Vergleich Huter - Kretschmer: Part 3 - Bearbeitung Medical-Manager Wolfgang Timm
 
Cover - Die Dreitypenlehre Carl Huters im Vergleich zu den drei Körperbautypen Prof. Dr. med. Kretschmers

Fortsetzung

„Essener Neueste Nachrichten“, 6. November 1908: „ ... Huter fand zum Unterschied von Rasse und Temperament noch einen besonderen Konstitutionstypus, das Naturell, und neben diesem den scharfen Unterschied zwischen Temperament und Impuls. Er vermehrte somit die allgemein typischen Begriffe von Rasse und Temperament um zwei weitere – Naturell und Impuls -, für die er ganz genaue, von jenen scharf zu unterscheidende wissenschaftliche Grundlagen in anthropologischen Merkzeichen gefunden hat...“

Gewiss, das Temperament zeigt sich körperlich, z. B. bei dem melancholischen Temperament ist die Körperhaltung lässig lose; die Muskeln sind welk, die Haut ist blutleer, es ist schwerfällig, plump, die Muskeln sind weich, ebenso die Haut usw. Dass dabei auch die innern Organe mitbetroffen sind, ist ebenso klar, aber die Beziehungen des Körperbaus zum Temperament sind doch bei weitem nicht so eng wie zum Naturell.


Der Körperbau der drei Grundnaturelle
(Amandus Kupfer,  DgM Nr. 1. 1932. Hinzugefügt)

Das Naturell ist ein konstanter Formtypus, ähnlich wie die Rasse, daher gibt es auch den Grundton des Charakters an und bildet die sichere Grundlage zur weiteren praktischen Menschenkenntnis, wie sie Huter lehrt.

Im weiteren beschreibt Kretschmer dann den kraniellen Typ des Thomas: „Leute mit diesem Temperament haben großen Schädel mit breiter, hoher Stirn, während Bauch und Brust wenig entwickelt und die Körperformen mager sind. Sie haben die intellektuellen Fähigkeiten und die energischen Leidenschaften. Man findet dieses Temperament sehr entwickelt „bei der Mehrzahl der großen Männer, die sich in irgendeiner Weise berühmt gemacht haben durch ihre großen Verbrechen oder ihre großen Tugenden; bei den grausamsten Tyrannen, den Sektenhäuptern, den großen Schriftstellern, Catilina, Tiberius, Brutus und Cassius, Cäsar, Virgil, Scarron, Paskal, Pope, Zimmermann, Molière, Voltaire, Rousseau. Alle waren nach der historischen Überlieferung mager, bei bemerkenswertem Hervortreten der sensitiven Organe“. Der „crânien“ erhebt sich immer über die anderen Menschen, er wird dein unversöhnlicher Feind und dein treuester Freund sein. Die meisten Kraniellen haben eine ausgesprochene Melancholie und einen originellen Charakter, der häufig bis hart an den Wahnsinn herangeht...“

Man sieht , es ist klipp und klar das Temperament beschrieben; Thomas stellt fest, dass solche Leute einen großen Schädel, magere Körperform, eine ausgesprochene Melancholie usw. haben.

Wer die scharfen Unterschiede zwischen Naturell und Temperament kennt, dem ist es sofort klar, dass aus diesem Typ des Thomas kein Hutersches Empfindungs-Naturell herauswachsen kann. Es sind alles ausgesprochene Feststellungen, die das Empfindungsnaturell Huters nicht betreffen.

Überhaupt ist es so gut wie unmöglich, dass ein Forscher, der das Naturell Huters nicht kennt, dasselbe aus solchen Beschreibungen folgern könnte, da ja durch solche Temperamentsbegriffsverschiebungen das Naturell nur noch um so mehr verdeckt wird. 

Der Beweis ist ja auch schon dadurch gegeben, dass in den 4000 Jahren, seit dem Bekanntsein der Temperamentslehre, das Naturell unbekannt blieb und erst durch Huter entdeckt wurde.

Daraus ergibt sich auch, dass es wichtig ist, den diesbezüglichen Behauptungen Kretschmers entgegenzutreten, der doch auf dem Gebiet der Dreitypenlehre zweifellos als erste Autorität gilt.

Ist endlich nach 4000 Jahren Temperamentslehre ein großer Fortschritt auf diesem Gebiet erreicht, so soll er auch festgehalten werden, und diese Entdeckung darf dem Forscher Huter nicht noch obendrein so ausgelegt werden wie es durch Kretschmer und von Rutkowski geschieht.

v. Rutkowski bedarf in diesem Punkt keiner besonderen Widerlegung, da er überhaupt keine Darstellung der altfranzösischen Lehren bringt, sondern nur Textstellen der modernen Franzosen (1908-25) zum Vergleich anführt. Er hat darum aber auch keinen Nachweis gebracht in dem Sinne, wie es von Kretschmer behauptet ist.

