Carl Huter: Heilwissenschaft der Zukunft - Part I.4
 
Fortsetzung

Philosophie und Heilwissenschaft.

Wie kam ich zu meiner Philosophie und von dieser zur praktischen Ausübung meiner neuen Heilwissenschaft?

Ein wunderbares Geschick meines Lebens hat es gefügt, dass ich mich außer der lehrenden und schriftstellerischen Tätigkeit, einer Reihe von Jahren der Ausübung der Heilkunde gewidmet habe. Die Verkettung der Umstände die mich hierzu drängte, will ich kurz wiedergeben.

Als Lebensberuf hatte ich mir ursprünglich die bildende Kunst auserkoren und in dieser die Kunstmalerei. Hier hatte ich verschiedene Wandlungen durchgemacht, ich ging von Dekorations- zum Porträtfach über und von der Porträt- zur Allegorien- und Historienmalerei; jedoch nicht etwa aus Mangel an Tüchtigkeit in den vorhergehenden Fächern, sondern aus Strebsamkeit, indem ich immer von dem Leichteren zu den Schwierigeren überging. 

Ich hatte sowohl in dem Dekorationsfache Prämien erworben, wie im Porträtfache zahlreiche Anerkennungen und war mit Aufträgen überhäuft, ganze Kirchen hatte ich ausgemalt, hohe Staatsbeamte portraitiert und hatte Gelegenheit, von einer höheren Schule als Zeichenlehrer angestellt zu werden. Da entdeckte ich bei meinen anthropologischen Studien und besonders bei dem Studium der Anatomie, Physiologie und Physiognomik, dass alle Lebensvorgänge im Innern des Körpers sich am vollendetsten in der äußeren Peripherie zugleich in ihrer Zweckbestimmung wiedergeben.

Die alte Lehre vom Verborgenen im Herzen und dergleichen Dinge war damit widerlegt, denn alle Regungen im Herzen geben sich nach unveränderlichen Gesetzen äußerlich in der Körperkonstitution und besonders in Gesichtszügen, Augenausdruck, Tonfall der Sprache, Mimik, Haltung, Gebärde usw. zum Ausdruck. Geist und Körper steht beim gesunden, normalen Menschen, in vollständiger Gleiche, das heißt, wie der Körper, so der Geist und wie der Geist so der Körper.

Der Geist ist die Blüte aller der vielen hundert, tausend, ja Millionen Einzelvorgänge im Körper und damit ist auch das Äußere als Einheit, als Charakter des Individuums auch der Generalorganismus aller der Hundert und Millionen Einzelorgane des Körpers, deren Lebensfäden, Wirkungen und Zweckbestimmungen in der Physiognomie eines Menschen in Erscheinung treten. 

Näheres habe ich ausführlicher wie in diesem Werke in meinen Unterrichtsbriefen "Die neue Welt und der neue Mensch" für Künstler, Ärzte, Juristen, Lehrer, Eltern und Erzieher, mit vielen Illustrationen erläutert, niedergeschrieben. Selbstverlag. Bis zum Jahre 1900 erscheint alle zwei Monate eine Lieferung vom Jahre 1899 an erscheint alle drei Monate eine Lieferung, á 3 MK., zusammen 12 Lieferungen 36 MK.

Diese neue Entdeckung, welche ich gemacht hatte bei dem vielen Copiren menschlicher Gesichter und Körper, wurde durch viele tausend Erfahrungen, die ich durch Studien an der Hand der Geschichte, im Verein mit historischen Kunstwerken und durch die Studien lebender Menschen, immer aufs Neue bestätigt.

Jetzt hieß es, den Schlüssel finden zu diesem gewaltigen Schatz menschlicher Erkenntnis der sich mir darbot und der, wie er mir alle meine Geisteskräfte zu neuem Suchen, neuem Glauben, neuem Wissen und erkennen in Erregung setzte, auch die ganz gebildete Welt in Bewegung setzen wird.

Dieser Schlüssel ist, I. die Theorie, erwiesen durch Experimentalbeweise, dass diese neue Lebenslehre auch richtig ist und II. dass der innere Zusammenhang zwischen der Vielheit der anatomischen Einzelorgane mit der Einheit des Gesamtorganismus, (wie er äußerlich in Erscheinung tritt) gefunden wird.

Mit ganzer Energie widmete ich mich von jetzt ab diesen Studien, alle meine Mittel, meine Jugend, meine Genüsse opferte ich dieser heiligen Sache. Mit dämonischer Leidenschaft suchte ich das ungeheure Material was zu bewältigen war, meist durch Selbststudium in Museen, Kunstsammlungen, Bibliotheken und durch Hören wissenschaftlicher Vorträge zu verarbeiten.

Instinktiv suchte und fand ich immer das Wichtigste in der Anatomie, Physiologie, Chemie, Physik, Psycho-logie usw., denn alle nebensächlichen Dinge mit zu studieren, dazu hätte ein Menschenalter gehört.

