Amandus Kupfer: Das Buch von 1941 - Part 9                                
 
Das Buch von 1941. MENSCHENKENNTNIS. CARL HUTERS PSYCHO-PHYSIOGNOMIK
Bearbeitung: Medical-Manager Wolfgang Timm 

In Not und Gefahr vor der Gestapo geschrieben von Amandus Kupfer. Die Ereignisse nach den Kriegsende von 1945 haben die Berechnungen und Beurteilungen nach Körper-, Kopf- und Gesichtsformen als richtig erwiesen. 50 Abbildungen.

Fortsetzung

DAS DISHARMONISCHE NATURELL IN SEINEN LEBENSÄUSSERUNGEN

Nachdem vorstehend dargelegt wurde, wie das disharmonische Naturell, rein äußerlich betrachtet, in die Erscheinung tritt, soll hier noch in einigen Punkten kurz dargelegt werden, wie es dieser seiner Anlage gemäß sich im täglichen Leben einstellt.

Dieses Naturell durchbricht das sonst ruhig und friedlich und - man kann sagen - auch glücklich und freudig ablaufende Leben durch sehr viele, immer wieder auftretende Disharmonien. Diese äußern sich, je nachdem wie stark die disharmonische Veranlagung ist, entsprechend mehr oder minder stark heftig und störend.

 
Bild 27    Das polare disharmonische Naturell
DgM Nr.69 - 1938

Es ist ähnlich so wie bei einer Katze mit ihrem stark in die Breite gehenden Kopfbau. Das Tier läuft z.B. ein Stück gerade aus; plötzlich wirkt die starke elektrische Lebensenergie, die in den Breitformen zum Ausdruck kommt, und es biegt nach links oder rechts, kreuz und quer mit Ducken und Springen ab, um dann wieder ein Stück Weges ruhig weiterzugehen.

Oder das Tier sitzt mit seinen Jungen eine Zeitlang zusammen und man glaubt, das friedlichste und glücklichste Bild vor sich zu haben; plötzlich geht ohne jeden ersichtlichen äußeren Anlaß ein Zischen und Fauchen von dem einen oder anderen Tier aus, und das friedlich-glückliche Bild ist urplötzlich ohne jeden äußeren Anlaß verwandelt, um sich dann wiederum zu ändern usw. Die Disharmonie ruht nicht, sie bricht immer wieder je nach der Stärke der Veranlagung durch.

Der disharmonische Mensch neigt zu allen möglichen Quertreibereien und unnötigen Härten, sei es auch nur durch zu harte und über das gute Maß hinausgehende, unangebrachte und ungerecht wirkende Kritik und Nörgeleien aller Art, zu denen kein entsprechender Grund vorliegt.

Er kann nicht anders, er stört den Frieden, die Eintracht und das Glück, bringt Ärger, Verdruß, Zwietracht und Leid, und zwar ohne daß es nötig wäre.

Er kann zeitweilig je nach Veranlagung sich sogar sehr gut geben, freundlich und rücksichtsvoll sein, so daß man den besten Eindruck hat, um dann anderseits dieses Gute ebenso stark oder noch heftiger nach der Seite des Bösen hin zu stören oder zu durchbrechen. Damit hemmt er den guten gleichmäßigen Fortschritt und jede freundliche glückliche und friedliche Entfaltung.

An den vorhandenen mehr oder weniger stark disharmonischen, verschiedenartigen Merkmalen erkennt man, nach welcher Richtung hin die Disharmonie hauptsächlich wirkt, und man kann von vornherein vorbeugen. Man täusche sich also nie und lasse sich durch keine noch so große Friedfertigkeit, Zuvorkommenheit usw. in Sicherheit wiegen, wenn man sieht, daß der Mensch disharmonisch ist.

(Der Verbrecher schlägt, wenn man es am wenigsten erwartet, plötzlich zu und gewinnt; wie ein Dieb in der Nacht einbricht, liebt er das Dunkle, wiegt andere in Sicherheit, um dann plötzlich mit seiner ganzen brutalen Heimtücke hervorzutreten und zu überfallen.)

So ähnlich, ohne daß es zu direkten Verbrechen zu kommen braucht, ist der disharmonische Mensch veranlagt. Er verspricht etwas - man verläßt sich darauf - und er hält nicht Wort, und die bittere Enttäuschung ist da. Er verärgert und verbittert das Leben. Er kann die Vorgänge des Lebens ja nur nach seiner Veranlagung erfassen.