Kretschmer beschreibt weiterhin das abdominale Temperament des Franzosen Thomas: „Es zeichnet sich körperlich durch seinen großen Bauch aus, der an Umfang und Energie den Schädel und die Brust übertrifft. Dabei wird Fettleibigkeit und starke Entwicklung der Verdauungsorgane offenbar in eins gesetzt. Der „Abdominal“ ist in der Schilderung von Thomas ein „obèse borné“. (Beschränkter Fettleibiger.) „Der vollentwickelte Abdominale hat wenig körperliche und moralische Kräfte. Natürlicherweise langsam in seinem Tun, widmet er sich fast ausschließlich der Pflege der Bedürfnisse seiner entwickelten Organe; er gibt sich gern den Freuden der Tafel hin; er sammelt alle seine Kräfte und seinen Geist in seinem schweren Bauch, den er kaum schleppen kann (lat amque trahens inglorius alvum); er bringt sein Leben im Schoß des Friedens und des Müßigganges zu, isst, trinkt und schläft abwechselnd.“

Der Leser vergleiche hiermit die Beschreibung, die Huter von seinem damit in Vergleich zu setzenden Ernährungs-Naturell gibt. 

Der Typ des Franzosen Thomas ist der körperlich entartete, einseitige Phlegmatiker – klar und deutlich hebt sich dagegen in der Beschreibung das Ernährungs-Naturell Huters ab.

Huter, „Hauptwerk“, Band V, Seite 117: „Nicht weit von meines Vaters Hause wohnte eine kleine Bauersfamilie, welche großen Hang zur Schäferei zeigte. 

Anmerkung Wolfgang Timm: Bezug Korrespondenz und Treffen mit Herrn Bürgermeister Erich Schaper der Stadt Bad Salzdetfurth in seinem Büro am 5. Sept. 2002. Heute ist Huterscher Geburtsort Heinde Ortsteil dieser Stadt, ca. 20.000 Einwohner. Sehr geehrter Herr Bürgermeister, insbesondere für Sie, als gewählter oberster Repräsentant,  sowie die Vertreter der Stadt Bad Salzdetfurth, erlaube ich mir folgendes festzuhalten: Nichtakademiker Carl Huter, der große Sohn Ihrer Stadt wird von Ihnen im voluminösen Stadthistorischen Museum (vorher „Altes Rathaus“) der Öffentlichkeit in einem Raum im Kellergeschoß präsentiert. Sie sind im Auftrag vom jüngsten Sohn von Amandus Kupfer, nämlich Herrn Johannes Kupfer, durch meine Wenigkeit offiziell in Kenntnis  gesetzt worden, dass Heinde/Bad Salzdetfurth der Ursprungs-Ort größter wissenschaftlicher Entdeckungen von Weltbedeutung ist! Unter falschem Namen, nämlich Kretschmer, wurde nur ein Teil Huterscher wissenschaftlicher Glanzleistungen, hier Dreitypenlehre Huters, schon in den 20er Jahren letzten Jahrhunderts in medizinischen und psychologischen akademischen Kreisen weltberühmt! Wieder unter falschem Namen, nämlich Sheldon, USA, wurde in den 40er Jahren letzten Jahrhunderts die Dreitypenlehre Huters von „Rockefeller-Foundation“ mit damals 100.000 US-$-Preisgeld honoriert. Dem obersten Repräsentant der Stadt Bad Salzdetfurth wurde durch Herrn Timm folgende Kopie eines Fluglattes, welches dargelegten Sachverhalt veranschaulicht übergeben:


Carl Huters Naturellehre. - Wer ist Dr. W.H. Sheldon?
    
Flugblatt „100.000 Dollar von der Rockefeller-Foundation Wofür?. Hrsg. Amandus Kupfer 50er Jahre
Dieses Flugblatt wurde Herrn Bürgermeisterschaper von Herrn Wolfgang Timm am 5.9.2002 vor Ort übergeben. Hinzugefügt

Ich fand, dass diese Personen, die Söhne und Töchter, alle zur Korpulenz neigten. Sie hatten eine mittelhohe, breitrunde Stirn, ein breitbackiges, volles Gesicht, dicken, vollen Hals, gedrungenen Körper und neigten zur Ruhe und Bequemlichkeit. Daher waren sie weniger rege Ackerbauer als gute Viehzüchter. Gänse, Schweine, Schafe mästeten sie mit Vorliebe fett und es war gerade, als wenn diese Fettmacherei bei ihnen leichter gelänge, als bei andern Viehzüchtern im Dorf. Die Leute wurden in der Tat durch die Viehzucht und Mästerei allmählich wohlhabend, sie lebten einfach in der Ernährung, aber sie aßen reichlich und oft. Mir schien es, als wenn sich von ihrem Ruh- und Ernährungssinn eine Art segensreiche Übertragung auf ihre Schweine, Schafe, Kühe, Gänse nachweisen ließ. Mit diesen Tieren hantierten sie lieber als mit Pferden und Ziegen. Ich nannte diese Art Leute die Ruh- und Ernährungsnaturen. Auf dem Hofe sah alles ziemlich gleichgültig aus, besondere Ordnung und Schönheit, wie es der weise Bartels liebte, war hier nicht zu finden. Auch schien mir der Begriff für Recht und Gewissen nicht so ausgeprägt zu sein, wie bei den harmonischen Menschen. Wenn Bartels Unrecht wahrnahm, sah man ihn kopfschüttelnd und ernstlich tadeln. Diese dicken Leute lachten aber kaltherzig bei solchen Gelegenheiten, dadurch bekam ich eine Abneigung gegen sie, es waren starke Egoisten. Glaubten sie, es greife jemand in ihre Rechte ein, der hatte auch einen Prozess am Halse, diesen wussten sie stets zu ihren Gunsten auszuschlachten. Mit den Rechten anderer nahmen sie es aber nicht so genau. Einer dieser Söhne wog in seinen mittleren Jahren über drei Zentner, er fühlte sich dabei bomben wohl, konnte sogar gut marschieren und unter Umständen auf Dorffesten ohne Beschwerden andauernd tanzen. Ich folgerte hieraus, dass Menschen mit diesem Naturell trotz ihrer Korpulenz nichts Krankhaftes an sich haben, sondern, dass die Entwicklung zu starker Körperfülle ihr angeborenes ganz natürliches Naturell ist.“

