Carl Huter: Innere Erschließung einer höheren geistigen Welt - Part 10
 
Fortsetzung Die zweimalige Erscheinung eines Gottgeistes in meinem Familienzimmer in Detmold an meinem Geburtstage den 9. Oktober 1900. Am 9. Oktober 1900 feierte ich noch meinen Geburtstag im Kreise meiner Familie und hatte ein wunderbares Erlebnis. Es mochte wohl gegen 9 Uhr abends sein, meine Frau saß im Zimmer rechts neben mir am Eßtisch. Ich saß an der Wand auf der Chaiselongue. Da trat plötzlich links neben mir, zwischen Eßtisch und dem Schreibtisch meiner Frau eine wunderbare herrliche Gestalt auf, welche nach wenigen Sekunden wieder verschwand. Es war ein Gottgeist. Ich sagte sofort meiner Frau davon und beschrieb ihr die Gestalt. Sie hatte nichts davon wahrgenommen, da sie mit einer Handarbeit beschäftigt war. Noch einmal tauchte diese Gestalt auf, etwas näher neben mir, aber auch diesmal hatte meine Frau sie nicht gesehen. Ich fühlte, daß mir dieser Geist eine Offenbarung machen wollte durch sein Erscheinen als Ankündigung des neuen Jahrhunderts und für mich eines neuen Lebens. Ich begriff nun, wie die alten griechischen Künstler zu ihren Göttergestalten gekommen waren; ich begriff nun, daß das, was ich Neues über die Gottheit und geistige Welt durch eigene Forschungen gefunden hatte, durch diese materialisierte Gottgeisterscheinung bestätigt wurde. Der Geist hatte mich geweiht zu meinem Priesterberuf, zu meinem Beruf als Reformator der Religionen der Menschheit, das zeigten seine huldvollen Bewegungen, seine segnenden Blicke und Mienen, seine wunderbare Beeinflussung, die ich fühlte. Ich fühlte, was er dachte, mir war seine Erscheinung zugleich Sprache. Zum ersten Male fühlte, sah und erkannte ich, was Majestät ist. Diese Hoheit, Vollkommenheit, Schönheit, Kraft und Stärke, gepaart mit Liebe, Milde, Weisheit, Reinheit und Heiligkeit, hatte ich noch nie zuvor in solcher Vollendung in einem Bilde gesehen. Die Apollofigur war hölzern und unvollkommen gegen dies herrliche, unvergleichliche Gottwesen. Es war eine männliche Gestalt in einer Höhe von ungefähr acht Fuß oder über zwei Meter, nackt, in leichtes, lichtes Gewand gehüllt, durch welches alle die wunderbaren, herrlichen Körperformen hindurchblickten. Die Plastik der Formen, die Schönheit und Weiche der Haut, die wunderbaren Proportionen der Glieder, die großen herrlichen Augen, das vollendet schöne Gesicht, das herrliche Lockenhaar, die Stirn, die Nase, der Mund, alles war vollkommen und unbeschreiblich schön. Nie und nirgends sah ich eine gleiche Schönheit, darum habe ich den lebhaften Wunsch, dieses Ideal der Gottheit im Bilde in Mamor oder Elfenbeinmasse einmal später annähernd wiederzugeben. Nur entfernte Ähnlichkeit mit dieser Gottgestalt haben einzelne Figuren von Raphael und entfernt auch der Apollo. Ein neues Ideal der Schönheit, die Schönheit in höchster Vollendung habe ich gesehen. Möge es mir vergönnt sein, dieses Gottwesen, das ich sah, noch einmal nachbilden zu können! Es ist die volle Bestätigung meiner Gottheitslehre selbst, wer sie begriffen hat und dieses Bild sieht, der hat die Gottheit verstanden. Die Erscheinung war mir heilig, erhaben, war mir Majestät aus Gottgemeinschaft. O, ich kann es nicht aussprechen, welches Glück ich empfand bei dem Anblick dieses Wesens und welche Wahrheit mich durch die Gegenwart dieses Wesen durchdrang, wie mich diese Schönheit, die in sich vollendete Gesetzmäßigkeit, Kunst, Liebe, Milde und Weisheit war, erfüllte. Es war das verkörperte Ideal meiner Schönheitslehre, meiner Religion, größer und schöner als die Götterideale der Griechen, edler, feiner, milder und zugleich kraftvoller als die Schönheitsideale der Römer, der Kunst der herrlichen italienischen Renaissance. Ein Gottmensch war mir erschienen und hatte mich geweiht, da ich als Mensch das Höchste erstrebt, erkannt und geleistet habe, was menschenmöglich ist, er hatte mich zum Meister, zum Priester geweiht, damit ich künftig hinausgehe in die Welt und meine Wahrheiten lehre und, mit magischen Kräften ausgestattet, Wunder verrichte und die Menschen bekehre oder im Hause die erkannten Forschungsresultate in Kunstwerken und Büchern niederlege. Mein Vortrag in der Psychologischen Gesellschaft in Berlin auf Veranlassung des Herrn Professors Dessoir am 1.. Oktober 1900 und meine Erfahrungen über die Gelehrsamkeit in dieser akademischen Gesellschaft. Mein vierzigstes Lebensjahr hatte begonnen mit dieser wunderbaren Enthüllung über das Wesen der Schönheit und Gottheit. Ich reiste am andern Tag nach Berlin und hielt den Vortrag in der Psychologischen Gesellschaft, der recht kühl aufgenommen wurde. Nur einige Dutzend Hörer waren zugegen, von denen mich nur wenige zu verstehen schienen. Sehr störend war für mich die sitzende Anwesenheit des zweiten Vorsitzenden an meinem Rednerpult, dadurch wurde mein Redefluß gehemmt. Der Mann beeinflußte mich durch seine nahe Gegenwart höchst ungünstig. Sehr viel Wohlwollen und Verständnis schien der anwesende Dr. Kronenberg, der Redakteur der "Ethischen Kultur", meinen Ausführungen entgegenzubringen. Professor Dessoir war nicht anwesend. Die sich anschließende Diskussion war interessant, wurde aber auf Veranlassung des zweiten Vorsitzenden nicht lange ausgedehnt. Dieser schien mehr Verständnis für Mimik als für Physiognomik zu haben, wie er es mir vorher schon selbst berichtet hatte. Er war ein kritischer Kopf, meinen Gedanken scheinbar unzugänglich. Am andern Tage besuchte ich ein Vorstandsmitglied, Oberlehrer M., Herausgeber einer Zeitschrift für pädagogische Psychologie. Ich beurteilte seine drei Knaben, die er mir vorstellte, sehr genau, was ihm sehr imponierte. Doch schien ihm die trockene Virchowsche Schädellehre, nach der niemand imstande ist, eine praktische psychologische Beurteilung zu machen, eine höhere Sache zu sein, als meine neue Naturellehre und glänzende Beweisführung durch Beurteilung seiner Kinder. Die Zeitungen brachten über meinen Vortrag nichts. Ich erkundigte mich dann bei einem Mitgliede über den Grund der frostigen Aufnahme meiner Lehren und Ideen. Die Antwort war: "Lieber Herr Huter, ich habe Sie verstanden, aber unser Verein ist nicht der Kreis, Ihre Ideen populär zu machen. Es sind meist Akademiker und Gelehrte, die jeder neuen Entdeckung skeptisch und kritisch gegenüberstehen, und zwar aus Eifersucht und Neid, daß sie nicht die Entdecker der vorgetragenen neuen Wahrheiten sind. Man bekritelt sie, schweigt sie fein säuberlich tot, nimmt sich das eine oder andere Gute heraus, und nach ein oder zwei Jahren taucht ein Doktor soundso mit einer Ihrer Ideen auf und sagt, das sei seine Entdeckung. Das ist der Lauf der Welt*) . *) Was