Menschenkenntnis Lehrbrief IV. - Part 2
 
Hauptwerk 1904-06. Carl Huter
Bearbeitung: Medical-Manager Wolfgang Timm

FORTSETZUNG

Ich komme nun zu der dritten Methode, wie das Leben bisher erklärt wurde, zu der, welche die Spiristen, Theosophen und Theologen vorziehen. Diese machen es sich noch leichter als die naturwissenschaftlichen Vitalisten.

Die Spiristen lassen in ihrer Phantasie im Verein mit den Theosophen Geister in den Stoff fahren (Reinkarnationslehre) und meinen damit das Leben erklärt zu haben. Woher aber diese Geister kommen und welcher Art sie sind, darüber ist noch niemals eine befriedigende Erklärung gegeben worden. Man behilft sich mit der vierten Dimension oder mit den indischen Rätselausdrücken von Astralebenen. Alles wieder Rätsel, die in keinem Zusammenhang mit der Weltentwicklung stehen, folglich reine Phantasiegebilde sind.

Die Theologen setzen neben Geistern gleich einen Gott dazu in die Welt, der soll alle Geister, die Materie, kurz alles in der Welt ganz aus sich allein geschaffen haben, erhalten und regieren. Das ist der Anfang und das Ende aller ihrer Lebens- und Welterklärung. Wenn das wahr ist, dann muß Gott ein ganz grandioses, vielorganisches und vielbeschäftigtes Wesen darstellen, und dann mußte der der Klügste sein, der nicht forscht, nicht arbeitet, sondern dem lieben Gott opfert, ihn lobt, sich oft durch Gebete mit ihm in Gemeinschaft setzt und nach Art mittelalterlicher Flaggelanten entsetzliche Selbstverstümmelungen an sich und Marterqualen an anderen betreibt, um damit auch mit der Tat die Verachtung alles irdisch-Materiellen zu beweisen.

Durch diese Methode ist aber die Menschheit geistig nicht weiter gekommen, sie ist auch nicht besser geworden, denn grauenhafte Religionskriege, grausame Sitten, Wahn und Irrtum, Vergewaltigung aller geistigen und persönlichen Freiheit waren die Folge. Erst jene Religionsstifter und Theologen, welche die ethischen und ästhetischen Seiten zur Entwicklung brachten, also die wahre Natur- und Menschenfreunde waren, dienten der Menschheit und brachten durch bestimmte Grundlehren (Dogmen) Ruhe und Frieden in die religiösen Wirrsale. Aber das Leben haben auch diese besten unter ihnen nicht gefunden und nicht erklärt. Das eine Gute aber geschah, es wurde das irdische Leben wieder menschlich gewürdigt. Vieles Große und Schöne schaffte der religiöse Drang in Kunst, Moral und Menschenglück. Doch nach aller meiner logischen Naturerklärung ist es ein Fehler, anzunehmen, daß ein Geist oder auch Gott zwischen die Naturentwicklung fahre, nein, das kann nie und nimmer sein, die Entwicklung muß harmonisch sein. Nach dem chemischen Stoff wurde aus dessen Endgliedern, den Metallen, Neues geschaffen, der chemisch verwandte - ätherische Lebensstoff, "die Lebens-Medioma"*)

Ich unterscheide drei Grundformen der Medioma:

1. Die stoffliche Vorstufe der chemischen Elemente (Urmedioma).
2. Die neutrale Lebensmedioma, die im Erdinnern das Ureiweiß bildete. Entwicklungsprodukt aus den Leicht-metallen. (Pflanzliche Organismen.)
3. Das Entwicklungsprodukt aus den Schwermetallen, welches Lebenskraft zum lebenden Eiweiß (tierisches Leben höherer Ordnung) wurde. und aus und mit dieser konnte das lebende Eiweiß erst auf unserer Erde natur-organisch entstanden sein.