Durch diese Schilderung Huters erkennen wir auch, wie er gleichzeitig den Charakter seiner Typen durch Beobachtung und Erfahrung fand; alles ist wie in einem Fluss und die Behauptung des Kritikers, Seite 58, der große Bauch des Ernährungs-Naturells sei bei Huter gleich „materieller Gesinnung“, und die Beschreibung der Typen sei primitiv und dürftig, trifft absolut nicht zu.

Wer z. B. als Kenner der Naturellehre Huters in der Schrift des Kritikers v. Rutkowski, Seite 26, liest, „In wirrem Durcheinander ist (bei Huter) von Geschlecht, Impuls, Temperament und Naturell die Rede“, der traut seinen Augen nicht und hält das für einen schlechten Scherz. Denn ernst zu nehmen ist doch so eine offenkundige Unwahrheit nicht. Und doch verweist Kretschmer auf diese Schrift.


Kretschmer kommt zu folgendem Urteil über die Lehren des Thomas de Troisvèvre (die Trennung des Kretschmerschen Textes nach vier Punkten nahm der Herausgeber vor):

1. „Die Lehre des Thomas ist vielmehr ein mit besonders präziser logischer Schärfe herausgearbeiteter Irrtum. Sie ist der Prototyp (Vorbild) einer bestimmten, grundsätzlich falschen Gedankenrichtung, die in modernen populär-physiognomischen Systemen weit verbreiteter Art noch die tragende Grundlage bildet.

2. Dieser Grundgedanke von Thomas würde in seiner psychologischen Auswirkung etwa folgendermaßen lauten: Bestimmte Hauptkörperteile (Kopf, Brust, Bauch) zeigen je nach dem Grad ihrer Umfangsentwicklung die Energie der Funktion der ihnen innewohnenden Organe an; und dies zwar zunächst rein körperlich.

3. Die weite Brust zeigt energische Arbeit von Herz, Lunge und Muskeln, ein großer Bauch kräftig funktionierende Verdauungsorgane an.

4. Dieser körperlichen Funktion wird nun aber die entsprechende psychische Funktion unmittelbar zugeordnet: die bestfunktionierende körperliche Organgruppe repräsentiert zugleich die seelische Hauptanlagen, den Kernpunkt der seelischen Persönlichkeit.

Zu den „modernen populär-physiognomischen Systemen, in denen eine Typenlehre mit dieser grundsätzlich falschen Gedankenrichtung die tragende Grundlage bildet“ (siehe Punkt 1), will Kretschmer ohne Zweifel – man muss es annehmen, da er ja eingangs der gleichen Arbeit die Huterschen Naturelltypen im gleichen Sinne mit Thomas de Troisvèvre in Beziehung setzt – die Hutersche Psycho-Physiognomik gezählt wissen. Es ist uns auch kein anderes System, das dafür in Betracht käme, bekannt*). Auch ist im Titel der Schrift des v. Rutkowski, die sich in der Hauptsache mit Huters Lehre beschäftigt, das Wort „Populär-Physiognomik“ angewandt.

*) Die Bezeichnung „Populär-Physiognomiker“ hat vor Kretschmer unseres Wissens nach wohl niemand auf die Kreise angewandt, welche die Psycho-Physiognomik pflegen. Faktisch war ja auch diese neue Wissenschaft noch vor dem Kriege der offiziellen Medizin unbekannt. Als Kretschmer mit seinem Werk herauskam, waren Huter und seine Schüler und weite Volkskreise schon mehrere Jahrzehnte für diese Wissenschaft eingetreten. Wir fassen die Bezeichnung „Populär-Physiognomiker“ und „populär-physiognomische Systeme“ so auf, dass damit eine Scheidewand gezogen werden soll zwischen jenen Volkskreisen, die diese Wissenschaft zuerst pflegten und noch pflegen und den Kreisen der wissenschaftlichen Medizin um Kretschmer. Es wird bildlich gesprochen damit eine künstliche chinesische Mauer errichtet, die im Interesse dieser neuen Wissenschaft nicht nötig ist. Wahrheit ist Wahrheit, gleichviel woher sie kommt und von wem sie gepflegt wird. Jede wahre Wissenschaft sollte danach streben, zugleich Volkswissenschaft zu werden. Möchten doch die wissenschaftlich medizinischen Kreise diese künstlichen Schranken fallen lassen, die Volk und Wissenschaft trennen, es wäre beiden zum Wohle.

