Carl Huter: Innere Erschließung einer höheren geistigen Welt - Part 5
 
Fortsetzung

Das dritte Gesicht in Bremen und die Verwirklichung des Vorausgeschauten nach höherer Bestimmung.

Einige Tage darauf hatte ich das dritte Gesicht. Ich sah, daß diese Dame sehr wohlwollend war und an meine Verlobte einen Geldbrief beorderte. Ich sah, wie sie an Augustes Bruder nach Petersburg schrieb, um für sie zu wirken. Schließlich sah ich Tag und Stunde voraus, in der der Geldbriefträger einen Geldbrief im Werte von 2000 Mark an Auguste vor sie auf den Tisch legte. Dieses Gesicht hatte ich am Sonnabend. Ich sah, daß der Geldbriefträger am darauf folgenden Mittwoch, morgens zwischen 11 und 12 Uhr, in Augustes Zimmer stehen würde, sah jede Bewegung, auch genau die Figur und Erscheinung des Mannes, sah, wie er den Wertbrief auf den Tisch legte, Auguste denselben entgegen nahm, ihn öffnete, die Banknoten zählte und dem Briefträger die Quittung unterschrieb.

Ferner sah ich, daß die edle Tante bei dem Bruder in Petersburg trotz zweimaligen Schreibens nichts hatte erreichen können. Ich sah auch, wie mir die Dame schrieb, daß sie nicht Zeit genug habe, für mich durch Empfehlungen wirken zu können, sah, wie sie Abschrift der eingesandten und von dem Bremer Notar von Pusten beglaubigten Zeugnisse von mir mit Interesse las, sah auch über dieser Dame eine höhere Vorsehung walten, daß sie sich entschloß, nicht mehr als 2000 Mark einzusenden und auch jede empfehlende Wirksamkeit für mich und meine Kunst abzulehnen. Alles dies habe ich genau gesehen. Ich erkannte den Zweck der Himmelsmächte, die mein Schicksal leiteten. Hätte diese edle englische Millionärin statt 2000 Mark 20.000 Mark an Auguste gesandt, so hätte Auguste geheiratet. Hätte sie mich ihren Bekannten empfohlen, so wäre ich gewiß  Porträtmaler geblieben, weil ich zahlreiche Aufträge vorzüglich honoriert erhalten und kein Grund vorgelegen hätte, später etwas anderes als meine liebe Kunst zu betreiben. Beides hätte die Dame bewirken können, wenn sie gewollt, und nach ihren Charakterzügen zu urteilen, hätte sie gewiß so gehandelt, wenn sie nicht auch von oben her beeinflußt worden wäre, so zu handeln, wie sie gehandelt hat. Ich sah die Art dieses Einflusses; es war kein Geist, kein Mann hinter ihr wie bei Augustes Bruder, sondern es umgab sie eine Atmosphäre, die, von hohen Himmelsregioen ausgesandt, im Zimmer über ihrem Haupte, über dem Dache ihres Hauses wie eine Art leichter, grauer, fast unsichtbarer Nebel schwebte. Diesem feinen Äthernebel waren, von hohen Himmelsregionen aus, von unsichtbaren Gottgeistern, die ich auch geistig nicht schauen konnte, die ich aber fühlte, Wünsche und Bestimmungen eingehaucht und zu der Dame herabgesandt, die ihr Gehirn, Nervensystem, ihren Geist beeinflußten. Alles, was ich nun geistig geschaut hatte, habe ich Auguste am Sonntag und Montag darauf erzählt. Sie aber bezweifelte und glaubte es nicht; vielmehr war sie zu dem Glauben geneigt, daß ihre Tante sie beschenken und ihren Bruder bestimmt beeinflussen würde, daß derselbe ihr das Vermögen auszahle. Auch glaubte sie, die Tante würde sich gewiß selbst porträtieren lassen und mich in die feinsten kreise einführen. So dachte Auguste mit ihrem normal menschlichen Denken, so mußte nach menschlicher Vorausberechnung alles eintreffen. Wie wurde es nun? - Mein geistiges Schauen erfüllte sich, es war heilige Wahrheit, was meine Braut Auguste als wertlose Träumerei und Phantasie erschienen war; was sie bei sich als einzig gesunde Vorausberechnung sicher glaubte, wurde durch die folgenden realen Tatsachen ins Gegenteil verwandelt. Mein Schauen war Wahrheit, ihr Verstandeskalkül ein Traum. Genau so wie ich alles gesehen hatte, traf auch alles ein. Der Geldbriefträger, den ich genau seiner Figur nach beschrieben hatte, mittelgroße, schmale Gestalt im Bewegungs- und Empfindungsnaturell, mit kleinen Augen, gebräunter Gesichtsfarbe, dunklem Haar, trat genau um 11 Uhr 20 Minuten am darauf folgenden Mittwoch in das Wohnzimmer der Auguste, genau in der Weise, wie ich sie beschrieben hatte, trat an den großen runden Mahagonitisch und legte den Wertbrief auf den Tisch. Genau die Wertscheine, die ich gesehen hatte, zählte August, genau so quittierte sie auch. Auch die besonderen Extrabriefe der Tante, einer an mich, einer an Auguste, waren genau in dem Sinne, wie ich vorausschauend gesehen hatte. Auch die Wirkungslosigkeit des Einflusses der Tante auf den Petersburger Bruder bestätigte sich.

Jetzt fing Auguste an, über okkulte, übersinnliche Dinge nachzudenken, aber ihr Inneres sträubte sich zu glauben, weil ihr Vater, ein geistig bedeutender Arzt, sie in der materialistischen Weltanschauung mit Anklang an die philosophische Schule Hegels, erzogen hatte. Ihr älterer Bruder, welcher in der Nähe von Bremen als Arzt lebte, war ausgesprochener Materialis und hatte sie ebenfalls für diese Weltanschauung begeistert. Dieser Bruder galt ihr in wissenschaftlichen Fragen gleich einem Hohenpriester. Augustes ältester Bruder in Rußland, ihr jüngster Bruder in Bremen, ihre beiden Schwestern, sie alle waren Anhänger des humanitären Materialismus. Diese Einflüsse, unter denen Auguste von Jugend auf stand, schienen mir Grund genug zu sein, ihre Ungläubigkeit zu rechtfertigen.

Die Macht der Tatsachen führte meine Verlobte zur Überzeugung, daß es eine geistige Führung und Vorsehung gibt.

Diese Tatsachen sprachen aber ein so gewaltige Sprache, daß meine Verlobte doch nach und nach zu der Überzeugung kam, daß es so etwas wie eine Vorsehung gäbe; und da mein geistiges Hellschauen in allen Punkten so präzise eintraf, auch alle meine tatkräftigen Versuche, den ersten bekannten Prophezeiungen des männlichen Geistes zu widerstehen, ebenso fehlschlugen wie alle Versuche Augustes, sich das Glück nach eigenem Willen selbst zu schmieden, so glaubte sie doch bald an ein Schicksal durch höheren Willen und lernte wieder beten.