Höhere Geister und göttliche Wesen können nur als weitere Endglieder einer viel höheren Welt- und Lebensentwicklung gedacht werden, und nur diese Geist- und Gottauffassung läßt sich mit den bekannten naturwissenschaftlichen Entwicklungsgesetzen in Einklang bringen. Daß solche Wesen und Welten lange schon irgendwo in Entwicklung sind, habe ich bereits früher nachgewiesen und damit nicht nur die Möglichkeit des Vorhandenseins höherer geistiger und göttlicher Wesen zugegeben, sondern sogar die Wahrscheinlichkeit derselben zu beweisen versucht**). Wie eine ewige, durch das ganze Weltall hindurchgehende Impulskraft als Urallgeist wirkt, habe ich in der schaffenden, empfindenden Weltenergie nachgewiesen.


b) Individuelles Leben auf unserer Erde und die Zelle

Mit dem Entstehen des individuellen Lebens, das ohne Lebensmedioma und ohne Schwermetalle und ohne eine gewisse Ruhe an der Erdoberfläche nicht denkbar ist, konnten sich auch die bekannten Lebens-Individualformen, die Zellen, bilden. Vor dem Entstehen der einzelligen und mehrzelligen Lebewesen mußte auf unserer Erde eine lange Zeit vorangegangen sein, wo die Medioma zusammenhängende Eiweißmassen (das Protoplasma) geschaffen hat.

Tafel I. 

Mit dem Entstehen der individuellen Lebensformen, mit den Zellkernen in den Eiweißmassen mußte wohl erst das Individualgefühl erwachen. Das Entstehen begrenzter, getrennter Zellen in Verbindung mit der Bewußtseinsphäre, ein einziges Individuum zu sein, mußte eine noch tiefere Ursache haben, es sind die Lebenslichtstrahlen der Zentrosomen, die ich als "Helioda" bezeichne. Die Helioda hat die höhere Zell- und Lebensform geschaffen, so, wie wir sie heute kennen. Die Lebenslichtstrahlen der Zentrosomen wurden die schöpferische Kraft zu aller höheren Entwicklung. Ich bitte daher, dieser Kraft in dem Nächstfolgenden ganz besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden.

Hat die Medioma den einfachen lebenden Eiweißkörper geschaffen, der bei der Zelle im Zelleibe vorherrschend auftritt (Protoplasma), so schuf die lebensmagnetische Kraft im einfachen Protoplasma das kompiziertere, nährsalzreichere Zellkernplasma. Diese lebensmagnetische Kraft vereinigte in sich die höhere Schwerkraft in den dichteren Zellkernsubstanzen und dadurch zugleich die die ganze Materie und Gestalt der Zelle zunächst beherrschende formgebende Kraft. Daß in dem schwereren Zellkern die schwereren chemischen Elemente vereinigt wurden, ist nach allen chemisch-physikalischen Erfahrungen so einfach selbstverständlich, daß darüber gar nicht erst noch weitere Erklärungen nötig sind.

Hieraus ergibt sich aber, daß im Zellkern das individuelle Leben und die individuelle Lebensform gebunden sein müssen; daß dieses wahr ist, das werden wir im Nachfolgenden von allen Histologen übereinstimmend bestätigt finden. Daß aber hinter dieser materiellen Form eine geistige Impulskraft steht, die diese beherrscht, die Helioda, ist damit schon bei der Zelle bewiesen.

Ich komme nun auf einen schweren Fehler, den viele neuere Phrenologen gemacht haben, nämlich, daß sie die große, ja ich wage zu behaupten, die ausschlaggebende Bedeutung der schwereren Elemente, die der Lebensorganismus benötigt, als Eisen, Natron, Kalk usw., völlig übersehen haben und dem Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff und Wasserstoff, die ja im Protoplasma stark in den Vordergrund treten, wenigstens was Masse anbetrifft, fast die ganze ausschlaggebende Rolle im Lebensprozeß der Lebewesen zusprechen. In diesen Stoffen sollen auch die ausschließlichen Nährwerte für Lebewesen gebunden sein, also in Wasser, Eiweiß, Fett und Kohlehydraten. Diese werden als einzige Lebensmittel gepriesen, ohne daß man bedacht hat, daß gerade durch die quantitativ in sehr geringer Menge vorhandenen leichten und schweren Metalle, die sogenannten Erden, Mineral- und Nährsalze, die Qualität der Lebenskraft, sowie auch die natürliche Lebensdauer gesichert wird, daß aber schließlich über diesen noch die geistigen Kräfte, Sympathie und Liebe, stehen.

Denn alle Erfahrungen lehren, daß mit dem Verfall des Zellkerns das Leben der Zelle verfällt, folglich ist das individuelle Leben chemisch weit mehr an die Erden, Salze und Metalle gebunden als an die Nichtmetalle. Aber von noch weit höherer Bedeutung als Eisen und Erden sind für das Leben Liebe und Freude. Sie sind die höchsten Lebensquellen.