Der Typus des Thomas de Troisvèvre, der nach Kretschmers Ausführungen dem Huterschen Bewegungs-Naturell gleichkommen müsste (es hat sich nach Kretschmer kaum etwas geändert), wäre der Brusttypus (respiratoire).

Der Franzose Thomas de Troisvèvre kennzeichnet hier als Grundorgan die weite Brust (siehe Punkt 3), und die Glieder sind scheinbar ein nebensächliches Anhängsel. Er beurteilt also vorzugsweise nach der Brust die Kraft dieses Temperaments.

Huter, Hauptwerk Band V, 7. Lektion: „Nach der Huterschen Naturellehre wird der Glieder-, Knochen- und Muskelapparat als das Typische des Bewegungs-Naturells bezeichnet. Wohl sind die Merkmale auch am Rumpf ersichtlich, aber die Glieder sind die typischen Bewegungsorgane.“

Anderseits ist bei dem Franzosen der Bauch (siehe Punkt 3) das Grundorgan des abdominalen Temperamentstypus, während bei Huter auch die Lunge mit zu dem Ernährungssystem gehört, was hier S. 17 beschrieben ist.

Ferner ist bei Huter nicht der Umfang des Kopfes die Grundlage des Empfindungs- Naturells, sondern das gesamte Nervensystem. (Siehe S. 17.)


Die Qualität der Form (Überschrift hinzugefügt)

Huter hat aber keineswegs (siehe Punkt 2) aus der Umfangsentwicklung auf die Funktionsenergie der Organe unmittelbar geschlossen, sondern er hat überall betont, dass nicht nur die Form, die Masse, eine Rolle spielt, sondern dass die Spannung, die Gewebebeschaffenheit, die Qualität der Form erst Aufschluss gibt über die innewohnende Energie.

Nicht aus einem Organ oder einer Organgruppe, auch nicht aus einem gekennzeichneten System (siehe Punkt 2, 3 und 4) folgert Huter die seelischen und geistigen Anlagen. Im Gegenteil, er lehrt ja den innigsten Zusammenhang der drei Organsysteme untereinander und mit dem Geschlechtssystem durch die Entwicklung der Keimblase und den embryonalen Werdegang, und erst aus den tatsächlich beobachteten Handlungen der Naturelltypen gewinnt er das Charakterbild, siehe S. 28.

Erst aus dem angeborenen Naturell (damit ist natürlich der ganze Mensch gemeint) entwickelt sich die geistige Grundrichtung. (Huter, Handbuch 3. Aufl.: S. 34.) Man sollte meinen, das wäre gar nicht misszuverstehen – und doch -, der Leser sieht, es muss angeführt werden, um Huters Forschungen gegenüber Kretschmer und v. Rutkowski klarzustellen.

Der indirekten Behauptung Kretschmers und der direkten v. Rutkowskis (S. 57 und 58 oben), dass in der Naturellehre Huters aus der Umfangsentwicklung auf die Energie die Funktion der Organe und von da aus unmittelbar auf die psychischen Funktionen geschlossen werde, müssen einige Sätze aus dem Huterwerk, Band V, 1. Lektion entgegengehalten werden: „Gall trieb als Arzt eingehende Studien über den inneren und äußeren Bau des Gehirns und kam zu dem Schluss, dass sich in der Größe des Gehirns das Maß der geistigen Kraft verkörpert, daß also kleinen Hirnen wenig, großen Hirnen viel geistige Kraft innewohnt, genau so wie einem kleinen schwachen Muskel wenig, einem dicken starken Muskel viel physische Kraft anhaftet.

Gall hat übersehen, dass die Gehirne bei Tieren wie auch bei Menschen stets in jedem individuellen Falle in einem proportionalen Verhältnis zu den Körpern der Träger stehen.

Nicht hat Gall das proportionale Verhältnis im allgemeinen übersehen, d.h. er wußte, dass ein Elefant mit seinem Riesenkörper ein größeres Hirn als der Mensch hat und doch dümmer bleibt; denn der Körper des Elefanten ist sehr viele Male größer und schwerer als der des Menschen, folglich muss auch das Gehirn des Elefanten größer und schwerer sein. Gall hat also mit diesem Lehrsatz, rein quantitativ genommen, ziemlich recht; denn im Verhältnis zu seiner Körpermasse und –schwere hat der Mensch das größte Gehirn, folglich hat er auch den größeren Geist, der weit über dem der Tiere steht.

Rein individuell, d.h. Körper- und Gehirnverhältnis in ein und demselben Individuum, führt, wie wir später sehen werden, auch noch zu ganz andern Resultaten.