Er verbittert, versalzt oder versauert sich selbst und anderen das Leben. Anstatt daß er sich freut, wenn es anderen gut geht, ärgert er sich darüber, wird leicht neidisch, mißgünstig, rechthaberisch, eckig und unverbindlich.

Er vermag nicht dauernd konsequent logisch zu denken und zu handeln; was er heute übermäßig hoch einschätzt, wird womöglich bald vergessen und etwas anderes, oft gegenteiliges tritt an dessen Stelle. Er wird leicht extrem nach jeder Richtung hin. Er macht z.B. viele Versprechungen, tut, als wenn er wer weiß was alles könnte, und wenn er alle enttäuscht oder gar geschädigt hat, stellt er sich womöglich, als wenn nichts gewesen wäre. Die Disharmonie ist seine Natur; er kann nicht anders denken, handeln und empfinden, als wie er veranlagt ist.

Danach wird es klar, woher der Ärger, der Verdruß und das Leid im Leben kommt, wie wichtig es ist, die Disharmonie dauernd zu erkennen, sich keiner Täuschung hinzugeben und stets damit zu rechnen. Man lernt aber daran, den guten und harmonischen Menschen um so mehr zu schätzen und zu würdigen. Am Ende dient so das disharmonische Naturell auch dem Fortschritt. Auf allen Gebieten des täglichen Lebens wirkt sich die disharmonische Veranlagung entsprechend aus.

Wird z.B. der disharmonisch veranlagte Mensch krank, so ist er oft zu ängstlich oder zu gleichgültig. Man kann ihn kaum, wenn man ihn nicht dauernd unter Aufsicht von besser veranlagten Menschen hält, zu einer anhaltenden, ruhigen Kurbefolgung bringen.

Er springt vom Guten ab und durchbricht selbst die beste Kur, auch wenn sie schon gute Heilerfolge zeitigte. Er läuft womöglich von einem Arzt zum andern, lobt den einen über alle Maßen und setzt den anderen ebenso stark herab, um vielleicht dann zeitweise irgend eine einseitige Heilmethode fanatisch zu verfehlen. Am Ende landet er, da er die Geduld zu längeren Heilkuren nicht aufbringt, auch in Fällen, wo die Operation zu vermeiden wäre, oft unter dem Messer eines Chirurgen oder bei starken Medizingiften, was er ja auch teilweise verträgt.

Die Disharmonie der inneren Kräfte wirkt sich bei diesen Naturen entsprechend aus, ebenso die oft unvernünftige Lebensweise. Sie neigen zu schweren, unheilbaren, oft sehr unangenehmen und ekelhaften Krankheiten. Belehren kann man sie oft nicht oder nur zeitweise, da die Gegensätzlichkeit bei ihnen immer wieder durchbricht.

Ebenso ist es mit ihrer Weltanschauung. Oft sind sie krasse und rohe Materialisten, Nörgler, Besserwisser, Großmäuler, Hitzköpfe, Wichtigtuer oder starke Egoisten. Oder sie sind Anhänger oder extreme Verfechter irgend einer dogmatischen Kirche, Sekte, oder ganz einseitiger Reformbestrebungen, und sie bütteln dann alles andere nieder.

Ähnlich so ist es in der Kunst, Musik, Poesie und Literatur, d.h. sie vertreten darin oft einseitige und extreme Richtungen. Heute können sie etwas über Geführ loben, um nach einiger Zeit etwas anderes an dessen Stelle zu heben und zu verfechten. Oder sie verhalten sich gegen Leiden und Freuden der Umwelt teilnahmslos. Es fehlt nach jeder Richtung hin an Harmonie und Konsequenz, an Liebe, oft auch an Logik und Vernunft.

Lernt der disharmonische Mensch diese Lehre kennen, so ist er oft voller Begeisterung und voll des Lebens, oder er verhöhnt und verlacht sie von vornherein, tut dabei, als wäre er Fachmann, obwohl ihm jede Sachkenntnis fehlt, sucht sie in das Lächerliche zu ziehen, mit alten abgedroschenen Phrasen abzutun, oder den Personen, die sie vertreten, irgend etwas anzuflicken. Er operiert mit Scheinbeweisen.