sich nach dieser Richtung hin bis heute bezüglich der Huterlehre und der Wissenschaft ereignet hat, steht wohl einzig da. Der Herausg. Wollen Sie Ihre Lehre populär machen, so ist das hier der denkbar ungünstigste Platz dafür." Diese Männer in der Psychologischen Gesellschaft schienen mir auch der praktischen Psychologie ebenso fernzustehen wie der Nordpol dem Südpol. Was diese Leute Psychologie nennen, ist mir nie klar geworden. Es herrscht ein verknöcherter Materialismus, der jede psychologische Forschung ausschließt, die wirklich einen praktischen Wert fürs Leben hat. Den Eindruck hatte ich auch vom Psychologischen Seminar, das ich vor meiner Abreise besichtigte. (Anmerkung Timm: Als ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter der Freien Universität Berlin, Psychologisches Institut, und als ehemaliger auf das Land-Schleswig-Holstein vereidigter wissenschaftlicher Angestellter der Universität Flensburg, kann ich auch 100 Jahre nach Carl Huter seinen Eindruck bestätigen, dass gerade Akademiker und Gelehrte bahnbrechende Psychologische Forschungen auf naturwissenschaftlicher Basis, die einen echt praktischen Wert fürs Leben haben, lieber totschweigen. Mir persönlich ist unverständlich, wieso der Huterverband in der Schweiz, der mit der Person Paul Schärer verknüpft ist, selbst zentrale Begrifflichkeiten Huterscher Wissenschaften meiner Ansicht nach pseudo-akademisiert und einen Neu-Begriff wie „Physiognomische Psychologie“ kreiert und diesen Neubegriff, abweichend und verfälschend zu Originalbegriff von Huters Neulehren, im Namen seiner halbjährig erscheinenden Zeitschrift über Jahrzehnte benutzt. Entsprechende E-Mail Korrespondenz gebe ich hiermit öffentlich erstmals wörtlich wieder: Von: Timm, Wolfgang - Husum, 14. April 2001. An: Schärer, Paul. Betreff: Ihr Begriff "Physiognomische Psychologie", Bezug: Meine erstellte Literaturliste (Primärquelle) Sehr geehrter Herr Schärer, 7 Jahre akademisches Studium der Psychologie mit Abschluß Diplom an der Universität Heidelberg folgten seit 1994 weitere 7 Jahre autodidaktisches Studium der Huterschen Psychophysiognomik und Kallisophie. Ich selbst habe ca. 80% der Originalliteratur von 1893 bis 1955, veröffentlicht von Carl Huter und Amandus Kupfer, studiert. Nicht ein einziges Mal tauchte Ihr Begriff "Physiognomische Psychologie" auf! Bitte seien Sie so lieb und erklären Sie mir möglichst detailiert und nachvollziehbar, wie Sie zu diesem Begriff überhaupt gekommen sind? Mit freundlichem Gruß Ihr Wolfgang Timm Anlage. Es folgt Antwort von Paul Schärer - Betreff:  physiognomische psychologie. Von: "P. Schärer" An: W. Timm. Datum: 17.04.01 20:36 Münchenstein, 17. April 2001 Sehr geehrter Herr Wolfgang Timm Es freut mich sehr, dass Sie sich als akademisch geschulter Psychologe intensiv mit der "Menschenkenntnis" von Carl Huter befasst haben. Ich hoffe, dass Sie damit auch arbeiten und daraus Nutzen ziehen konnten. Ich selber habe mich seit 1952 intensiv autodidaktisch mit dieser Betrachtung der Natur auseinandergesetzt. Die Menschenkenntnis verwende ich als Berater für Jugendliche, die ihren Lebensweg suchen; für Erwachsene, die wissen wollen wo ihre persönlichen Stärken und Schwächen liegen; für Paare, die sich verantwortungsvoll auf einen gemeinsamen Weg machen und für Paare, die sich in einer kritischen Phase ihrer Zweisamkeit befinden. Ich habe dabei immer wieder erlebt, dass die Lehre von Carl Huter, eine grosse Hilfe sein kann. Wie kam es zu dem "neuen" Namen, nachdem Sie fragen. 1953 gründeten wir unter der Leitung von Hermann Bürkler, der auch einer meiner Lehrer war, eine Gesellschaft mit dem Ziel die Lehre von Carl Huter in ihrer Ganzheit, ohne Abstriche, zu lehren. Wir stützten uns auf die Unterlagen die von der Familie Kupfer herausgegeben wurden, standen in dauerndem Kontakt mit diesen und unterstützten die Herausgabe der Zeitschrift "Der gute Menschenkenner" die von Siegfried Kupfer und Hermann Bürkler, ab September 1956, herausgegeben wurde. Hermann Bürkler starb am 26. Juli,1965. Das Präsidium der Gesellschaft ging an mich. Unsere Gesellschaft druckte ein Bulletin in welchem wichtige Daten veröffentlicht wurden. Dieses Bulletin wurde ab September 1981 zu einer Zeitschrift über Menschenkenntnis und Kallisophie der ich als Redaktor vorstand. Diese Zeitschrift wurde von mir "Physiognomische Psychologie" benannt. Die Bezeichnung stiess auf allgemeine Zustimmung bei den Mitgliedern. Seit dieser Zeit verwende ich sie. Weshalb die Abweichung von den Worten Menschenkenntnis oder Psycho-Physiognomik? Während meinen Studien über die Menschenkenntnis und Kallisophie von Carl Huter, befasste ich mich auch mit den Forschungen der offiziellen Psychologie, die ja erst im letzten Jahrhundert richtigen Aufschwung erhalten hat, mit der Evolution, der Verhaltensweise der Tiere, der Hirnforschung, der Astro- und Kleinstteilchenphysik und der Gentechnologie. Ich tat dies um zu erfahren, wie hier der Mensch, seine Persönlichkeit, seine Herkunft und seine Zukunft, erfasst und beschrieben wird, suchte darin auch Bestätigungen für die zu Beginn dieses Jahrhunderts entstandene Huterlehre. Dieses Wissen ergänzte und bereicherte meinen Unterricht (öffentliche Vorträge, schriftliche Arbeiten) als Beweisführung der Erkenntnisse von Huter. In der Psychologie fand ich die verschiedensten Richtungen und Ansichten über den Menschen. Es schien mir, wie wenn jeder aus der Masse herausragende Psychologe eine eigene Psychologie begründet hätte. Immer wieder erfolgten Trennungen und neue Sichten. Freud, C.G. Jung, Adler, John B. Watson u.s.w. Alle Forscher kennzeichneten ihr Forschungsgebiet. Entwicklungspsychologie, Persönlichkeitspsychologie, Sozialpsychologie, Tiefenpsychologie, Behaviorismus, u.s.w. Die Menschenkenntnis wie diese von Huter gelehrt wurde, ist nun auch eine eigene, wesentliche Richtung in der Psychologie. Sie erfasst die Menschen mit Hilfe der Physiognomik. Sie erfasst Grundsätzliches und Veränderungen während der Entwicklung. Sie vermag momentane emotionale Zustände mit der Mimik und Gestik zu erkennen. Sie erkennt Geschlechtstypisches. Eine einzigartige Psychologie über die Aussage der Formen. Die Bedeutung vom Wort "Psychologie" ist heute für jeden der sich mit Menschen auseinandersetzt klar. Es ist die umfassende Beschäftigung mit Tun und Lassen, mit Geist und Seele. Die "Physiognomische Psychologie" tut das aufgrund der Physiognomik. Diese Bezeichnung ist leichter auszusprechen als "Psycho-Physiognomik". Bei diesem Wort stiessen die Zuhörer immer wieder an. Mir scheint, die Anpassung macht Menschenkenntnis vielen zugänglicher, ohne auch nur das geringste an