Meine Gesundheit wurde von Woche zu Woche besser, ich malte meine Bilder fertig, die ich per Nachnahme an die Auftraggeber in meiner Heimat sandte und für die ich pünktlich das Geld erhielt. Ich wollte Augustes Mühewaltungen bezahlen, aber sie lehnte jede Bezahlung ab und nahm nur das, was sie an Selbstkosten für mich ausgelegt hatte.. Das war ebenso edel von diesem Mädchen wie ihr Verzicht auf die Heirat; denn sie wollte mir durch dieselbe nur Gutes tun und mir alle Not fern halten. Ohne ihr Vermögen wollte sie eine Stellung annehmen, damit ich ein reiches Mädchen heiraten könnte, was für einen Künstler notwendig sei. Mit dem Gelde ihrer Tante unterstützte sie ihren jüngsten Bruder, damit er sich als Kaufmann selbständig machen konnte.

Meine edle Verlobte fügte sich in die freiwillige Aufhebung der Verlobung und zeigte sich bis zur letzten Abschiedsstunde als treueste Pflegerin meines Wohls.

Unvergeßlich ist mir der letzte Tag in Bremen, an dem wir in einer Droschke eine Rundfahrt durch Bremen und den Bremer Park machten, damit ich noch am letzten Tag den besten Eindruck von diesem Aufenthaltsort erhielte. Dieser Tag brachte noch eine wunderschöne Abschiedsfeier; denn Auguste ließ es sich nicht nehmen, noch einmal alle ihre Güte und Liebe über mich ausschütten. Wir feierten mit Onkel und Tante im Bremer Ratskeller Abschied, aßen und tranken unsere Lieblingsgerichte. Der brave Engel begleitete mich noch nach Hannover, meinen zukünftigen Aufenthaltsort, wo si mich noch auf dem Bahnhof bat, mein Lieblingsessen auszuwählen. Ich aß ein Wiener Schnitzel und Kronsbeeren, sie ein Beefsteak. Ich hatte sie gebeten, in Hannover solle sie mein Gast sein. Als ich jedoch bezahlen wollte, hatte sie, während ich hinausgegangen war, dem Kellner alles bezahlt. Fast nahm ich ihr das übel; aber sie verwehrte dem Kellner, das Geld zurückzugeben, wozu ich ihn veranlaßt hatte, damit ich ihn bezahlen konnte. Das Mädchen war mir von Anfang an bis zur letzten Stunde ein Segensengel gewesen; sie meinte, ich brauchte mein Geld zur Gesundung in Hannover und zur Pflege meines Körpers. Das war ein Mensch, wie es wenige gibt. In meiner Erinnerung lebt sie als Heilige fort. Mein tiefinnerster Wunsch war fortan, ihr dermaleinst mit Dank alles Gute, was sie an mir getan hat, wieder vergelten zu können.


XVII. Kapitel.

Mein Aufenthalt in Hannover als Forscher, Künstler, und Wanderredner, und die Gründung einer philosophischen Schule.

Es war im April des Jahres 1893, als ich von Bremen nach Hannover kam, um mir daselbst eine neue Existenz zu gründen. Ich nahm eine nette möblierte Wohnung am Schiffgraben, gegenüber dem Ständehaus und dem Provinzialmuseum, in einem gut gelegenen Stadtteil Hannovers. Das Ständehaus wurde von dem Landesdirektor Freiherrn von Hammerstein bewohnt, dem späteren preußischen Landwirtschaftsminister, einem ausgezeichneten Manne, der versöhnend zwischen dem preußischen und dem welfischen Hause stand und die Herausgabe des Welfenfonds an den Herzog von Cumberland bei Preußen bewirkte. An der anderen Seite der Straße wohnte der kunstliebende Baurat Professor Köhler, ebenfalls ein vortrefflicher Mann; und einige Häuser weiter wohnte der Direktor des Kestnermuseums, Dr. Schuchardt, und der Sohn des Hofmalers Professor Kaulbach. Mit diesen ausgezeichneten Männern knüpfte ich Bekanntschaften an, und die Herren waren mir gewogen.

Mein erster psycho-physiognomischer Vortrag im Künstlerverein zu Hannover mit einem durchschlagenden Erfolg.

Herr Dr. Schuchardt führte mich in den Künstlerverein ein, wo ich einen Experimental-Vortrag über Psycho-Physiognomik hielt, der allgemein überraschte und worüber mir Herr Dr. Schuchardt einen netten Bericht in mein Originalzeugnisbuch eintrug. Auch die ersten Hannoverschen Zeitungen, besonders der Kurier, berichteten gut.

In Erinnerung von jenem Abend ist es mir geblieben, daß ich an drei Herren, die mir nach Namen und Person völlig unbekannt waren, ganz überraschende, richtige Urteile fällte, die allgemeines Erstaunen hervorriefen. Auf Befragen des Herrn Dr. Schuchardt stellte ich bei dem ersten Herrn großes Talent für Geschichte, für Farbe und für zeichnerische Komposition fest und sagte, der Herr ist Maler und leistet das Beste als Historienmaler. Nachher wurde er mir als der hochbegabte Geschichtsmaler, Professor Schaper, vorgestellt. Bei einem anderen Herrn stellte ich Talent für das Baufach fest, und als ich befragt wurde, für welches Spezialfach, ob Tiefbau, Hochbau usw., sagte ich, ausgesprochene Neigung für Kirchenbauten, doch nur mit speziellem Talent für Gotik. Es war ein in der Provinz Hannover sehr renommierter Kirchenbaumeister, dem später das Unglück mit der Garnisationskirche im romantischen Stil passierte, deren Oberbauleitung ihm übertragen war und die vor Fertigstellung zusammenbrach, was meiner Ansicht nach nicht auf Verschulden dieses Mannes zurückzuführen war; denn Hunderte von hervorragenden Kirchenbauten hatte er bis dahin zu Ende geleitet. Mangelhaftes Stein- und Mörtelmaterial war die Ursache dieses Bauunglücks, das glücklicherweise kein Menschenleben kostete. Der Herr ist dann als Professor an die Charlottenburger Hochschule in Berlin berufen worden. Bei einem anderen Herrn stellte ich Talent für Deklamation und Schauspiel fest, der als Schauspieler nicht nur die Marionette des Dichters sein wolle, sondern selbst schöpferischer Künstler neben dem Dichter, wodurch eine Gestalt des Dichters erst volles Leben und ideale Wirklichkeit erhält. Es war Hofschauspieler Holthaus.

Als ich noch bei einigen anderen Herrn meine Beurteilungen anstellte, z.B. bei einem anwesenden Arzt und an einem Ingenieur, die ebenfalls zutreffend waren, hatte ich den Künstlerverein gewonnen, und Dr. Schuchardt und Dr. Gusinde bewirkten darauf, daß ich zu einem öffentlichen Vortrag im Künstlerverein eingeladen wurde, den ich aber ablehnte, weil meine Gesundheit noch immer nicht genug gefestigt war, daß ich in einem großen Saale einen tadellosen Vortrag hätte halten können. Auch die Versuche, mich zu bestimmen, auf dem desselben Sommers in Hannover stattfindenden Anthropologen-Kongreß meine psycho-physiognomische Wissenschaft den großen Gelehrten Virchow, Waldeyer, Ranke usw. vorzutragen, lehnte ich ab. Wenn auch diese Herren meine physiognomische Kunst bewundert hätten, so würden sie derselben nach ihren Anschauungen ein wissenschaftliches Gepräge gegeben haben, das nicht meinen Grundlagen entsprach, die ich für meine Psycho-Physiognomik gefunden hatte. Diese Herren Gelehrten suchen allein für kompetent zu gelten, neue Wege und Entdeckungen in der Wissenschaft zu erklären und meist in dem Rahmen bekannter Lehren und Hypothesen. Diese falsche Wertung meiner Kunst wollte ich verhüten. Ich wäre wohl mit einem Schlage ein vielgesuchter und berühmter Mann geworden durch meine durchschlagenden psychologischen Experimente, hätte besonders in Virchow und den beiden anderen Gelehrten auch in Dr. Schuchardt ausgezeichnete Fürsprecher gehabt, aber ich hätte Gefahr gelaufen, statt selber zu schieben, geschoben zu werden.