Aus der Verkennung dieser naturwissenschaftlichen Tatsachen seitens der großen Physiologen des vorigen Jahrhunderts hat sich die Lebens- und Heilmittellehre der offiziellen Medizin einseitig entwickelt, so daß eine Volksbewegung eingesetzt hat, um einige Korrekturen in die lückenhafte Lebens- und Heilmittellehre der Medizin zu bringen, die Naturheilkunde. Freilich haben die Naturheillehren die medizinische Wissenschaft nur heilsam beeinflußt, aber nicht verdrängt, weil die größere wissenschaftliche Erfahrung und breitere Erkenntnis in der medizinischen Wissenschaft ruht, und diese daher, wenn sie will, sich selbst regenerieren kann. Zu dieser eigentlichen Regeneration der medizinischen Lehre vom Leben, die tatsächlich in den letzten Jahren einzutreten begann, hat wohl die eifrige Wirksamkeit der Naturheilbewegung den Anstoß gegeben, weiter aber auch nichts. In weiteren ist sie an der eisernen Zwingburg der Medizin abgeprallt, ohne jemals eine Vereinigung mit dieser zu erleben. Dieses lag wiederum in der allzu oberflächlichen Literatur vieler Naturheillehrer und Schriftsteller und an dem zu großen Mangel an methodischer Forschung, was wieder auf den Mangel wissenschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsinstitute zurückzuführen ist. Gerade dieser Lebenskern, die wissenschaftlichen Forschungsein-richtungen, fehlten, und damit fehlt der Naturheilmethode die Wettbewerbskraft im Kampfe mit der medizinischen Wissenschaft und ihren staatlich unterstützten Hilfsquellen, den Laboratorien und Forschungs-instituten.

Weit mehr nun, als die Naturheilbewegung auf die medizinische Wissenschaft befruchtend zu wirken vermocht hat, wird das für die nächste Entwicklung der Medizin befruchtend sein, was der treffliche deutsche Biochemiker JULIUS HENSEL in Anregung brachte, nämlich die Lebens- und Heilmittel nicht in vergasenden Giften: Antifibrin, Antipyrin, Chinin, Morphin, Kokain, Sulfunal usw. und auch nicht in den noch giftigeren lebens- und formenzerstörenden Schwermetallen, wie Quecksilber usw. zu suchen, sondern daß in den lebenskraftgebenden Nährsalzen, Erden und Metallen, die bekanntlich den menschlichen Körper aufbauen und an die die magnetische Lebenskraft gebunden ist, die Lebens- und Heilmittellehre der medizinischen Wissenschaft ihren Halt finden müsse. HENSEL hat dieses in seinem ausgezeichneten Werke: "Das Leben" und in seiner zweiten Schrift "Makrobiotik" in sehr beachtenswerter Weise dargelegt.

Neben HENSEL hat der praktische Arzt Dr. SCHÜSSLER eine ähnliche biochemische Heilmittellehre aufgestellt. Es scheint aber, als wenn genau so, wie in der organischen Welt, sich eines aus dem anderen tatsächlich entwickelte, die geistige Erkenntnisentwicklung mit diesem übereinstimmend gehen würde. Wie erst das einfache Protoplasma entstand, so ist auch die einfache Erkenntnis in der Physiologie zuerst vom Protoplasma ausgegangen, und wie in neuerer Zeit die Histologen die Bedeutung des Zellkerns nachgewiesen haben, so werden die Physiologen damit in Überein-stimmung notgedrungen die Biochemie, wie sie HENSEL und SCHÜSSLER lehrten, aufnehmen. Aber auch damit ist noch lange nicht die Forschung über das Leben zu Ende, denn HENSEL und SCHÜSSLER, die in den reinen chemischen Elementen die ganze Lebensquelle suchten, erweiterten nur den Blick, indem sie die Nährsalze ganz richtig als sehr bedeutungvoll fürs Leben erkannten, wozu die neuere physiologische Zellkernlehre zwingt. Die Lebensmedioma fand keiner von beiden, und damit haben sie die Lebenslehre nur mit bekanntem chemischen Material, mit neuen Lebensprozeßansichten, ergänzt. Das Geheimnis des Lebens haben sie nicht gefunden. Denn neben allen rein chemischen Stoffen und Kräften laufen die "Lebensmedioma" und die "Helioda" allem Leben parallel.

HENSEL beging außerdem den Fehler, die morphologische und histologische Zellenuntersuchung als überflüssig hinzustellen. Ich glaube auch, daß nicht alle medizinischen Heilmittel, welche diese Männer für schädlich hielten, so ganz wertlos sind. Das anzunehmen verträgt sich nicht mit der fleißigen Forschungsmethode ehrwürdiger Männer der medizinischen Wissenschaft, und das möchte ich auch den Stürmern und Drängern in der Naturheilbewegung gesagt haben.