der Lehre zu ändern. Sehr geehrter Herr Timm ich hoffe Ihnen eine nachvollziehbare Begründung für die Bezeichnung gegeben zu haben. Bearbeitete Grundlagen, die nach 1955 geschaffen worden sind, erhalten Sie unter „x“. Ich bin gerne bereit weitere Fragen zu beantworten und verbleibe mit freundlichen Grüssen Paul Schärer. Festzuhalten bleibt: Carl Huters wissenschaftliche Menschenkenntis wird in akademischen Kreisen als Ganzes ignoriert, als gäbe es diese überhaupt nicht. Niemals kann Nichtakademiker Carl Huter und seine Nichtakademische Menschenkenntnis auf die Stufe diverser genannter Schulrichtungen, wie Psychoanalyse, Freud, Jung, etc. contra Behavorismus/Verhaltenspsychologie, Watson, etc., gestellt werden! Akademisches Schulwissen über Psychologie ist meist nur Stückwerk unter Wahrung seines verknöcherten Materialismus, also seines entsprechenden reduktionistischen Welt- und Menschenbildes mit Festschreibung dieser beschränkten materialistischen Sichtweise bzw. Irrlehre als Dogma. Carl Huters Menschenkenntis ist viel mehr und ist in seiner Verbreitung authentisch mit Huterschen Originalbegrifflichkeiten auch einer breiteren Öffentlichkeit darzulegen und zu verbreiten. Ausschließlich Hutersche Menschenkenntnis wird in Zukunft das tragfähige Fundament für das bevorstehende Psychologische Zeitalter sein, welches heute vorherrschende Elektrische Zeitalter definitiv ablösen wird - komme was will.) In meinem Hotel erhielt ich inzwischen eine Depesche, nach Tilsit zu mehreren Vorträgen zu kommen, und als mir von einem jungen Naturheiler Schröter 300 Mark Verdienst und die Reisekosten garantiert wurden, reiste ich am andern Tage mit dem Schnellzug von Berlin nach Königsberg, von hier einen Tag später nach Tilsit. Der gute Wille und das Verständnis eines jungen Naturheilers in Tilsit für meine Lehre und meine Tilsiter Vorträge. Dieser jungen Mann schien für meine neue Lehre mehr guten Willen zu haben, als die ganz gelehrte Gesellschaft in Berlin zusammen. Ich hielt in Tilsit mehrere Vorträge und einen Lehrkursus und war über das Resultat befriedigt. Auf der Rückreise von Tilsit stieg ich in Konitz aus, um der Schwurgerichtsverhandlung über den Mordfall Ernst Winter beizuwohnen. Es glückte mir, die besonders beteiligten Personen, auch die Hauptzeugen und belasteten Angeschuldigten bei der Hauptverhandlung kennenzulernen. Meine Forschungen und Beobachtungen bei dem Winterschen Mordprozeß in Konitz im Spätherbst des Jahres 1900. Ich stellte durch klare Beobachtung, Kalkulation und Hellfühlen manches fest, was ich hier noch nicht veröffentlichen mag. Mich interessierte die Sache derart, daß ich mich drei volle Tage in Konitz aufhielt und so gründliche Untersuchungen ganz privatim anstellte, daß alles Dunkle dieser Affäre gelichtet und klar vor mir lag. Ich erhielt den Eindruck, daß dort Dinge und Mächte walteten, die keine Aufhellung wünschten und daß der, der es unternehmen wollte, Wahrheit und Klarheit zu bringen, von einer korrupten und bezahlten Presse moralisch vernichtet werden würde. Mit tiefster Empörung denke ich an Konitz zurück. Nie habe ich den Gegensatz zwischen sogenannter Wissenschaft und Volksinstinkt, Rechtspraxis und Rechtsgefühl, Staatsinteresse und Volksinteresse stärker wahrgenommen, als bei diesem Prozeß in Konitz. Diese Reise nach Berlin, Tilsit und Konitz hat mich überzeugt, daß nur das Volk mit seinen gesunden Instinkten allein der Boden ist, auf dem neue Lehren der Wahrheit aufgenommen und gepflegt werden können. Anfang Januar 1901 trat ein junger Kaufmann namens N., der mich in Heidelberg bei einem Vortrage kennengelernt hatte, in die Lehre zu mir zwecks Erlernung der Massage und Wasserbehandlung und Einführung in meine psycho-physiognomische Lehre. Mit diesem zugleich kam ein junger Musikdirektor B. zum Unterricht zu mir; und diese beiden unterrichtete ich mehrere Wochen hindurch. Ich stellte bei dieser Gelegenheit bei beiden Personen interessante Hellfühlversuche über zukünftige Ereignisse aus Ringen an, die sich später verwirklicht haben. Beide Personen waren, was meine Wissenschaft anbetrifft, mehr neugierig als wißbegierig, mehr egoistisch und unedel, als treu und brav. Meine Hellfühlexperimente bei meinem Landsmann Heinrich Propfe in Hamburg im Februar 1901; Finden und Fühlen bestimmter Metalle, Erze und Salze. Bald nach diesem Unterrichte wurde ich im Februar 1901 von Herrn H. Propfe, einem reichen Hamburger Bürger, nach Hamburg eingeladen. Dieser Mann war der Sohn jener Witwe, bei der ich in Hildesheim zweimal gewohnt hatte. Mein Landsmann interessierte sich sehr für meine Sache. Mit meinem Hellfühlvermögen habe ich täglich an ihm und seinen Angehörigen experimentiert. Auffallend waren die Versuche, verschiedene Salze, Steine, Erze, in geschlossenen Räumen, unter Paier verdeckt, hinter der Zimmertür gehalten, zu fühlen und zu erkennen. Dieses war für Herrn Propfe eine große Freude; denn nun glaubte er, durch mich Kalilager und Erzadern zu finden. Der Gedanke war auch nicht schlecht. Schon längst kannte ich diese meine Fähigkeit, doch hatte ich kein Interesse daran, damit Reichtümer zu erwerben. Mir war das Hauptziel das ideale Streben, die Wissenschaft zu bereichern, meine neuen Lehren einzuführen und die Menschen zu veredeln. Immerhin hätte ich mich wohl eine Zeitlang in den Dienst einer Gesellschaft gestellt, um Millionen zu verdienen zum Zweck meiner Mission, aber der kleinliche Zug, der den deutschen Unternehmern anhaftet, ließ auch meinen lieben Landsmann nicht dahin kommen, eine Aktiengesellschaft zu begründen, um diese meine Hellfühlkraft bei der Anlage von Kohlen, Salz- und Erzgruben nutzbar zu machen. In England und in Amerika wäre dies in kurzer Zeit zustande gekommen. Ich selbst mochte auch nicht von meiner Mission abweichen, die mein Leben ausfüllen sollte, nämlich nur Lehrer und Reformator zu sein. Ich vermochte damals nicht, es mit meinem Innern in Einklang zu bringen, materielle Schätze aufzusuchen. Die Erforschung des menschlichen Körpers und Geistes interessierte mich mehr als das Spüren nach Erzadern in der Erde usw. Ich teilte das meinem Landsmann auch offen mit; daraufhin bemühte er sich, den Direktor des staatlich physikalischen Instituts in Hamburg für meine Sache zu interessieren, damit er dieselbe auf dem in selben Jahre zu Hamburg tagenden Kongreß der deutschen Ärzte und Naturforscher vortrage. Beim Direktor des staatlichen Laboratoriums in Hamburg. Der Herr ließ mich dann bitten, ihn in seinem staatlichen Laboratorium zu besuchen. Die Unterredung ging dahin, daß er bereit sei, mit meiner Kraft zu experimentieren, wenn ich mich mindestens zwei bis drei Monate frei zu