In dem Fahrwasser der Anthropologischen Gesellschaft wollte ich aber nicht blindlings mitschwimmen, sondern mein Plan war, die Irrtümer und Einseitigkeiten dieser wissenschaftlichen Richtung einsehend, derselben später einen ganz anderen Stromlauf zu geben *). Die Anthropologie auf den Grundlagen meiner neuen Lehren umzugestalten in Psycho-Anthropologie und Psycho-Physiognomik, das war mein Ziel.

*) Während ich das Wort „geben“ schrieb, ruft eine tiefe Stimme neben mir „Carl“ in wohlwollendem, gedehntem Tone. „Es ist Mittwoch, den 10. Juni 1903, abends 8 1/4 Uhr. Da niemand in meiner Etage war, so war es eine Geisterstimme.

Rudolf Virchow
Quelle: Hauptwerk. 2. Auflage. Lehrbrief 1. Hrsg. Amandus Kupfer. 1925. (hinzugefügt)

Professor Virchows Aufruf an die bildenden Künstler zur Mitarbeit an dem Ausbau der Anthropologie auf Grund der Broschüre „Leib und Seele“, die meine ersten psycho-physiologischen Grundforschungen enthielt.

Merkwürdigerweise rief der Präsident der anthropologischen Gesellschaft auf dem Festessen im Hannoverschen Künstlerverein die verheißungsvollen Worte aus, die Künstler möchten in Zukunft mit den anthropologischen Forschern mitarbeiten, um den großen Ausbau dieser Wissenschaft zu vollbringen, welche die Grundlagen einer ganz neuen Kultur bringen würde, wenn erst die psychologischen Seiten in die Anthropologie mehr als bisher eingeschlossen würden. Gerade hierzu forderte er aber die bildenden Künstler als die zukünftigen Mitarbeiter auf. Virchow ist aus eigenem Scharfblick zu diesem Zukunftsbilde, das ihm vorschwebte, nicht gekommen, er ist durch Dr. Schuchardt oder einen anderen Gönner von mir dazu angeregt worden, außerdem hat die Broschüre „Leib und Seele“, welche eine Skizze meiner Psycho-Physiognomik enthielt, die mein Freund, Dr. Brodbeck, niedergeschrieben hatte mit der Widmung „dem Portraitmaler und Psycho-Physiologen Herrn Carl Huter gewidmet“, auf Virchow den tiefen anregenden Eindruck gemacht. Virchow und anderen Herren wurde die Broschüre auf dem Kongreß übergeben.

Mit Herrn Dr. Brodbeck hatte ich mich eng befreundet und verkehrte fast täglich mit ihm. Derselbe interessierte sich sehr für mich und meine Ideen und wollte mit der Broschüre, die er mir gewidmet hat, das Interesse der Herren Gelehrten vom Anthropologen Kongreß für mich wachrufen.

Auf dem Anthropologen-Kongreß einen Vortrag über meine neue Wissenschaft zu halten, lehnte Dr. Brodbeck mit der Begründung ab, daß er, da er Philosoph und nicht Mediziner sei, von den Anthropologen nicht für vollwertig angesehen würde, da in diesen Kreisen nur Mediziner zu einer beachtenswerten Rolle aufsteigen könnten. Er meinte, eine Broschüre von einem Philosophen, der die Anthropologie anregt, sei wirksamer, um zum Ziele zu gelangen. Neue Wahrheiten brächten gewöhnlich neue Kämpfe, und die Schlachten für meine Sache zu schlagen, müßte man später großen medizinischen Gelehrten überlassen. Herr Dr. Brodbeck war in seiner Weise ein wissensreicher Mann auf dem Gebiete der Kunst, Religion und Philosophie; er vertrat die Idee einer neuen Weltreligion, die er die Religion des Idealismus nannte. Er war und blieb aber trotz aller meiner Bekehrungsversuche ein entschiedener Gegner des Spiritualismus, und obgleich er dem historischen Okkultismus in den Religionen teilweise gerecht zu werden suchte, auf den Grundlagen des Pantheismus, so neigte er doch zu dem idealen Materialismus, der die ehtischen und ästhetischen Seiten einschließt. Brodbeck hat eine Reihe interessanter Bücher geschrieben, z.B. Zoraster, die Welt des Irrtums usw. Auf seine Anregung hin hat der Ausschuß der Weltanschauung in Chikago das erste Weltreligionsparlament einberufen. Dr. Brodbeck ging von der Idee aus, die Priester aller Religionen der Erde sollten Vertreter nach Chikago senden, um sich näherzutreten und das Gute, was alle Religionen gemeinsam verbindet, nämlich das Ideale in allen Religionseinrichtungen, schätzen zu lernen. Er meinte, dadurch würde am besten der Weltfrieden gefördert und eine vergleichende Religionsgeschichte eingeführt, welche Menschen und Völker näher bringen würde. Meiner Ansicht nach war diese Idee von Dr. Brodbeck ausgezeichnet, und sie ist auch von den weitschauenden Amerikanern gewürdigt worden. Leider war dieser vortreffliche, tatkräftige Mann wegen Vermögensverlusten selbst nicht imstande, mit eigenen Mitteln diese Reise nach Amerika zu unternehmen. Die Mittel zu dieser Reise brachten teils freireligiöse Gemeinden in Hannover, teils einige Gönner zusammen, z.B. Weinhändler Schulz und Professor Lehmann-Hohenberg in Kiel. Als selbst diese Mittel kaum ausreichten, erließ ich einen Aufruf, der gedruckt versandt wurde und noch eine kleine Summe aufbrachte. Nun erst war es meinem lieben Freund Brodbeck möglich, die Reise seiines Ziels über den Ozean anzutreten.

Der mangelnde Sinn für fortschrittliche ideale und religiöse Fragen ist die Hauptschwäche des Protestantismus und Liberalismus in Deutschland.

Als ich mich selbst persönlich bei einem Hannoverschen Millionär für Dr. Brodbeck verwandte, lernte ich den bodenlosen Stumpfsinn kennen, der für große ideale Weltfragen selbst in liberalen begüterten Kreisen Deutschlands herrscht. Solange es Geld zu haschen gibt, ist man rührig; sobald aber kleine Opfer gebracht werden sollen, sind die Taschen zugeknöpft. Niemals habe ich aber das reiche liberale Bürgertum mehr verachten gelernt, als damals, wo es galt, dem Schöpfer des ersten Weltreligionsparlaments die Mittel zur Verfügung zu stellen, die ihm die Reise nach Chikago ermöglichten, um seine Ideen zu vertreten. Am Stumpfsinn der eigenen Landsleute wäre die Reise gescheitert, wenn ich mich nicht in letzter Stunde für Dr. Brodbeck ins Zeug gelegt hätte. Diese Verzögerungen und knappen Mittel hatten aber für Dr. Brodbeck den Nachteil, daß er nicht frühzeitig in Chikago eintraf, um sich mit den maßgebenden Vertretern persönlich lange vor Eröffnung des Parlaments in Verbindung zu setzen. Dr. Brodbeck ist dann über diesen Mangel an Verständnis für ihn in Deutschland enttäuscht in Chikago geblieben und ließ später seine Familie nachkommen.