In wenigen Jahren hatte ich aus mir, außer einen Künstler und Philosophen einen Gelehrten heraus geschult, der in allen wichtigen Fragen der Geschichte, Natur- und Menschenkenntnis beschlagen war. So dass ich mich später oft wundern musste, wie manche Freunde, die Jahre lang die Hochschule besucht hatten, in oft wichtigen Fragen zurück geblieben waren und noch mehr stieg mein Verwundern, wenn ich Professoren der verschiedensten Wissenszweige, mit welchen ich häufig zu verkehren pflegte, so oft gegenteilige Ansichten vertreten sah; sie waren, wenn auch in ihren Einzelfächern achtbare Gelehrte, doch im Gesamtwissen elende Stümper geblieben, denen die Fähigkeit abging den Zusammenhang der einzelnen Gebiete menschlichen Erkennens, die naturgemäß so eng verkettet liegen, dass man das eine oder andere gar nicht ausschließen kann, zu übersehen.

So behauptete z.B. der Anatomieprofessor: die Erklärung der Funktion der Organe sei Sache der Physiologen. Der Physiologe meint: die Rätsel des Seelenlebens, wie sie die Theologen vertreten, zu erforschen, sei das Fach der Psychologen. Der Mathematiker verhielt sich reserviert von der Physik, der Historiker sah nichts von der Gegenwart und meinte die Gegenwart gehöre den Politikmachern und Diplomaten. Der Jurist wußte nicht von den Rechtsbegriffen des Volkes, sondern lehrte nach doctrinären Schemen und abstrakten Begriffen. Der Chemiker wiederum hatte keine Ahnung vom Entstehen der Organe, von Anatomie, von Formbildung der Lebensorganismen, die doch alle mehr oder weniger aus bekannten chemischen Substanzen aufgebaut sind.

Alles dieses lehrte mich, dass unter dieser Methode der Hochschule und des Unterrichts viel Irrtum, viel Wahrheit, viel Wissenschaft, viel Torheit, viel Hochmut neben verdienter Würde meist nebeneinander lagen, und dass diese Art Schulung den Menschen impotent mache zur Fassung einer gründlichen harmonischen Bildung die zur klaren Erkenntnis der höchsten Wissenskraft führt. Ich bereute seit dem nicht mehr, dass ich keine Universität besuchte und war froh, dass mich das Schicksal in diese Bahn des Selbststudiums gedrängt hatte.

Durch Bescheidenheit lernte ich von manchen Fachgelehrten und durch Stolz bewahrte ich meine Originalität und den Schatz meines Wissens. Meine Kunst liebte ich über Alles und mochte sie um keinen Preis aufgeben, darum entschloss ich mich, das allegorische und historische Fach zu ergreifen, um durch Bildwerke meine Wissenschaft zu lehren und die Wahrheit derselben durch die Kunst zu verkünden.

Viele Jahre Studien und Entbehrungen hatten meinen Körper erschöpft, wegen meines Idealismus hatte ich manche Kränkungen seitens meiner Verwandten zu erleben. Frühere Bekannte sassen auf Lehr- oder Pfarrämtern in festen Stellungen oder hatten einen praktischen Beruf ergriffen und blickten auf mich scheel herab. Doch die glühende Begeisterung für mein neues Evangelium, wodurch die Kunst und die Schönheit erst zur wahren würde, zur neuen Religion, zum Ideal allen menschlichen Strebens erhoben wurde, ließ mich im höheren Bewusstsein alles tapfer ertragen.

Eine Liebe hatte ich gefunden, die alle Hoffnung meines Herzens erfüllte, sie war eine Schönheit, wie ich sie mir aus der idealen Welt geträumt hatte, ich war stolz darauf, dass ich solche Schönheit in meiner engeren Heimat fand. Eigenartige Familienverhältnisse, ohne feste Stellung, unbestimmter Verdienst hielten mich vorläufig ab, ein enges Verhältnis zu schließen, doch alles dieses wäre überwunden worden; sie war reich und mir ergeben. Trotzdem trieb es mich dazu, neue Kunststudien in Rom und Paris zu machen und zugleich hielt ich mich für moralisch verpflichtet, vor Eingehung einer Ehe, meine Gesundheit zu stählen.

Erst das Jahr 1888, dann 1889 und schließlich 1890 hatte ich zu einer Südseereise ausersehen, doch immer und immer traten unvorhergesehene Hindernisse ein, dazu wurde ich von der Influenza ergriffen, was einen chronischen Lungenkatarrh zur Folge hatte, jedoch die Frühlingswärme heilte alles wieder aus. Da kam ein Schicksalsschlag, unter dem ich zusammenbrach.

Meine Jugendliebe wurde von einem Landpfarrer Heim geführt. Vielleicht ohne ihr, ohne sein, ohne mein Verschulden, oder war es doch mein Verschulden? Ja und immer ja musste ich mir sagen, weshalb hatte ich mich nicht gleich mit ihr verlobt, warum nicht klar und bestimmt meinen Plan ausgesprochen? also durch eigene Schuld, wenn auch unter dem Drucke der Verhältnisse, musste ich jetzt alle Seelenschmerzen auskämpfen.

Wer je in seinem Leben wahr geliebt hat, so unergründlich tief, so ideal, so wahr mit allen Fasern seines Herzens, der weiß was es heißt, solche tieferschütternde Seelenschmerzen zu ertragen.

Viel hatte ich in meinem Leben erfahren, sehr früh meinen Vater verloren, eine harte Jugend durchlebt; Armut, Hunger und Durst, Kränkungen und Bitterkeiten überwunden, aus eigener Kraft mich durch alle Daseinskämpfe zum Künstler und Gelehrten aufgeschwungen, aber diesen Schlag ertrug ich nicht. Alle Widerstandskraft des Körpers war gebrochen.

