

3. ihren angeborenen oder angewirkten Grundtypus und prägt auch diesen neben jenen beiden Lebensvorgängen an der äußeren Peripherie aus. Was aber die erste Zelle tat, das tun alle nachfolgenden Zellen, die den pflanzlichen, tierischen und menschlichen Organismus aufbauen. Denn, da durch Vermehrung der Zellen, die zuerst durch die Spaltung der Mutterzelle vor sich geht, die Tochterzelle jedes körperliche und seelische Substrat von der Mutterzelle empfängt, so geht durch den ganzen großen Organismus z.B. des eines Menschen ein einheitliches Leben. Jeder einzelne innere oder äußere Teil, Organ usw. trägt den Charakter des Ganzen und was das Ganze durchwebt, das durchlebt auch das einzelne Kleine.

Überall bleibt die individuelle Eigenart gewahrt und trägt die Merkzeichen des Gesamtorganismus auch in seiner Originalität. Auch alle Lebensäußerungen dieser Individualität bekunden sich charakteristisch nach außen hin und damit ist das wechselwirkende, individuelle Leben der Zelle erklärt.


10. Die Diagnose aus Augen, Haut, Haaren, Bewegung, Tonfall, Schrift, Mimik, Gesichtsausdruck und Körperkonstitution.

Durch diese Lebensvorgänge der Zelle und der von ihr stammenden Organismen, als Pflanzen, Tiere, Menschen ist somit erwiesen, dass das ganze innere Leben des Individuums einmal die Lebensursachen und zweitens die umgebende Welt widerspiegelt, und zwar nicht nur innerlich im innersten Kern, sondern auch äußerlich an der Peripherie und darüber hinaus durch die individuellen Wirkungen oder Handlungen. Wenn also viel oder wenig Eisen, Kalk, Stickstoff, Schwefel, Sauerstoff, Kohlensäure usw. z.B. im Blute eines Menschen ist, so gibt sich dies auch durch grobe oder feine äußere Merkmale zu erkennen. Denn das Blut dringt ja bis in die Kapillargefäße der Haut und diese wird durch besondere Färbung, Spannung, Glanz, feuchte Reinheit, Wärme usw. auch die Art der Blutmischung wieder erscheinen.

Ja selbst Glanz und Form der Haare bekunden die Ernährung, Verdauungskraft und Nerventätigkeit. Hieraus ergibt sich, daß in dem Äußeren z.B. eines Menschen, das innere Wesen desselben, Blutmischung, Charakter, Anlage, Neigung, Kraft, Gesundheit und Krankheit sich widerspiegelt und damit ist die Peripheriediagnose und die phsiognomische Wissenschaft, nicht nur genetisch aufgebaut, sondern auch außer der praktischen Beweisführung auch theoretisch bewiesen als die nützlichste und bedeutendste Wissenschaft die es gibt.

"Des Körpers Form ist seines Wesens Spiegel.
Erkennst du sie, löst sich des Rätsels Spiegel!"

Schlusswort.

Ich will noch einmal kurz die Grundsätze meiner neuen Lebenslehre zusammenfassen:

1. Da kein Leben ohne Bewegung ist und keine Bewegung ohne Ursache, Anstoß, Reiz, usw., so bewegt sich alles individuelle Leben zwischen zwei Reizpolen.

2. Der eine Pol dieser Lebensreize liegt im Innern des Individuums, es ist bei der Zelle der Zellkern, bei höheren Organismen die Lebenszentrale. Hier liegt ein inneres, selbstständiges Wollen vor und darum auch ein Empfinden, was mit dem Wollen parallel liegt, das Angenehme und dann, was zum Wollen diametral liegt, das Unangenehme. Die Art und die unzähligen Modifikationen des Empfindens werden erst hervorgerufen durch:

3. Den äußeren Reizpol des lebenden Körpers, der außer ihm liegt, nämlich die umgebende Welt, das Universum.

4. Jeder Reiz, der von innen aus der eigenen Lebenszentrale kommt, dringt stets bis zur Peripherie des Körpers, weil die Körperperipherie mit zum Individuum gehört und hinterlässt da seine Merkmale.

Also im Äußeren prägt sich das bewusste oder unbewusste Wollen unbedingt aus. Da wo das innere Lebenswollen nicht mehr hin dringt, da stirbt der Zellstoff ab und zerfällt und gehört dann nicht mehr zum normal gesunden Individuum; kann also für die Beurteilung des normalen Individuums nicht in Betracht kommen.

5. Jeder Reiz der von außen her das individuelle Körperleben berührt, trifft erst die Peripherie, also wiederum das Äußere des Körpers und lässt folglich da auch die Merkmale zurück.

6. Schließlich wird, nachdem der Reiz aufgefangen und der Zentrale des Lebens übertragen wurde, dieser wieder modifiziert reflektiert bis zur Peripherie hinaus, also wiederum sind selbst die Reflexreize im äußeren Körper erkenntlich.

7. Das was sich zwischen Wollen und Empfinden nach und nach erklärt, wird das innere,eigene Bewusstsein.

8. Je höher die Entwicklung einer Zellenart zum vollendeten Lebewesen fortgeschritten ist, durch die Jahrtausende Fortentwicklung, Fortzeugung und Vererbung unter den mannigfachsten angenehmen und unangenehmen Reizen, desto höher musste sich das Bewusstsein entwickeln.

9. Alle Einseitigkeit, sei sie angenehm oder unangenehm, macht dumm und hindert den geistigen Fortschritt.

10. Aus allen diesen Gründen ist aus Augen, Haut, Haaren, Gesicht, Körperkonstitution, Mimik, Sprache, Schrift usw. das innere Wesen des Menschen sicher festzustellen. "Man muss es nur verstehen!"


Levitating Stone
(Hinzugefügt)
Damit ist aber meine Diagnose aus Augen und Gesichtszügen, kurz aus der äußeren Körperperipherie, begründet und über die Sicherheit der Praxis dieser Methode erzählen die beigefügten Berichte. Siehe Berichte über Diagnosen und Experimentalvorträge.




Erstellt 1999. Update 18. April 2007
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben. Die psycho-physiologische Naturheilkunde             Bearbeitung: Medical-Manager Wolfgang Timm
 
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