Rein qualitativ genommen hat Gall aber ebenfalls nicht recht, denn es gibt Menschen von mäßig großem Gehirn, die weit mehr leisten als die so genannten Dickschädel.

Außerdem steht die Energie und die Innenkraft des Gehirns nicht in der Größe des Schädels geschrieben, sondern sie lässt sich aus den Augen, aus dem organischen Adel des Gesichts und des ganzen Körpers berechnen.

Schließlich ist auch die Frage erlaubt, geht das geistige Walten in der Natur nicht auch ohne Gehirn vor sich?

Dieser Gallsche Lehrsatz: „Die Größe des Gehirns gibt das Maß seiner Kraft an und dieses bekundet die Schädelmasse“, der ist also nur zu einem Teile richtig, zum andern Teile aber höchst unkorrekt und daher, wird er nicht noch ganz anders formuliert und ergänzt, wissenschaftlich unhaltbar und irreführend.“

Der Leser erkennt: im Prinzip verbessert hier Huter Galls Lehren ähnlich so, wie Kretschmer die Lehren der Franzosen. Dass man nun unter keinen Umständen sagen kann, Huter habe in diesem Punkte auch solche Fehler gemacht wie die Franzosen, das liegt hiernach sonnenklar jedem Menschen vor Augen.

Weil hier gerade die Sprache auf Gall gekommen ist, so ist ferner der folgende kleine Vergleich von Interesse: Kretschmer schreibt auf S. 43 mit Bezug auf Gall: „So kommt es, dass für die Hirnschädelmessung frühzeitig die feinsten Messmethoden ausgebildet wurden, dass die Kraniometrie (Gallsche Schädellehre) fast zu einem selbständigen wissenschaftlichen Spezialzweig sich entwickelte, ohne dass man zunächst dazu überging, den übrigen Teilen des Körpers, schon dem Gesichtsschädel, eine ähnliche Sorgfalt der morphologischen Betrachtung zuzuwenden“. 

(Anmerkung W. Timm: Carl Huter hat nie die Hirnschädelmessung, die Kraniometrie, praktiziert).

Huter (Hauptwerk) Band V, 1. Lektion: „Galls Forschungen sind nicht wie bei Lavater aufs Ganze gerichtet, sondern auf das Einzelne, auf Bruchteile des Ganzen. Hier liegt Galls Größe, aber auch seine Schwäche, so wie bei Lavater die Größe in der Synthese und die Schwäche in der Analyse liegt. Beides muss sich ergänzen, soll etwas Vollkommenes werden, die analytische und die synthetische Methode.

Gall sah und arbeitete nicht nur an Teilstücken – sein ganzes Lebenswerk selbst ist nichts Ganzes geworden, sondern nur ein Stückwerk geblieben, dieweil er nur ein Stück, einen Teil vom Menschen zum ausschließlichen Gegenstand seiner Untersuchung gemacht hat, nämlich das Gehirn und was damit zusammenhängt, Nerven, Schädel usw. Der Bau, die Funktion, die Form des Gehirns mit Einschluss der knöchernen Hülle, des Schädels, ist ausschließlich Gegenstand der Gallschen Forschung gewesen.

Zum Menschen gehört aber mehr als Hirn und Schädel, folglich gehört auch zur Erforschung der menschlichen Seele alles das, was sich die Hutersche Psycho-Physiognomik zur Aufgabe gemacht hat, nämlich die Erforschung aller Körperteile und zwar der größten und der kleinsten, der inneren und der äußeren und die Erkenntnis zu wissen, wie alle Einzelteile mit dem Ganzen in Verbindung stehen, entwickelt und gebraucht werden sollen. 

Kretschmer S. 43: „Damit ist gesagt, dass es gleichgültige Dinge im Körperbau des Patienten überhaupt nicht mehr gibt...So wie das kleine Babinskische Zeichen als äußerlichen Detail uns tief in der zentralen Nervenmasse verborgene feinste Veränderungen verraten kann, so kann jeder Zentimeter des Handumfanges und jeder Winkelgrad der Kieferbiegung mit zum Index für die Konstitutionsformel des Untersuchten werden. Kein Haar auf seinem Haupt und keine Variante seiner Nasenspitze ist uns gleichgültig“. Der Leser möge den Sinn der obigen Sätze miteinander vergleichen.

Kretschmer schreibt dann weiter: „Mit einem Vorbehalt allerdings: die morphologische Einzelheit ist stets nur wichtig im Rahmen großer, typisierter Gesamtbilder des Körperbaues. Damit entfällt jedes kleinlich an das Einzelstigma sich klammernde Suchen und Überwerten von „Entartungszeichen“.

Der aufmerksame Leser wird finden, dass in den obigen Sätzen Huters schon sinngemäß das gleiche zu finden ist.

Kupfer, nach Huter, 1911, S. 35: „Die Merkmale beobachte man nicht für sich allein, sondern stets das gesamte Äußere; dann rechne man dabei mit der Spannung, Strahlung, Farbe und der feinen Durchwachsung und Emanation des Gewebes“.