Ein schweres Nervenleiden machte mich siech. Den Herbst darauf trat eine heftige Lungenentzündung hinzu, dann aufs Neue die Influenza und als diese Körperlichen Leiden durch ärztliche Fehlgriffe ein schweres Halsleiden zurückliessen, da war an eine Studienreise nicht mehr zu denken. Ich war chronisch krank geworden und suchte Hilfe bei den Medizinärzten, die ich nicht fand. Endlich stellte ein Braunschweiger Spezialist ein Krebsgeschwür im Halse fest.

Durch ein eigentümliches Geschick kam ich nach Bremen in die Behandlung des Dr. Sch., der als Spezialist für Halsleiden weithin berühmt war und ich muss bekennen, dieser Mann flösste mir Achtung ein, sowohl durch seine menschenfreundliche Weise, als auch durch die geschickten operativen Eingriffe. Durch ausgezeichnete Pflege bei dortigen Verwandten und bei einer erfahrenen Dame, Tochter eines Arztes, die alles daran setzte, mich wieder gesund zu machen; teils auch durch operative Eingriffe, wurde ich zunächst am Leben erhalten.

Doch von einer Heilung war keine Spur. Nach monatlicher Behandlung wandte ich mich der Naturheilmethode zu und muss gestehen, dass mir diese Behandlung nach Kuhne`scher Methode zunächst die größten Dienste tat, wodurch sich besonders das Allgemeinbefinden hob, auch blieb die örtliche Krankheit nicht ganz ohne heilsamen Einfluss.

Hierdurch ermutigt, wanderte ich von einer Naturheilanstalt in die andere und lernte alle Systme kennen. Dass es mir bei meiner wissenschaftlichen Vorbildung leicht war in meinen vielen freien Stunden naturheilkundige Studien zu treiben, ist selbstverständlich.

Die Naturheilkunde lernte ich mit allen Fehlern und Irrtümern kennen und auch mit dem Vorzug, dass sie mich besserte und besser war wie die medizinische Wissenschaft. Eine völlige Ausheilung wurde aber mit keiner der damals bekannten Systeme der Natur- und Wasserheilkunde erzielt. 

Bist du Gottes Sohn, so hilf dir selber, war der Schlussvers vom Liede, ich forschte, probierte, studierte und experimentierte, bis ich mich nach meiner eigenen Methode wieder gesund gemacht habe und heute stehe ich gesund da. Das Nervenleiden und der jahrelange Lungenkatarrh hat allerdings seine Spuren hinterlassen, so dass ich hygienisch zu leben und jede körperliche Überanstrengung zu meiden habe, doch hoffe ich bei dieser Lebensweise ein mässiges ja vielleicht ein hohes Alter zu erreichen; ich fürchte keine Krankheit mehr, denn ich besitze die Mittel sie zu beseitigen. Meine Wissenschaft aber habe ich seitdem in den Dienst der leidenden Menschheit gestellt und die bildende Kunst mit der Heilkunst vertauscht.*)

Wunderbarer Weise ist die heilende Heliodakraft nicht nur ungeschwächt geblieben, sondern durch die Reihe der Jahre stärker geworden, wovon die vielen zahlreichen Berichte am Schluss dieses Werkes erzählen. Ein Beweis, dass die Helioda durch geistige Energie erhöht wurde. Dass ich unter solchem Studium und Vorschulen noch etwas anderes aus der Naturheilkunde zu machen verstehen, wie viele andere Fach- oder Laienärzte versteht sich von selbst.

Der Naturarzt Priessnitz - war Landwirt, Schroth Fuhrmann, Rikli - Hotelbesitzer, Kuhne - Tischler, Thore Brand - Stabsoffizier, Glunnecke - Rechtsanwalt, Platen - Kaufmann, Spohr - Oberst, Butterbrod - Gärtner, Guttzeit - Leutnant. Sie alle sind oder waren ehrenhafte achtbare Leute, die von ihren ursprünglichen Berufen zur Heilmethode umsattelten und jeder hat in seiner Art der Naturheilkunde und dadurch der Menschheit genützt. 

Teils Talente, teils Genies und teils strebsame Männer sind sie, die einen ganz besonderen Ehrenplatz in der Geschichte der Heilkunde der Zukunft einnehmen werden, sie haben das Material herangeschafft, sie sind zum Teil meine Vorarbeiter gewesen zu der Heilwissenschaft der Zukunft, wie ich sie in ihren Hauptzügen begründet habe.**)

Auch auf anderen Gebieten gab es große Leute, die ursprünglich in einem andern Berufe standen, ja sie waren nicht nur größer in dem neu erwählten Fache wie alle Zunftgenossen, sondern sie waren himmelweit über jene erhaben. Es nimmt sich daher höchst lächerlich aus, wenn alle die, welche zu einem anderen Berufe übergegangen ohne vorher darin ein gleiche Schule durchgemacht zu haben wie die Zunftgenossen, diese mit Pfuscher zu bezeichnen.
 

Aus folgenden Beispielen mag dies hervorgehen. 