Verfügung stellte, da er glaubte, es würde unendliche Mühe kosten, die Strahlen und Schwingungen, die von mir ausgingen und durch die ich imstande war, Substanzen zu erkennen, festzustellen. Jedenfalls müßten ganz neue Apparate dazu erfunden werden. Würde aber der physikalische Beweis mittels Apparat erbracht, dann wäre das für die Ärzte und Naturforscher der beste Beweis. Zunächst bat er mich, bei einem Photographen zu versuchen, ob die photographische Platte auf meine Ausstrahlungen reagiere. Ich suchte darauf ein erstes photographisches Atelier in Hamburg auf; die Versuche führten aber zu keinen nennenswerten Resultaten. Zeit hatte ich auch nicht, um mich dem Herrn Professor Monate als Versuchsobjekt zur Verfügung zu stellen, da ich keine Mittel besaß um ohne meine liebe Familie in Not zu bringen, dies durchzusetzen. Aus diesem Grunde unterblieb die Sache. Herr Propfe veranlaßte darauf seinen Freund, den Musikalienhändler Leichsenring, mir im Saale des Hamburger Hofes, eines erstklassigen Hotels dort, einen Vortrag über Telepathie, Hell- und Fernfühlen vorzubereiten. Er glaubte dadurch mich, wie auch Publikum und Kritiker, auf eine Kraftprobe zu stellen. Er meinte, es würde sich da herausstellen, was ich leistete, wie das Publikum es aufnähme und wie Kritiker, Ärzte, Naturforscher und Presse darüber urteilen würden. Mein erster öffentlicher Vortrag über Telepathie und Hellfühlen im Saale des Hamburger Hofes in Hamburg, der viele Freund gewann. Der Vortrag war gut besucht. Zuerst machte ich physiognomische Beurteilungen an mir total unbekannten Personen, die gut ausfielen. Nur ein Zyniker verneinte alles in böswilliger Absicht; aber trotzdem überführte ich ihn doch. Am Schluß stellte ich Hellfühlexperimente mittels Heliodastrahlen an, was gut gelang. Die Presse berichtete teils gut, teils reserviert. Herr Propfe meinte, die Sache sei noch nicht spruchreif, sonst hätte sich die Presse dafür begeistern müssen. Durch diesen Vortrag lernte ich aber eine Anzahl Leute kennen, die sich sehr für die Sache interessierten. So wurde ich zu Privatsoireen eingeladen, wo ich gegen bescheidenes Honorar experimentierte und Anerkennung fand. Im psychologischen Verein „Isis“ experimentierte ich mit Erfolg, was den Vorstand veranlaßte, mir kurz darauf im Weißen Saale von Sagebiel in Hamburg einen öffentlichen Vortrag zu veranstalten, in dem ich unter der Kontrolle des Vorstandes dieser Gesellschaft vor dem Publikum öffentlich experimentieren sollte. Mein zweiter öffentlicher Vortrag über Hellfühlen im Weißen Saale bei Sagebiel in Hamburg, veranlaßt von der psychologischen Gesellschaft „Isis“ dortselbst. Der Vortrag fand in dem betreffenden Lokale am 13. März 1901 statt und führte zu den glänzendsten Resultaten. Leider war er nur mäßig besucht, so daß der Verein noch mit einem Defizit abschloß. Ich selbst erhielt daher nichts für meine Mühe, da abgemacht war, daß mir nach Abzug der Unkosten der Überschuß als Honorar verbleiben sollte. Zuerst hielt der Vorsitzende, Zahnarzt Wiesendanger, eine kurze Ansprache an das Publikum. Darauf experimentierte ich an fünf mir unbekannten Personen betreffs Feststellung von Charakter und Krankheit mittels meiner Psycho-Physiognomik, dann mittels Heliodastrahlen. Alle Experimente gelangen. Dann im dritten Teile versuchte ich mittels Hellfühlen an Gegenständen Feststellungen zu machen. Es wurden dem Überwachungskomitee vom Publikum Gegenstände in geschlossenem Papier überreicht. Ich konnte also absolut nicht wissen, was und von wem die Gegenstände waren. Der Vorstand übergab sie mir darauf in Papaier eingewickelt, und sobald ich dieselben in meine linke Hand nahm, die Augen schloß, konnte ich angeben, daß die Person, welche diesen Gegenstand an sich getragen habe, so und so aussähe. Ich beschrieb genau die Körperfigur, denn ich wurde durch Hellgefühl hellsehend. Ich beschrieb Charakterzüge, ungefähres Alter, Erlebnisse, gesundheitliche Schwächen usw. Darauf gab ich dem Vorsitzenden des Überwachungskomitees den Gegenstand zurück, er wickelte ihn aus, zeigte ihn dem Publikum und bat, der Eigentümer desselben möchte öffentlich erklären, inwieweit das stimme, was ich hellsehend wahrgenommen hatte. Darauf stand beim ersten Male eine ältere Dame auf, nannte ihren Namen und erklärte, daß alles genau stimme. Jetzt erst sah ich die Person und den Gegenstand mit meinen leiblichen Augen, was ich vorher hellsehend mit geistigem Auge geschaut hatte. Auch beim zweiten Fall war es ein Gegenstand von einer älteren Dame, desgleichen beim dritten. Alles stimmte genau. Als ich den vierten Gegenstand in die Hand nahm, fühlte ich es wie ein Kratzen auf meiner Hand und ein sehr unangenehmes Gefühl, so daß ich den Gegenstand sofort wieder auf den Tisch warf. Erst nach mehrmaligem Aufnehmen gewöhnte, beruhigte sich mein Gefühl, und nun berichtete ich, daß der Gegenstand von einer Dame sei, beschrieb genau ihre Figur, Charakter, Körperzustande und unter der Hand dem Vorsitzenden die Schwangerschaft der Dame, dies letztere mochte ich nicht öffentlich sagen. Das störende Betragen des Dr. M. in meinem Vortrag bei Sagebiel und die glänzende Beweisführung meiner Hellfühlkraft gegenüber diesem kritischen Gegner. Als der Gegenstand aus dem Papier herausgewickelt wurde, stellte sich heraus, daß es ein Kralle war, die Dr. M. seiner Begleiterin, die mit anwesend war, von ihrem Schmuckgehänge abgerissen hatte. Jetzt erklärte es sich, daß ich den Gegenstand immer fortgeworfen hatte wegen des kratzenden Gefühls. Dr. M. rief den Unwillen des Publikums hervor, indem er anfänglich oft durch abfällige Bemerkungen den Vortrag störte, nun nicht mit der Sprache heraus wollte, ob es stimme, was ich gesagt hatte. Schließlich drängte ihn das Publikum und der Vorsitzende, sich offen zu erklären; er gab dann gewunden zu, daß das und das richtig sei. Jeder konnte dann die Frauenperson sehen, die bei ihm war und sich überzeugen, daß das stimmte, was ich hellsehend über ihre Figur ausgesagt hatte. Einiges gab sie dann betreffs Charakter, Gesundheit usw. zu. Ich hatte genau ihr Haut-, Lungen-, Muskel-, Knochensystem beschrieben. Betreffs des letzten Punktes schien sich eine merkwürdige Verlegenheit ihrer und Dr. M.s zu bemächtigen. Später erzählte mir denn auch ein Herr aus der Psychologischen Gesellschaft, daß er sich genau erkundigt habe, die betreffende Dame sei de Geliebte des Dr. M. und sei schwanger, wie ich es festgestellt hatte. Ein glänzend gelungenes Hellfühlexperiment über das Leiden einer an Blutvergiftung und Operation verstorbenen jungen Dame aus einem Stück Operationsgummilage in verschlossenem Kuvert. Das letzte Experiment war dies, ein