Huter, Hauptwerk, Bd. V. S. 168: „Wir wissen nun, dass die zu starken Kiefer oder Jochbeinknochen das Gehirn beeinflussen, wodurch sich die kriminalanthropologischen Merkmale nicht als tote anatomische, sondern als beseelte, physiologisch und psychisch mitwirkende, im Gesamthaushalte der Kräfte des Individuums begreifen lassen“.

Kretschmer, S. 44: „Dabei verschiebt sich bei Betrachtung des Kopfes der Schwerpunkt unseres Interesses von der Schädelkapsel auf den Gesichtsschädel“.

Huter, Hauptwerk, Bd. V, S. 192: „Im Gesicht liegen die Aufnahmeorgane für die Ernährung, für die direkten geistigen Vorgänge, die Sinnesorgane, beisammen. Das menschliche Gesicht ist somit die Blume des gesamten körperlichen und geistigen Lebens. Ist der Mensch das höchste Lebewesen, so ist das menschliche Gesicht das höchste Studienobjekt am Menschen“ usw.

Nachdem wir so kurz abschwenkten, soll noch an einem Beispiele gezeigt werden, dass Huters Naturellehre mit dem Sinn, der in den Worten Kretschmers liegt: „großer Bauch – kräftig funktionierende Verdauungsorgane“, nichts zu tun hat.

Huter, „Hochwart“ 1900: „Die Nahrungsmittel sollen bei dem Ernährunsnaturell (das ja den großen Bauch hat), da die motorische Kraft der Verdauungsorgane beschränkt ist, leicht verdaulich sein, da sonst leichte Verdauungsstörungen, Unpässlichkeiten, Nervosität und Laune auftreten können“. –

Kretschmer schreibt weiter: „Dem Schädel-, dem Brust- und Bauchmenschen im körperlichen Sinne entspricht auf der psychischen Seite: der Geistesmensch, der Motoriker, der Materialist. Und zwar im zugespitzten Sinne: der Bauchmensch ist nichts weiter als eine hirn- und bewegungslose stumpfsinnige Fressmaschine, der Brustmensch ist ideenarmes, aber geduldiges körperliches Arbeitstier, der Schädelmensch dagegen mit den überentwickelten ‚organs sensitivs‘ ist reine Geistesgröße mit psycho-pathischer Übersteigerung und entsprechender Verkümmerung der in Brust- und Bauchorganen verkörperten Fähigkeiten“. (Kretschmers Kritik der französ. Typen). Der Leser wird erkennen, dass ein auf Seite 28 beschriebenes Hutersches Ernährungs-Naturell sich zu dem Bauchmenschen, der weiter nichts als eine, hirn- und bewegungslose Fressmaschine, verhält, wie der sonnenhelle Tag zur rabenschwarzen Nacht.

Was Kretschmer hier bezüglich des Brust- und des Schädelmenschen der Franzosen schreibt und indirekt auf das Bewegungs- und das Empfindungs-Naturell Huters überträgt, soll noch im weiteren näher beleuchtet werden.

Kretschmer schreibt weiter: „Man sieht sogleich: diese Temperamentlehre ist nicht wie die moderne Konstitutionsforschung korrelationsstatistisch (durch Bandmaß, Zirkel und Tabellen) gewonnen: ihr richtiger Erfahrungsgehalt ist deshalb noch ein besonders geringer; sie geht im wesentlichen nicht von der Beobachtung aus, sondern deduziert von einem bestimmten logischen Schema her. Dieses Schema tritt klar heraus“.

Wir nehmen das hier bezüglich der Beobachtung Gesagte zuerst heraus.


Huter sagte einmal: „Meine Lehre scheitert am ungetrübten Sehen“.

Huter, Hauptwerk, Band V, Seite 225: „N. Schulung des Sehens. Aus diesem Grunde müssen wir bei unseren Mitmenschen immer mehr den Blick für die Form zu schulen suchen. 

Durch Zeichnen und Malen, Naturbetrachtung und physiognomische Studien bilden wir das Sehen aus. Hierdurch wird das schlimmste Hindernis, das sich der Einführung der Psycho-Physiognomik und Kallisophie entgegenstellt, das geistige und physische Unvermögen des ungeübten Sehens, allmählich überwunden. 

Vor allem soll man sehen, zeichnen, malen, modellieren und richtiges Formbetrachten lernen. Dazu ist aber auch ein liebevoller Sinn, ein vorurteilsfreies, ruhiges Auffassen, eine empfindende Seele nötig. Diese pflege man in Pflege edler Sitten und Umgangsformen, Sprache, Musik, Poesie, Herzensgüte und einer freieren, aber weisen und idealen Religion.“ 

S. 226: „Aus diesem Unvermögen des Sehens erklären sich auch die laienhaften Unfähigkeiten mancher Ärzte und Erzieher und ihre Interesselosigkeit gegenüber psychophysiognomischen Wahrheiten; nichts ist daher für den Arzt und Pädagogen bildender als ein kollegialer Verkehr mit bildenden Künstlern und das Studium der Psycho-Physiognomik.