Die beiden grössten deutschen Dichter hatten keine Dichterschule besucht, auch keine Abbrobation darin durchgemacht, denn "Schiller" war Mediziner und "Goethe" ursprünglich Jurist, dann Kunstmaler und schließlich Staatsmann, der große Dichter "Hans Sachs" war Schuhmachermeister, der große Historienmaler "Oesterley" war Jurist. Deutschlands unübertroffener Allegorienmaler "Peter von Cornelius" war Schriftzeichner und Anstreicher, der Erfinder des Schießpulvers "Berthold Schwarz" war Mönch, der genialste jüdische König "David" war Schäfer, der größte griechische Philosoph "Sokrates" war Bildhauer. 

Von den 5 größten Religionsstiftern war nur einer Theologe, "Budha" war ein Prinz, "Christus" ein armer Knabe, von dem die Geschichte den Beruf verschwieg, Theologie konnte er aber nicht wegen seiner Armut studieren und doch war er so genial, so geistlicher Natur aus sich selbst, dass er die schönste Religion erfand.

"Christi Jünger" waren arme Fischer und Arbeiter, "Mohamed" war Kaufmann, "Zoroaster" Landwirt und Staatsmann und nur "Moses" war aus der ägyptischen Priesterkaste hervorgegangen. 

Eine der genialsten deutschen Fürstenfamilie die "Hohenzollern" entstammten einer bürgerlichen Zöllnerfamilie aus der Schweiz. Der große deutsche Kaiser "Heinrich I.", der Städtebauer, war Bauer und Vogelfänger, der große Physiognomie "Lavater" war Prediger und der unübertroffene Wetterforscher "Falb" ein Priester.

Welcher moderne Architekt könnte sich mit König Ludwig II. von Bayern messen, und welcher Schauspielregisseur mit dem genialen Herzog von Meinigen.

König Ludwig II. von Bayern und Schloss Neuschwanstein
(Hinzugefügt)

Der vorzüglichste Wagnersänger "Niemann" war Schlossergeselle und des Reichshauptstadt`s weiland größter Tenor "Wachtel" Droschkenkutscher. Die Gründer der größten industriellen Werke in England und Deutschland, waren Weber, Schlosser usw., ich erinnere nur an Krupp in Essen, Senking in Hildesheim, von Siemens, Berlin.

Die größten Millionäre in Amerika sind meist Handwerksgesellen gewesen. "Edison", der große Erfinder war Zeitungsverkäufer. 

Der Altmeister der deutschen Malerei "Albrecht Dürer" war Goldschmied.

Albrecht Dürer: Selbstbildnis - München
(Hinzugefügt)

Der größte Dramatiker "Shakespeare" soll von so wenig Schulbildung und geringem Herkommen gewesen sein, dass kurzsichtige Leute daraus den Schluss ziehen wollen, die Werke des unsterblichen Meisters, seien gar nicht von ihm. 

Wie wenig Schule hatten Leonardo da Vinci, Michel Angelo, Rafael, Rembrandt, Rubens, Holbein, Van Dyck, Markart und Böcklin genossen. 

Die Geschichte Preussens ist darum zu ruhmreich, weil die Hohenzollernfürsten nicht nach Examinas, sondern nach Leistungsfähigkeit tüchtige Leute, die nach dem Vorurteil beschränkter Köpfe Laien waren, auf hohe Posten beriefen. Ich erinnere hier nur an die Laufbahn eines Derflinger, Blücher, Bismark, Stephan usw. 

Der bedeutendste französische Kaiser "Napoleon Bonaparte" war bürgerlicher Herkunft und wie der Volksmund sagt, ursprünglich zum Schuster bestimmt, wurde dann Offizier und schließlich ein Kaiser und Welteroberer, der an Genialität in seinem Fache in der Geschichte der letzten 1000 Jahre unerreicht darsteht. Er hat viele deutsche Fürsten zu Herzögen, Herzöge zu Großherzögen und Kurfürsten zu Königen gemacht. Die Reihe großer Männer, die von einem Beruf zum andern übergingen und darin mehr leisteten wie die zunftgemäßen Vorgänger, ist endlos.

Wo sind hier die Quacksalber, die Kurpfuscher, die Scharlatane? unzweifelhaft nicht im Lager der Naturheilkunde, denn da schützt das Gesetz vor Scharlatanismus, die gefährlichen Bönhasen und Pfuscher, sind die Geheimmittelfabrikanten, deren Werke großindustriell blühen und den Apotheken ihre Giftpillen, Tröpfchen oder Tränklein en gros verkaufen. Es sind Mediziner, teils mit, teils ohne Agentur solcher Art Großindustrie, die mit Lateinrezepten diese Dinge unter die leidende Menschheit verschachern helfen. 

Dr. Paracelsius, Dr. Eisenbarth, Dr. Volbeding und Konsorten - es sind die immer wiederkehrenden Typen unter den privilegierten Ärzten, bei deren Praxis mehr ihr verderbliches System der Medizinwissenschaft geschützt wird, als das leidende Volk.


Ich unterscheide 3 Arten von Krankenheiler:

1. Die gewissenlosen Medizinärzte und solcher, die mit Giftmedikamenten arbeiten, das sind die Kurpfuscher und Scharlatane.
2. Die gewissenhaften Medizinärzte, die auf Grund ihrer Hochschulbildung und bestandenen Staatsexamen mit gutem Wissen und Gewissen glauben, durch ihre Methode recht zu handeln. Dieses sind die gewöhnlichen Durchschnittsärzte, bei denen meist nicht viel Neues und Geniales zu erwarten ist, weil sie im Vorurteil befangen bleiben, und
3. Die tüchtigen Natur- und Volksärzte, die in Technik oder Wissenschaft der Heilkunde bahnbrechend vorangehen und die das Naturstudium höher halten, wie das Schulstudium, die Naturheilkräfte höher wie die Medizinheilkraft, die natürlichen Mittel geeigneter, wie die widernatürlichen.