Herr übergab mir ein großes geschlossenes Kuvert. Ich nahm es in meine Hand und stellte fest, daß es ein Gegenstand von einer jungen weiblichen Person sei, welche an der Ferse eine Blutvergiftung bekommen habe. Ich beschrieb dann wie sich die Vergiftung in den Beinen, dem Rücken, bis zum Hinterkopfe fortpflanzte, ich fühlte genau den Fortgang und die Schmerzen der Blutvergiftung, die Veränderungen im Blute und schließlich die gemachten Operationen, bezeichnete genau die Stellen und beschrieb den Tod des jungen Mädchens. Darauf wurde der Überbringer gerufen. Er erzählte dem Publikum den ganzen Vorgang des Leidens seiner Tochter, und da sich die Ärzte nicht darüber klar gewesen seien, habe er sich ein Stück von dem Gummi abgeschnitten, auf dem seine Tochter während der Operation gelegen hatte. Dies habe er in das Kuvert getan und mir übergeben und nun herausbekommen, an was für einem Leiden seine Tochter gestorben sei. Alles stimme genau, die Beschreibung der Symptome des Leidens, der Operation und des Todes. Dies Experiment verblüffte allgemein. Da aber dieser Herr ein Landsmann von mir war, so mißtrauten einige der Sache. Für mich aber war es eins der glänzendsten Experimente, die mir gelungen waren. Denn hätte ich in diesem Falle auch vorher gewußt, daß der Herr eine Tochter verloren hatte, so wußte ich nicht, was in dem Kuvert war, das er überreichte; es konnte ein Gegenstand von einer ganz gesunden Person sein. Auch kannte ich das Leiden und die Art der operativen Eingriffe nicht, alles stellte ich durch Hellfühlen erst genau fest. Es waren sämtliche Experimente glänzend gelungen, wodurch der Vorstand des Überwachungskomitees und der größte Teil des Publikums überzeugt waren. Die Presse berichtete gut und ich fand seitens dieses Vereins und des Publikums Dank und Anerkennung. Beim Theateragenten Stein in Hamburg und meine Ablehnung seines Engagements. Ein Theateragent Stein in Hamburg bat mich darauf, zu ihm zu kommen, um mit ihm zu experimentieren. Ich besuchte den Herrn verschiedene Male, experimentierte mit ihm, seiner Frau, seinen Söhnen und Töchtern. Er sagte dann: „Herr Huter, ich habe in meinem Leben mit vielen Spezialitäten zu tun gehabt, aber das, was Sie vorführen, ist das Großartigste, was ich je gesehen habe. Alle antispiritistischen Experimente beruhen auf Täuschungen und Tricks, auch das sogenannte Gedankenlesen des Cumberland seiner Zeit; Ihre Sache aber ist echt, sie darf aber nicht versagen und müßte vor dem Publikum noch effektvoller gestaltet werden, dann könnten Sie die Welt bereisen und Millionen verdienen.“ Ich sagte darauf, die Kraft erschöpfe sich bei mir mitunter, daher könne ich nicht garantieren, daß jedes Experiment gelänge, auch gebrauche ich manchmal weniger, manchmal mehr Zeit, um in einen hellsehenden Zustand zu kommen und könne keine Effekthascherei betreiben. Herr Stein meinte, dann möchte ich doch in solchem Falle zu Tricks greifen und zeigte mir mehrere solche, die bei den Gedankenlesern und Antispiritisten üblich sind. Ich lehnte dies entschieden ab und sagte, meine Sache sei echt und gut, und nie würde ich mich dazu hergeben, das Publikum zu täuschen. Ich wolle kein Taschenspieler sein, sondern ein Forscher bleiben und sähe darum von einem Engagement ab. Der Mann sprach seine Hochachtung vor meinen Grundsätzen aus, meinte aber: „Damit werden Sie kaum zu Verdienst und Weltruf gelangen.“ Der Mann war ein welterfahrener Israelit. Ich lächelte und sagte beim Abschied, das sei auch nicht mein Bestreben, meine Mission sei auf einem anderen Gebiete. Am selben Abend trat ein Antispiritist in St. Pauli auf, dessen betrügerische Manipulationen mich anekelten. Glänzende Experimente in der Hamburger Blindenanstalt und die Anerkennung des Direktors Merle. Im Verein der Hannoveraner in Hamburg hielt ich dann einen überzeugenden Vortrag und schließlich noch einen in den vereinigten Logen des Ordens der Odfellow. Den letzteren Vortrag überwachte ein Arzt, der sich dann vollends überzeugte. Interessant waren die Experimente, welche in an Blinden in den Hamburger Blindenanstalt anstellte. Herr Dr. Merle überzeugte sich davon und stellte mir ein herrliches Zeugnis aus. Gelungenes Hellfühlexperiment an einem Briefe von dem Bräutigam der Empfangsdame eines photographischen Ateliers. Auffallend war das Experiment bei der Empfangsdame des Photographen, bei dem ich auf Veranlassung des Direktors des physikalischen Instituts Aufnahmen meiner Heliodastrahlen zu machen suchte. Diese Dame erhielt, als ich ihr den Zweck meines Kommens erzählte, einen Brief. Ich bat sie, mir den Brief verschlossen zu übergeben, und ich sagte ihr nun den ungefähren Inhalt desselben, beschrieb den Absender desselben, daß derselbe ein am Gelben Fieber erkrankter Mann sei, beschrieb den Sitz des Leidens; denn alles fühlte ich aus dem Briefe heraus. Es stellte sich heraus, daß der Schreiber des Briefes der Bräutigam der jungen Dame war, der genau so leidend war, wie ich es beschrieben hatte und Charakter und Figur, wie auch der Inhalt des Briefes sich mit meinen Aussagen deckten. Das Auffinden einer Kugel im Arm des Dr. Kettler in Wandsbeck durch ein Hellfühlexperiment. Ein anderes frappantes Experiment machte ich an dem Zahnarzt Dr. Kettler in Wandsbeck bei Hamburg. Sein Fraund, Rittergutsbesitzer Berendt, stellte mich ihm vor, ich kannte ihn vorher nicht. Ich sagte ihm von dem Zweck meines Besuches, daß ich mich um einen Vortrag in seinem Verin, von dem er Vorsitzender sei, bewerbe, es handle sich um Hellfühlexperimente. Der Herr meinte, ich könne ihn vielleicht erst persönlich überzeugen, da er der Sache fern stände. Er setzte sich auf einen Stuhl, ich strich, ohne seinen Körper zu berühren, vom Kopfe abwärts hinunter, hielt rechts vom Arme inne und sagte: „Hier befindet sich ein harter metallischer Gegenstand im Arm, weil ich es fühle.