Aus diesem Mangel richtigen Sehens und Fühlens erklärt sich so manche Verarmung der Wissenschaft und Religion, des verholzten Bürokratismus und aus derselben Ursache entsprangen auch die Verwechslungen von Temperament und Naturell, Od und Helioda, Stinkstoff und Duftstoff und manche andere Übel dieser Welt“. (Das schrieb Huter 1905.)

Kretschmer, Körperbau und Charakter, 3. Auflage S. 2: „Vor allem müssen wir wieder lernen, unsere Augen zu gebrauchen, einfach schlicht zu sehen und zu beobachten, ohne Mikroskop und Laboratorium“. S. 7: „Auf eine vollkommen künstlerische, sichere Schulung unsres Auge kommt nämlich alles an, denn ein schülerhaftes Aufnehmen von Einzelmaßen ohne eine Idee und Intuition vom Gesamtaufbau wird uns nicht vom Fleck bringen“. S. 9: „ Auch für den zeichnerisch Ungeschulten empfiehlt es sich, gewisse leicht darstellbare und wichtige Dinge, wie z.B. den Frontalumriss des Gesichts, auf das Wesentliche schematisiert, jedesmal auf dem Diagrammbogen abzuzeichnen“.

Aus diesem interessanten Vergleich ersieht der Leser, dass Huter bei Begründung seiner Psycho-Physiognomik, insbesondere der Dreitypenlehre, durchaus von der Beobachtung ausgegangen ist . 

Dass aber der „praktische Erfahrungsgehalt der Huterlehren kein besonders geringer“, sondern ein ganz außerordentlich großer ist, das beweist die Verbreitung der Huterschen Lehren bis auf den heutigen Tag.

Nachdem im Vorangehenden der Nachweis geführt ist, dass die Huterschen Konstitutionstypen nicht bereits durch die Franzosen Hallé und Troisvèvre gelehrt worden sind (über Cabanis äußert Kretschmer sich nicht), bleibt uns noch die Pflicht, auch bezüglich des letzten der alten Franzosen, Rostan, den gleichen Nachweis zu erbringen. Léon Rostan hat nach Kretschmer 1826 seine Arbeit herausgegeben und seinen Typen die Bezeichnung gegeben, die heute noch gültig ist: typ cérébral, respiratoire, digestif und musculaire.

Kretschmer schreibt im näheren darüber: „So erscheint der digestiv hier nicht als der stumpfe obèse bornè, sondern vielmehr in starker Anlehnung an den Choleriker der antiken Temperamentenlehre: körperlich und seelisch, heißhungrig, gierig nach Vergnügungen und Liebe, brennend, leidenschaftlich, eifersüchtig, rachsüchtig, kühn mit lebhaften Puls und braungelblichen Teint.“

Ich glaube, der obige Text genügt, um deutlich zu machen, dass dieser Temperamentstyp des Rostan, der als Grundorgan den braungelben Teint hat, in die Haut des Ernährungsnaturells nicht hineinwachsen kann. Auch aus dieser Quelle kann Huter seine drei Haupttypen nicht geschöpft haben!

Man sieht, es handelt sich bei Rostan um Temperamentstypen und diese vier Temperamentstypen können nicht identisch sein mit den drei Naturelltypen Huters.

Hat Hallé sechs Temperamentstypen verzeichnet, so zählt Thomas drei und Rostan deren vier.

Nur Kretschmer verzeichnet genau wie Huter nicht nur drei Typen, sondern drei immer wiederkehrende Haupttypen des Körperbaues und deren Mischformen.

Kretschmer zieht also zwischen den Huterschen Typen und denen der alten Franzosen einen ganz unhaltbaren Vergleich. Vergleiche zwischen seinen und den Typen Huters zieht er nicht.

Die weiteren Typen des Rostan sind durch Kretschmer nicht beschrieben und verglichen; er hat also auch diesbezüglich keinen Nachweis erbracht.

Nehmen wir an, Hallé, Thomas und Rostan hätten die nach Kretschmer beschriebenen Temperamente auch als Konstitutionen bezeichnet, so haben sie das vor Huter unbekannte Naturell durch diese Temperaments-Begriffsunklarheit nur noch mehr verschleiert.

Das Temperament kennzeichnet die Bewegung einer Substanz. Die Erde ist ruhig und fest, das Wasser ist nicht fest, sondern ruhig-weich-fließend. Man kann aber nicht sagen, die Erde und das melancholische Temperament ist ein und dasselbe, die Melancholie sei Erde oder das Phlegma sei Wasser.

Hat aber erst Kretschmer die Temperamente dieser Franzosen als Konstitution bezeichnet, was sich meiner Kenntnis entzieht, so ist damit die Sachlage um nichts geändert.

Kretschmer wendet sich gegen Schluss seiner Arbeit den vier Typen der jüngeren Franzosen Sigaud, Mac Auliffe und Chaillon zu. Nach dem Kritiker v. Rutkowski (siehe daselbst S. 33) soll etwas durchaus Neues in dieser Typenbildung insofern liegen, als Sigaud bei der Typenbildung Gesicht und Schädel mit in den Kreis der Betrachtung zieht, so kann auch Huters Typenbildung sich in diesem wesentlichen Punkt nicht mit den Lehren der alten Franzosen decken. 