Cover: Die neue Heilmethode
Quelle: Amandus Kupfer:  Neue Heilmethode. 1930. (Hinzugefügt)

Ich suchte mit den Sommer in Hannover durch mein eigenes Heilsystem, an dessen Grundlegung ich arbeitete, weiter zur Gesundheit zu verhelfen, lebte dabei vegetarisch und mußte meine geringen ersparten Mittel zusetzen, wenngleich ich eine gute Unterstützung von der Krankenkasse des Deutschen Privatvereins erhielt, dem ich mich schon vor Jahren in Hildesheim angeschlossen hatte. In der vegetarischen Gesellschaft lernte ich den Verlagsbuchhändler von Seefeld und andere interessante Perrsönlichkeiten kennen und schätzen und verkehrte mit Herrn von Seefeld, Schriftsteller Hermann Lammers und einer Familie Günter in freundschaftlicher Weise. Im Spätsommer suchte ich durch Reisen Aufträge für Porträts- und Kirchenbilder in früheren Bekanntenkreisen des Herzogtums Braunschweig und der Umgegend von Hildesheim, erhielt aber trotz aller erdenklichen Mühe nur wenige Bestellungen, Zeichnungen und Bilder Verstorbener nach Photographien anzufertigen.

Der Stumpfsinn protestantischer Theologen und Bauern gegenüber der bildenden Kunst. Katholische Thelogen als Kunstfreunde, katholische Bauern als Religionsfanatiker.

Ich lernte hierbei auch den Stumpfsinn der reichen norddeutschen Bauern für die Kunst kennen, der leider von den evangelischen Theologen unterstützt wurde; denn wenn die Kirchenvorstände durch Anregung der Regierungsbaumeister sich für Bestellung eines Altarbildes entschlossen hatten, dann meinten die Herren Pastoren, Bilder und Kunstwerke lenkten das Interesse von der Predigt ab und führten zu Äußerlichkeiten, was gegen das Prinzip der evangelischen Kirche sei. Sie lehnten die Bestellung und Aufträge ab. Bei den katholischen Theologen fand ich warmes Verständnis und viel Liebe für die Kunst. Hatten dieselben mich aber auf Grund eingereichter Skizzen empfohlen, dann lehnten die Vorstände der katholischen Kirchen die Aufträge, die mir die Herren Pfarrer gesichert hatten, ab, weil ich nicht Katholik sei. Ein reicher Ökonom in der Nähe von Goslar, im Dorfe Brede, dem seine Frau gestorben war und dem ich empfohlen wurde, stellte mir einen Auftrag in Aussicht, seine selige Frau zu malen, ließ mich siebenmal die Reise zu ihm machen, bis seine geizige Mutter es durchsetzte, mir trotz meiner mühseligen Reisen keinen Auftrag zu geben. Diese bitteren Erfahrungen brachten mich dahin, im Herbst 1893 meine Vortragstätigkeit aufzunehmen, um den Menschen etwas Verständnis für den Wert und die ideale Bedeutung der Kunst beizubringen; aber auch diese Vorträge schien man in Bürger- und Berufskreisen nicht zu verstehen, und nun ward es mir klar, was der Adel, die Fürsten, die Klöster und die katholische Kirche für Kulturträger gewesen sind in der Förderung der Kunst und Wissenschaft, Philosophie und Ethik. Ein Gelehrter und Künstler, der sich bei reichen Bauern und Bürgern im Norden Deutschlands sein Brot suchen muß, stößt auf soviel rohen Unverstand, daß ihn tiefstes Mitleid, wenn nicht gar Verachtung erfüllen muß. Ohne zwangsweise Bezahlung der Theologen und Lehrer seitens der Gemeinden, wozu der Staat verpflichtet, würde man in Deutschland ins Barbarentum herabgesunken sein. 

Die Macht von Staat und Kirche und die Pflege überspannter Religionslehren hat sich aus der Not entwickelt, die Roheit und Dummheit der Menschen zu beherrschen und die Bestie im Menschen zu zähmen.

Hieraus erklärt sich auch, daß die Kirchentheologie sich diesem menschlichen Unverstand angepaßt hat durch Lehren und Gebräuche, die dem Gebildeten nicht einleuchten wollen, die aber notwendig sind, um die Roheit und Dummheit im Zügel zu halten. Ich lernte einsehen, daß die breite Masse der Menschen nur durch Furcht vor Hölle und Teufel (Kirche) und durch Gewalt und Gesetz (Staat, Militär, Justiz) regiert und auf halbwegs menschlicher Kulturstufe erhalten werden kann. Man begreift nach solchen Erfahrungen den Kastengeist der alten Patrizier und Adelsgeschlechter. Nur da, wo Kunsthandwerk und Industrie blüht, wird ein Volk reif zu einer höheren Kultur, für die idealen Güter, für Wissenschaft, Philosophie, Kunst, Ethik, Religion, Fortschritt und Schönheit.

Die Gründung meiner philosophischen Schule in Hannover Egydienstr. Nr. 3.

Mitte Sommer 1893 war ich schon von Ecke Schiffgraben und Sophienstraße Nummer 7 in die Tiergartenstraße gezogen und von da siedelte ich zum Herbst in die Egidiensstraße Nr. 3 über, zurückgezogen von allen Vortrags- und Kunstreisen in Dörfern und Kleinstädten, um eine große philosophische Schule zu gründen. Ich hatte das Glück, zirka ein Duzend intelligenter Menschen zusammenzubringen zu dreistündigen Lehrkursen. Meist hielt ich diese Lehrstunden des Abends in meiner Wohnung, Egidienstraße Nummer 3/11, ab. Nebenbei bemühte ich mich um Vorträge in Hannoverschen Vereinen und es gelang mir, im Kaufmännischen, im Frauen- und Arbeiter-Verein über meine Psycho-Physiognomik zu sprechen. Diese Vorträge wurden von den Vereinen sowohl als auch von der Presse gut aufgenommen. Wenn ich aus diesen Kreisen auch kein Schüler bekam, so ließ sich doch mancher physiognomisch auf seine Anlagen und seinen Charakter hin beurteilen, was eine kleine Nebeneinnahme für mich wurde. Von den zahlreichen Schülern und Schülerinnen, welche bei mir Unterricht nahmen, zeichneten sich Herr Schriftsteller Hermann Lammers, Regierungssekretär Kellermann, Godwarenhändler Grimpe, Buchhalter Storch, Richard Latwesen und die Geschwister Günter durch große Intelligenz und dauerndes Interesse aus. Diese philosophischen Lehrabende waren außerordentlich interessant, sowohl für mich als auch für meine Schüler. Es war eine Lust, das geistige Interesse zu beobachten, das sich von Abend zu Abend steigerte. Ich diktierte meine Ausführungen aus dem Kopfe, man schrieb die Hauptsätze nieder, und nach dem Lehrvortrage wurde eine Stunde diskutiert, oft auch vor dem Lehrvortrage über das, was ich am Abend vorher doziert hatte.

Poetische Inspirationen und Einflüsse vom Zimmer des Nachbarhauses, der Wohnung Charlotte Kestners.