Die privilegierten Scharlatane kämpfen mit Schwindel und Lüge gegen die Natur und Wahrheit und darum gegen die Naturärzte, die Naturärzte kämpfen gegen jene Elemente und ihre schmutzigen Waffen, mit Aufklärung in Wort und Tat und Schrift. In der Mitte dieses Kampfes steht die große Masse der anständigen Medizinärzte, nicht wissend woher und wohin, ob sie dieser oder jener Partei beispringen sollen. Vereinzelt kommen sie ins Naturheillager über, vereinzelt helfen sie den Kurpfuschern zum Siege. Noch ist der Kampf nicht geklärt, ich selbst haben diesen Kampf verschiedene Male kennen gelernt und werde darüber ein besonderes Werk verfassen, um die staatsrechtliche Seite dieser drei modernen Gruppen der Heilkunde zu formulieren.

(Anmerkung Timm: Siehe „Innere Erschliessung“ hier in Rubrik „Willkommen“ ungekürzt).

Gewiss ist aber, dass aus diesem Kampfe geklärt eine Heilwissenschaft der Zukunft aufblühen wird, woraus die großen Naturheilkundigen als Sieger hervorgehen werden, hintendrein das Gefolge der Vertreter ehrsamer medizinischer Wissenschaft zum Bessern belehrt und bekehrt.

Lebensschönheitsgestalten - Mars Lander 2007 Phoenix - Die Weltbotschaft
(Hinzugefügt)

Es gilt die Gesundheit des Volkes, des Einzelnen, um deren Preis gerungen wird, darum wird die Menschheit der Einzelne der Naturheilkunde folgen, die die meisten Erfolge aufweist. Die Machtfaktoren müssen aber anders bekämpft werden und zwar mit den Waffen des Geistes. Und diesen Kampf nehme ich mit ihnen auf, als Führer der gesamten kombinierten Naturheilkunde zur Bekämpfung aller privilegierten und nicht privilegierten Quacksalber und Kurpfuscher und ihrer Helfershelfer, die heute noch das große Wort führen.



Meine neue Lebenslehre.

Die treibenden Kräfte in der organischen Welt von der Zelle bis zum Menschen.

1 ) Äußere Form der Zelle.

2 ) Innere Struktur und Stoffaufbau der Zelle.

3 ) Organischer Aufbau der Zelle.

4 ) Mensch und Zelle.

5 ) Lebensmagnetismus.

6 ) Wirkungen des Lebensmagnetismus im Individuum selbst.

7) Wirkungen des Lebensmagnetismus ausserhalb der eigenen Körperperipherie.

8) Die Verwandlung des überschüssigen Lebensmagnetismus in ausstrahlende Heil- und Lebenskraft oder Helioda.

9) Die Diagnose aus Augen, Haaren, Haut, Bewegung, Tonfall, Schrift, Mimik, Gesichtsausdruck und Körperkonstitution.

Der Anfang alles organischen Lebens beginnt mit der Zelle, wollen wir daher das Leben verstehen lernen, so müssen wir das erste Stadium des Lebens, woraus alles pflanzliche, tierische und menschliche Leben hervorgegangen ist, zu erklären suchen. Die Zelle soll darum in Folgendem der Gegenstand unserer Betrachtung sein.


1. Äußere Form der Zelle.

Die lebende Zelle hat eine mehr oder weniger rundliche Form, diese kann linsen-, ei- oder cylinderförmig usw. sein. Mögen aus diesen rundlichen Formen, welche jede Zelle ursprünglich hat, später sternförmige, dreieckige, wurmartige oder klettartige Gebilde entstehen, so bleibt doch bei näherer Betrachtung der eigentliche Zelleib in kernartiger Rundung. 

Das Kernige, das Runde bleibt ein charakteristisches Merkmal des ersten Lebensorgansismus, was wir Zelle nennen.


2. Innere Struktur und Stoffaufbau der Zelle.

Aus dem charakteristischen, kernigen Formbau der Zelle ergibt sich, dass darin eine Kraft walten muss, welche diese kernige Form hervorruft und zwar eine Art individueller Konzentrationskraft. Wir wollen diese Kraft zunächst als eine an den Stoff gebundene betrachten und daraufhin die Art der Stoffbeschaffenheit näher ins Auge fassen.

Die Stoffbeschaffenheit erscheint nach der inneren Zellzentrale verdichteter, nach der Peripherie lockerer aufgebaut, nimmt jedoch an der äußeren Peripheriegrenze wieder eine etwas festere Verdichtung an. Es unterscheiden sich also weichere und festere Stoffmassen. Dass die festeren Stoffmassen mehr oder weniger in der Mitte der Zelle liegen, ist so naturgesetzlich, das es anders gar nicht sein kann, denn, wenn die Konzentrationskraft, die in diesem organischen Lebensgebilde waltet, die ganze organische Masse kernig rundet, so ist anzunehmen, dass in der Mitte des Organs die größere Energie, welche das ballenförmige Gebilde hervorruft, vorhanden ist.