Kretschmer übergeht diese wesentliche Nichtübereinstimmung vollständig.

Da die Franzosen Sigaud, Mac Auliffe und Chaillon nach Huter kamen, so spielen sie bezüglich der Prioriät Huters und seiner Entdeckung keine Rolle. 

Die moderne Konstitutionsforschung hat aber die Pflicht, den Entdecker der konstitutionellen Grundtypen, den deutschen Carl Huter und seine Lehre, bei der Behandlung dieses Problems an erster Stelle zu nennen, sich auf ihn zu beziehen und von dieser wirklichen Quelle aus die modernen Franzosen und ihre Typen zu betrachten. – Und nicht umgekehrt!

Um so mehr interessiert es uns aber, was Kretschmer bezüglich dieser vier Typen der Franzosen im Vergleich zu seinen Typen schreibt, S. 119: „Unser Typus des Pykniker z. B. ist nicht mit dem „type digestif“ identisch. Der Pykniker ist kein Bauchmensch mit zurücktretenden übrigen Organsystemen; der Pykniker übertrifft nicht nur an Bauchumfang, sondern auch an Brustumfang und an Kopfumfang zahlenmäßig die übrigen Typen; man könnte ihn deshalb ebensogut ‚cèrébral‘ oder ‚respiratoire‘ nennen“.

Kretschmer setzt sich also gegen die Identifizierung seiner Typen mit den französischen zur Wehr, und ebenso wird es unser Recht sein, die Huterschen Typen zu verteidigen.

Aber handgreiflich folgt: Der „Pykniker“ entspricht nicht dem „type digestiv“ und das Hutersche „Ernährungs-Naturell“ erst recht nicht. Beweis: „Die Bildnisse des Ernährungs-Naturells“ auf Seite 75, 76 und 77.

Der Leser kann sich deutlich davon überzeugen, der Bauch ist nicht nur stark, sondern auch die Brust, ebenso der Kopfumfang. Das Ernährungs-Naturell ist auch nicht nur ein Bauchmensch im Sinne Kretschmers, siehe Huter „Handbuch“ S. 95: „...Es sind Rumpf- und Bauchmenschen“. Sinngemäß hat das Ernährungs-Naturell auch den großen Brustumfang, weil die Brust mit zum Rumpf gehört.

Huter S. 97: „In ihm sind die Massen in große, breite Formenmassen geordnet“. (Daher hat auch der Kopf den großen Umfang.)

Huter, „Freiwohl“, 1910: „Der breite Typus zeigt bekanntlich die Formkraft in dem Charakter, große Massen der Materie in einem Grundkörper zu konzentrieren, welcher entweder gar keine oder nur kurze, breite, oder doch plumpe Ausgliederungen aufweist. Lebewesen dieser Art ... Sie sammeln möglichst große Massen in ihren Körperformen an, die jedoch immer dem Charakter ihrer Art entsprechen. Es ist das Naturell des Stoffes...“ Der Leser kann hieraus auch gleich den Grund entnehmen, warum das Ernährungs-Naturell genau wie der „Pykniker“ zahlenmäßig die beiden andern Grundtypen an Leib-, Brust- und Kopfumfang übertrifft

Kretschmer schreibt weiter: „Umgekehrt ist unser leptosomer Typus durchaus kein „cérébral“ und kein „respiratoire“; denn bei ihm bleiben alle hier interessierenden Maße, sowohl der Kopfumfang wie der Brust- und Bauchumfang hinter dem Durchschnitt zurück.“ Auch das trifft genau auf dem Empfindungs-Naturell Huters zu. Jedoch, warum?

Huter, „Freiwohl“, 1910: „Der Empfindungstypus zeigt ein Vorherrschen des innern, fein empfindenden Lebens und zeichnet sich daher durch stärkste Strahlkraft, Feinheit, Zartheit und Schönheit aus“. (Die ersten zwei Dinge kann man mit Kretschmer allerdings korrelationsstatistisch nicht feststellen.)

Huter, „Handbuch“, S. 97: „Bei dem Empfindungs-Naturell tritt die Massigkeit der Formen zurück, an deren Stelle greift die feingliederige, zarte Formbildung Platz“.

Cover Huter-Häckel: Der Kampf zwischen zwei neuen Weltanschauungen
(Hinzugefügt)

„Huter-Häckel“, S. 31: „Die Empfindungs-Naturelle haben in der geringsten Körperoberfläche die höchste, tiefste und breiteste Empfindungsenergie“. Es ist demnach das „Typische“ bei Huters Empfindungs-Naturell, dass alle interessierenden Maße hinter dem Durchschnitt zurückbleiben!


Levitating Stone
(Hinzugefügt)


Erstellt 2001. Update 12. April 2007
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben. Die Dreitypenlehre in der internationalen medizinischen Forschung
 
Wissenschaftlicher Beweis: Dreitypenlehre Huters = Original Die Dreitypenlehre