Meine Wohnung war gesund, hell und gut eingerichtet und bestand aus einer großen Wohnstube mit daran liegendem Schlafzimmer. Sie befand sich im zweiten Stock des Hauses Egydienstraße Nummer 3, das sich an das Haus der Charlotte Kestner, Egydienstraße, anschloß. Mein Schlafgemach war nur durch eine Wand von den Zimmern getrennt, die einst die Geliebte Goethes, die spätere Legationsrätin Kestner, viele Jahre lang bewohnt hat. Hier ist es nun eine wunderbare Sphäre gewesen, die gleichsam vom Nachbarhaus zu mir herüberstrahlte, die mich zu spontanen, poetischen  Eingebungen führte, wodurch ich so viele Gedichte und poetische Aufsätze schreiben konnte und zu vielen tief philosophischen Fragen, die mich bewegten, die richtigen Erklärungen fand. Oft sah ich in meinem Schlafgemach ein Leuchten, und es war als sei der Geist Goethes, der der Charlotte Kestner und ihres kunstsinnigen Gemahls um mich. Ich will noch bemerken, daß ich, nachdem ich dieses geheimnisvolle Weben um mich wiederholt wahrgenommen hatte, das mich zu hoher geistiger Klarheit führte, von meinem Schüler und Freund Lammers erfuhr, daß mein Nachbarhaus das der Charlotte Kestner gewesen sei und vielleicht darum solchen wunderbaren Einfluß auf mich ausübe, weil die Geister der Familie Kestner und der Geist Goethes einen Anknüpfungspunkt an ihr irdisches Heim und von dort an mich hätten, der ich mit meinem ganzen Sinnen und Denken in ähnlichen dichterischen, philosophischen und ästhetischen Bahnen wandelte.

Mancherlei Erscheinungen habe ich in meiner  mir bald lieb gewordenen Wohnung damals wahrgenommen, die diese Vermutung rechtfertigten. Ich sah oft edle Gesichter und Gestalten um mich, hörte Sprechen, bekam Eingebungen, sah Lichterscheinungen, hörte Klopftöne u. dgl. Aber nie ward es mir dabei unheimlich, sondern im Gegenteil, ich fühlte mich sehr wohl. Nur mein Halsleiden und veralteter Lungenkatarrh plagten mich oft unangenehm.

Wie ich erkannt und entdeckt wurde durch ein spontanes Urteil eines 17 jährigen Mädchens in Hannover, das später meine Verlobte und Ehefrau wurde.

Hier in meinem lieben Heim besuchte mich eines Tages ein junges 17 jähriges schwarzäugiges Mädchen, um sich nach meinem Unterricht zu erkundigen. Sie zeigte großes Interesse für Malerei, wie überhaupt für die Kunst und besonders für meine Wissenschaft. Es war die eigenartig, fast in italienischem Stil gekleidete junge Dame, die mir kurz zuvor in den Anlagen des Kestnermuseums begegnet war, in naiver Weise betrachtend stehen blieb und in die Worte ausbrach: „Sie sind ein Künstler, ein großer Philosoph. Sie kommen mir vor, als wenn Sie aus den Trümmern Trojas auferstanden wären.“ Ich war baff über diese reizvolle, natürliche Ansprache, die aus dem Mädchen ganz spontan herauskam, ohne daß sie sich etwas dabei dachte, und wodurch sich eine Natürlichkeit des Empfindens kundgab, gepaart mit in die Tat umgesetzter Handlung und Treffsicherheit des psycho-physiognomischen Urteils, das von  Stund´ an mein größtes Interesse erregt hatte.

Trojanhorse                               Dritter Weltkrieg?     Brueghel, The Burning of Troy
(Hinzugefügt)
Noch nie war ich zuvor jemals so sicher erkannt, verstanden und beurteilt worden, wie von diesem 17 jährigen kühnen Backfisch. Darum machte ich mich mit dem jungen Mädchen sofort näher bekannt und bestätigte ih Urteil, daß ich Maler sei, philosophischen Unterricht erteile und mit Vorliebe an griechischer Geschichte, Kunst und Philosophie hinge. Die junge Damen kannte mich nicht, als sie mich zum ersten Male sah und als sich unsere einsamen Spaziergänge zum ersten Male kreuzten.

Anmerkung Timm: Carl Huter wurde 1893 in Hannover erstmals sicher erkannt, verstanden und beurteilt und zwar von einem damals 17 jährigen Mädchen, seine spätere Ehefrau: „Sie kommen mir vor, als wenn Sie aus den Trümmern Trojas auferstanden wären.“ Carl-Huter-Zentral-Archiv, Herr Medical-Manager Wolfgang Timm, nimmt hiermit Bezug zu Heute, Jahr 2006, verweist auf „Die Weltbotschaft“, 1962, von Carl Huters Sohn, indem nach einem „Krieg der Welten“, also dem Dritten Weltkrieg um das Jahr 2011? Carl Huters naturwissenschaftliche Menschenkenntnis wie „Der Vogel mit dem langen Hals, der Phönix, sich aus der Asche erhebt und Grundlage des echten Fortschrittes der Menschheit als Ganzes und jedes Individuums wird. In Worten von Dr. med. Brodbeck: „In unserer Stadt hat sich in den letzten Tagen etwas ereignet, das verdient, aufrichtig gewürdigt zu werden. Einer der größten Philosophen der Neuzeit, wenn nicht der größte, hat schlichten Bürgern seine hoch-interessanten Vorträge mit praktischen Demonstrationen über die von ihm erfundene Psycho-Physiognomik gehalten; staunend haben wir die beinahe unglaubliche Treffsicherheit des Herrn Carl Huter in der Erkennung des Charakters und der Krankheitsanlagen bis in die kleinsten Züge mit angesehen, staunend seine geniale Theorie dieser neuen, so bedeutsamen Lehre mit angehört, aber mit atemloser Spannung habe wir alle, Männer und Frauen aus allen Ständen, seinen scharfsinnigen, in geist sprudelnder Rede unerschöpflich hervorquellenden philosophischen Darlegungen gelauscht, in denen er sich uns als Begründer einer vollständig neuen Weltanschauung gezeigt hat.  Dieser Mann wird mit seiner wahrhaft großartigen Genialität, die sich in harmonischer Weise mit Verstandesschärfe und tief innigem Gemütsleben verbindet, die alte, dem Zerfall geweihte Welt aus den Angeln heben und eine völlig neue Kulturperiode für die Menschheit heraufführen ...“. Heute schon, Jahr 2006, verdichten sich die Hinweise, daß die Menschheit um 2012 echte Raum und Zeitreisen offiziell unternehmen wird, und zwar auf der technologischen Basis echter Fluggeräte, Rundfluggeräte, die im Prinzip schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts in ihrem Konstruktionsdesign dokumentiert sind und seit dem Zweiten Weltkrieg bis heute, noch für die breite Öffentlichkeit im Verborgenen, sichtbar für den Sehenden operieren (Näheres hier in Rubrik „Deutschland“: Die dritte Macht - Deutsche Reichsflugscheiben?). Es sei an dieser Stelle der Fokus auf den Nachbarplaneten Mars („The Forbidden Planet“) gerichtet. Kommendes Jahr 2007 wird Planet Mars von konventioneller NASA-Sonde mit dem bezeichnenden Namen „Phoenix“ besucht.