“ Der Mann sprang verblüfft auf und erklärte, es stimme; denn es sei eine Kugel vom Siebsziger Feldzuge, die er noch im Arme an der betreffenden Stelle habe. Herr Dr. Kettler hat dann veranlaßt, daß ich den Vortrag in den vereinigten Logen hielt und schrieb mir in mein Album den Tatbestand meines gelungenen Experimentes nieder. Am Schlusse meines Hamburger Aufenthaltes lernte ich noch einen Dr. F. kennen, dem ich ein Handleiden richtig diagnostizierte und durch Hellfühlen die Ursache feststellte. Ostern reiste ich von Hamburg nach Detmold, und die letzten Tage waren mir durch eine Familie R., durch Einladung und durch Anknüpfung eines näheren Freundschaftsverhältnisses in lieber Erinnerung. Die Tochter wurde bei mir in Pension gegeben und wurde mir zur Freundin und Mitarbeiterin während des Sommers 1901. Durch Hellfühlen die Fehltritte meiner geliebten verehrten Mitarbeiterin festgestellt, was mich seelisch tief leidend machte. Ich verehrte diese junge Dame über alles, führte sie in meine Wissenschaft ein und erhoffte von ihr dauernde Stütze und Mithilfe fürs Leben, womit die Eltern einverstanden waren. Leider beging das Mädchen einen Fehltritt, den ich ebenfalls durch Hellfühlen genau beschrieb, weshalb sie ihn mir auch nicht länger verheimlichte. Ich war wie aus allen Himmeln gestürzt, wochen- und monatelang litt ich unsagbar. Mein Nervensystem war über diesen Fall total erschüttert; ich war fast dem Wahnsinn nahe. Tage und Nächte lang stellten sich Herzkrämpfe ein, mein Leben schien verloren. In diesen schweren Stunden hat sie mich magnetisiert und für mich gebetet; das linderte meine Leiden und heilte mich. Die Liebe und Fürsorge meiner braven Frau tat auch das Beste zu meiner Genesung. Im Nachsommer ging ich zu einem längeren Aufenthalt an die Ostsee, wodurch ich mich gut erholte und an meinen Werken weiterarbeiten konnte. Im selben Sommer fand der erste Kongreß meiner Anhänger in Detmold statt, und unser Bund wurde gegründet. Die Kuranstalt war gut besucht, und an meinen Unterrichtsvorträgen nahmen befreundete Herren und Damen mehrere Wochen hindurch teil. Hier legte ich nicht nur die Grundlage meiner Psycho-Physiognomik, sondern auch die meiner Kallisophie klar und deutlich nieder. Die Wirkungen des Magnetismus und des Gebetes hatte ich gründlich am eigenen Leibe kennengelernt durch das tragische Erlebnis mit meiner jungen Freundin. Ich stand geradezu unter ihrem magischen Einfluß. Weitere Entdeckungen über Sympathiegesetze durch das Unglück meiner jungen Freundin, daß sie von der Tugend abwich. Ich fand heraus, daß zu tiefer Sympathie die dauernde Treue notwendig ist, daraus lernte ich das Wesen der Weltordnung, der Gottheit und des ewigen Glückes verstehen, das nur auf Treue gegründet ist, weil Untreue sympathischer Wesen zerrüttet, vernichtet, zerstört und zu Höllenqualen führt. Ich überzeugte meine junge Freundin von dem Wert der Tugend, und sie veredelte sich nach und nach. Leider wurde sie auf Veranlassung ihrer Angehörigen später ganz von mir abwendig gemacht. Hatten diese sie mir am Anfang zu sehr aufgedrungen, so zogen sie sie am Schlusse zu weitgehend von mir ab, und doch hätte ich ein dauerndes, gutes Einvernehmen gewünscht. Aber immer bewegen sich die Menschen von einem Extrem ins andere, das goldene Mittelmaß wird selten beachtet. Ein glänzend gelungenes Hellfühlexperiment bei Frau Direktor Frauberger in Düsseldorf im Spätherbst 1901. Im Herbst 1901 hielt ich Vorträge und Lehrkurse in Elberfeld und Düsseldorf, machte unter anderem die Bekanntschaft der Familie des Direktors Frauberger und hielt daselbst einen Lehrkursus ab. Bei dieser Gelegenheit erzählte mir Frau Dr. Fr., alle okkulten Kräfte beruhten ihrer Ansicht nach auf Suggestion. Ich widerlegte das, indem ich mir ihren Ring ausbat und nun beschrieb, welches Leiden sie gehabt, wie es sich entwickelt habe und wie es geheilt sei. Ich wußte vorher nichts von ihrer Krankheit, auch wußte sie nicht, welches Experiment ich machen wollte. Es war also Suggestion ihrer- und meinerseits völlig ausgeschlossen. Ich überzeugte die Dame durch dieses glänzend gelungene Experiment. Im Januar und Februar 1902 hielt ich Vorträge in Leipzig, später in Stuttgart und Frankfurt a. M. Besonders in letzterer Stadt fand ich in den wohlhabenden Kreisen einen guten Freundeskreis und hatte guten Verdienst. Im Frühling reiste ich nach Hause, hatte in diesem Jahre schon früh auswärtige Patienten, die ich mit Glück heilte. Auffallend war die Hebung der Lähmung einer Frau. Es fand der zweite Kongreß in Detmold statt. diese Tage wurden froh verlebt, und der Sommer brachte befriedigende Einnahmen. XXIV. Kapitel Die Unvollkommenheit der menschlichen Natur, das Märtyrertum der inneren Erlösung, der äußeren Bekehrung und Belehrung der nahe- und fernstehenden Menschheit. Unentwegte Ziele der Tugend und Heiligung und der Verkehr mit Engeln und Geistern. In diesem Sommer lernten ich eine mir schon längst bekannte Freundin von ganz neuen Seiten kennen und schätzen, und wie wurde die Quelle vieler Freuden. Mir, meiner lieben Frau und meinen lieben Kindern wohlzutun, schien ihr ein Hauptvergnügen zu sein. Ich lernte kennen, daß edle, treue Liebe und Freundschaft das Beste in unserem menschlichen Leben sind, wodurch sich Menschen wohltun und diesem Erdenleben eine himmlische Weihe geben können. Der Abfall zweier nahestehender Gesinnungsfreunde wurde durch die nähere Anschließung von Sophie C., einer edlen Freundin, an meine Familie überwogen. Nach dem Besuch dieser Ausstellung widmete ich mich eifrig meinen Arbeiten. Durch die liebevollen Aufmerksamkeiten meiner Freundin Sophie hatte ich im verflossenen Sommer manche frohe und glückliche Stunde verlebt, und die letzten Herbstkurgäste der Saison waren auch liebe, angenehme Menschen gewesen: Nur der merkwürdige Abfall einer Gesinnungsgenossin in Frankfurt a.M., der Frau D., und das eigenmächtige Fortgehen eines Schülers Pr. waren mir unfreundliche Erinnerungen, die ich jedoch leicht verschmerzte. Die Unvollkommenheit der menschlichen Natur ist die Quelle vieler Leiden und nahm mir oft den Frieden in meiner nächsten Umgebung. Leider fand ich auch hier bei meiner Freundin neben Vorzügen Fehler und Schwächen, die aber erträglich waren. Daraus zog ich die Lehre, daß alles in diesem Leben unvollkommen ist und wir Menschen stetig an unserer eigenen Charaktertüchtigkeit arbeiten müssen, daß selbst alles Wohlwollen und treue Freundschaft noch nicht ganz befriedigen, wenn tadellose Charaktereigenschaften und unablässige Tugend nicht hinzutreten. Zu dieser Charaktertüchtigkeit und Tugendhoheit habe ich dann meine gute Freundin zu erziehen versucht, und sollte mir dieses Werk noch einmal gelingen, so würde ich mich glücklich schätzen. Auf wie viel Unwissenheit, Vorurteil und Mißverständnis man oft bei seinen nahestehenden Freunden stoßen kann, das habe ich nie für möglich gehalten. Die Entwicklung meines Hellgefühls hat stets auch gleichen Schritt gehalten mit der Entwicklung meiner ethischen Grundsätze, und so ist es gekommen, daß ich ungeheuer sensibel geworden bin für Ordnung, Pflicht, Gerechtigkeit, Adel, Edelmut usw. Ich habe einen größeren Scharfblick dafür als der Durchschnittsmensch, und so kam es, daß ich die geringste Vernachlässigung der Tugenden in meiner Umgebung um so tiefer empfand, wenn sie von mir lieben, sympathischen Personen ausging. Das brachte mich oft in einen hochgesteigerten, reizbaren Zustand, zu hartem Tadel und