Die Sprache der Augen / Le Langage des Yeux - Part 15
 
Fortsetzung

6. TEIL

Ein Versuch, Leben, Tod und Dasein einfach und natürlich zu erklären

Wir wollen die auf nächster Seite abgebildeten Augen betrachten und dabei einfach und schlicht versuchen, vielleicht eine natürliche Erklärung über Leben und Tod zu finden.

Der Mensch des Volkes war immer einfach und schlicht, aber dabei tief denkend, und das soll uns zugute kommen.

Wir stützen uns also auf die eigene Denkkraft des natürlichen Menschen, wollen dabei aber niemandem seine Meinung über die ersten und letzten Dinge des Lebens nehmen.

Läßt man den Blick auf diesem Augenpaar ruhen, so sieht man, daß es sehr zart und mild, aber auch - man betrachte die Augenlider - sehr regelmäßig, offen und wohltuend schön gebildet ist. Man hat das Gefühl, den Eindruck, daß es seelenvolle Augen sind, Augen, aus denen etwas wie Glück und Liebe strahlt.

Was ist es nun, das diese weichen, zarten Formen bildet, das den Ausdruck von Glück, Liebe und Seele gibt?

Bevor wir diese Frage zu beantworten versuchen, betrachten wir noch einige weitere Bilder.

Bild 93 zeigt uns den offenen, freundlich heiteren Blick.

Der Blick liegt ganz frei und ruhig, um die Bilder der Außenwelt zu beobachten und aufzunehmen.

Eine heitere Milde und Freundlichkeit liegt im Blick und um die Augen, ja im ganzen Gesicht, an der Stirn, besonders aber am Mund, an den Zügen der Nasenform und in den Geweben des mittleren Gesichts.

Bild 92. Das gute und glückliche Auge

Gewiß, das Auge kann schnell einen anderen Ausdruck annehmen, auch der Ausdruck im Gesicht kann schnell wechseln.

Das Lebendige, das Leben, das Empfinden, das diesen mannigfaltigen Ausdruck hervorbringt, liegt in Fleisch und Blut, liegt in allen Formen und Geweben, muß aus dem Körperinnern kommen, um sich in Auge und Ausdruck kundzugeben.

Es muß etwas Formgestaltendes sein, etwas, das die belebte Materie des ganzen Körpers, alle Stoffe und Kräfte beherrscht, leitet und richtet, sonst wäre der wechselnde Ausdruck an Auge und Gesicht nicht zu erklären.

Soll denn nun das Lebensrätsel, soll die lebendige Kraft in uns ewig unerforschbar sein? Oder dürfen wir es wagen, mit Hilfe unserer heutigen fortgeschrittenen wissenschaftlichen Erkenntnis das Problem zu lösen?

Niemand kann ernsthaft gegen einen solchen Versuch etwas einzuwenden haben. Kein Mensch wird sagen, wir dürfen das Problem nicht anrühren, es ist ewig verborgen.

Die Natur hat uns das Auge zum Sehen, den Verstand zum Denken und das Gefühl und Empfinden gegeben.

Darum wollen wir uns bis zum Äußersten anstrengen, um das von der Natur so sehr gehütete Geheimnis, wenn möglich, zu erkennen.

Bild  93. Der offene Blick
Bilder Möller. Halle

Bild 94. Hier ist die Kopfhaltung gerade und aufrecht, gespannt, und die Augen liegen in den Ecken.
 
Der Blick ist nicht mehr freundlich und heiter, sondern härter, offen lauernd, und entsprechend haben sich die Züge an Mund und Gesicht verändert.

Folglich muß es verschiedene Kräfte im menschlichen Körper geben, solche, die mit Liebe, Wärme, Weichheit und starkem Empfinden, und solche, die mehr mit Spannung und Härte einhergehen.

Diese Annahme ist zweifellos berechtigt, wir haben es also nicht nur mit einer empfindenden, lebendigen, ausdrucksvollen Kraft allein zu tun, sondern auch noch mit Kräften, die das Lebendige begleiten, die Spannung, Härte und andere Wirkungen erzeugen.

Bild 94. Der offen lauernde Blick

Damit wird das Lebensproblem schon schwieriger, aber es wird uns auch gleichzeitig geholfen. Die Wissenschaft ist weit fortgeschritten. Wir wissen, daß es viele unsichtbare Strahlenarten gibt, die schon zum Teil ihrer Wellenlänge nach bestimmt werden können.

Damit allein schon erkennen wir, daß die Lösung der Lebensrätsel ohne die Fortschritte der Wissenschaft nicht möglich ist.