Phoenix - Mars Lander 2007
(Hinzugefügt)

Meine langjährigen Privat-Recherchen lassen die Möglichkeit zu, daß schon längst mit Terraforming des Planeten Mars begonnen wurde, um aus diesem eine zweite Erde zu kreieren. Es scheint im Bereich des Realen, dass Mars-Pole mittels Atomkraft zum Schmelzen gebracht worden, entsprechender Vorversuch fand möglicherwiese unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg auf der Erde in der Antarktis statt. Hier mag die wirkliche Ursache der sogenannten globalen Erwärmung liegen. „Grundlagen-Know-How“ stammt in Bezug auf Atomenergienutzbarmachung und in Bezug auf alternative Rundflugzeugkonstruktionen zum großen Teil aus Deutschland - nunmehr von den U.S.A. und Rußland u.a. Ländern weiterentwickelt. Übrigens diesbezüglich unterirdische Hangars befinden sich in den Rocky Mountains, Canada. Man löse sich von den Ablenkungsmanövern Area 51 in Nevada und der Koppelung des realen Phänomens UFO mit Außerirdischen. Das Phänomen ist viel irdischer und menschengemacht, als breite verdummte Öffentlichkeit sich vorstellen kann. Der Phönix war inoffiziell der erste Wappenvogel der Vereinigten Staaten von Amerika, nach einem Entwurf von Charles Thompson.
 
Der Phönix war inoffiziell der erste Wappenvogel der Vereinigten Staaten von Nordamerika
(Hinzugefügt)
Damals war Amerika „Die neue Welt“. Heute bleibt festzuhalten die kommende „Neue Welt“ ist zweifellos Planet Mars! Aufgrund des sich rasant vollziehenden Paradigmenwechsels in allen Bereichen der Erde und für den Menschen ist erstmals (bis Ende 2007 repräsentativ) die „Digital-Gesamtschau Carl Huter“ gratis für jedermann ungekürzt von meiner Wenigkeit eingespeist worden mit Bezug zu heute, insbesondere Bezügen zu alter „Neue Welt“, Amerika (kontrollierte Demontage U.S.A. um für Besseres zu weichen?), und kommender „Neue Welt“, Mars. Diese Zusammenstellung garantiert das Öffnen der Augen und sonstiger Sinne für das, was wirklich in dieser Welt vor sich geht. Großartig heute dies alles als Teil der Geschichte miterleben zu dürfen.

Diese junge Dame suchte mich also später in meiner Wohnung auf, um sich näher nach Lehrplan und Honorar meines Unterrichts zu erkundigen. Ich teilte ihr alles ausführlich mit. Einige Tage später kam sie wieder und erzählte mir, daß sie verwaist sei und seit dem Tode ihrer Mutter bei ihrem Vormund, einem reichen Kaufmann in Hannover, weile. Dieser Mann habe jedoch kein Interesse für ihre Ideen und meinen Unterricht, worüber sie sehr unglücklich sei; denn ihr Vormund, der auch ihr Onkel war, hätte ihre Bitte, sich an meinen Lehrstunden zu beteiligen, abschlägig beantwortet. Mir tat das leid, und am Schluß erklärte ich meine Bereitschaft, dem lieben kunstsinnigen und wissensdurstigen Mädchen nachmittags, wenn sie aus ihrer Nähstunde kam, eine halbe Stunde Privatunterricht zu erteilen ohne jede Vergütung. Die junge Dame mochte dieses Anerbieten nicht annehmen, doch als ich es als eine Kränkung auffaßte, willigte sie in den Vorschlag ein. Sie erhielt nun regelmäßigen Unterricht ohne Wissen ihrer materiell gestimmten Angehörigen und dankte jede Stunde mit einem schönen Blumenstrauß. Mein Verhältnis zu der jungen Dame war das eines väterlichen Lehrers und Freundes. Ich dachte nicht daran, zu heirate, besonders gar dieses, für mich viel zu junge Mädchen heiraten zu wollen. Mein Interesse hatte ich in dieser Beziehung Fräulein Lina Günter zugewandt, die eine ausgezeichnete Porträtmalerin, dabei hübsche Erscheinung war, die auch für mich und meine Wissenschaft große Sympathie hegte. Fräulein Günter besuchte ich oft in ihrem Atelier, das Marienstraße 7, in nächster Nähe meiner Wohnung, war.

Die ersten Anfänge einer geistigen Bewegung auf Grund meiner Lehren in Hannover.

Der Winter verging in dieser meiner Lehrtätigkeit, und im Frühling bildete sich aus den Reihen meiner Schüler ein kallisophischer Verein, welcher seine erste Hauptsitzung im Hotel Kontinental abhielt. Leider konnten die beiden Herren, Kellermann und Lammers, welche sich wegen des Vorsitzes zu einigen hatten, zu keinem Entschluß kommen, da jeder zugunsten des andern den Vorsitz abtreten wollte. So kam der erste statutenmäßige Verein meiner Anhänger, der sich in Hannover 1894 gebildet hatte, ins Verschleppen.

Wie kam es, daß sich aus dem kallisophischen Klub meiner Schüler ein philosophischer Verein bildete unter Leitung eines jüdischen Rechtsanwaltes.

Diese Verschleppung benutzte ein eifriger jüdischer Rechtsanwalt, Dr. C., um aus den Reihen seiner Anhänger und meiner Schüler einen philosophischen Verein zu gründen, in dem er gleich selbst den Vorsitz übernahm und jede Woche einen Vortrag veranstaltete. Ich mußte meine Tätigkeit in Hannover bald nach Pfingsten aufgeben, da in den heißen Monaten keine Aussicht auf Besuch meiner Lehrstunden war und ich auch als Künstler keine Aufträge hatte. Ich mußte wohl oder übel wieder mein Brot suchen gehen, konnte unsern Verein den Sommer hindurch nicht als Vorsitzender leiten und auch keine Vorträge halten.

Mein Vortrag in der Bergakademie zu Klausthal im Harz.

Ich reiste in den Harz, hielt in Klaustal, der Bergakademie, den ersten Vortrag durch die Vermittlung Professor Schäfers. Leider war der anwesende Direktor der Bergakademie, Professor Köhler, eine derart impulsive Persönlichkeit, daß ihm meine philosophischen Ausführungen im ersten Teil des Vortrages der Damen wegen allzulang erschienen, so daß ich den Teil auf Wunsch kürzte und auch den experimentellen Teil nicht zu Ende führen konnte, und daß der Vortrag statt, wie ich gewöhnt war, 2-2 1/2 Stunden ausfüllte, nur auf 1 1/4 Stunde Zeit, ohne meine vorherige Verständigung, berechnet war, damit die Damen pünktlich um 10 Uhr zu Hause sein könnten. Dieses willkürliche Abschneiden meines ausgedehnten Vortrages durch kleinstädtische Rücksichtelei nahm den Teilnehmern einen großen Teil des Genusses und brachte mich um den Erfolg und Schlußeffekt. Mich hat das sehr verdrossen, aber der Herr Bergrat war Herr in seiner Schule, die mir ja aus Entgegenkommen zur Verfügung gestellt war; und man schien weniger einen wissenschaftlichen, als vielmehr einen unterhaltenden Vortrag mit möglichst vielen Knalleffekten erwartet zu haben. Man hatte in mir nicht den Philosophen, Gelehrten und Forscher gesucht, sondern einen psychologischen Künstler.

Meine beiden besten Freundinnen in Hannover und ein Hellgesicht im Traumschlaf in Derneburg, das für mich bestimmend wurde in der Wahl des näheren Anschlusses an die jüngere.