Hat er diese Lehre als richtig erkannt und merkt er, daß auch er selbst erkannt wird, dann bekämpft er sie meist. Er ändert womöglich an dieser Lehre und begeht ein Plagiat nach dem anderen, oder er beutet sie zu Geschäftszwecken und zwar oft unter dem schönsten Deckmantel aus, tut als sei er der Idealist und große Mann.

Er übertreibt - er bleibt nicht bescheiden und sich in seinen Handlungen nicht gleich. Er gibt sich einmal freundlich und gut, droht ein andermal mit dem Abbruch aller Beziehungen, benimmt sich scheinbar schön und sucht alles in seine Hand zu bekommen und andere von sich abhängig zu machen.

Als Geschäftsmann ist er oft sehr freundlich, zu anderer Zeit sehr unverbindlich, verfällt leicht in Erwerbsfanatismus, beutet aus, bleibt nicht ehrlich, verkauft schlechte Waren für gute; er überhebt sich und wird herrisch, setzt andere herab; auf der einen Seite kann er musterhaft sein, nach der anderen Seite das Gegenteil; oft herrscht Zerrissenheit in seinem Betrieb, Zank und Streit, zu große Strenge und Härte.

Ähnlich so, wie hier gekennzeichnet, verhält sich der disharmonische Mensch als Staatsmann, in der Regierung, als hoher oder niederer Beamter, als Theologe, Arzt, Jurist, Künstler, Schriftsteller, Kunsthandwerker, Industrieller, Techniker, in Heer und Marine, zu Lande und zu Wasser, als Arbeiter und in der eigenen Familie.

Aller erdenklichen Extreme und Disharmonien kommen durch ihn Tat für Tag aufs neue in die Welt, Ärger, Kummer, Leid und Verdruß, unnütze Hemmnisse, Stillstand und Rückgang. Warum? - Weil die Disharmonie in der Veranlagung liegt und sich naturgemäß auswirken muß.

Es ist unmöglich, alle verschiedenen Disharmonien, die er verursacht, hier aufzuzählen.

Oft liegt bei ihm auch Gutes und Schlechtes nebeneinander; oft ist er auf dem einen oder anderen Gebiet sehr tüchtig.

Zunächst mag es genügen, die disharmonischen Menschen nach dieser Anleitung im täglichen Leben zu beobachten und sie im nahen Umkreis und auch in der großen Welt zu erkennen.

Völker, die überwiegend im disharmonischen Naturell lagen, wie z.B. die Buschmänner und Hottentotten, sind in der Entwicklung nicht mehr vorwärts gekommen.


Levitating Stone
(Hinzugefügt)

Wir aber wollen uns die glückliche Entwicklung durch den disharmonisch veranlagten Menschen nicht mehr stören lassen, es ist endlich genug damit. Wir wissen nun, wo die Ursache der meisten Übel und Leiden liegt. Wir wollen den disharmonischen Menschen auf Schritt und Tritt erkennen, uns auf Grund der Psycho-Physiognomik zusammenschließen und zwar zu einer Macht des Guten, der tieferen Welt- und Menschenkenntnis und ihn dann zunächst einmal von allen leitenden und führenden Stellen ausschließen, denn in diese sucht er sich mit Vorliebe zu drängen, indem er sich rücksichtslos mit beiden Ellenbogen Platz macht.

Wie wir uns demgemäß zu organisieren haben, das ergibt sich aus diesen Darlegungen, und an den Satzungen und Richtlinien für den Huterischen Bund hat der Schöpfer dieser Lehre ebenso sein Leben lang gearbeitet wie an seiner Wissenschaft, einiges ist am Schluß dieser Arbeit dargelegt.

Wir wollen das bestehende Gute nicht zerstören, sondern mit aller Kraft erhalten und stetig weiter ausbauen.

Wir sind und bleiben daher auch Freunde des Christentums, wie von allem andern, was gut ist in Kunst, Religion und Wissenschaft. Wir suchen das Minderwertige, das Fehlerhafte, das Irrtümliche durch Wahrheiten, durch Höheres und Schöneres zu ersetzen, wir wollen daher keine Revolution, sondern Evolution.



Erstellt 2006. Update 1. Januar 2008
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben.
Quicktime-Movie: Secret Space Part 02 of 12. NASA. Peenemünde. Bank of England. 22.4 mb. 14:44 min.
 
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