Zurechtweisungen. Hier hat dann meine sonst gute Frau viel, viel gegen mich und gegen die Heiligkeit meines Wesens gesündigt, indem sie sich Vernachlässigungen ihrer häuslichen Pflichten zuschulden kommen ließ; bei Hinweis auf Abstellung derselben aber opponierte wie, wurde widerspenstig, spielte die Beleidigte und kränkte mich oft dermaßen, daß ich in Herzkrämpfe verfiel. Ich war dann tiefunglücklich, daß ich selbst bei meiner Frau auf Mißverständnis stieß, da ich sie sonst so sehr schätzte wegen ihrer sittlichen Reinheit und als treue Mitkämpferin, wegen ihrer hingebenden Liebe zu unsern Kindern und wegen noch mancher anderer Vorzüge. Die Entwicklung der göttlichen Natur im Menschen, das Ziel aller meiner Lehren und Bestrebungen. Schon in den ganzen Jahren unseres Ehelebens waren solche Differenzen aufgetreten, und das überzeugte mich, wie fern mir in manchen Punkten selbst meine Nächststehenden sind, daß es viele Jahre dauern wird, diese alle dahin zu bringen, wo ich sie zu haben wünsche, zu jenem Menschenideal, das ich erstrebe. Es wurde mich klar, daß Jahrhunderte und Jahrtausende darüber hingehen werden, bis auf dieser Erde jene idealen Menschen nach meiner Lehre gebildet werden können, die in glücklicher Ehe-, Freundschafts, Volks- und Staatsgemeinschaft leben können. Ich wurde überzeugt, daß solange, bis das erreicht ist, alle meine Nachfolger ebensogut Märtyrer der idealen, sittlichen Bestrebungen sein werden, wie ich es selber bin und voraussichtlich bleiben werde, solange ich auf dieser Erde lebe. Dieses Märtyertum aber verfeinert unsere Seele immer mehr und führt zur Gottähnlichkeit. Es gehört heldenhafter Mut, Ausdauer und unbeugsames Vertrauen in die Möglichkeit der Besserung der Menschen dazu, um als Reformator in diesem Sinne fortzuwirken. Man fühlt mit der Zeit auch immer mehr den Zwiespalt zwischen den einem noch anhaftenden unvollkommenen Seiten und den innewohnenden göttlichen Kräften der Seele. Es ist, als wäre das Innerse der Seele heilig, nur von rohen, harten Rinden umgeben, als ob beim Tode, je heiliger wir geworden sind, die Seele desto flammender zur Gottheit aufsteigen wird. In dieser Überzeugung suchte ich, getreu meinen Idealen und meiner Mission, mich oft allein mit höheren Geistern und Engeln in Verbindung zu setzen. Als ich gegen Herbst 1902 mehr Zeit gewann, mich schriftstellerischen Arbeiten zu widmen, beschloß ich, eine Hilfskraft zu engagieren, da es mir nicht möglich war, alle schriftlichen Arbeiten zu bewältigen. Ich war von verschiedenen Seiten in Anspruch genommen; einmal von den Badegästen meines Kurbades, dann von häuslichen Angelegenheiten, schließlich von den Verlagsgeschäften. Dazu kam die Bundesleitung und Erledigung von täglich zahlreich einlaufenden Korrespondenzen. Daneben mußte ich noch Zeit finden, an meinen wissenschaftlichen Werken zu arbeiten und die Hochwart zu redigieren. Das alles war für eine Kraft zuviel und zu vielerlei. Gern hätte ich einen tüchtigen Schriftsteller oder Philologen zur Seite gehabt, aber ich mußte mich nach einer billigeren Arbeitskraft umsehen; und so suchte ich eine gebildete Dame als Privatsekretärin. Unter den zahlreichen Bewerberinnen fanden sich leider nur sehr wenig brauchbare Kräfte. Während ich noch sichtete und suchte, kam eine junge Dame ins Haus, welche, wie sie angab, mein Inserat gelesen hatte und in Bielefeld bei ihrer Tante zu Besuch war. Dieselbe machte einen intelligenten Eindruck, doch schien das Großstadtleben an ihr nicht ohne schmerzliche Einflüsse vorübergegangen zu sein. Sie erzählte, daß sie verlobt gewesen und wegen Aufhebung der Verlobung leidend geworden sei, daß sie Zerstreuung im lippischen Walde in Orlinghausen habe finden wollen und nun eine passende Stelle suche. Sie stamme aus einer angesehenen Familie in Potsdam. Ich gab ihr eine Probearbeit auf, welche sie bie ihrer Tante ausführte und nach einiger zeit einsandte. Eine neue Mitarbeiterin mit ihren Fehlern und Talenten. Die Arbeit war derartig ausgefallen, daß ich die junge Dame darauf drei Monate ohne Gehalt engagierte, und sie zahlte mit Einwilligung ihrer Eltern noch Pension hinzu, um sich bis dahin brauchbar zu machen. Sie trat am 10. Sept. 1902 ihre Stellung an. Das junge Mädchen hatte Talent und verfaßte die ersten beiden geschlossenen Broschüren der Hochwart von 1903, wozu ihr das material zur Verfügung gestellt wurde. Im September reiste ich nach Düsseldorf zur Ausstellung, wo ich einige sehr interessante Tage verlebte. Die ganze Stadt sowohl wie die Ausstellung haben auf mich den angenehmsten Eindruck gemacht. In der Ausstellung erwarb ich mir das Bild "Adam und Eva im Paradiese" von Klein von Diepold, Düsseldorf, ein Werk, welches ganz meinem Kunstgeschmack entsprach *) *) Das Bildwerk ist abgebildet im großen Huterwerk Band V, später hat es Meister Huter in der Not verpfändet, und es ist für einen geringen Betrag einem Arzt in Halle, dem Huter in schwerer Krankheit geholfen hatte, verblieben. Der Herausgeber. Meine Entdeckung, daß ganze Städte und die Atmosphäre von Gegenden durch die Stimmungen der Menschen vergeistigt werden, und daß die Freude ansteckend wirkt. Eigenartig freudeerregend war mir damals die Stadt Düsseldorf. Im Hellgesicht nahm ich förmlich ein Jubelrauschen in der Atmosphäre wahr. Es war, als ob sich die freudige Erregung vieler tausend Menschenseelen auf die Steinmassen der Häuser und auf die Luft übertragen und fortgepflanzt hätte. Was auf dieser Düsseldorfer Ausstellung geboten wurde, ließ sie fast an eine Weltausstellung grenzen und wird kaum wieder in Deutschland erreicht werden. Mit der Gewerbe- und Industrieausstellung der Provinz Westfalen und des Rheinlandes war eine Kunstausstellung verbunden, welche einen Überblick über das Kunstschaffen der verschiedenen deutschen Lande gewährte und die mich sehr befriedigt hat. Besonders hatte München, Frankfurt a.M., Düsseldorf und Dresden vortreffliche Meisterwerke gestellt, welche mich besonders in Farbengebung und Komposition befriedigten. Die wunderbare Krönung als Geisteskönig schaute ich am Morgen meines Geburts-tages, den 9. Okt. 1903. Eine wunderbare Kundgebung von oben erhielt ich am Morgen meines Geburtstages, am 9. Okt. 1902. Als ich früh in meinem Bette erwachte, hörte ich ein seltsames Glockengeläute wie von gewaltigen Domglocken weit herschallen. Ich sah eine Landschaft in der Nähe vom Rhein vor mir, zwischen Trier, Speyer, Köln und Mainz. Es war, als ob ich diese ganze Gegend mit all ihren Dörfern, Städten, Bergen und Wäldern überschaute. Ich sah eine Menge Volk aus allen Gegenden nach einem bestimmten Punkte wallfahren. Es waren alle Rassen und Nationalitäten darunter vertreten, auch alle Volksklassen, Priester, Adelige, Bürger, Arbeiter, Künstler, Gelehrte, Prinzen, Fürsten, Beamte usw. GÖTTIN DES GLÜCKS DER LIEBE, der Schönheit und Glückseligkeit zugleich enthalten (Hinzugefügt)  DgM Nr. 17. 