In ebenso dichtem Nebel wie ich Claustal angetroffen hatte, habe ich es am andern Morgen auch wieder verlassen. Unterwegs blieb ich in Derneburg (Schradrs Hotel) zu Nacht, in der zweiten Bahnstation  von Hildesheim, nahe dem sagenumwobenen Wohldenberge und hatte in dieser Nacht einen Wachtraum. Ich hatte in halbwachem Zustande ein Gesicht, das einen tiefen Eindruck auf mich machte. Es war die Zeit, in der die beiden Persönlichkeiten, Fräulein Lina Günter und jene 17 jährige Waise, Fräulein Henny Pieper, innere Kämpfe in mir heraufbeschworen hatten, an wen von beiden ich mich in Zukunft am meisten anschließen sollte. Das ausgezeichnete Wesen der jüngeren Dame hatte nach und nach ein tieferes Interesse in mir wachgerufen und an Fräulein Günter hing ich ebenfalls sehr, wenn auch mehr in Freundschaft. Eigentlich hatte ich zu beiden Damen keine glühende Liebe, sondern eine auf geistige Verwandtschaft gegründete tiefe freundschaftliche Neigung. Dieser Wahrtraum brachte nun eine Entscheidung. Ich sah in Fräulein Günter die stolze Dame, welche mich vor einen hohen Felsen stellte, den ich, wie sie wünschte, erklettern sollte, wozu mir die Kraft fehlte. Auf diesem steilen Felsenberg lag ein Königsschloß. Wer es erreicht, wird ein König an Reichtum, Ruhm und Ehre. Ich sah die Zukunft vor mir, sah, wie Fräulein Günter als meine Lebensgefährtin mich gewaltig antrieb, in kurzer Zeit das Schloß zu erreichen; ich sah aber, wie bei diesem Beginnen meine Kräfte schwanden und wie ich in Gefahr kam, jeden Augenblick in die jähe Tiefe hinabzustürzen in einen schwarzen Bach mit Teufeln und Kobolden. Ich sah mich schon auf dem Weg nach diesem Ruhm- und Felsenschloß, das nur wenige Sterbliche bewohnt haben; ich sah mich auf steilen Pfaden gehen, sah auf der einen Seite den verlockenden Lohn, das Königsschloß, auf der anderen Seite den Tod und höhnende Teufel. Da rief eine laute Mädchenstimme zum Berg hinauf, den ich schon zu einem kleinen Teil bestiegen hatte: „Carl, komm hierher, steige von der schwindelnden Höhe hinunter zu mir in das Tal. Hier auf weiter grüner Wiese, in einsamem Hause ist ruhiges Leben und Arbeiten. Ich will dir behilflich sein. Hier kannst du schriftstellern, dichten und denken und in die Welt unter die einfachen Menschen gehen, dort reden und lehren. Du wirst hier weniger schnell zu Reichtum, Ruhm und Macht gelangen, aber gefahrloser, und wirst segensreicher wirken können. Nimm mich zu dir als deine Lebensgefährtin. Ich kann dir nicht viel bieten, aber ich weiß dich sicher vor Not und Elend, du wirst gesund und wohl und glücklich werden.“ An der Stimme erkannte ich Fräulein Henny Pieper, meine jüngste Schülerin. Ich rief zu ihr zurück: „Wie kann ich denn zu dir kommen über diesen tiefen, schwarzen, unheimlichen Bach unten am Berge, der mich von deiner schönen großen Wiese trennt?“  „O,“ rief mein Mädchen, „ich zeige dir den Weg, ich hole dich herüber, und sei es mit eigener Lebensgefahr, komm´ nur, eile geschwind herunter.“ Ich sah, wie das Mädchen sich dem jenseitigen Ufer des schwarzen Tiefbaches näherte und mich rief zu kommen und ihr zu vertrauen; denn mein anderer Weg führte zu Tod und Verderben. Ich besann mich kurze zeit und schwankte, was ich tun sollte. Die andere Freundin zeigte mir das Schloß mit seiner Pracht und wie sie mir dahin Führerin sein wollte, um es in kurzer Zeit zu erreichen. Aber ich sah den Weg immer schmäler, und die Felsen immer steiler werden. Ich sah mich dort oben auch zu allein und zu unbefriedigt im Reichtum, Pracht und Ehren, sah mein zukünftiges Leben sich nur mit dem der Großen dieser Welt abspielen, fern von den Menschenmassen, sah wohl einige meiner egoistischen Triebe, die Ehre, das Wohlleben, die Prachtliebe befriedigt, aber sah, daß meine idealen, edlen Triebe auf jener einsamen Höhe kein Genüge finden konnten, daß daher jenes Glück des Schlosses nur ein Scheinglück für kurze zeit war und das sich das Glück, in einfachen Verhältnissen zu leben und den edelsten Trieben mehr als den egoistischen folgen zu können, in der grünen Ebene jenseits des Ufers der schwarzen Tiefe auftrat, wohin mich das kleine junge Mädchen immerfort rief. Jetzt faßte ich den Entschluß, nahm Abschied von der stolzen Künstlerin, die mich auf die steile Bahn des Ruhmes führte, und ging jener rufenden Stimme nach. Ich erreichte den Fuß des Berges, das diesseitige Ufer. Ich suchte nach einer Brücke, fand aber nirgends eine; da rief wieder die Mädchenstimme, ich möge ihr folgen, und ich folgte ihr. Die Ufer des Baches waren felsenartig und von Gesträuchen bewachsen. Ich stieg an dieser, meine junge Freundin an jener Seite des Ufers hinab, immer tiefer, und je tiefer wir kamen, desto enger wurden die Ufer, bis wir an eine Stelle gelangten, an der mit meine junge Freundin zeigte, wie ich von diesem nach jenem Ufer kommen konnte, an einer Stelle, wo die Ufer des tiefen schwarzen Baches nur wenige Schritt weit durch Felsen getrennt waren. Mit eigener Lebensgefahr faßte mich die Freundin, als ich bei dem Hinüberspringen stolperte, fiel und am Ufergebüsch einige Zeit hängen blieb, jeden Augenblick in Gefahr, in die furchtbare Tiefe des Baches hinabzustürzen. Aber meine Freundin wurde meine Retterin. Sie reichte mir feste Zweige, ihren Arm, zog mich hinüber und ich war gerettet. Ich folgte ihr den Weg des jenseitigen Ufers hinauf, und, oben angelangt, atmete ich Ruhe und Frieden, sah ein liebewarmes, menschenedles Herz in meiner Freundin, und sie wurde meine Begleiterin fürs Leben. So der Wahrtraum.

Am anderen Tage reiste ich nach Hannover zurück und faßte den Entschluß, mich von Frl. L. G. mehr zurückzuziehen und mich der kleinen Henny Pieper, die ich im Traumgesicht als Retterin gehört und gesehen hatte, enger anzuschließen. Ich habe später viel über diesen Wahrtraum nachgedacht und wirklich habe ich noch, ehe ich Henny Pieper als Lebensbegleiterin heimführen konnte, sehr viele körperlich und seelische Leiden durchkämpfen müssen. Ich verlobte mich auf ihr Drängen heimlich mit meiner jüngsten Schülerin. 

Ein harter Eingriff in das Glück meiner jungen Freundin und eine schnöde Absage seitens ihres Vormundes, als ich um ihre Hand anhielt.