Diese größere Energie muss aber, da sie sich durch das Verdichtungsprinzip der Stoffmassen kennzeichnet, sich in den innersten Zentralen stärkere Verdichtungsgrade der Stoffe zeigen, wie in den weiter von der Zentrale abliegenden Teilen. Da durch die Konzentration des Stoffes derselbe dichter und daher an sich auch schwerer wird, d.h. "ein beliebiger Stoff in einem bestimmten Raume, ist leichter wie derselbe gleichartige Stoff in gleicher Quantität in einem kleineren Raume," so ergibt sich hieraus weiter, dass die schweren mineralischen Stoffe, die einen charakteristischen, chemischen Charakter tragen, wie z.B. Eisen, Mangan usw. oder auch Kalk oder schwere Gase, wie z.B. Stickstoff, Sauerstoff usw. sich von vornherein in der Zentrale der Zelle befinden, oder doch dahin drängen, eine Zentrale zu bilden.

Alle leichteren Stoffe hingegen werden sich um die schweren gruppieren bis zu der Grenze, wo die inneren schweren Stoffmassen die Wirkung auf die umgebenden leichten Massen in der Sichähnlichmachung oder Verdichtung verloren haben, hier bildet sich denn die Grenze zwischen dem Individualleben, Zelle und der umgebenden Welt. Diese äußerste Grenze nimmt dann bald eine noch härtere Festigung an, wie die nahe liegenden Stoffmassen, die sie umschließt, doch eine geringere Härte wie der Zellkern.

Die Stoffmasse der Zelle, welche aus harter und weicher Masse besteht, vereinigt beide Massen an der individuellen Grenze an ihrer äußersten Peripherie. Ob nun die schweren chemischen Grundelemente, wie Eisen, Mangan usw. aus eine ursprünglich gleichen uns noch unbekannten Masse aus einem so genannten Urstoff, auf diesem physikalischen Wege der Konzentration des Stoffes, erst neu gebildet werden, oder ob die verschiedenen chemischen Grundelemente von ewig her waren, ist heute noch ein Streitpunkt.

Viele Anzeichen aber sprechen dafür, dass die chemischen Grundelemente auf physikalischem Wege erst gebildet werden, und dass die chemischen Grundelemente nicht von ewig her an sich so waren, wie sie in Erscheinung treten. Die verschiedenen chemischen Elemente sind nach meinem Dafürhalten nur verschiedene Erscheinungsformen des alles erfüllenden Weltstoffes, und werden erst hervorgerufen durch eine gewisse mathematische Gesetzmäßigkeit, welche die verschiedenen Stadien der Verdichtungsenergie einer gewissen Stoffmasse kennzeichnet.


3. Organischer Aufbau der Zelle.

Aus dreierlei verschiedenen Verdichtungsgraden des Zellstoffes ergibt sich der innere, organische Aufbau der Zelle von selbst, nämlich: Der Zellkern, die mittlere, räumlich größere weiche Zellmasse und die Zellhülle, das Abgrenzungsorgan des Zellindividuums von der äußeren Welt. Alle drei Zellorgane stehen mit einander im innigsten Zusammenhang, durch alle drei Organe geht das einheitliche individuelle Leben.

Keines kann ohne das andere sein, wird das eine ganz zerstört, so hören die beiden andern Organe auf, sie fallen energielos auseinander und damit hört das Leben auf.

Das Leben der Zelle ist daher ein dreieiniges. Diese dreiteilige Bauart ist naturwissenschaftlich erwiesen, doch bildet sich für kurzsichtige Leute hier ein Streitpunkt in Bezug auf solche Zellen niederster Entwicklung, die keine besondere ausgeprägte Zellhülle sichtlich erkennen lassen. Wenn man hier scheinbar das äußere Organ fehlt, so ist doch in der Peripherie der Zellmasse das Prinzip in der Grundanlage dafür vorhanden und die Entwicklung der Zellhülle beginnt, sobald die Zelle ein dauerndes Leben beginnt, Zellen ohne Schutzhüllen lösen sich bald auf, da sie allen zerstörenden Einflüssen von außen her ausgesetzt sind. Zellen bei denen das dritte Organ, die Haut oder Schutzhülle mehr oder weniger fehlt, sind nicht entwicklungsfähig, sie sind so zu sagen die Übergangsstufen von der unorganischen Welt zu den organischen Lebensgebilden.

Erst Zellen mit entwickelter Zellhülle sind dauernd lebens- und fortbildungsfähig und nur aus solchen Organismen hat sich alles höhere vegetative und tierische Leben entwickelt. Jeder Fruchtkern, jedes Fischei, Hühnerei zählt zu der höheren Zellart.

Die Eier in den Eierstöcken der weiblichen Säugetiere und des normalen Menschenweibes gehören ganz besonders zu den höheren oder eigentlichen Zellen, alle diese zeigen aber eine ganz vorzügliche Ausbildung der Rinde oder Haut. Damit wäre der Streitpunkt bezüglich des dritten Organs der Zelle, also der Haut bei allen höheren Arten dieser Lebensgebilde aufgehoben.

Vom anthropologischen Standpunkte aus kommen also die mangelhaft gehäuteten Zellen absolut nicht mehr in Betracht, weil aus solchen Gebilden weder ein pflanzliches noch tierisches Leben entstehen kann, geschweige denn ein Mensch.