Reformbewegungen sind berechtigt, wenn sie verbessern; verkennen und zerstören sie aber das viele Gute, das erhalten werden müßte, so wirken sie nachteilig. Auch HENSEL legte sich selber das schwerste Hindernis in den Weg durch die Art, wie er die wissenschaftliche Zellenlehre bekämpft hat. Meiner Ansicht nach haben gerade auf diesem Gebiete die medizinischen Fachleute das Beste mitgeleistet, und was sie in dieser Beziehung geschaffen haben, ist mir zum Teil beweisführend für meine Zellen- und Lebenslehre geworden.

Ich muß daher an dieser Stelle der völlig verfehlten Ansicht Hensels, daß die Biologie mit ihrer Zellenuntersuchung nichts erreicht habe, entschieden widersprechen, und wenn HENSEL einen Öltropfen, welcher durch chemische Veränderung (Oxydation) eine Haut bekommt, als eine Zelle ausgibt und mit solchen Dingen Vergleiche mit den Zellen ziehen will, an denen sich unsere besten Histologen, Biologen und Physiologen nun schon etwa 80 Jahre lang die Köpfe zerbrechen, so muß das den Laien völlig verwirren. Es müssen bei solcher Darstellungsmethode unsere lieben ehrwürdigen Lebens- und Zellforscher geradezu einfältig erscheinen. Bei genauer Betrachtung ist es aber umgekehrt, man muß über die Einfalt lächeln, mit der HENSEL die Zelle und die Zellenforschung abtut; denn ein mit Haut überzogener Tropfen Öl mag wohl in morphologischer Hinsicht als Zelle erklärt werden können, nie aber kann ein biologisch-physiologischer Vergleich hierbei in Frage kommen. Wenn nun HENSEL durch diese drastische Art zum genaueren Erforschen der chemischen Vorgänge herausfordern wollte, so hat er damit wohl auch aus innerer moralischer Berechtigung gezürnt und sich in seinem Eifer dazu verleiten lassen, diese ironische Hintenansetzung der histologischen Forschung über die Zelle zum Ausdruck zu bringen; denn in der Tat wollte er die biochemischen Seiten mehr berücksichtigt wissen. Aber er hatte schließlich selbst gar keinen Grund, seine biochemischen Erklärungen über die Zelle so über alle Maßen vorzudrängen; denn schließlich haben, genau betrachtet, die Histologen uns bisher das beste und glänzendste Forschungsmaterial über die Zelle geliefert, wogegen HENSEL und die physiologischen Chemiker noch immer zurücktreten müssen. Die Zeit ist freilich nun gekommen, wo die Biochemiker und physiologischen Chemiker immer mehr wertvolle Gesichtspunkte eröffnen werden, und da werden HENSEL wie auch SCHÜSSLER nach ihrem Tode sicher noch einmal mehr Beachtung finden.

Anmerkung Timm: Huters Voraussicht ist tatsächlich eingetreten, Stichwort „Hensel-Präparate“ und „Schüßler-Salze“ heute.

Aber auch REICHENBACH mit seiner Odlehre und JÄGER mit seiner Lebensduftlehre werden ihres Suchens nach Wahrheit wegen, um das Rätsel des Lebens zu lösen, in der Wissenschaft mehr gewürdigt werden, als es bisher geschehen ist. Sind nun diese beiden Forscher auf die Kraft gestoßen, die ich unter Lebensmedioma erklärt habe, dann sind entweder ihre vermeintlichen Entdeckungen zu mangelhaft, oder ihre Darlegungen nicht befriedigend, oder beides muß als unzureichend angenommen werden.

Dann wird meine Erklärung über die Medioma die einzig richtige sein, weil sie diese Kraft nicht aus den Rahmen der Welt- und Lebensentwicklung heraustreten läßt, auch nicht willkürlich hineinsetzt, sondern weil dieselbe als organisches Entwicklungs-glied in Zukunft gar nicht vom Weltganzen und dem Lebensentstehen getrennt oder ausgeschaltet gedacht werden kann.

REICHENBACH drang wegen der zu verworrenen und widersprechenden Darstellung des Ods und weil dieses Od in gar keinen wissenschaftlichen Zusammenhang mit der Materie gebracht werden konnte, nicht durch. Jägers Duftstoff ist aber lediglich als unter den allgemein chemischen Stoffwechsel fallend, also nicht als selbständige Lebenskraft oder Materie, wofür ihn JÄGER ansieht, anerkannt.