1934 (Hrsg. Amandus Kupfer. Schwaig bei Nürnberg. Hinzugefügt.) * Die Weltgöttin-Mutter umgibt diesen Kern der Vorsehung in Duft, Blüte und Schönheit und strahlt in ewiger unerschöpflicher Liebe, ewiges, glückliches Leben aus. * Sie ist das Vorbild der Frau, sie soll beglücken, lieben und strahlen und diesem Ziel und Zweck dient und lebt sie in vollendeter Weise. Sie ist mit Gott Vater auf diese Weise allezeit eng verbunden. Sie umgibt dessen Kerngeist, er umgibt sie mit dem umflutenden Äthergeist. Er ist in ihr und um sie, sie ist ebenfalls in ihm und um ihn. * Ich habe ein Symbol geschaffen, an dem dieses bildlich klar und verständlich wird. (Dieses Symbol ist nicht mehr erhalten. Nur eine Skizze von Huters Hand, die eine Vorstellung zu geben vermag, kann hier gebracht werden). Es ist das wahre Bild Gottes, das mir rein und heilig erscheint, an das ich glaube, weil das Wesen Gottes nicht anders sein kann und das Weltwerden nicht anders vorsichgehen konnte. Was ich hier lehre, ist daher die eine, ewige Wahrheit über die Gottheit. (Quelle: DgM Nr. 17. Hrsg. Amandus Kupfer. Schwaig bei Nürnberg. 1934. Hinzugefügt). Es war ein herrlicher, sonniger, festlicher Tag; alles war festlich geschmückt und in festlicher Stimmung. Von oben, vom Himmel herab sah ich Geister schweben, sah neben mir Geister, die mich zu begleiten schienen. Ich fragte, was dieses Bild, diese Wallfahrten bedeuteten. Ich erhielt zur Antwort, ich sei heute in der Geisterwelt zum König gewählt worden, und es sei mein Krönungstag. Ich sah mich darauf auf einer Anhöhe als Geisteskönig der Welt stehen, sah, wie alle Völker der Erde Vertreter gesandt hatten, um mir zu huldigen. Das neue Weltreich, und die zukünftige Rheinhauptstadt in der Gegend der Rheinpfalz und die kallisophische Kirche auf Grund meiner Lehren schaute ich in der Zukunft. Ich sah die Bischöfe und Priester einer neuen Kirche; die kallisophische Kirche war über die ganze Erde verbreitet. Ich sah, daß in jener Gegend am Rhein die Hauptstadt des zukünftigen Deutschen Reiches lag, da, von wo der Segensstrom meiner Lehren ausging. (Anmerkung Timm: Tatsächlich war Bonn nach dem zweiten Weltkrieg in jener Gegend am Rhein die bundesdeutsche Hauptstadt). Ich sah, wie Gelehrte, Künstler, Missionare, Techniker, Arbeiter usw. die neue Kultur in alle Erdteile getragen hatten, sah, daß das neue Deutschland ein ganz anderer Staat als der frühere und jetzige war. Ich sah, daß dieses neue Reich nach meinen Lehren gegründet war, auf Gerechtigkeit, Liebe und Weiheit aufgebaut und danach regiert wurde, daß dieses Reich ein Kultur- und Friedensreich der Welt geworden war. Die deutschen Stämme und die Völker Europas und der ganzen Erde im neuen kallisophischen Weltreich. Die Zukunft Polens und der Untergang des preußischen Staates. Ich sah, wie dieses neue Reich ein Förderativstaat war, zu dem ein Teil von England, Holland, Belgien, Elsaß-Lothringen, Nordfrankreich, Oberitalien, Österreich außer dem jetzigen Deutschland gehörte, sah vor allem, wie auch die Polen ganz besonders huldigten und einen neuen nationalen Staat unter Oberhoheit des neuen Reiches hatten. Ich sah kein Volk in Feindschaft gegen mich oder dieses Reich, sah, wie sich die römische Kirche aufgelöst hatte in der neuen kallisophischen Kirche. Nur ein kleiner Bruchteil war übbriggeblieben, welcher die Bedeutung einer kleinen, unmaßgeblichen Sekte hatte, mit einem Papstbischof in Rom. Rom war etwas kleiner als jetzt erhalten geblieben. Die russische Kirche hatte sich, wenn auch abweichend, so doch anlehnend an die kallisophische Kirche entwickelt. Aus dem russischen Barbarenstaat von heute war ein freier Staat geworden, mit friedlichen , glücklichen Menschen. Die nordischen Länder Schottland, Schweden und Norwegen standen etwas apart und abseits. Nordamerika war eifersüchtig, doch ohnmächtig diesem neuen deutschen Weltreiche gegenüber. Die Menschen dort waren meist harte, rohe, entartete Naturen geworden, eine Art neuer Judenrasse, in Erwerbssucht und Ruhelosigkeit verknöchert, gemütlos. Diese Rasse war entartet. Sie hatte die Hauptrolle in der Kulturgeschichte gespielt und ähnlich soviel für die neue Welt getan, wie die Juden für die alte. Es waren sehnige, markante Menschen, meist krummnasig, berechnend, in sich zerfahren, dem Verfall nahe. Auffallend war die Entwicklung der Russen. Diese hatten sich zu der edelsten, freien, ruhigen Menschenrasse umgebildet, welche vorzugsweise vegetarisch und ohne Alkohol lebte, und für die Graf Tolstois Werke so außerordentlich bildend und veredelnd geworden waren. Die Hauptstadt dieses russischen Staates lag zwischen Moskau und Petersburg. Die Finnen waren ein selbstständiges Volk mit eigener Regierung, unabhängig von Rußland. Die Polen hatten ihr eigenes aufblühendes Reich. Sie waren aristokratische Naturen von Eleganz und Adel, Unternehmungseifer und großer Vornehmheit. Die Tschechen hatten ebenfalls ihren eigenen Staat, genau wie die Polen und Ungarn. Polen, Ungarn, Franzosen, Belgier, Holländer und Schwaben waren die eifrigsten, besten Freunde des neuen Reiches. Württemberg war bedeutend größer als jetzt, es war größer als das jetzige Königreich Bayern, ein Schwabenreich, welches große Teile von Hessen, Baden und Bayern mit umfaßte. Am besten blühte die Rheingegend. Hier war das Kern- und Reichsland, das noch Teile von Baden, Elsaß-Lothringen Nordfrankreich, Pfalz, Hessen, Thüringen mit umfaßte. Der preußische Staat war total verändert, er war zertrümmert, klein, machtlos und kümmerlich. Berlin war zerstört und verfallen. Es war, als ob in Preußen und Norddeutschlang mächtige Zerstörungskriege gewütet hätten und viele Provinzen ganz verarmt waren. Norddeutschland war in seinem Einfluß jenseits von Magdeburg fast bedeutungslos geworden. Es waren verarmte Provinzen des Reiches. Magdeburg hingegen war eine große Handelsstadt in blühender Umgebung. Hannover war mit Braunschweig zusammen ein Reichsteil von leidlichem Wohlstand.  Levitating Stone (Hinzugefügt)   Erstellt 1994 und September 2006. Update 22. März 2007. © Medical-Manager Wolfgang Timm Fortsetzung Die Kronen symbolisieren die höhere Natur in jedem Menschen, sein individueller potentieller innerer Adel. Jedermann ist verpflichtet seinen inneren Adel nach Albrecht Dürer und Carl Huter zu heben. Bearbeitung: Medical-Manager Wolfgang Timm
Innere Erschließung einer höheren geistigen Welt aufgrund selbsterlebter Tatsachen