Quelle: DgM Nr. 7. Hrsg. Amandus Kupfer. 1933. Hinzugefügt
4. Mensch und Zelle.

Der Mensch nahm seinen Anfang aus der Mutterzelle, welche im Mutterleibe normal gebildet war und durch die geheimnisvollen Vorgänge der Liebe erregt, für die Aufnahme des väterlichen Samens empfänglich gemacht, diesen in sich aufnahm, - so der Anfang.

Der väterliche Samen durchbohrt die Zellhülle der Mutterzelle und verbindet sich aufs innigste mit derselben, diesen Akt nennt man die Befruchtung. Mit der Befruchtung der Mutterzelle beginnt unzweifelhaft das menschliche Leben, die erste Entwickelung des menschlichen Individuums im Mutterleibe.

Der väterliche Samen ruft in der Mutterzelle eine ganz besondere Lebensenergie hervor, was darauf schließen lässt, dass er festere Substanzen mineralische in die Mutterzelle einführt, die ganz besonders die erhöhte Lebensenergie veranlassten. Es wäre aber töricht, wollte man nur lediglich den rein materialistischen Standpunkt vertreten und diese wunderbare Kraft des männlichen Samens, welche aus der latent liegenden Mutterzelle ein Kind hervorzaubert nur den festen Substanzen des männlichen Samens zuschreiben, dem Eisen, Kalk, Eiweiß usw.

Ohne Frage geht neben diesen chemisch-physikalischen Vorgängen noch etwas anderes vor, welche diese wunderbare gewaltige Energie entwickelt, ich nenne es den Lebensmagnetismus des Individuums.

Ich nehme an, dass der Lebensmagnetismus nicht ausschließlich an chemische Substanzen usw. gebunden ist, sondern mit diesen Substanzen nur sympathisiert und wohl mit ihnen parallel läuft.

Bekanntlich werden Tiere, die wenig Eisen und Kalk im Körper haben, wie z.B. Eintagsfliegen, Seidenraupen, Schmetterlinge, Würmer usw. nicht alt.

Tiere von starkem Knochenbau, eisenhaltigem Blute oder mineralisch harten Schutzfellen, wie z.B. Krokodile, Schildkröten werden hundert von Jahren, Elefanten 200 und darüber als. Menschen von festem (nicht dickem) Knochenbau und eisenhaltigem Blute erreichen ein höheres Alter wie kalk- und eisenarme Individuen.

Aber es gibt auch Ausnahmen und diese Ausnahmen erhärten meine Lehre von der physischen Lebensenergie ohne hervorragende Beihilfe fester chemischer Substanzen, so wird z.B. der Papagei, der keineswegs starke Knochen hat über hundert Jahre als, desgleichen der Adler, Habicht, die Fledermaus, die Eule und manches andere zart knochige Geschöpf.

Es kommt jedenfalls viel darauf an bei der Lebensenergie, wie sich die Stoffe verketten bei ihrer Verbindung und wie sie mechanisch in einander greifen, bei der ersten Vermischung mechanischer Bewegung und das scheint auch die sich später bildende Nervensubstanz eine große Rolle mit zu spielen. Es muss wohl die individuelle Energie weit feinere Substanzen in Bewegung setzen, wie Kalk und Eisen und da scheint mir der Urstoff, den man Weltäther nennt, hierbei eine wichtige Rolle zu spielen.

Jedenfalls nimmt der Äther eine spiralförmige, kreisende Bewegung an, die sich auf einen Mittelpunkt zu konzentrieren sucht und alles was in den Bereich dieses Spiralstrudels kommt, wird erregt und gebunden nach der Zentrale geschleift und dem Strudelkern einverleibt. Auf dem Wege dorthin wird die Bahn immer enger, die Kernenergie immer größer und so ist eine Vereibung und Auflösung nicht ganz feiner Substanzen denkbar. Assimilation, Verdauung, Ernährung, Wachstum wäre somit auf mechanischem Wege erklärt. 

Eine derartige Erscheinung zeigen uns auch die sich in der Entwicklung befindlichen Weltenkörper und so scheint im ganzen Weltall, im Großen so wie auch im Kleinen, das gleiche Lebensentwicklungsgesetz zu herrschen.

Damit wäre die Lebensenergie des Individuums im Allgemeinen und der Lebensanfang des Menschen im Besonderem klar gestellt.


5. Lebensmagnetismus.

Wenn nun eine solche Lebensenergie in der Zelle waltet, die ich mechanische Bewegungsenergie oder Lebensmagnetismus bezeichnen will, so ist damit erwiesen, dass diese Art Energie eine andere ist, als die ruhende Energie der chemisch festen Substanzen, wie sie Eisen, Kalk usw. äußert. Beide Arten Energie, die ruhende und die bewegende, unterstützen und fördern sich gegenseitig, sind aber nicht miteinander identisch.

Die anziehende Kraft des Eisens oder der stoffliche physikalischen Magnetismus ist daher etwas anders, wie die anziehende Kraft des lebenden Individuums, weshalb ich letztere auch wohl den physiologischen, in Verbindung mit dem hoch entwickelten Wesen, wie z.B. dem Menschen auch psycho-physiologischen, oder Summa Summarum einfach Lebensmagnetismus des Individuums bezeichne.