Haben die Physiologen und physiologischen Chemiker auch wertvolle Punkte über das lebende Eiweiß entdeckt, so blieb doch ihr Wissen Stückwerk. Fanden REICHENBACH und JÄGER  einige oberflächliche Punkte jener Kraft, welche ich als Lebensmedioma gründlich und umfassend nachgewiesen habe, so war ihr Wissen darüber unvollkommen.

Haben HENSEL und SCHÜSSLER die Bedeutung der erforderlichen Metalle für das Leben, die "Nährsalze", nach-gewiesen, so ergänzten sie die einseitige physiologische Lehre. Aber ihre Arbeiten sind nur einige wertvolle Bausteine zur Lebenslehre; sie brachten Stückwerk. Wirkte die Naturheillehre anregend, um die Aufmerksamkeit auf die allereinfachsten physikalischen Heilmittel zu lenken, so weckte sie ein größeres Nachdenken in weiteren Volkskreisen; aber ihre Lehren sind oberflächliche und ganz unzureichende Bruchstücke über das Leben.

Würden wir alle diese Bruchstücke als Bausteine zusammenfügen, so müßten wir von allen erst noch die Mängel beseitigen, dann könnte wesentlich Vollkommeneres geschaffen werden. Wer das begriffen hat, wird von Stund an nicht mehr auf irgendein Bruchstück allein seine Lebenslehre bauen; er wird alles Gute zusammenfassen, so, wie es diese Lehre tut, und er wird schließlich das höchste Lebenselement, die Hutersche Helioda, als das besondere Kennzeichen der wahren Lehre vom Leben, als die eigentliche Vollendung ansehen lernen, und damit wird er einen neuen allumfassenden Grundplan vom Leben gefunden haben.

Denn, mit der Helioda ist auch die geistige Kraft der Zelle, sowie jedes Lebewesens gefunden, und sie ist die Kraft, welche die Zelle teilt, welche die Materie, selbst den Zellkern, beherrscht, welche die Zelle zur unendlichen Vermehrung und Lebensentfaltung bringt und welche schließlich das Leben zum Höheren antreibt und vorwärts drängt. Sie ist die Kraft, welche, davon bin ich überzeugt, auch nach dem Tode nicht aufhören kann, zu sein, da sie nicht an die chemische Substanz gebunden ist. An sie ist die Unsterblichkeitsenergie des Individuums allein gebunden. Damit ist nicht nur das Leben, sondern auch das Geistige im Lebensindividuum erklärt.

Bis wie weit nun die offizielle wissenschaftliche Forschung, die noch längst nicht so weit vorge-drungen ist, sich mit dieser meiner Lebenslehre in Einklang bringen läßt, das will ich an der Hand zahlreicher Beispiele aus den Forschungsergebnissen bedeutender Männer hier weiter darlegen. Man wird finden, daß die offizielle Wissenschaft fast in allen rein tatsächlichen Punkten an die Hutersche Psycho-Physiognomik angrenzt. Es bedarf nur eines mutigen Weiterdringens, und die Grenzen sind überschritten; die offizielle Wissenschaft fließt in diese Lehre herüber, und diese Lehre führt die Wissenschaft in ein neues großes Erkenntnisgebiet, das ihr bisher verschlossen blieb.

Man wird im nachfolgenden sehen, daß überall da, wo man die rein theoretischen Er-klärungsversuche der heutigen Wissenschaft beiseite läßt und nur die reinen, bisher gefundenen Tatsachen für sich sprechen läßt, also das einzig Wertvolle und Brauchbare in Betracht zieht, sich alle heutigen beschreibenden Naturwissenschaften als wichtige Vorarbeiten zu der erklärenden Naturwissenschaft dieser Psycho-Physiognomik ergeben, und daß die Naturwissenschaft nicht von dieser Lehre zur Erreichung einer befriedigenden Natur-, Welt- und Lebensanschauung, diese Lehre nicht von der Naturwissenschaft zu trennen ist.

Levitating Stone
(Hinzugefügt)
Jedem zum Erfolg in praktischer Menschenkenntnis zu verhelfen, dazu soll dieses Lehrwerk besondere Dienste erweisen.



Erstellt 1994. Update 16. April 2007
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung
Hauptwerk. 2. Auflage. 1929. Hrsg. Amandus Kupfer

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben.
Hauptwerk - Lehrbrief 4 (von 5)
 
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