Meine Freundin hatte mich dann bewogen, ihren Vormund direkt zu besuchen, da sie ihm schon alles mitgeteilt hatte. Das führte ich aus, fand aber einen sonderbar kühlen Empfang bei dem steinkalten Geldmenschen und später briefliche Absage. Meine Freundin hatte die postlagernden Briefe nicht mehr abgeholt, ich keine Nachricht erhalten. Ich erkundigte mich in der Nachbarschaft des Hauses des Onkels und erfuhr, daß sie nicht mehr in Hannover sei, und niemand wußte, wo sie hingebracht war. Alle Nachforschungen über den Verbleib meiner jungen Freundin waren zuerst vergeblich, bis ich endlich, Monate später, von einer ihr verwandten älteren Dame von dem Schicksal meiner Freundin hörte. Man hatte sie ins Irrenhaus bringen wollen, weil sie ihre Liebe zu mir offen gestand und gelobt hatte, wenn sie mich nicht heiraten solle, würde sie Krankenschwester werden. Die Versagung der Einwilligung zu unserer Verlobung und die fortwährenden Vorwürfe hatten meiner lieben kleinen Freundin fast das Herz gebrochen. Schwer krank ist sie dann aufs Land gebracht worden auf Anraten des humanen Hausarztes.

Die Prüfung und Anerkennung meiner neuen Lehre seitens eines Arztes, Dr. Servaes, Goslar.

Ich reiste in dem Sommer durch die Harzkurorte und hielt Vorträge in Harzburg, Lauental, Grund, Lauterberg, Sachsa, Nordhausen, Wolfshagen, Bredelum, Lutter am Barenberge und Goslar. In letzter Stadt fand ich ausgezeichnete Anerkennung durch einen Artzt, Dr. Servaes, welcher nicht nur in der Goslarschen Zeitung einen vortrefflichen Artikel veröffentlichte, sondern mich auch in das Sanatorim seines Vaters, „Marienbad“, einlud, wo ich im engeren Familienkreise gegen festes Honnorar meinen psycho-physiognoischen Experimentalvortrag wiederholte, der sämtliche Teilnehmer in hohem Grade befriedigte.

Von Goslar aus wandte ich mich nach Langelsheim, wo ich einen gut besuchten Vortrag hielt, der mit anhaltendem Applaus gelohnt wurde. Nach diesem Vortrag wurdenverschiedene Diskussionen angestellt, die befriedigend verliefen.

Der evangelische Pastor in Langelsheim als Gegner meiner Wissenschaft wird seines Irrtums überführt und meine Wissenschaft an ihm selbst glänzend bestätigt.

Es schien aber den evangelischen Ortspfarrer, der anwesend war, zu kränken, daß er nicht der gefeierte Mann sein konnte, flugs brach er einen Streit vom Zaun, indem er eine Nachrede hielt, in der er behauptete, es gäbe keine Wissenschaft, folglich sei meine neue Lehre auch keine Wissenschaft; es gäbe nur Glauben. Ich erwiderte, meine sicheren Diagnosen bei den beurteilten Personen habe ich nicht auf Glauben, sondern auf mein positives Wissen gestützt; denn sonst hätte ich mich irren müssen. Einen Beweis, daß ich mich auch bei ihm auf bestimmtes Wissen stütze, wollte ich ihm damit geben, daß ich bei ihm konstatierte, obwohl er mir völlig unbekannt sei, daß er einen starken sinnlichen Trieb hätte, den zu zügeln ihm nicht leicht wäre, überhaupt neige er zu Abenteuern. Der Mann war verblüfft und stritt dies energisch ab. Aber nach wenigen Monaten schon stellte sich die Wahrheit meiner Aussage heraus, als derselbe Herr Pastor, der mir den Schlußeffekt meines Vortrages nehmen wollte, wegen Sittlichkeitsvergehen vom Amte entlassen werden mußte. Ich will noch bemerken, daß der Mann eine blühend schöne junge Frau und mehrere Kinder hatte.

In diesem Orte wohnte ein junger Druckereibesitzer, der eine kleine Dorfzeitung gegründet hatte und welcher mir bei dem Arrangement des Vortrages behilflich gewesen war. Derselbe bat mich, vor meiner Abreise nochmals bei ihm vorzusprechen, was ich auch am anderen Tage tat. Der Herr sprach sich dann außerordentlich anerkennend über meinen Vortrag und besonders über die zutreffenden Beurteilungen aus und meinte: „Wenn Sie solche scharfe Charakterbeurteilungen machen können, dann können Sie auch gewiß ebensogut die Krankheiten der Menschen beurteilen. Hier im Hause ist die Hauswirtin, Frau H., seit einer Reihe von Jahren schwer leidend. Kein Arzt kann der Frau helfen, weil niemand die Art des Leidens festzustellen vermag. Wenn Sie aber diese Krankheit herausfinden können, dann will ich fortan Ihr Jünger sein. Wenn Sie diese Frau gesund machten, dann brauchten Sie auch nicht mehr in der Welt umherzureisen, sondern könnten hier im Harz eine großartige Heilanstalt gründen.“


Levitating Stone
(Hinzugefügt)
Die Anknüpfung einer eigenartigen Unterhaltung in Langelsheim, die zu einer Wandlung in meiner Berufstätigkeit führte, und zwar zu dem, was mir der Geist in Bremen vorausgesagt hatte. Ich wurde Naturarzt durch höherer Geister Willen und Fügung ohne mein Zutun.

Ich erwiderte, ich suchte meine Lebensaufgabe nicht als Arzt, sondern als Forscher und Verbreiter einer neuen Wissenschaft zu erfüllen. Doch gern sei ich bereit, die Frau zu beurteilen. Der Herr fragte an, und wenige Minuten später war eine in schwere wollene Tücher gehüllte fieberkranke, halberblindete Frau im Kontor des Druckers, die ich mit wenigen Worten so zutreffend diagnostizierte, daß die Frau ganz erstaunt ausrief: „So hat mich noch niemand beurteilt, ganz genau so, wie Sie mein Leiden beschrieben haben, so ist es; Sie allein können mir helfen, helfen Sie mir doch.“ Ich lehnte ab, da ich nicht Arzt sei, doch die Frau bat und flehte, sie habe die feste Überzeugung, ich könne ihr helfen; ich möchte sie mit nach Hannover nehmen. Schließlich entschloß ich mich dazu, mit der Bedingung, daß sich noch eine kranke Dame an sie anschlösse, dann sei ich geneigt, sie nach meinem System zu behandeln. Die Frau versprach, ewig dankbar zu sein und ihr halbes Vermögen zu opfern, wenn ich sie gesund machte. Ich sagte, ich beanspruchte nur Honorierung meiner Mühe, schlichte Anerkennung meiner Leistungen und Weiterempfehlung, bedinge mir aber aus, daß die Patientin vor und nach der Kur je eine Photographie herstellen lasse und mir zu wissenschaftlichen Zwecken übergäbe. Dasselbe bedingte ich mir auch bei der anderen Frau aus, die sie mitbrächte, sowie bei jedem Patienten, den ich in Behandlung nähme. Damit war die Frau einverstanden. Der junge Buchdrucker versprach Berge von Reichtum, wenn ich diese Frau, die allerseits aufgegeben war, heilen würde.


Erstellt 1994 und September 2006. Update 21. März 2007.
© Medical-Manager Wolfgang Timm
Fortsetzung

Die  Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben.
Bearbeitung: Medical-Manager Wolfgang Timm
Innere Erschließung einer höheren geistigen Welt aufgrund selbsterlebter Tatsachen