Damit erkennen wir, daß der Glaube, nur alte und heilige Bücher könnten uns diese Aufklärung allein geben, ein irriger ist. Um so mehr ist es daher berechtigt, Verstand und Gefühl gleichmäßig zu gebrauchen, um nicht in oft kindlich naiver Weise nur allein zu glauben - nein - wir wollen auch wissen.

Bild 95. Der versteckt beobachtende Blick

Bild 95. Der versteckt beobachtende, etwas lauernde Blick ist wieder ganz anders.

Hier ist die Kopfhaltung nicht mehr gerade und aufrecht, offen und frei, sondern gesenkt.

Bei dem stark gesenkten Kopf ist der Blick dennoch beobachtend in die Umwelt gerichtet, was aber die Kopfhaltung zu verbergen beabsichtigt.

Wer aber beobachtet und nicht zeigen will, daß er beobachtet, der ist in dem Moment nicht mehr ganz aufrichtig, sondern es ist etwas Unaufrichtiges mit im Spiel.

Für diese Blickrichtung ist die Kopfhaltung viel zu tief.

Wir sehen daran: was uns in der Außenwelt versteckt oder gerade erscheint, das findet zweifellos im Gehirn gleichlaufende Organe und damit auch einen gleichlaufenden äußeren Ausdruck.

Wir erkennen aber auch daraus, wie fein das Lebendige in uns organisiert sein muß, wie fein sich das Seelische und Geistige im Körper, in Augen und Gesicht offenbart.

Wir können also auch die medizinische Wissenschaft, die den Körper zergliedert, nicht entbehren, wenn wir das Lebendige zu erforschen bestrebt sind.

Was aber ganz besonders nicht außer acht zu lassen ist, das ist der lebendige Ausdruck des Auges, des Gesichts, der Gestalt und Bewegung.

Das Letztere hat man vielfach ganz übersehen, man glaubte, das Lebendige mit dem Seziermesser finden zu können oder am toten Körper studieren zu müssen.

Das Lebendige will aber ebenso lebendig beobachtet und studiert, durchdacht und erforscht sein.

Das Lebendige, das Leben in uns, ist an sich unsichtbar, nicht greif- und faßbar, es liegt in der ganzen lebendigen Gestalt, im Ausdruck, im Auge und in allen Lebensäußerungen.

Das Lebendige muß also äußerst fein und flüchtig sein, äußerst empfindsam, eindrucksvoll und schnell. Wie wollen wir nun das Geistige, das Seelische, das Lebendige und Schöpferische in uns erfassen? Es bleibt keine andere Annahme übrig: es muß auf Strahlung beruhen, denn sonst ist das ewig bunte Spiel des geistigen und lebendigen Ausdrucks niemals zu erklären. Alle sonstigen Versuche, Leben und Geist zu erklären, sind bisher gescheitert: Aber wir werden sehen, daß  dieser letzte Versuch, die Lebensrätsel restlos zu erklären, uns nicht enttäuschen wird.

Wiederum muß die Wissenschaft unsere Führerin sein, wenn wir die Frage stellen: Woher kommt die Kraft des Geistigen, die schöpferische Lebenskraft, das Lebendige in uns, das sich im Auge so offensichtlich ausprägt?

Die Antwort kann nur lauten: Aus dem gesamten Körperinnern; denn wir wissen, daß im Augenstern Millionen allerfeinster Nerven verlaufen, die sich im ganzen Körper verzweigen und letzten Endes ihren Ursprung in den Bausteinen des Körpers, die wir Zellen nennen, haben.



Levitating Stone
(Hinzugefügt)

Daher besteht zwischen Charakter und Weltanschauung, zwischen Gehirn-, Kopf-, Schädel-, Gesichtsbau, Augen- und Gesichtsausdruck und dem Geist des Menschen der innigste Zusammenhang. Soweit wir daher die Geistes- und Charaktererkenntnis nicht aus Taten und Begebenheiten folgern, ist die unmittelbare Geisteswissenschaft


Gehirnorgan- und Gesichtswissenschaft.



Ich bitte meine lieben Leser, die vorliegende Arbeit unvoreingenommen durchzudenken. Ich will niemandem den Blick trüben, sondern habe hier nur Resultate der Volksforschung nach Carl Huter dargelegt. Was hier nur kurz erwähnt werden konnte, ist in den angeführten Werken Huters genauer erklärt.







Erstellt 2004. Update 4. Juli 2007
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung 

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben. Bearbeitung: Medical-Manager Wolfgang Timm
 
Die Sprache der Augen / Le langage des yeux