Der Lebensmagnetismus ist bei jedem Individuum verschieden, gerade so, wie jedes Individuum verschieden ist. Er ist der Kern, die Eigenart des Individuums selbst, an ihn ist das Leben gebunden.


6. Wirkung des Lebensmagnetismus im Individuum selbst.

Der Lebensmagnetismus hält den Lebensprozess der Zelle in Bewegung und treibt sie zur höchst möglichen Entwicklung, durch ihn werden die Stoffmassen energisch zusammengehalten und das Ablebende neu ersetzt. Ohne den Lebensmagnetismus wäre der Stoffwechsel gar nicht denkbar, denn wenn alle 7 Jahre z.B. der Mensch sich neu regeneriert, d.h. Knochen, Muskeln, Nerven, Haut, Gefäßsubstanzen werden innerhalb dieser Zeit total neu aufgebaut, ohne dass irgend welche Störungen im Leben des Individuums auftreten, dann ist anzunehmen, dass das Leben nicht an den Stoffwechsel als solchen gebunden ist, sondern an eine höhere Kraft, die über dem chemischen Stoffwechsel steht und das ist der Lebensmagnetismus. 

Der Lebensmagnetismus ist nicht nur die ursprüngliche Schöpferkraft des Individuums, sondern auch der stetige Verjünger und Erhalter derselben.

Die Lebensdauer, ohne Unglücksfälle, ist daher nicht nur an die großen festgebauten zähen Körper gebunden, sondern in erster Linie an die eigenartige Energie des Lebensmagnetismus. Bei Erkrankungen des Individuums ist und bleibt die innere Heilkraft desselben, welche den Lebensmagnetismus zur Grundlage hat zunächst die höchste. Daher erklärt es sich, dass es Menschen gibt, welche die schwersten Krankheiten überstehen, ohne jede ärztliche Hilfe, während andere ohne äußere Hilfsmittel dahin sterben.

Es gibt Menschen, welche bei starkem Alkoholgenuss oder Tabakrauchen, bei Sumpf- oder mit Staub geschwängerter Luft, oder Ruß und Rauch, sich wohl fühlen und steinalt werden, während der Durchschnittsmensch unter solchen Verhältnissen erkrankt und in kurzer Zeit zu Grunde geht.

Auch Kraft und Ernährung, wie man oft glaubt, ist es nicht, was widerstandsfähig macht, denn es gibt gutgenährte Personen, die weit weniger vertragen, als solche, die an Entbehrungen gewöhnt sind.

Herkulanische Athletengestalten mir Pferdeknochen und Pferdekräften, denen man Gesundheit und hohes Alter zuschreiben müsste, wären diese an Stoffmaterial und Kraft allein gebunden, sterben leichter bei Krankheiten und werden selten so alt, wie kleinere, zarter und schwächlich erscheinende Menschen.

Alles dies beweist die hohe Bedeutung des Lebensmagnetismus im lebenden Körper.


7. Die Wirkungen des Lebensmagnetismus außerhalb der eigenen Körperperipherie.

Wenn der Magnetismus an sich schon zusammenhaltend auf die eigene Materie einwirkt, so überträgt sich diese Wirkung zum Teil auch auf die Umgebung, d.h. die Umgebung eines lebenden Organismus wird von der magnetischen Kraft des letzteren anregend beeinflusst, evt. angezogen.

Es ist an sich ohne Weiteres anzunehmen, dass wo sich etwas bewegt, spannt, fühlt und lebt, die Reflexwirkungen dieser Vorgänge sich auch in der Nähe bemerkbar machen, ja sie übertragen sich zum Teil selbst andern Gegenständen und Personen in ganz unmerklicher Weise.

Eine Stimmgabel klingt mit, wird in der Nähe eine Glocke geläutet, die mit der Stimmgabel einen Ton hält, selbst die Seiten einer Guitarre oder Violine klingen mit.

Kranke Menschen werden in der Umgebung von Gesunden schneller gesund wie in der Umgebung Kranker. Gesunde erkranken durch vielen Umgang mit Kranken, wenn ihr eigener Lebensmagnetismus nicht stark ist.

Die so genannten Warzen haben darum den volkstümlichen Namen Leichdornen, weil nach tausendfachen Erfahrungen die Warzen verschwinden resp. absterben, wenn der damit Behaftete mit denselben über eine Leiche her streicht.

Diese wenigen Beispiele lehren, dass es ein Gesetz der Beeinflussung gibt, und dass jedes charakteristische Etwas, sei es Leben oder Tod, Gesundheit oder Krankheit, bewegende Kraft oder ruhende Materie die Umgebung sich gleich oder ähnlich zu machen bestrebt ist, sei es in Stimmung, Kraft, Form, Erscheinung oder sonst wie. Es gibt daher eine magnetische Energie des Lebens und des Todes, des Gesunden und des Kranken, der Ruhe und der Bewegung usw.

Diejenige die das Leben im Menschen hervorruft und diese belebende Kraft selbst nach außen hin wirken lässt, ist der Lebensmagnetismus, der auch als Heilmagnetismus zwecks Heilung von Krankheiten zur Anwendung kommt.


Levitating Stone
(Hinzugefügt)


Erstellt 1999. Update 18. April 2007
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben. Die psycho-physiologische Naturheilkunde             Bearbeitung: Medical-Manager Wolfgang Timm
 
Heilwissenschaft der Zukunft